positiv denken....und nun?

Schooko schrieb:
Unser ganzes Leben besteht aus einer Kette von Versuchen 'aus dem raus zu kommen' (aus dem Leid, aus der Unsicherheit, aus der Unbequemlichkeit raus)
Pos.Denken ist einer davon. Nicht pos.Denken ist ein weiterer. Der Lobby der pos.Denker anzugehören, ihr nicht mehr anzugehören

Inti schrieb:
auch wenn du meine Beiträge meist als nicht so positiv einstufst hier ist ein Lob von mir angebracht - sehr guter Beitrag - es geht darum die Prozesse die ablaufen zu erkennen und mich zu entscheiden was ich will

*zustimm.

Erkennen - Annehmen (Ist-Zustand akzeptieren) - Entscheiden - Ändern.

Kann manchmal ein sehr langer und steiniger Weg sein. Und da gehts nicht um's Denken allein, sondern mindestens genauso viel um Gefühle/Emotionen.

lichtbrücke
 
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lichtbrücke;1882095 schrieb:
Erkennen - Annehmen (Ist-Zustand akzeptieren) - Entscheiden - Ändern.
Ist auch nur eine Art des pos.Denkens - die Hoffnung, dass es Dadurch besser wird: Erkennen > Annehmen > Entscheiden > Ändern.
Funktioniert manchmal, manchmal nicht.

Und ist natürlich nicht 'besser' als irgendwas anderes. Nur anders.

Alles Geschmacksache; und Geschmack ändert sich fortlaufend.
 
also ich denke, dass positiv denken alleine nicht ausreicht, man muss auch positiv leben.

wir sind rundherum von so viel negativität umgeben, dass es natürlich schwer ist, ständig im positiven zu bleiben, doch ich denke schon, wenn man es eine zeitlang praktiziert, das es auch funktioniert, es dauert hald ein bisschen.
 
Schooko schrieb:
Ist auch nur eine Art des pos.Denkens - die Hoffnung, dass es Dadurch besser wird: Erkennen > Annehmen > Entscheiden > Ändern.
Funktioniert manchmal, manchmal nicht.

Und ist natürlich nicht 'besser' als irgendwas anderes. Nur anders.

Alles Geschmacksache; und Geschmack ändert sich fortlaufend.

Nun, jeder hat seinen ureigensten Weg. Ich habe auch nirgendwo geschrieben, dass es "besser" wäre. Positives Denken = intensive Arbeit an und mit sich selbst. Das als Geschmacksache zu bezeichnen, halte ich persönlich für fehl am Platz. Es ist eine ganz bewusste Entscheidung, etwas in seinem Leben vom Negativen ins Positive zu wandeln, und das geht mit Sicherheit nicht von heute auf morgen, und auch nicht in einem einzigen Wochenend-Seminar. Es ist ein Weg von - mindestens - Monaten. Den sehr viele Menschen leider wieder verlassen, weil sie das Durchhaltevermögen nicht aufbringen und wieder in die alte Opferrolle zurückfallen.

lichtbrücke
 
Hallo Mandy;

Bist du nicht fähig dahinter zu sehen...um meine Bsp. wirklich zu verstehen?

Positiv eingestellt bedeutet dem Leben und was darin so alle passiert mit einer positiven Grundeinstellung zu begegnen.

Das beinhaltet auch eine pos. Empfindung zu haben und nicht eine negative Empfindung sich positiv zu Denken.

siehe hier.....

"Sorge Dich nicht, lebe", "Denke nach und werde reich", "Du schaffst es!", "Gib niemals auf!"
So oder so ähnlich lauten die Schlagwörter diverser Buchautoren, die unter dem Oberbegriff positives Denken Bestseller schreiben.

Bei dem positiven Denken handelt sich um eine Denkschule, die im Amerika des Jahres 1870 ihren Ursprung hat. Ihr Erfolg beruht darauf, dass sie dem Einzelnen eine schier endlose, von gesellschaftlicher Erziehung verschüttete Selbstmächtigkeit unterstellt. Eifernde Evangelisten in den Vereinigten Staaten machten den Anfang, es folgten, in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts, Dale Carnegie, Joseph Murphy, Norman Vincent Peale und Erhard Freitag, in den Achtzigern und Neunzigern Anthony Robbins, Brian Tracy und Tom Peters.

