Psyche und drüber reden, gut oder schlecht?

Ich weiß nicht, wie es in den 90er war. Da habe ich keine Erfahrung.
Das hatte schon in den 70er Jahren begonnen, mit umfassenden Reformen in der Psychiatrie und psychiatrischen Unterbringung.
Ab da änderte sich der gesamte Blickwinkel auf psychische Erkrankungen grundlegend, auch gesellschaftlich und auf Behandlungsebene in Richtung Humanität, Entstigmatisierung etc.
Die 80er und 90er haben das dann auch im ambulanten Bereich immer weiter entwickelt.
Wie so vieles haben wir das alles den 68ern zu verdanken, die genauso "aufräumten" mit schwarzer Pädagogik etc.
Dieses Umdenken betraf viel (psycho-) soziale Bereiche und wirkt bis heute.
Mit "früher" ist inzwischen deswegen immer zu klären, ob man die Zeit davor oder danach meinte.
 
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Das ist ganz ganz sicherlich nicht die Regel, sondern das sind seltene Ausnahmen.
Wir reden hier bei "schlimmsten Bedingungen" auch nicht von Geld/Materie und diesbezüglicher Herkunft, sondern von Emotionen in einer Familie.
Und in dem Zusammenhang ist das m.E. einfach Blödsinn.

Das ganz ganz sicher auch nicht. Da wir heute mit liebevoll und stabil häufig auch Helikoptererziehung meinen, wundert mich
die Überempfindlichkeit der betreffenden Kinder nicht.

Ich halte diese Einschätzungen für nicht wahr.

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Das Thema hier ist im Grunde auch ein ganz anderes.
S. 2 Post des Threads sowie der ganze Artikel, den wahrscheinlich kaum jemand gelesen hat.
Darin wird nicht abgestritten, dass Therapie bei psychischen Erkrankungen wichtig ist, z.B.

Ich fand es aber bemerkenswert, dass es Kindern und Jugendlichen Studien zufolge schlechter ging, die man aktiv
über psychische Störungen aufklärte, die man in Achtsamkeit trainierte und ihnen (Negativ-) Fragen zu ihrem
Zustand über längere Zeit stellte. Man dachte, dass Aufklärung hilft und es stellte sich heraus, dass sie verschlechterte.
Dass also das Gegenteil eintrat.
Je mehr man sie fragte und je mehr sie wussten, desto mehr schätzten sie sich selbst als von einer Störung wie z.B. ADHS betroffen ein.
Das war das eine, und das andere war, dass Diagnosen nicht mehr als zu behandelnde Probleme angesehen werden, sondern inflationär als Indentitäts-Label missbraucht werden, weil sie Aufmerksamkeit generieren.
Und noch viel mehr wie z.B. dass soziale Beziehungen immer mehr als nicht ausreichend angesehen werden, um bei Problemen zu helfen, es wird sofort auf "Mach doch eine Therapie" hingewiesen etc.

Ich finde das schon sehr bedenklich insgesamt in der Wirkung besonders auf junge Leute.

Irgendwie ist das ja auch logisch - wenn ich das mal vorsichtig so formulieren darf.
Viel Wissen (oder auch Halbwissen) über mögliche psychologische Störungen gepaart mit dem, in den letzten zwei Jahrzehnten immer stärker werdenden, Neoliberalismus und der hochgelobten Ich-AG - also sich viel und ständig nur mit sich selbst beschäftigen und optimieren - da ist ja fast klar, wohin sich der Fokus richtet.
 
Endlich.
Meine Rede seit Jahren:

"Wie das Reden über die Psyche zum Problem wurde

Es gibt immer mehr psychische Krankheiten, vor allem bei jungen Menschen. Das kann auch daran liegen, dass wir zu viel darüber reden – und Diagnosen die Identität prägen."


https://archive.ph/1KpRp

Hast du nicht wenigstens ADHS oder eine Essstörung, bist du nix mehr auf Insta oder sonstwo....völlig drüber.
War und ist das nicht auch eine ausgeprägte Marotte bei Eso affinen Eltern?
Da wimmelt es ja nur so von hochsensiblen u./od. schlumpfblauen Indigo-Kindern.
Ein gesundes robustes Durchschnittskind scheint für einige Eltern ein echtes Problem zu sein.
Das Leben scheint ohne Laktoseintoleranz, Glutenunverträglichkeit und drittem Auge keinen Sinn zu machen…

Und ja, soziale Medien haben es für junge Menschen auch nicht zwangsläufig leichter gemacht.
Ständig präsent und besonders sein zu müssen halte ich für eine wahnsinns Belastung.

Wohin sind die Zeiten des Müßigganges und der Langeweile gekommen, in denen man Gelegenheit hatte nachzudenken und ggf. Unfug auszuhecken.
 
War und ist das nicht auch eine ausgeprägte Marotte bei Eso affinen Eltern?
Da wimmelt es ja nur so von hochsensiblen u./od. schlumpfblauen Indigo-Kindern.
Ein gesundes robustes Durchschnittskind scheint für einige Eltern ein echtes Problem zu sein.
Das Leben scheint ohne Laktoseintoleranz, Glutenunverträglichkeit und drittem Auge keinen Sinn zu machen…

Und ja, soziale Medien haben es für junge Menschen auch nicht zwangsläufig leichter gemacht.
Ständig präsent und besonders sein zu müssen halte ich für eine wahnsinns Belastung.

Wohin sind die Zeiten des Müßigganges und der Langeweile gekommen, in denen man Gelegenheit hatte nachzudenken und ggf. Unfug auszuhecken.

Was für ein schöner letzter Satz :love:
 
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