Politische Nachwirkungen der Bundestagswahl 2025

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Er ist ja rhetorisch extrem geschickt und aalglatt, und das weiß er auch. Ich vermute, dass er das für und in dieser Rolle des Alterspräsidenten mal kurz etwas zurückschreiben wollte.
Ja, einer von vielen geschult professionellen Juristen, die parteiĂĽbergreifend im Bundestag vertreten sind.

Zitat:
Von August 2002 bis zu seiner Wiederwahl als Abgeordneter des Bundestages im Jahre 2005 sowie nach seinem Rücktritt als Fraktionsvorsitzender der Linkspartei im Deutschen Bundestag 2016 widmete sich Gysi wieder seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt in Berlin. Dabei vertrat er 2022 einen Aktivisten der Letzten Generation.“
 
Noch halten wir dagegen. Noch hält sich auch Merz an seine Aussagen über die Brandmauer. Aber seine Ansichten und Wünsche sind in einigen Punkten leider der AfD-Position sehr ähnlich, und die Brandmauer bröckelt auch an anderen Stellen.
Die Frage ist halt, warum er das macht, erstens, und zweitens, was wird er davon umsetzen wirklich.
Ich vermute, das ist seine "Strategie", der AfD die Wähler wegnehmen zu wollen.
Ich erlebe nicht, was seine echten Ăśberzeugungen sind- ?
Das Problem ist in meinen Augen genau diese Haltungs-Schwäche eher, nicht so sehr seine (fragliche) Nähe zu rechts.

Es bräuchte jemanden mit Haltung, Persönlichkeit und Führungsstärke, um die Rechten aufzuhalten.
Aber auch Merz kriegt, ähnlich wie Scholz, nur anders, keinen Kontakt zum Volk, ist keine Orientierung, bietet keine Festigkeit- nichts. Nur Windeier, und das geht nicht in Zeiten wie diesen.

*umgezogen aus dem "Auch das noch"-Thread.*
 
Die Frage ist halt, warum er das macht, erstens, und zweitens, was wird er davon umsetzen wirklich.
Ich vermute, das ist seine "Strategie", der AfD die Wähler wegnehmen zu wollen.
Ich erlebe nicht, was seine echten Ăśberzeugungen sind- ?
Das Problem ist in meinen Augen genau diese Haltungs-Schwäche eher, nicht so sehr seine (fragliche) Nähe zu rechts.

Das kann sein bzw. es wird oft so erklärt. Ich weiß es nicht. Unterm Strich ist es egal, aus welchen Motiven er so handelt, denn er äußert damit öffentlich und laut 1-zu-1 AfD-Positionen und Populismus. Und egal, ob er es aus Schwäche tut oder aus wirklicher Überzeugung: Damit stärkt er die AfD weiter. Man sieht es jetzt, dass diese Parteiin den Umfragen weiter zulegt, während Merz nun von allen Seiten Wahlbetrug vorgeworfen wird, insbesondere auch von AfD-Fans. Letztere nehmen ihm übel, dass er die vollmunigen Gesetzesentwürfe von vor der Wahl ("Grenzen dicht" etc.) in den Koalitionsverhandlungen mit der SPD nicht durchdrücken will. ICH finde das gut, dass er DAS nicht macht. Aber in Gänze betrachtet wirkt es äußerst ungeschickt (und esgibt auch genug Sachen, die ich ihm trotzdem noch übel nehme).

Es bräuchte jemanden mit Haltung, Persönlichkeit und Führungsstärke, um die Rechten aufzuhalten.
Aber auch Merz kriegt, ähnlich wie Scholz, nur anders, keinen Kontakt zum Volk, ist keine Orientierung, bietet keine Festigkeit- nichts. Nur Windeier, und das geht nicht in Zeiten wie diesen.

Meiner Meinung nach bräuchte es jemanden, der es schafft die Ambivalenz der Fragestellungen offen darzustellen und dabeidann mit sichtbarer Ambiguitätstoleranz durchmanövriert um diese auch an die Bevölkerung zu vermitteln. Das würde mMn jedenfalls echte Haltung etc. beweisen. Menschen wie Merz verwechseln Meinungsstärke gerne mit Schwarz-Weiß-Malerei und daraus resultierendem Populismus. (Was leider in der Hitze des Wort-Gefechtes wahrscheinlich fast jedem schon mal passiert)

*umgezogen aus dem "Auch das noch"-Thread.*

Ja, passt hier besser sein. Danke.
 
