Projektion gibt es nicht?

  • Ersteller Ersteller SPIRIT1964
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nichts,
wegschieben ist genau so schnell mit Wertung behaftet.

aber zumindest sind wir scheinbar so weit das es das wohl gibt.
Und Degens Theorie wohl doch nicht so klar ist.
also doch alles beim Alten.

mancher arbeitet damit mancher nicht,
Ich fasse es zusammen:

Freud entwickelte diese Begriffe (Projektion, Verdrängung) für seine Theorie, sonst gab es sie nie in irgendeinem Kontext, der mit dem Verhalten und Erleben von Menschen zu tun hat.

Allerdings haben diese Begriffe dermaßen Einzug in unser Leben gehalten, dass sie gar nicht mehr mit ihrem Entwickler und seinem Konzept assoziiert werden, sondern dass man schon denkt, sie wären eigenständige, "ganz normale" Wörter - das sind sie NICHT!

Mit der Widerlegung Freuds Konzepts sind auch diese Wörter komplett hinfällig.
Wenn man sie trotzdem verwendet und behauptet, es gebe auch eine Verdrängung außerhalb von Freud, so stimmt das nicht.
Auch eine Projektion (was menschliches Verhalten und Erleben anbelangt) gibt es nicht außerhalb von Freud (ich habe hier schon mal Projektionsdefintionen verlinkt: https://de.wikipedia.org/wiki/Projektion).

Als Verdrängung wird in der Psychoanalyse ein angenommener psychologischer Abwehrmechanismus bezeichnet, durch den tabuierte oder bedrohliche Sachverhalte oder Vorstellungen von der bewussten Wahrnehmung ausgeschlossen würden.


Verdrängung wird hier als gewöhnlicher, bei allen Menschen auftretender, Vorgang aufgefasst. Andere psychologische Schulen benutzen den Begriff mit abweichenden Definitionen und Erklärungen. In einigen spielt er keine Rolle.


Das Konzept der Verdrängung geht auf Sigmund Freud zurück und gilt als zentraler Bestandteil der psychoanalytischen Theorie.


Wegen der bildhaften und unscharfen Begrifflichkeit des Konzepts sind bislang keine Möglichkeiten bekannt geworden, wie dieses mit den Mitteln der empirischen Forschung überhaupt getestet werden könnte. In der Gedächtnisforschung überwiegen die Zweifel, ob es verdrängte Erinnerungen – zumindest bei wichtigen Ereignissen – überhaupt gibt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Verdrängung_(Psychoanalyse)

Andere Richtungen der Tiefenpsychologie haben sich Teilbereiche von Freud "abgeguckt" oder "weiterentwickelt" und verwenden ggfs. diese Kunstwörter in einem anderen Kontext - aber alles basiert auf der Psychoanalyse von Freud.

In einem Psychologiestudium, bei einer Verhaltenstherapie, bei einer systemischen Therapie werden diese Wörter nie fallen!

Fazit: wenn jemand diese Wörter verwendet, dann meint er Psychoanalyse (Freud oder eines der Konzepte, die darauf aufbauen) und nichts anderes.
Sie in einen "Alltagskontext" oder auch "esoterischen Kontext" bringen zu wollen ("ich meine Verdrängung, aber nicht die von Freud" oder "ich meine Projektion, aber nicht die von Freud") ist somit absolut absurd.

Ich habe krampfhaft versucht, ein entsprechendes Beispiel aus einem anderen Bereich zu finden (damit man es sich besser vorstellen kann) - mir fällt nichts ein. Die klassischen Werbestrategien sind bei genauem Hinschauen zu transparent, als dass man da genau den gleichen Fehler machen könnte.
Aber vielleicht hat ja jemand Ideen.
 
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Na, was sagst du dazu? Ist mein *Einwurf* berechtigt oder nicht? Und falls ja, was nun? :D
Deinen ersten Post habe ich nicht verstanden, deshalb fragte ich nach.
Den zweiten habe ich meiner Ansicht nach verstanden und mit dem gehe ich dacore.

Hinzufügen möchte ich, dass ich nur diese Internetforum kenne und auch hier nur extrem selektiv schreibe, somit sind mir ggfs. Gepflogenheiten (was ist normal in einem solchen) weitgehend unbekannt.
 
In einem Psychologiestudium, bei einer Verhaltenstherapie, bei einer systemischen Therapie werden diese Wörter nie fallen!

