Programierte Altersarmut

Im gleichen Zeitraum hat sich die Staatsverschuldung in Großbritannien verdoppelt.
In Frankreich stieg sie von 57% auf 87% an.

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_europäischer_Länder_nach_Staatsschuldenquote

Allerdings haben beide Länder schon länger als 10 Jahre den Mindestlohn. Daran kann es wohl nicht liegen, sondern an der zunehmenden Deregulierung der Finanzmärkte die weltweit greift, nicht nur in Deutschland. Was glaubst du warum die Banken überhaupt Geld vom Staat (Steuerzahler) gebraucht haben um gerettet zu werden? Weil sie sich verspekuliert haben und nur so eine Bankrotterklärung abgewendet werden konnte. Glaubst du einer dieser Trader und Banker hat nur einen Cent seines Vermögens verloren? Sind sie zur Verantwortung gezogen worden? Natürlich nicht! während Zig Tausende ihre Lebensgrundlage verloren haben (vor allem in den USA - Immobilienblase). Das ist das Problem und nicht der Hartz 4 Empfänger und Rentner der auf seine wohl verdiente Rente besteht
 
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Ja, das umlagenfinanzierte Rentensystem.

Da sind erst mal die heutigen Rentner. Deren Renten werden nicht sinken. Denn, die Senkung findet immer erst für Neurentner statt. Die heutigen Rentner beziehen mehr an Rente, als sie jemals an Beiträgen eingezahlt haben.
Dann gibt es die zukünftigen Rentner (so ab 2020), die werden weniger rauskriegen, als sie einbezahlt haben.

Woran liegt das?

1951 lag die durchschnittliche Lebenserwartung für Frauen bei 68,7 Jahren. Männer hatten, im Durchschnitt, 2 Jahre weniger.
2010 lag die durchschnittliche Lebenserwartung für Frauen bei 80,5 Jahren.

Also, 1951 ging ein Mensch mit 65 in Rente und starb, im Durchschnitt, nach 3 Jahren Rentenbezug.

Heute sind das (ist ja eigentlich spitze) 18 Jahre Rentenbezug. Also sechsmal soviel Rentenzahlung.

Und damit ist das System der umlagenfinanzierten Rente verreckt.

Langsam erklären jetzt die Politiker, dass es einfach nicht mehr geht. Denn, die wissen doch, dass die Boten, die schlechte Nachrichten überbringen, geköpft werden.

Die zukünftige Altersversorgung wird eines neuen Systems bedürfen.

Sollte dies nicht kommen, nehmen die Rentner ihre Kinder und Enkel in finanzielle Zwangshaft. Denn, Kinder und Enkel zahlen nun mal.

Also, Abschied von bisherigen Gewissheiten. Und begrüßen wir die Selbstverantwortung.

Ich bin sicher, auch diese Rentenkrise wird gelöst werden.
 
Es gibt zur Zeit keine monetären Defizite. Die Rentenkasse ist voll - so voll, dass im nächsten Jahr der RV-Beitrag um 0,6% sinkt und liegt an der guten Beschäftigungslage. Das Problem der sinkenden Altersrenten in der Zukunft kann nur gelöst werden durch faire Löhne, Vollbeschäftigung, sichere Arbeitsplätze.

Wenn es keinerlei finanzielle Probleme bei den Renten- und anderen Sozialversicherungen gibt, weshalb wird das Renteneintrittsalter trotz aller Widerstände und Proteste erhöht? Und warum fürchten so viele Menschen die Altersarmut, obwohl sie Jahrzehnte lang erwerbstätig waren und Beiträge einzahlten?

Thilo Sarrazin sagt hierzu: "Die Deutschen müssen sich seiner Ansicht nach auch auf sinkende Renten einstellen. «Langfristig müssen die Renten natürlich real fallen», sagte der ehemalige Berliner Finanzsenator dem Hamburger Magazin «Stern» laut Vorabbericht. Gegenwärtig komme auf einen Arbeitnehmer statistisch gesehen ein halber Rentner, in 25 bis 35 Jahren liege das Verhältnis bei eins zu eins. «Wir können die Erwerbstätigen aber nicht ohne Ende belasten», fügte Sarrazin hinzu. Deshalb müssten die Renten «langfristig auf das Niveau einer Grundsicherung sinken». Die Rentenerhöhung im Juli kritisierte er als «völlig unsinnige Maßnahme». Dadurch würden die Altersbezüge «übermäßig» erhöht." (Quelle: http://www.derwesten.de/politik/thilo-sarrazin-drischt-auf-hartz-iv-empfaenger-ein-id23087.html).
 
Das mut du allen Mitdenkenden noch mal erklären, wie du das meinen. FDP-like Abschaffung des staatlichen Versicherungsmodells ????

