Hallo Anevay
Zitat:Auch normaler Sex ist eine potentiell schmerzhafte Praktik.
Das ist mir auch bewusst, aber ist doch sehr klar, dass das nicht vergleichbar ist. Meine Definition von "normal" in dem Zusammenhang ist eigentlich ziemlich einfach: Das ist das was man in einer Beziehung/Ehe vom Partner erwarten kann, und das wäre halt Kuscheln, Küssen, Petting, Vaginalsex und Oralsex.
Beziehungen, bei denen davon etwas fehlt wären schon wieder "unnormal" für mich. Und da würde ich dann auch eher denken, dass das Problem beim Partner liegt, der sowas nicht will. Das bedeutet meiner Ansicht nach auch nicht, dass Sex deshalb notwendig 0815 würde.
"Telepathiesex" wäre zwar insofern nicht normal, ist allerdings auch völlig harmlos. Praktische Erfahrung habe ich ja nur mit Telepathiesex.
Alles andere entspricht halt einer speziellen Vorliebe, egal ob es Analsex, SM, andere Fetische oder Dreier betrifft. Das bedeutet nicht unbedingt, dass das alles verwerflich ist. Aber hier ist eben nicht mehr irgendwie erwartbar, dass das zu einer Beziehung gehören muss. Ich habe in meiner Fantasie nichts gegen Analsex, harmlosere SM-Spiele oder gar Dreier. Letzteres habe ich schon in der Form von Telepathiesex mit mehreren Frauen gemacht (wenn man das so sagen kann).
Zitat:Shades of Grey... ist was für Vanillas, die sich mal mutig und sadomasochistisch fühlen wollen. Mit diesem Babyflogger und Plüschhandschellen, das ist nicht ernstzunehmen als BDSM-Praktik. Wobei die Handschellen tatsächlich ein gewisses Gefahrenpotential mit sich bringen, gute Handschellen für eine gefahrlose SM-Praxis kosten um 100,- Euro.
Ich habe das nicht gelesen. Es geht mir nur darum, dass ich nicht denke, dass es eine gute Idee ist, wenn spezielle Praktiken (siehe oben) derartig angesagt sind (heute wieder ein Artikel auf der ersten Seite von Google News), dass gerade junge Leute meinen, dass das notwendig dazu gehört.
Zitat:Und ich halte es für durchaus sinnvoll, wenn junge Menschen durch Ausprobieren miteinander herausfinden, was ihnen wirklich gefällt. Wird nur Stinosex geboten, kann das nämlich dazu führen, dass Menschen unbewusst gegen ihre eigentlichen Bedürfnisse leben, sich asexuell fühlen, darunter leiden. Sie müssen sich dann ja Dank deiner Sichtweise furchtbar schmutzig oder abartig fühlen, weil sie nicht "normal" sind.
Es ging mir ja darum, dass man nachts normale (wie oben und in vorherigen Beiträgen definiert) Pornos zeigen könnte und vor allem auch durchaus explizite Aufklärungsvideos, die dann theoretisch auch von Jugendlichen gesehen werden können, die ja sowieso nach dem Zeug suchen, normal im Internet. Der Unterschied wäre halt, dass die Filme im TV nichts extremeres zeigen, und Sex halt insgesamt so darstellen, wie er gewöhnlich abläuft (inklusive Verhütung), und nicht als Produktion für Porno-Konsumenten, die immer härtere Reize brauchen.
Denn es ist klar, dass wenigstens männlichen Jugendlichen irgendeine Aufklärungsbroschüre nicht reicht. Die schauen sowieso, und das muss ich natürlich nicht forcieren, da aber mit aller "Gewalt" irgendwas zu verhindern ist auch irgendwo lächerlich. Daher diese pragmatische und meiner Ansicht nach sinnvolle Lösung. Und wie gesagt, es laufen schlimmere Sachen im Fernsehen, als echter "Blümchensex". Da wären halt Geschlechtsteile zu sehen, und die Konzentration darauf als Wurzel des Übels ist sowieso ein Witz.
Ansonsten denke ich, dass Leute wirklich psychische Probleme haben, wenn ihnen normale Zärtlichkeiten nichts geben, und wenn Erotik immer hart, schmerzhaft oder inklusive Machtgefälle sein muss. Dass jemand mal einen Kick will in einer Partnerschaft ist für mich schon nachvollziehbar.
Muss also schon sagen, dass es meiner Ansicht nach nicht gesund sein wird, wenn sich jemand asexuell vorkommt (so wie du sagst), wenn keine SM-Praktiken im Spiel sind. Ich sage das nicht aus dem Grund, weil ich das alles notwendig "abartig" oder selbst abtörnend finde, wenn eine sowas vorschlagen würde (wenn es nicht zu heftig ist). Eher ist es anders herum, dass ich es abtörnend finden würde, wenn eine quasi "Gähn ... Kuscheln, langweilig" usw. zu Protokoll gibt.
Und ich denke schließlich, dass solche Intimität wie sie Damour beschreibt, nicht notwendig weniger "extrem" ist insofern, dass man sehr viel zulassen muss. Und ich denke, dass das manche(r) SM-Mann/Frau schlicht nicht kann, und ein anderes Ventil sucht. Für den dominanten Part ist das sehr leicht die Kontrolle und den Abstand zu wahren, während die devote Person Initiative und "Handlungsnotwendigkeit" abgeben kann, und durch das Machtgefälle schaut man sich auch nicht wirklich in die Augen.
LG PsiSnake