Fazit: wenn jemand diese Wörter verwendet, dann meint er Psychoanalyse (Freud oder eines der Konzepte, die darauf aufbauen) und nichts anderes.
Sie in einen "Alltagskontext" oder auch "esoterischen Kontext" bringen zu wollen ("ich meine Verdrängung, aber nicht die von Freud" oder "ich meine Projektion, aber nicht die von Freud") ist somit absolut absurd.

also damit kann ich jetzt mitgehen,
in diesen drei fachlichen Richtungen wird Projektion und Verdrängung nicht gebraucht und angewendet.

In anderen wie Psychoanalyse und andere, ich hatte ja mal einen Link eingebracht, wird heutzutage nach wie vor mit Projektion und Verdrängung gearbeitet.

Das heißt für einige Menschen ist das Freudsche Konstrukt widerlegt und absurd und gibt es nicht,
für die anderen Psyhotherapeuthen die vielleicht auch analytisch arbeiten , halten immer noch viel davon und wenden es an.

Das würde auch erklären warum aktuell immens viele damit noch arbeiten.

Also sind die beiden Begriffe in bestimmten lehrplänen vorhanden, zB des Psychoanalytikers. Heilpraktiker für Psychotherapie?

nun darf ich mir überlegen ob ich dran glaube oder nicht, :notworthy:
 
Projektion als eines von vielen Denkkonzepten, die zu erklären und ordnen versuchen, wie äußere Einflüsse - hier gefühlsmäßige Einflüsse - auf uns "von aussen" einwirken, gibt es schon, nur sind es halt wir selber, die dieses Konzept haben und folglich hat die Projektion in erster Linie mit uns selbst zu tun (sonst gäbe es diese Reaktion in uns gar nicht). Wenn also z.B. meine Mutter ihre eigenen depressiven Stimmungen auf mich "überträgt" und ich lasse mich davon anstecken, dann nur deshalb, weil in mir selbst genau diese Stimmungen widerschwingen. Das Wort "Projektion" trifft in diesem Fall den Sachverhalt doch ganz gut, weil es irgendwie mit Übertragen von Schwingungen zu tun hat - jedenfalls für mich kein schlechter Begriff.

Ein Statement das ich gern hinterfragen würde. Nennen wir es also nicht Projektion, wenn Jemand auf uns was ablädt. Was isses dann?

Ich sehe das so: wenn ich meine Stimmungen auf andere übertrage, etwa annehme, dass alle schlecht gelaunt sind, weil ich es selber bin, dann kann ich das Projektion nennen. Wenn ich bei jemand anderem wahrnehme, dass er schlecht gelaunt ist und seine Stimmung sich auf mich irgendwie überträgt kann ich das auch Projektion nennen. Dieses Wort verwende ich im Rahmen eines bestimmten Vokabulars gegenüber bestimmten Menschen, die dieses Vokabular teilen. Mit dem Sachverhalt selber hat es nichts zu tun, aber es kann in bestimmten Kreisen die Verständigung fördern. Taugt das Wort oder Denkkonzept nicht, um Verständigung zu fördern, lasse ich es einfach weg.
 
also damit kann ich jetzt mitgehen,
in diesen drei fachlichen Richtungen wird Projektion und Verdrängung nicht gebraucht und angewendet.

In anderen wie Psychoanalyse und andere, ich hatte ja mal einen Link eingebracht, wird heutzutage nach wie vor mit Projektion und Verdrängung gearbeitet.

Das heißt für einige Menschen ist das Freudsche Konstrukt widerlegt und absurd und gibt es nicht,
für die anderen Psyhotherapeuthen die vielleicht auch analytisch arbeiten , halten immer noch viel davon und wenden es an.

Das würde auch erklären warum aktuell immens viele damit noch arbeiten.

Also sind die beiden Begriffe in bestimmten lehrplänen vorhanden, zB des Psychoanalytikers. Heilpraktiker für Psychotherapie?

nun darf ich mir überlegen ob ich dran glaube oder nicht, :notworthy:
Bevor du dir überlegst, woran du glauben magst, informiere dich unbedingt weiter! ;)

Wiki faßt alles am besten auf die Schnelle zusammen: https://de.wikipedia.org/wiki/Psychoanalyse
Unbedingt runterscrollen zu "Wirksamkeit der Psychoanalyse als Psychotherapie"!

Du siehst, dass die ursprüngliche Psychoanalyse kaum erforschbar und für fast niemanden machbar, geschweige denn bezahlbar ist (5 Stunden die Woche usw. ... ).

Als damals publik wurde, dass ein neues Therapeutengesetz kommt (es zeichnete sich bereits in den 80ern ab, war eh überfällig), entwickelten die Analytiker eine "Kurzzeittherapie" - etwas, was es nach den Prämissen von Freud gar nicht geben kann und darf, aber man mußte Zahlenmaterial liefern, gutes und fundiertes Zahlenmaterial!!!