Möchte man am umlagefinanzierten Rentensystem festhalten, gibt es meines Erachtens nur eine einzige Methode, welche die Überlebensfähigkeit der umlagefinanzierten Rentenzahlungen garantiert: Es bedarf einer elementaren Reform.

Aktuell zahlt ein Mensch mit einem monatlichen Brutto-Einkommen von weniger als 5 600€ 9,8% seines Gehalts in die Rentenkasse ein. Da ist es gänzlich irrelevant, ob es sich um einen Lohn von 500€ oder 3 000€ handelt. Beide zahlen regulär die 9,8%. Daran möchte ich auch gar nichts verändern, weil diese Regelung dem Gleichheitssatz des Grundgesetzes gerecht wird.

Fakt ist jedoch, dass bei Menschen, die im Monat mehr als 5 600€ brutto verdienen, ein kontinuierlich geringer werdender Prozentsatz anfällt. So zahlt eine Person, die monatlich 20 000€ empfängt, lediglich 2,7% des Einkommens in die Rentenversicherung ein. Eine Person mit einem Monatsgehalt von 30 000€ sogar nur 1,8% usw.

Verursacht wird dies durch die Beitragsbemessungsgrenze, welche ich beseitigen möchte, damit alle Verdiener den gleichen prozentualen Anteil ihres Gehalts, nämlich die besagten 9,8%, in die Rentenversicherung einzahlen.

Das würde bedeuten, dass Menschen, die derzeit prozentual weniger in die Rentenkasse einzahlen, künftig intensiver belastet würden. Um diese neue Belastung zu kompensieren, plädiere ich dafür, die Steuersätze in Rahmen eines Drei-Stufen-Modells zu fusionieren. Für die Besserverdienenden ergäben sich deutliche steuerliche Entlastungen, die als Ausgleich für die erhöhten Beitragsleistungen fungieren. Hinzu kämen die zahlreichen Vorteile, die mit einer Flax Tax einhergingen; und niemand müsste mehr die Altersarmut fürchten angesichts des monetären Zuwachses der Rentenversicherungen.
 
Allerdings haben beide Länder schon länger als 10 Jahre den Mindestlohn.
Daran kann es wohl nicht liegen, ...
die 2 die für mich absolut herausstechen sind Sahra Wageknecht und Gregor Gysi von den Linken.

Wagenknecht und Gysi plädieren trotzdem für den Mindestlohn.

... sondern an der zunehmenden Deregulierung der Finanzmärkte die weltweit greift, nicht nur in Deutschland.
Was glaubst du warum die Banken überhaupt Geld vom Staat (Steuerzahler) gebraucht haben um gerettet zu werden? Weil sie sich verspekuliert haben und nur so eine Bankrotterklärung abgewendet werden konnte.
Glaubst du einer dieser Trader und Banker hat nur einen Cent seines Vermögens verloren? Sind sie zur Verantwortung gezogen worden? Natürlich nicht! während Zig Tausende ihre Lebensgrundlage verloren haben
(vor allem in den USA - Immobilienblase).

Der Mensch ist ein Wiederholungstäter. Er lernt nichts aus der Geschichte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Weltwirtschaftskrise

Das ist das Problem und nicht der Hartz 4 Empfänger und Rentner der auf seine wohl verdiente Rente besteht.

Das Problem liegt in der Eigenverantwortung. Ohne Fleiß kein Preis.

Übrigens wurde die Reform unter Kanzler Gerhard Schröder von der regierenden Koalition (1998-2005)
im Konsens mit der konservativ-liberalen Opposition durchgeführt.
 
Mit welchem Recht dürfen Kinderlose eigentlich meine Kinder und Enkel in Zwangshaft nehmen?

Weil es eben ein solidarisches System ist.

Hat ja auch lange funktioniert. Solange die Alten rechtzeitig starben und vorher reichlich für Nachwuchs gesorgt hatten.

Inzwischen hat sich die Lebensweise geändert. Und da wird sich das System eben anpassen müssen.
 
Wagenknecht und Gysi plädieren trotzdem für den Mindestlohn.

ja und unter anderem deswegen finde ich die beiden auch gut! Was willst du mir mit diesen meinen Zitaten jetzt sagen?