Das positive Denken funktioniert in etwa wie folgt: Die Apologeten dieser Heilslehre gehen davon aus, daß unsere Gefühle aus unseren Gedanken entstünden. Folglich bräuchten wir nur noch positiv zu denken, um uns positiv zu fühlen. Negative Denkansätze sollten systematisch durch positive ersetzt werden.
Auf dem Büchermarkt treibt diese "Erkenntnis" seltsame Blüten: da gibt es Audiokassetten mit Meditationsmusik, die angeblich nur vom Unterbewußtsein aufnehmbare "Subliminial-Botschaften" enthalten. Auf diese Weise könnten wir, so die Hersteller der Kassetten, uns selber mit optimistischen Botschaften "programmieren", quasi im Schlaf. Es gibt Kassetten mit den versch. Themen: gegen Einsamkeit, für mehr Arbeitsmotivation, usw.
Ferner empfehlen zahlreiche Buchautoren, mehrmals am Tag vor einen Spiegel zu treten, sich anzuschauen und sog. Affirmationen aufzusagen wie: "Ich aktzeptiere mich so, wie ich bin", "Mein Leben wird von Tag zu Tag in jeder Hinsicht immer besser", etc.

Positives Denken und eine Vielzahl anderer Botschaften moderner Psychogurus sind für viele eine Art Religionsersatz geworden.

Was für gesunde Menschen mit kleineren Problemen vielleicht manchmal eine kleine Hilfe sein kann, kann depressive Menschen oft noch viel tiefer in die Depression treiben. Mit calvinistischer Philosophie wird suggeriert, man müsse nur wollen, dann könne man alles erreichen. Emotionale Intelligenz sei erlernbar. Dale Carnegie, Joseph Murphy, Norman Vincent Peale, Erhard F. Freitag sind seit Jahrzehnten nicht aus den Bestsellerlisten zu vertreiben.

"Sorge dich nicht, lebe". " Sorgen sind nichts weiter als eine Geisel der Menschheit, sie können ersatzlos gestrichen werden" „Wenn uns das Schicksal eine Zitrone gibt, machen wir Zitronenlimonade daraus“. „Jeder ist für seine Erfolge und Misserfolge verantwortlich“. „Jeder Mensch kann ein positives Bild von sich entwerfen, und er wird erfahren, dass er diesem Bild immer ähnlicher wird“. Das Phänomen “self-fulfilling prophecy” kann durchaus kurzfristige Erfolge zeigen. Insbesondere wenn die Diskrepanz zwischen momentaner Realität und Ziel überbrückbar ist. Einzelne Menschen können dabei mit solchen Methoden manchmal unnötige Hemmungen überwinden, wieder mehr Zukunftsorientierung finden und durch den Glauben an die eigenen Fähigkeiten Erfolge haben. Allerdings handelt es sich um kurzfristige und alltägliche Effekte, die sich verlieren, besonders wenn man sie zu häufig in Anspruch nimmt. Daher berichten viele ehemalige Anhänger von einer anfänglichen Euphorie, die später der Ernüchterung oder sogar einem deprimierenden Absturz wich.

Die Abkürzung von ganz unten nach ganz oben wird versprochen und ist ja auch verführerisch.

Die Aussichten scheinen so gut wie beim Lottospiel. Häufig ist bei den Propheten selbst ein Aufstieg ja gelungen. Nicht zuletzt mit dem Geld der gläubigen Kundschaft. Einfach wiederholbar ist dies leider nicht. Manche mögen von der Begeisterung, die vermittelt wird angesteckt, ein kurzes Stimmungshoch erfahren. Sei es, dass sie ein Glücksgefühl beim Lesen der Vielzahl der Bücher haben, endlich eine Patentrezept gefunden zu haben, sei es in der gut inszenierten Begeisterung einer Massenveranstaltung oder eines Gruppenwochenendes.

Krankmachend wirkt es, wenn Versagen, Unglück und Leid als vom Menschen selbstverschuldet gesehen werden. Dann hat man als erfolgloser oder leidender Mensch die Methode falsch angewandt, man war nicht eifrig genug, nicht konsequent genug usw. - jedenfalls war man selbst an allem schuld. Gerade bei depressiven Menschen droht hier ein noch tieferes Abstürzen in die Depression. Wir können unseren Charakter nur bedingt und mühsam ändern. Wir sind nicht alle gleich geboren, nicht nur Intelligenz, auch unsere emotionale Ausstattung ist zum Teil angeboren. Auch das was wir an emotionalen Störungen durch falsche Erziehung und Traumen erworben haben, können wir nicht einfach abschütteln. Unser Hirn ist keine Computerfestplatte, auf der man fehlerhafte Programme einfach löschen und durch neue ersetzen könnte. Man kann es auch nicht formatieren und ein neues Programm darüber spielen.

