Projektion gibt es nicht?

  • Ersteller Ersteller SPIRIT1964
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mal ehrlich, wo ist der Unterschied zwischen einem Hund und einem, im Stall lebenden Nutztieres.?...Hühnchen, Schweinchen, Kälbchen usw...oder Rehe, Hasen, Igel....

...

seh ich durchaus genauso. Nur einem Hundeliebhaber wird das halt nicht besonders "schmecken".
 
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Wichtig!:
Nein, ich bin mir sicher, dass es keine "Erkenntnis" gibt, die einer "allgmeingültigen Wahrheit" entspricht, dazu haben Menschen viel zu viele Facetten.
Du sprachst vorhin von "irgendeiner Wahrheit" und nicht von "allgemeingültiger Wahrheit"! Das ist für mich, in der Argumentation, ein erheblicher wichtiger Unterschied.
Ich weiß nicht, was du mit ERKENNEN genau meinst.
Erkennen und kennen, sich selbst und das eigene Verhalten, die eigenen Motivationen, Wünsche, Begierden, Intentionen, Muster, etc.....schrieb ich doch.

Unter Erkennen verstehe ich: "ist mir bekannt" oder "Klarheit über etwas erlangen" odr. Beides.

Man kann durchaus SUBJEKTIV eine ganze Menge erkennen (diese "Erkenntnis" relativiert sich in der Regel über die Jahre oder schon nach wenigen Stunden). Es gibt allerdings auch "Erkenntnisse", die sich nachhaltig festsetzen und das kann prima bis fatal sein - je nach "Erkenntnis" - man spricht dann wohl gerne von "Mustern", glaub ich.
Tja, was ist dann genau diese Erkenntnis, die du hier postulierst, wenn du der Ansicht bist, dass es keine "allgemein gültige Wahrheit" gibt? Auch nur subjektiv. Ebenso wie die Erkenntnis, dass es Projektion nicht gibt. Auch wenn einige Menschen scheinbar zu dem Schluß kamen (Projektion anzweifelten und eine Studie in die Wege leiteten).

Trotzdem: es wird etwas erkannt (man/du hat/hast eine Erkenntnis), die dann als allgemeingültige Wahrheit postuliert wird. Oder?

Das psychoanalytische Konzept ist etliche Male widerlegt worden - auch wenn man das liebend gern anders hätte (was wurde nicht alles versucht, um wenigstens Teilbereiche sinnvoll aufrecht zu erhalten).
In der Psychotherapie gilt nun mal genau das, was für alle wissenschaftlichen Verfahren gilt: was man nicht beweisen kann, spielt keine Rolle.
Welches psychoanalytische Konzept? Das von Freud? Beschränkst du dich in deiner Aussage auf Freud?

Ich bin der Ansicht, dass die gesamte Psychologie allgemein ein analytisch philosophisches esoterisches Konstrukt/Konzepte und somit die darin enthaltenen Erkenntnisse nicht wirklich beweisbar sind und auch keiner allgemeingültigen Wahrheit entsprechen können. Psychologie ist sehr individuell. Damit meine ich nicht, dass bestimmte Konzepte in der Psychologie nicht bei vielen Menschen funktionieren können, aber nicht bei allen: jeder Mensch ist ein "Kosmos" mit eigenen Regeln, sehr individuell und somit psychologisch nur sehr individuell "behandelbar". Außerdem gehe ich mit dir nicht konform, dass das gesamte psychoanalytische Konzept widerlegt wurde, denn somit müßte jede Aussage und Zuordnung, die Jung, Fromm, Freud und etc. getätigt haben, widerlegt sein. Isses aber nicht. Es gibt ja nicht nur Freud. Dann noch: mir sagt das analytische Konzept sehr zu (da ich selbst eine analytische Persönlichkeit bin) und hat mir in vielen "Dingen" geholfen (ich beschränke analytische Psychologie nicht auf Freuds Postulate).
Zu Freud: Ich kenne einige seiner Konzepte und Postulate, die widerlegt wurden und mit einigen davon gehe ich auch nicht konform (er schob mir zuviel auf die sexuallisierte Triebebene und seine Aussagen muten zuweilen sehr kurzsichtig).

Im Grunde sind deine und meine Ansicht sehr ähnlich aber nicht gleich.
 
Um zum Thema zurückzukommen, können wir uns ja nun Gedanken machen, warum Zimmer nun nicht mehr mit flimm spricht.
Ist es die Tatsache, dass der Verzehr eines Schweinebratens oder Kalbsbratens ethisch und moralisch vertretbarer ist, als der Verzehr eines Hundes, obwohl es vom Prinzip her das gleiche ist?
Und somit ein Teil in einem selbst mit der Tatsache in Berührung kommt, dass man ja im Grunde dasselbe macht, nur halt mit anderen Tieren, man das aber als "normal" und "vertretbar" ansieht, während das andere "mal gar nicht geht" und somit "als das Böse im Anderen" gedeutet wird.
Wenn Zimmer aber nun Vegetarier ist, sieht die Geschichte wieder ganz anders aus.
 