Beim Lesen des Artikels wird dir auffallen, was für ein "Kuddelmuddel" das alles ist ... naja.

Der Hintergrund ist, dass überwiegend Ärzte (also Menschen, die Medizin studiert haben), die Psychoanalyse als Therapieform, die sie praktizieren wollen, wählen.
Psychologen (Menschen die Psychologie studiert haben) wählen überwiegend die kognitive oder klassische Verhaltenstherapie und die systemische Therapie (beides geht noch oft Hand in Hand, da die systemische Therapie zwar anerkannt ist, aber noch nicht von den Kassen finanziert wird).
Bzgl. der Gesprächstherapie war ich auf einem alten Stand - sie scheint lt. Wiki mittlerweile auch anerkannt zu sein, aber ebenfalls nicht kassenzugelassen.

Die Psychoanalyse hat (noch) eine Wahnsinnslobby und es gibt (noch) so viele Therapeuten (seit dem "endgültigen Durchbruch" der Therapieforschung mit der Grawe Studie 1994 wird jedoch ein Paradigmenwechsel immer deutlicher) .

Man kann schlecht alt eingesessenen psychoanalytischen Therapeuten die Zulassung entziehen und diese Plätze mit systemischen Therapeuten besetzen ... . Es gibt nur sehr limitierte Plätze, alles staatlich geregelt.

Wie sich die Analytiker herauswinden, dass eines ihrer zentralen Konzepte widerlegt ist (Verdrängung und Projektion können nicht nachgewiesen werden, egal ob man dran glaubt oder nicht), ist mir nicht ganz klar (ich habe noch nichts dazu gefunden). :D
 
Projektion als eines von vielen Denkkonzepten, die zu erklären und ordnen versuchen, wie äußere Einflüsse - hier gefühlsmäßige Einflüsse - auf uns "von aussen" einwirken, gibt es schon, nur sind es halt wir selber, die dieses Konzept haben und folglich hat die Projektion in erster Linie mit uns selbst zu tun (sonst gäbe es diese Reaktion in uns gar nicht). Wenn also z.B. meine Mutter ihre eigenen depressiven Stimmungen auf mich "überträgt" und ich lasse mich davon anstecken, dann nur deshalb, weil in mir selbst genau diese Stimmungen widerschwingen. Das Wort "Projektion" trifft in diesem Fall den Sachverhalt doch ganz gut, weil es irgendwie mit Übertragen von Schwingungen zu tun hat - jedenfalls für mich kein schlechter Begriff.



Ich sehe das so: wenn ich meine Stimmungen auf andere übertrage, etwa annehme, dass alle schlecht gelaunt sind, weil ich es selber bin, dann kann ich das Projektion nennen. Wenn ich bei jemand anderem wahrnehme, dass er schlecht gelaunt ist und seine Stimmung sich auf mich irgendwie überträgt kann ich das auch Projektion nennen. Dieses Wort verwende ich im Rahmen eines bestimmten Vokabulars gegenüber bestimmten Menschen, die dieses Vokabular teilen. Mit dem Sachverhalt selber hat es nichts zu tun, aber es kann in bestimmten Kreisen die Verständigung fördern. Taugt das Wort oder Denkkonzept nicht, um Verständigung zu fördern, lasse ich es einfach weg.

das ist Übertragung, nicht Projektion...
 
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Die Psychoanalyse hat (noch) eine Wahnsinnslobby und es gibt (noch) so viele Therapeuten (seit dem "endgültigen Durchbruch" der Therapieforschung mit der Grawe Studie 1994 wird jedoch ein Paradigmenwechsel immer deutlicher) .

Man kann schlecht alt eingesessenen psychoanalytischen Therapeuten die Zulassung entziehen und diese Plätze mit systemischen Therapeuten besetzen ... . Es gibt nur sehr limitierte Plätze, alles staatlich geregelt.

Wie sich die Analytiker herauswinden, dass eines ihrer zentralen Konzepte widerlegt ist (Verdrängung und Projektion können nicht nachgewiesen werden, egal ob man dran glaubt oder nicht), ist mir nicht ganz klar (ich habe noch nichts dazu gefunden). :D

heisst das, dass die bis jetzt therapierten eine falsche Therapie bekamen die nichts genutzt hat..?

Und Du jetzt zu der Generation gehörst die den Durchblick haben um den Menschen wirklich zu helfen.?
 
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