Angst, Ärger, Wut, Depression, Schuldgefühle sind immer unangenehm. Sie sind aber nicht immer zerstörerisch oder schädlich.

Im konstruktiven Sinn haben sie die Funktion, als wachsames Regulativ unsere Ziele mit unseren Handlungen in Einklang zu bringen. So gesehen ist es gelegentlich angemessen und nützlich, negative Gefühle zu haben.

Wir sind für unser Leben verantwortlich, aber wir sind auch Zufällen und unserem Schicksal ausgeliefert. Seelisch gesund sind wir, wenn wir äußeren Einflüssen mit dem, was wir an intellektuellen und emotionalen Begabungen mitbekommen haben, unter unseren Bedingungen optimal begegnen können. Also eben mit und nach unseren Möglichkeiten.

Wenn dies nicht der Fall ist, brauchen wir manchmal Hilfe. Diese sollte geduldig mit unseren Schwächen sein, und unsere momentanen Möglichkeiten als Maßstab und Ausgangspunkt nehmen. Diese Hilfe sollte sich immer zunächst die Zeit nehmen zu unterscheiden, wo wir Schwächen oder Schicksale hinnehmen müssen und wo wir mit Erfolgaussicht uns um eine Änderung bemühen können. Immer vor dem Hintergrund unserer Möglichkeiten. Wenn wir dem Versprechen, alles erreichen zu können glauben, ist das Risiko, noch tiefer in eine Depression zu fallen, umso größer.

Scheitern wegen mangelnder Möglichkeiten, Unfälle, Krankheiten usw. führen sonst zu einem Versagensgefühl und zu Schuldgefühlen. Haftbar manchen können wir die neuen Psychogurus in der Regel nicht. Weder für Depression, noch für andere Folgen. Positives Denkens kann besonders bei unkritischen Menschen zu einem Realitätsverlust führen. Dies gilt insbesondere, wenn man die Ziele so hoch ansetzt, dass sie unerreichbar sind. Das positive Denken berücksichtigt weder die unterschiedlichen Fähigkeiten der Menschen, noch ihre unterschiedliche Persönlichkeitsstruktur, oder die Wechselwirkung zwischen der individuellen Psyche und deren sozialer Umgebung. Außerdem gibt es für das positive Denken angeblich keine unlösbaren Probleme, nichts was auszuhalten oder als unabänderlich anzunehmen wäre. Damit wird ein Teil der Kompetenz, mit Problemen umzugehen, gerade nicht entwickelt.

(mit Auszügen aus: "Positives Denken und andere neue Propheten" von Karl C. Mayer)
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Das weiss ich nicht sogenau ......

Was weißt du denn genau, aus was du erschaffen bist?

Die Ignoranz oder das Verdrängen von tatsächlichen Empfindungen ist denk ich mal ein psychologisches Problem, das jetzt hier nicht unbedingt etwas mit positiven Denken tun hat.

Abstammung siehe oben.....
Fakt ist das wenn ein Mensch seine wahre Empfindung selbst nicht wahrnehmen kann, dieser ein wahrhaftiges Problem hat...*
Damit sind nicht nur die körperlichen Bedürfnisse gemeint.

Es besteht ja auch die Möglichkeit, dass es dem Körper gut geht - oder?

Ja, sicherlich doch...dann sind die neg. und pos. Empfindungen im Gleichklang.

Und wenn es meinem Körper nicht gut geht, dann denk ich (z. Beispiel) - oh ich bin müde und abgespannt, meine Muskeln schmerzen - ich gönn mir jetzt ein schönes Bad bei Kerzenlicht und hör mir in der Wanne dazu eine schöne Symphonie an ....

Denke du mal weiter an der Oberfläche*....trägst ja Selbstverantwortung für dich*

Ich kann natürlich auch da zu mir sagen - oh shit mein dämlicher Körper tut schon wieder weh, das geht sicher nie vorbei, ich muss sicher bald sterben ...

