Findest du es denn keine seltsame Verschiebung der Maßstäbe, wenn Sabbah Morddrohungen gegen Christen in ihrer Bedeutung gleichsetzt mit der Beleidigung eines (angeblichen) Propheten, der seit fast eineinhalb Jahrtausenden tot ist? Mal abgesehen davon, dass da ein geradzu mittelalterlicher Führerglaube durchklingt, der die betroffenen entsetzt aufscheucht, wenn es jemand wagt, ihr vergöttertes Idol, ihren Fetisch durch den Kakao zu ziehen... diese Beschränktheit gehört natürlich auch zur Freiheit - einverstanden. Aber die Intention dahinter ist doch ganz klar: Kritik an einer (ganz bestimmten) Religion soll mit dem Ruch des Verwerflichen und Illegalen behaftet werden und wird gleichsam auf die Stufe von Mord und Totschlag gestellt. Wenn der gerade wieder Beleidigte ein Problem mit dem hat, was man über seinen Propheten sagt, dann kann er weghören oder mit tollen Argumenten dagegenhalten (und damit auch seine eigene Würde bewahren), anstatt alles auf den Index setzen zu wollen, was ihm nicht passt.
Das ist wohl kaum eine Beleidigung...und glaub mir ich bin der letzte der sich dafür einsetzen würde, dass diesem Schutzbedürfnis religiöser Werte und Symbole vom Staat Folge geleistet wird oder von sonst wem...aber ich denke die Qualität dieser beiden Aussagen ist in unterschiedlichen Systemen diesselbe...wenn Frau Winter nicht Mandatarin, sondern Sprecherin einer terroristischen islamophoben Organisation wäre, hätte sie es wohl kaum bei ihren bekannten Aussagen belassen...das ist doch so nicht 1:1 zu vergleichen...außerdem sprechen wir hier von den Taliban, die müssen das doch sagen...was sollen sie denn sonst sagen? Die Typen definieren sich inzwischen wahrscheinlich sogar mehr übers Christentöten als über den Islam...