Grins - ich erinnere mich noch an meine Jugend - da war es sehr trendy, den anderen mit seinen angeblichen Projektionen, Verdrängungen, Verleugnungen, gar Sublimierungen "klein" zu kriegen und sich selbst sehr cool zu fühlen.
(eigene Aufwertung durch Abwertung anderer ist ein bekanntes soziologisches und psychologisches Phänomen und wie bekommt man das besser hin als durch pseudowissenschaftliches Deuten)
Ja, ich erinnere mich daran, dass das hier im Forum auch Gang und Gebe ist, aber nicht bedeutet, dass alle aus dieser Intention heraus so handeln.
 
Lies doch einfach die Links, lies Zimmers Post, darin stehts. (ich weiß nicht, wie du darauf kommst, dass es nicht zu widerlegen ist)
Gut, dann sag mir du als Psychologin, anhand dieses einfachen Beispiels, was das ist, wenn nicht Projektion:

Meine Tochter ist zuweilen sehr impulsiv und aufbrausend. Unter "sehr impulsiv und aufbrausend" meine ich wirklich sehr. Wir führen ein Gespräch, dass sie angefangen hat. Aus dem Nichts heraus und sehr plötzlich geht sie auf wie ein Germteig, wird aggressiv, schreit, beendet das Gespräch mit einer kleinen Tirade an Vorwürfen (irgendwelche Befindlichkeiten, die sie gerade schiebt) knallt mit den Türen. Ich bin zuweilen darauf nicht vorbereitet (ruhiges ganz normales Gespräch oder Frage von mir), denn manchmal kommt dieses Verhalten so plötzlich schockierend ohne nachvollziehbares Muster für mich daher. 2 Minuten später kommt sie, als wäre nix gewesen und spricht ganz normal (nicht immer aber sehr oft). Wir reden dann über ihr verhalten und ihre Beweggründe. Sie warf mir früher vor (weil sie sich für ihr Verhalten schämte und sich selbst nicht verstand), sie sei aggressiv weil ich aggressiv sei und aus aus der Haut fahre, obwohl ich tatsächlich ruhig war. Und tatsächlich hatte sie schlicht irgendne momentane Laune. Wie nennst du sowas? Ich nenne es Projektion.

Jetzt tut sie das immer weniger und es ist ihr mittlerweile selbst sehr bewußt, dass sie launenhaft impulsiv und aggressiv reagiert und wirft es mir auch nicht mehr in solchen Situationen vor in denen sie es war und nicht ich. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht auch Situationen gibt, in denen ich aggressiv und angepisst reagieren kann, wenn man mich lang genug "ärgert" und ich vllt. den ganzen Tag schon mit Schmerzen zu kämpfen hatte. Bei mir sinds aber keine Adhocklaunen und ich weise es dann, im Moment des Vorwurfs, nicht zurück und schiebe es dem anderen in die Schuhe.
 
Gut, dann sag mir du als Psychologin, anhand dieses einfachen Beispiels, was das ist, wenn nicht Projektion:

Meine Tochter ist zuweilen sehr impulsiv und aufbrausend. Unter "sehr impulsiv und aufbrausend" meine ich wirklich sehr. Wir führen ein Gespräch, dass sie angefangen hat. Aus dem Nichts heraus und sehr plötzlich geht sie auf wie ein Germteig, wird aggressiv, schreit, beendet das Gespräch mit einer kleinen Tirade an Vorwürfen (irgendwelche Befindlichkeiten, die sie gerade schiebt) knallt mit den Türen. Ich bin zuweilen darauf nicht vorbereitet (ruhiges ganz normales Gespräch oder Frage von mir), denn manchmal kommt dieses Verhalten so plötzlich schockierend ohne nachvollziehbares Muster für mich daher. 2 Minuten später kommt sie, als wäre nix gewesen und spricht ganz normal (nicht immer aber sehr oft). Wir reden dann über ihr verhalten und ihre Beweggründe. Sie warf mir früher vor (weil sie sich für ihr Verhalten schämte und sich selbst nicht verstand), sie sei aggressiv weil ich aggressiv sei und aus aus der Haut fahre, obwohl ich tatsächlich ruhig war. Und tatsächlich hatte sie schlicht irgendne momentane Laune. Wie nennst du sowas? Ich nenne es Projektion.