Meiner Meinung nach bräuchte es jemanden, der es schafft die Ambivalenz der Fragestellungen offen darzustellen und dabeidann mit sichtbarer Ambiguitätstoleranz durchmanövriert um diese auch an die Bevölkerung zu vermitteln.
Da hört m.E. keiner mehr hin, viel zu kompliziert. Das versuchen viele Politiker auch immer wieder, und es hat keine Wirkung.
Deswegen müsste es jemand sein, der die richtigen Werte und die richtigen Führungsqualitäten hat.
Eine starke Persönlichkeit wäre jetzt wichtig, weil sie psychologisch stark wirkt.
Die Einzelheiten mĂĽssen eh immer verhandelt werden.
Das psychologische Moment ist es, was die Leute nach rechts treibt, nichts anderes, und das müsste man ihnen wegnehmen, mit ähnlichen Mitteln, aber besseren Inhalten.
Die meisten scheuen sich vor solchen Begriffen wie "Führungsqualität" und "starke Persönlichkeit", weil man dann an Machtmissbrauch denkt und Autokratien. Das muss aber nicht sein.
Und egal, ob er es aus Schwäche tut oder aus wirklicher Überzeugung: Damit stärkt er die AfD weiter.
Das ist nicht so ganz egal, weil Ăśberzeugung auch in die Umsetzung geht, KalkĂĽl aber weit weniger, wenn das Ziel erreicht ist.
Ich meinte auch nicht, dass er das aus Schwäche tut, er tut es m.E. aus Kalkül. Dass er als Politiker zu schwach ist, ist ein anderes Blatt, was erschwerend hinzukommt.
Er ist ein Taktiker, ein Mauschler, aber hat keine Substanz - und DAS ist es, was die AfD jetzt grade stärker macht.
Dass er Versprechen bricht und heute dies und morgen das sagt, das stärkt die AfD.
Es liegt an ihm, persönlich.
Das war unter Scholz dasselbe, unter Scholz haben sie zugelegt wie nie zuvor, weil der die Zähne nicht auseinanderkriegte und zu schwach war.
Da kann die AfD einsetzen und sagen, sehr her, wieder ein Schlappschwanz, der sich (im Falle Merz) unserer Haltungen bedient, dann doch wieder was anderes macht und sagt.
Kommt zu uns, wir setzen unsere Versprechen und Vorhaben auch durch, denn wir haben den Längeren.
Und mit dem Auftreten punkten sie in einer unsicheren Zeit.

Eine unsichere Zeit braucht Stärke und das Problem ist, dass die AfD sich so darstellt, als hätten sie die.
Sie haben sie zwar nicht wirklich, sie haben nur Inkompetenz und Härte, aber das interesssiert keine Sau.
Wichtig sind die Emotionen und WĂĽnsche , die sie kanalisieren und bĂĽndeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hört m.E. keiner mehr hin, viel zu kompliziert. Das versuchen viele Politiker auch immer wieder, und es hat keine Wirkung.

Vielleicht leider richtig. Trotzdem finde ich gut, wenn Politiker es immer wieder versuchen. Und da gibt es in jeder mir bekannten demokratischen Partei - auch in der Union - vereinzelt Funktionäre, die sich durch so eine detailierte und die Ambivalenz darstellende vorsichtige Stellungenahme hervortun.

Deswegen müsste es jemand sein, der die richtigen Werte und die richtigen Führungsqualitäten hat.
Eine starke Persönlichkeit wäre jetzt wichtig, weil sie psychologisch stark wirkt.
Die Einzelheiten mĂĽssen eh immer verhandelt werden.
Das psychologische Moment ist es, was die Leute nach rechts treibt, nichts anderes, und das müsste man ihnen wegnehmen, mit ähnlichen Mitteln, aber besseren Inhalten.

Meinst Du eine Art "Linkspopulismus"?

Würde mir einerseits gefallen - insbesondere weil ich selbst schon auf derartigen Populismus reingefallen bin - aber gleichzeitig würdemir das auch im Haöls stecken bleiben... Schwierige Sache.

Die meisten scheuen sich vor solchen Begriffen wie "Führungsqualität" und "starke Persönlichkeit", weil man dann an Machtmissbrauch denkt und Autokratien. Das muss aber nicht sein.

Ich scheue mich vor allem davor, weil diese Qualitäten auch Menschen haben können, die leider damit nicht die richtigen Werte vertreten.