Der Mensch ist ein Wiederholungstäter. Er lernt nichts aus der Geschichte.


ja leider! und auch damals war es derselbe Mist wie heute:

"Einige Ökonomen wie Rexford Tugwell, Adolf Augustus Berle, John Kenneth Galbraith u.a. sehen eine Ursache der Krise vor allem in der ausgeprägten Einkommenskonzentration. Sie begründen dies damit, dass die einkommensstärksten 5 % der amerikanischen Bevölkerung im Jahr 1929 über fast ein Drittel des gesamten Einkommens verfügten.[6] Dadurch dass sich immer mehr Einkommen auf wenige Haushalte konzentrierte, wurde weniger für den Konsum aufgewendet und immer mehr Geld floß in „spekulative“ Geldanlagen. Dies habe die Wirtschaft krisenanfälliger gemacht"

Wir sind auf demselben Kurs wie damals! Und deshalb sage ich ja, dass wir unbedingt umverteilen müssen und die Binnenwirtschaft stärken durch höhere Löhne, damit der Konsum ansteigt, ansonsten gibt es wieder eine Weltwirtschaftskrise. Dirk Müller (Mr. Dax) erklärt sehr schön wie das alles miteinander zusammenhängt und warum unser Geldsystem immer wieder zu einem Zusammenbruch der Wirtschaft führen muss.


Das Problem liegt in der Eigenverantwortung. Ohne Fleiß kein Preis.

Du willst jetzt nicht ernsthaft behaupten, dass die Leute nicht genug arbeiten und faul sind oder? Nochmal: 5 Mio Arbeitslose und 900.000 offene Stellen. Nicht einmal jeder Fünfte all unserer Arbeitslosen würde zurück in die Arbeitswelt finden! Dazu kommt, dass ein beachtlicher Teil der Beschäftigung prekär ist, d.h. Leiharbeit (die können jederzeit gekündigt werden und verdienen weit weniger als die Stammbelegschaft), Minijobs.... 5 Mio aller Erwerbstätigen haben einen Lohn unter 8 Euro Brutto die Stunde, 3 Mio sogar unter 5 Euro/Stunde. Wie sollen diese Leute konsumieren wenn sie nicht mal genug Geld haben ihre Lebenshaltungskosten zu decken?! Übrigens konzentriert sich wie immer das meiste Einkommen auf einen kleinen Teil der Bevölkerung. Deren Zinsen müssen erwirtschaftet werden und wer muss das tun? Natürlich das arbeitende Volk, das deswegen immer niedrigere Löhne und immer schlimmer werdende Arbeitsbedingungen in Kauf nehmen muss. Und werden bei den Reichen Steuern eingeholt? Natürlich nicht! Da wird der Spitzensteuersatz von 53% auf 42% gekürzt, die Vermögenssteuer wird abgeschafft und auch keine Steuer auf Finanztransaktionen wird erhoben. Die werden natürlich weiterhin geschont weil deren Lobby zu groß ist und der dumme Bürger wird zur Kasse gebeten!

Übrigens wurde die Reform unter Kanzler Gerhard Schröder von der regierenden Koalition (1998-2005)
im Konsens mit der konservativ-liberalen Opposition durchgeführt.

Die großen Parteien nehmen sich da nicht viel! CDU/FDP hätte ja seitdem die Gesetzgebung ändern können, tat es aber nicht. Für mich sind SPD/CDU/FDP/Grüne ein Einheitsbrei, alles Marionetten der Finanzclique. Deshalb werde ich voraussichtlich auch die Linken wählen!
 
Inzwischen hat sich die Lebensweise geändert. Und da wird sich das System eben anpassen müssen.

Ja, und mit Hilfe meines rentenpolitischen Vorschlags ist diese notwendige Adaption des aktuellen Systems auch praktisch realisierbar.

Außerdem halte ich es für essenziell, dass die Kindererziehung an gesellschaftlichem Ansehen gewinnt, damit die Menschen sich wieder forciert für eine Familie mit Nachwuchs entscheiden. Wird ausschließlich die Wirtschaftsproduktivität des Menschen glorifiziert, gerät das Emotionale und das Familiäre in den Hintergrund, was fatale Konsequenzen für unsere gesamte Kultur hat.
 
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Ja, und mit Hilfe meines rentenpolitischen Vorschlags ist diese notwendige Adaption des aktuellen Systems auch praktisch realisierbar.

Außerdem halte ich es für essenziell, dass die Kindererziehung an gesellschaftlichem Ansehen gewinnt, damit die Menschen sich wieder forciert für eine Familie mit Nachwuchs entscheiden. Wird ausschließlich die Wirtschaftsproduktivität des Menschen glorifiziert, gerät das Emotionale und das Familiäre in den Hintergrund, was fatale Konsequenzen für unsere gesamte Kultur hat.

Also, dein System funktioniert nicht. Die Bemessungsgrenze bedeutet, dass ab da nur noch freiwillig bezahlt wird. Wird die Zahlung des vollen Beitrags aber zur Pflicht, würde dass auch höhere Renten für diese Zahler bedeuten. Und damit wird das Ganze zum Nullsummenspiel.

Und, du kannst die Menschen nicht zu mehr Kinderkriegen anleiten. Menschen entscheiden für sich selbst, ob sie Kinder haben wollen. Und im Moment sind Umstände (und die sind vielfältig) eben so, dass viele Menschen sich gegen Kinder entscheiden.
 
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