Jetzt tut sie das immer weniger und es ist ihr mittlerweile selbst sehr bewußt, dass sie launenhaft impulsiv und aggressiv reagiert und wirft es mir auch nicht mehr in solchen Situationen vor in denen sie es war und nicht ich. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht auch Situationen gibt, in denen ich aggressiv und angepisst reagieren kann, wenn man mich lang genug "ärgert" und ich vllt. den ganzen Tag schon mit Schmerzen zu kämpfen hatte. Bei mir sinds aber keine Adhocklaunen und ich weise es dann, im Moment des Vorwurfs, nicht zurück und schiebe es dem anderen in die Schuhe.

Sehr gutes Beispiel für Projektion, wie ich finde - ebso die Selbstüberprüfung dabei. Ich kann für mich zweifelsfrei feststellen ob ich mich in dem Moment selber aggresiv fühle oder verhalte.....
 
Ist es die Tatsache, dass der Verzehr eines Schweinebratens oder Kalbsbratens ethisch und moralisch vertretbarer ist, als der Verzehr eines Hundes, obwohl es vom Prinzip her das gleiche ist?
Und somit ein Teil in einem selbst mit der Tatsache in Berührung kommt, dass man ja im Grunde dasselbe macht, nur halt mit anderen Tieren, man das aber als "normal" und "vertretbar" ansieht, während das andere "mal gar nicht geht" und somit "als das Böse im Anderen" gedeutet wird.

(y)
 
Wichtig!:

Du sprachst vorhin von "irgendeiner Wahrheit" und nicht von "allgemeingültiger Wahrheit"! Das ist für mich, in der Argumentation, ein erheblicher wichtiger Unterschied.

Erkennen und kennen, sich selbst und das eigene Verhalten, die eigenen Motivationen, Wünsche, Begierden, Intentionen, Muster, etc.....schrieb ich doch.

Unter Erkennen verstehe ich: "ist mir bekannt" oder "Klarheit über etwas erlangen" odr. Beides.


Tja, was ist dann genau diese Erkenntnis, die du hier postulierst, wenn du der Ansicht bist, dass es keine "allgemein gültige Wahrheit" gibt? Auch nur subjektiv. Ebenso wie die Erkenntnis, dass es Projektion nicht gibt. Auch wenn einige Menschen scheinbar zu dem Schluß kamen (Projektion anzweifelten und eine Studie in die Wege leiteten).

Trotzdem: es wird etwas erkannt (man/du hat/hast eine Erkenntnis), die dann als allgemeingültige Wahrheit postuliert wird. Oder?


Welches psychoanalytische Konzept? Das von Freud? Beschränkst du dich in deiner Aussage auf Freud?

Ich bin der Ansicht, dass die gesamte Psychologie allgemein ein analytisch philosophisches esoterisches Konstrukt/Konzepte und somit die darin enthaltenen Erkenntnisse nicht wirklich beweisbar sind und auch keiner allgemeingültigen Wahrheit entsprechen können. Psychologie ist sehr individuell. Damit meine ich nicht, dass bestimmte Konzepte in der Psychologie nicht bei vielen Menschen funktionieren können, aber nicht bei allen: jeder Mensch ist ein "Kosmos" mit eigenen Regeln, sehr individuell und somit psychologisch nur sehr individuell "behandelbar". Außerdem gehe ich mit dir nicht konform, dass das gesamte psychoanalytische Konzept widerlegt wurde, denn somit müßte jede Aussage und Zuordnung, die Jung, Fromm, Freud und etc. getätigt haben, widerlegt sein. Isses aber nicht. Es gibt ja nicht nur Freud. Dann noch: mir sagt das analytische Konzept sehr zu (da ich selbst eine analytische Persönlichkeit bin) und hat mir in vielen "Dingen" geholfen (ich beschränke analytische Psychologie nicht auf Freuds Postulate).
Zu Freud: Ich kenne einige seiner Konzepte und Postulate, die widerlegt wurden und mit einigen davon gehe ich auch nicht konform (er schob mir zuviel auf die sexuallisierte Triebebene und seine Aussagen muten zuweilen sehr kurzsichtig).

Im Grunde sind deine und meine Ansicht sehr ähnlich aber nicht gleich.
Das ist die Definition von Psychologie:
Psychologie (gr. ψυχή psyché ‚Hauch‘, ‚Seele‘, ‚Gemüt‘ und -logie als Lehre bzw. Wissenschaft)[1] oder veraltend Seelenkunde[2] ist eine empirische Wissenschaft. Sie beschreibt und erklärt das Erleben und Verhalten des Menschen, seine Entwicklung im Laufe des Lebens und alle dafür maßgeblichen inneren und äußeren Ursachen und Bedingungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Psychologie

Dieser Themenbereich befaßt sich ausschließlich damit, wie Menschen denken, fühlen, wahrnehmen, motiviert und demotiviert werden, lernen, sich entwickeln usw.
Das kann man alles wunderbar erforschen und beweisen.