Das ist nicht so ganz egal, weil Ăśberzeugung auch in die Umsetzung geht, KalkĂĽl aber weit weniger, wenn das Ziel erreicht ist.
Ich meinte auch nicht, dass er das aus Schwäche tut, er tut es m.E. aus Kalkül. Dass er als Politiker zu schwach ist, ist ein anderes Blatt, was erschwerend hinzukommt.
Er ist ein Taktiker, ein Mauschler, aber hat keine Substanz - und DAS ist es, was die AfD jetzt grade stärker macht.
Dass er Versprechen bricht und heute dies und morgen das sagt, das stärkt die AfD.
Es liegt an ihm, persönlich.

Nehmen wir sein Gesetzentwurf, das die Deutschen Grenzen dicht machen sollte. Glaubst Du, er hätte das weiter durchgezogen? Glaubst Du, er hätte irgendwo die Reißleine gezogen, wenn er damit noch weitere Abstimmungen dank der AfD-Stimmen gewonnen hätte?

Das war unter Scholz dasselbe, unter Scholz haben sie zugelegt wie nie zuvor, weil der die Zähne nicht auseinanderkriegte und zu schwach war.

Mag sein. Scholz war/ist jedenfalls ein ziemlich "farbloser" und stiller Kanzler gewesen.

Da kann die AfD einsetzen und sagen, sehr her, wieder ein Schlappschwanz, der sich (im Falle Merz) unserer Haltungen bedient, dann doch wieder was anderes macht und sagt.
Kommt zu uns, wir setzen unsere Versprechen und Vorhaben auch durch, denn wir haben den Längeren.
Und mit dem Auftreten punkten sie in einer unsicheren Zeit.

Eine unsichere Zeit braucht Stärke und das Problem ist, dass die AfD sich so darstellt, als hätten sie die.
Sie haben sie zwar nicht wirklich, sie haben nur Inkompetenz und Härte
, aber das interesssiert keine Sau.
Wichtig sind die Emotionen und WĂĽnsche , die sie kanalisieren und bĂĽndeln.

Ja, das ist das Stilmittel der AfD. Da stimme ich Dir voll zu. Und ich gehe sogar weiter: Ich fĂĽrchte, sie meinen es ernst und glauben das wirklich, was sie verzapfen. Wenn sie irgendwie Regierungsgewalt bekommen wĂĽrden, wĂĽrden sie sehr viel von dem durchdrĂĽcken.
Sie wĂĽrden die Grenzen wirklich dicht machen.
Sie würden sich wirklich aus Europa raus-isolieren - möglicherweise den Dexit anstreben.
Sie würden wirklich Millionen Migranten "remigrieren", unabhängig davon, was es für diese Menschen bedeutet.
Sie wĂĽrden wirklich Millionen Menschen an der Grenze a priori abweisen, egal ob diese Menschen anhand von Asylrecht, genfer Konventionen etc. ein nachvollziehbares Anliegen haben.
Sie wĂĽrden wirklich den Klimaschutz komplett stoppen und wie im Vorbild USA die Forschung dahingehend auch unterbinden.
Und davor habe ich groĂźe Angst.
 
Meinst Du eine Art "Linkspopulismus"?
Nein. Von links habe ich nichts gesagt und schon gar nichts von Populismus.
Es würde einfach jemand reichen, der dezidiert an Werte der Demokratie erinnert, dafür steht und dafür zu kämpfen bereit wäre. Und bei dem sich das nicht anhört wie leeres Gewäsch, sondern der integer ist und das glaubhaft verkörpert.
Es geht um persönliche Energie.
Das könnte bedeuten z.B., der ein AfD Verbot für erstrebenswert hält.
Autorität und Integrität zu verkörpern ist nicht Populismus, sondern der Populismus ist die Variante der Schwächlinge von Autorität.

Vielleicht idealisiert man das rückblickend, aber ich meine einfach Persönlichkeiten wie JFK, Churchill, de Gaulle,
so diese Richtung. Das waren Persönlichkeiten, und vor allem deswegen! hatten sie Wirkung.
Durchaus auch jemand wie Annalena Baerbock, wenn ich nun sehe, wie sich Laschet zu den Protesten in der Türkei äußert und wie er sich an Trump ranwanzen will- der ist genau die Sepezies Windei wie gehabt!
Baerbock hat Integrität versucht, wenn sie sie auch aus Interessensgründen nicht immer durchhalten konnte, und eine Frau ist, d.h. vllt leider weniger Wirkung aufgrund dieser Tatsache hatte als sie sie als Mann hätte haben können.
Sie hat im Ausland eine ziemlich gute Figur gemacht und hat dort hohes Ansehen gewonnen, im Gegensatz zu hier.:rolleyes:

