Adhs

>Heilpraktiker mögen einen anderen Zugang haben, aber meines Wissens haben sie die gleichen Aufklärungspflichten wie jeder andere im medizinischen Bereich Tätige.

Hallo Pelisa,
so ist das nicht. Niemand ist verpflichtet zum Spekulieren. Außerdem gibt es unter Ärzten ein Sprichwort: "zwei Ärzte - drei Meinungen". Wenn der Kranke derart mit Meinungen überschüttet wird, halte ich das eher für Desinformation.

Schönen Gruß
Otto
--
"Wir mögen die Menschen, die frisch heraus sagen, was sie denken - falls sie das Gleiche denken wie wir". (Mark Twain)

Moin Ottilein, ;)

schön das Du da bist,
habe Dir 2 PN Mails gesendet schau In Dein Spamfach.;)

LG:liebe1:
Sonja
 
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>Heilpraktiker mögen einen anderen Zugang haben, aber meines Wissens haben sie die gleichen Aufklärungspflichten wie jeder andere im medizinischen Bereich Tätige.

Hallo Pelisa,
so ist das nicht. Niemand ist verpflichtet zum Spekulieren. Außerdem gibt es unter Ärzten ein Sprichwort: "zwei Ärzte - drei Meinungen". Wenn der Kranke derart mit Meinungen überschüttet wird, halte ich das eher für Desinformation.

Schönen Gruß
Otto
--
"Wir mögen die Menschen, die frisch heraus sagen, was sie denken - falls sie das Gleiche denken wie wir". (Mark Twain)


Heilpraktiker gibts in Österreich nicht.
Aber zur Desinformation kann ich etwas sagen: egal in welchem medizinischen Bereich jemand arbeitet, er HAT eine Aufklärungspflicht, dh, er muss sagen, warum er diese oder jene Therapie/Pflege für geeignet hält und welche anderen Möglichkeiten es gibt. Falls er das nicht tut, ist das ein schwer wiegender Behandlungsfehler. Ausnahme: der Patient verzichtet. Da wir hier vor allem über Kinder reden: in diesem Fall stimmen die Eltern der Behandlung zu und sind auch aufzuklären. Und da es um den Körper und die Gesundheit eines anderen Menschen geht, müssen auch die Eltern schon von ihren Obsorgepflichten her besonders sorgfältig vorgehen und gut abwägen.

Von Spekulation habe ich nichts geschrieben, wer eine Behauptung wie "Algen können helfen" aufstellt, muss Hintergrundwissen dazu haben und weitergeben. Wer eine Therapie vorschlägt muss diese Wahl begründen können.

Deine Meinung bezüglich Desinformation war früher die gängige - die gehört zum paternalistischen Arztbild, zum Arzt, der schon weiß, was für den Patienten gut ist und der Patient braucht weder Information noch nachzudenken. Wundert mich schon, so etwas in diesem Forum zu lesen. Schlimm wäre es, wenn sich das paternalistische Weltbild via Heilpraktiker halten würde während die Ärzte (langsam und teils widerwillig, zugegeben) lernen, einen gleichberechtigte Arzt-Patient-Beziehung zu etablieren.
 
Hallo Pelisa,

>Heilpraktiker gibts in Österreich nicht.

Ich weiß. Aber "Heiler" gibt es, oder?


>Aber zur Desinformation kann ich etwas sagen:
>egal in welchem medizinischen Bereich jemand
>arbeitet, er HAT eine Aufklärungspflicht, dh, er
>muss sagen, warum er diese oder jene
>Therapie/Pflege für geeignet hält und welche
>anderen Möglichkeiten es gibt.

Jaja, das ist doch etwas ganz anderes. Er muß
sagen, was er vorhat, oder vorschlagen. Er muß
aber nicht spekulieren, wo z.B. die Zyte am
Eierstock herkommt, wenn er es nicht weiß.


>Falls er das nicht tut, ist das ein schwer
>wiegender Behandlungsfehler. Ausnahme: der
>Patient verzichtet.

Das kenne ich auch. Man muß fragen. Freiwillig
erzählen sie kaum etwas. Wer nicht fragt,
verzichtet...


>Von Spekulation habe ich nichts geschrieben,
>wer eine Behauptung wie "Algen können helfen"
>aufstellt, muss Hintergrundwissen dazu haben
>und weitergeben. Wer eine Therapie vorschlägt
>muss diese Wahl begründen können.

Das ist meistens ganz einfach: Erfahrung und
keine Spekulation.


>Deine Meinung bezüglich Desinformation war
>früher die gängige -
<snip>

Ich meinte, wenn man mehrere, sich
widersprechende Ansichten hört, verwirrt das.

Gruß
Otto
--
"Otto... find' ich gut" (Otto)
 
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Hi Otto,

so weit sind unsere Meinungen gar nicht auseinander. :) Ich habe mich (zur endgültigen Klarstellung ;)) von Anfang an auf Aufklärungspflichten, nicht auf Spekulation, bezogen und das auch so geschrieben. Was Aufklärung beinhaltet, ist sehr gut definiert, ich ging davon aus, dass klar ist, was mit diesem Begriff gemeint ist.

Aber der Satz "Algen helfen" ist auch als Tipp völlig sinnlos weil überhaupt nicht auf die konkrete Situation bezogen oder mit einer Erklärung untermauert, und wenn dann statt einer Erklärung bloss ein Killer-Satz wie "du hast halt deine Meinung" kommt, dann, ja dann habe ich wirklich eine Meinung: der "gute Tipp" ist völliger Schrott, unbegründet und unbrauchbar. Ein leidendes Kind samt mitleidender Familie ist doch kein Versuchskaninchen! Wenn Ritalin völlig unreflektiert gegeben wird ist das kritikwürdig. Wenn allerdings die Kritik ins Gegenteil umschlägt und deswegen in Fällen, wo es sinnvoll ist (und das ist es sowieso nur mit begleitender Therapie), Ritalin ebenfalls abgelehnt wird, noch dazu aus Gründen, die einfach nicht stimmen (es ist weder verboten noch mit Speed gleichzusetzen, und dass es kein harmloses Mittelchen ist zeigt schon die Verschreibungspflicht), ist das genauso schlimm.

Je besser eine Meinung bezüglich Therapie begründet ist, desto weniger verwirrend wird es, weil man dann relativ einfach zwei, drei oder mehrere Meinungen vergleichen kann, so nach dem Motto "das ist logisch, das weniger". "Erfahrung" macht den Vergleich schwieriger, denn jeder Mensch, auch der Heilende, hat verschiedene Erfahrungen, und woher soll der Patient wissen, welche Erfahrung nun auf seinen speziellen Fall passt oder welche ein reines Zufallprodukt ist?

Falsch ist, dass wer nicht fragt auf Aufklärung verzichtet. Der Arzt ist zur Aufklärung verpflichtet und muss sie unaufgefordert geben. Im Streitfall muss der Arzt, nicht der Patient, die erfolgte Aufklärung beweisen.
Der Verzicht des Patienten muss nicht in einem ausdrücklichen Satz bestehen, er kann sein Desinteresse auf alle möglichen Arten zeigen, aber "Nicht-Nachfragen" stellt ganz unbestritten keinen solchen Verzicht dar.
 
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