Psychopathologie ist ein anderer Bereich:
Der Begriff Psychopathologie (von ψυχή psyché „Hauch“, „Seele“, „Gemüt“ und πάθος, páthos „Leiden[schaft], Sucht, Pathos“ und logos „Wort, Vernunft, Sinn, Lehre“) bedeutet: die Lehre von den psychischen Erkrankungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Psychopathologie

Psychotherapie ist wieder etwas anders:
Psychotherapie (von griechisch ψυχή psychḗ ‚Atem, Hauch, Seele‘ und θεραπεύειν therapeúein ‚pflegen, sorgen‘) ist eine Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von psychischen Störungen mit Krankheitswert. Davon zu unterscheiden ist die Beratende Psychologie, die sich mit allgemeinen Problemen der Lebensführung befasst.
https://de.wikipedia.org/wiki/Psychotherapie

Aber vielleicht bezogst du dich auf das hier?

Die klinische Psychologie gilt als Teildisziplin der angewandten Psychologie, die biologische, soziale, entwicklungs- und verhaltensbezogene sowie kognitive und emotionale Grundlagen psychischer Störungen sowie Auswirkungen dieser Störungen und anderer Erkrankungen (z. B. neurologische Störungen, Krebs, chronische Herzleiden uvm.) auf das Erleben und Verhalten wissenschaftlich untersucht. Ursprünglich handelte es sich um die psychologischen Methoden der Diagnostik und Therapie, soweit sie im Rahmen der Klinik bzw. der Krankenhausbehandlung anwendbar sind - um die Arbeit von Diplom-Psychologen in Kliniken und auch heilpädagogischen Einrichtungen.[1] Zur Klinischen Psychologie zählen die medizinische Psychologie und die Neuropsychologie.
https://de.wikipedia.org/wiki/Klinische_Psychologie

Alle diese Disziplinen haben gemeinsam, dass sie auf wissenschaftlicher Forschung basieren.

Dazu benötigt man Methoden.

hier z.B. zusammengefaßt:
http://www.psychologie.uni-kiel.de/arbeitseinheiten_methoden.html


Nun zu Freud:

Wenn man bedenkt, wie alt seine Ideen sind und in welchem historischen Kontext sie entstanden sind (es gab kaum Forschung, keine Lobby, kaum "Vorstreiter), dann sind sie beeindruckend.
Er entwickelte quasi "aus der hohlen Hand" ein in sich schlüssiges Konzept mit Basistheorie (ich, es über-ich), Phasenlehre und Abwehrmechanismen (wozu die Projektion gehört).
Auffallend ist, dass sich die Psychologiestudenten (und nicht nur die) da ganz schnell hineindenken können, es wirkt ad hoc so "plausibel"- es paßt immer, macht Spaß in der Anwendung und man kann kaum Fehler machen ... .
Beweisbar ist es nicht, es ist in größten Teilen widerlegt.

Nach Freud ist ein Patient "geheilt", sobald er die Ursache seines Leidens entdeckt hat - und das ist heute absolut widerlegt, denn: es gibt nicht DIE URSACHE.

Ich schrieb anfangs schon, dass neuere (erforschte und anerkannte) Therapieverfahren quasi "das Gegenteil" davon sind - Ursachen spielen in den allermeisten Fällen (es gibt Ausnahmen, z.B. bei eienem expliziten Trauma) überhaupt keine Rolle, sie ändern sich monatlich bis stündlich, je nach Verfassung und Sichtweise des Betroffenen, oft wird man sie nie ausmachen können.
Man weiß heute, dass es nur eine PERSÖNLICHE, aber keine ALLGEMEINGÜLTIGE Wahrheit gibt, die man subjektiv erkennen kann - so etwas wie "Selbsterkenntnis" mag ein nettes und vor allem zeitfüllendes Hobby sein, mehr aber auch nicht (und es ist ist nicht ungefährlich, weil man auch sich selbst damit arg begrenzen kann).

Du kannst hier auf den letzten Seiten gut beobachten, was mit dem Begriff Projektion passiert - macht das irgendeinen Sinn??? ;)

Jung, Fromm, Adler usw. kommen im Psychologiestudium nicht vor und Freud wird mit einem gewissen Lächeln kurz der historischen Vollständigkeit halber abgehandelt - all diese Leute spielen bei der wissenschaftlichen Psychologie keinerlei Rolle.
 
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