Ja, da hilft auch keine Ruhe, keine Entspannung mehr....Hypochender eben..ist eine Erkrankung*
Ja das pos. Denken erschafft so mache Erkrankung*

lg Seyla***
 
Hallo Mandy;

Bist du nicht fähig dahinter zu sehen...um meine Bsp. wirklich zu verstehen?


Nee - deine Beispiele versteh ich nicht.



Das beinhaltet auch eine pos. Empfindung zu haben und nicht eine negative Empfindung sich positiv zu Denken.

Das hat ja auch gar keiner verlangt. Ich sagte doch, wir haben ja auch einen Verstand, der schon weiss, wenn was negativ ist und es wird nix nützen sich dann die Situation positiv vorzumachen.










Das sind die typischen amerikanischen TschakaTaschaka-Bücher. Die kannste vergessen.
Die haben nur einen positiven Effekt, wenn man sie selbst geschriebe oder verlegt hat ....



Was weißt du denn genau, aus was du erschaffen bist?

Mich hat man nicht erschaffen, mich hat man gezeugt. Mit Eizelle und Sperma -- du weisst schon :D



Fakt ist das wenn ein Mensch seine wahre Empfindung selbst nicht wahrnehmen kann, dieser ein wahrhaftiges Problem hat...*
Damit sind nicht nur die körperlichen Bedürfnisse gemeint.?


Ich setze eigentlich voraus, dass ein normal körperlich und geistig gesunder Mensch seine Empfindungen wahrnimmt ....





Denke du mal weiter an der Oberfläche*....trägst ja Selbstverantwortung für dich*.?.....?


Ja, und ich würd sie auch niemals abgeben .....



Ja, da hilft auch keine Ruhe, keine Entspannung mehr....Hypochender eben..ist eine Erkrankung

Es war ein Beispiel, das hab ich extra angeführt. Und man muss es nicht gleich übertreiben und jemanden, der mal verspannt ist gleich als Hypochonder
abstempeln.

Ja das pos. Denken erschafft so mache Erkrankung

Das muss nicht zwingend so sein ... es kommt eben drauf an ob dieses postivie Denken echt ist oder nicht ...


lg Seyla***[/QUOTE]
 
Hallo Mandy;

Zwei Hunde gehen miteinander spazieren. Plötzlich beginnt der eine munter an zu miauen. Total verwirrt fragt ihn sein Begleiter, was das soll und ob er jetzt den Verstand verliert. Hunde müssten doch bellen und nicht miauen.

Ganz cool entgegnete der Miauende: "Was spricht denn dagegen, wenn man eine "Fremdsprache lernt?"

oder auch....
aus http://www.demetrius-degen.homepage.t-online.de/geistesschule/mensch.htm
....
je höher die Erkenntnis einer Aussage - einer Schrift - um so weniger wird sie verstanden. Das liegt an dem oben erwähnten EGO-FILTER. Der menschliche Geist erfaßt nur diese Aussagen, die der eigenen ICH-Vorstellung entsprechen-.

lg Seyla
 
lichtbrücke;1882038 schrieb:
So können auch nur Leute reden, die keine Ahnung davon haben, was sich hinter diesem mittlerweile äusserst überstrapazierten Begriff tatsächlich verbirgt.

:escape:

lichtbrücke

touché:)
:umarmen:

schooko schrieb:
Unser ganzes Leben besteht aus einer Kette von Versuchen 'aus dem raus zu kommen' (aus dem Leid, aus der Unsicherheit, aus der Unbequemlichkeit raus)
Pos.Denken ist einer davon. Nicht pos.Denken ist ein weiterer. Der Lobby der pos.Denker anzugehören, ihr nicht mehr anzugehören, ...

löst stille und ruhe aus..:)
so wie alles was ich von dir lese.
danke
 
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Hallo Seyla - die Kritik die Mandy in ihrem post Nr 43 äußert, finde ich durchaus angebracht - ich kann in den Beispielen die sie von dir zitiert hat auch nicht viel positives sehen - und anstatt nun ein Psychogramm von mir zu erstellen würde ich dir einfach bitten, das Positive in diesen Aussagen zu erklären.

Und ich würde auch gerne von dir wissen wo du den Unterschied von Denken und Gedanke siehst - außer dass das eine den Prozess, das andere den Inhalt bezeichnet.

LGInti
 
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