Ich habe den Eindruck, dass Politik zunehmend von Dünnbrettbohrern bevölkert ist, die den Rechten so die Wähler entgegenspülen.
Alle beugen sich irgendwelchen Wirtschaftsinteressen und -taktiken und labern dann humanistisch herum, aber keiner glaubt ihnen Letzteres mehr.
Aber was man an Trump AUCH sieht ist, dass das gar nicht stimmt, diese sog. Sachzwänge, unter denen die blutleeren Dünnbrettbohrer angeblich immer stehen.
ER zieht es durch. seinen Megashice. Er ist ein Arschloch, aber er fĂĽhrt auch vor, es geht (fast) alles, wenn man WILL.
Warum Europa nicht, warum Deutschland nicht?
 
Nein. Von links habe ich nichts gesagt und schon gar nichts von Populismus.

Ich verstehe. Und sorry, in meiner Formulierung schien ein wenig mein eigenes Framing durch.

Es würde einfach jemand reichen, der dezidiert an Werte der Demokratie erinnert, dafür steht und dafür zu kämpfen bereit wäre. Und bei dem sich das nicht anhört wie leeres Gewäsch, sondern der integer ist und das glaubhaft verkörpert.
Es geht um persönliche Energie.
Das könnte bedeuten z.B., der ein AfD Verbot für erstrebenswert hält.
Autorität und Integrität zu verkörpern ist nicht Populismus, sondern der Populismus ist die Variante der Schwächlinge von Autorität.

Das Verbotsverfahren wird ja gerade wieder angestoßen, wenn ich das richtig gehört habe.

Vielleicht idealisiert man das rückblickend, aber ich meine einfach Persönlichkeiten wie JFK, Churchill, de Gaulle,
so diese Richtung. Das waren Persönlichkeiten, und vor allem deswegen! hatten sie Wirkung.
Durchaus auch jemand wie Annalena Baerbock, wenn ich nun sehe, wie sich Laschet zu den Protesten in der Türkei äußert und wie er sich an Trump ranwanzen will- der ist genau die Sepezies Windei wie gehabt!
Baerbock hat Integrität versucht, wenn sie sie auch aus Interessensgründen nicht immer durchhalten konnte, und eine Frau ist, d.h. vllt leider weniger Wirkung aufgrund dieser Tatsache hatte als sie sie als Mann hätte haben können.
Sie hat im Ausland eine ziemlich gute Figur gemacht und hat dort hohes Ansehen gewonnen, im Gegensatz zu hier.:rolleyes:

Frau Baerbock hat nicht nur im Ausland eine gute Figur gemacht. Ich schätze sie auch, und ich kenne viele Menschen, die es ähnlich sehen.

Ganz allgemein gefällt es mir gut, wenn Politiker auch über ihre politischen Gegner positiv reden können. Wenn also z.B. ein Senator McCain mitten im heißen Wahlkampf plötzlich seinen Kontrahenden Barak Obama lobt und als anständigen Mann bezeichnet, der das Land auch gut führen würde (bzw. wird). Er hätte die ängstliche Anfrage einer Besucherin seiner Wahlveranstaltung auch populistisch nutzen können und ihr in ihrer Angst populistisch voll beipflichten können, aber er hat davon Abstand genommen. Man mag von seiner politischen Meinung etc. halten, was man will (und ich bin weiterhin froh, dass Obama und nicht er diese Wahl gewonnen at) aber sowas rechne ich den betreffenden Politikern dann doch auch hoch an.

Ebenso, wenn z.B. Herr Laschet die GrĂĽnen lobt. Und dabei mag ich ihn immernoch ebenso wenig wie Du, bzw. stimme ihm in sehr vielen Punkten ganz und gar nicht zu. Aber sowas gibt in meinem Kopf dann doch Pluspunkte fĂĽr die betreffenden Politiker.

Vor ein paar Wochen gab es ja mal das Bild, das Frau Baerbock und Herrn Merz zeigte, wie sie miteinander tantzen. Die Rechten haben das schnell zum Skandal hoch stilisiert, weil es ihrer Meinung nach zeigen sollte, dass die Politiker insgeheim doch voll einig wären. Und anhand unpassender Hände mit zu vielen oder zu wenig Fingern konnte das Bild auch schnell als KI-Fake entlarvt werden. Aber ernsthaft: Wenn das Bild echt gewesen wäre, hätte ich mich sehr darüber gefreut - auch, wenn ich Herrn Merz nicht ausstehen kann. Aber es hätte gezeigt, dass diese Menschen noch menschlich normal auf Augenhöhe miteinander reden und umgehen können, was auch notwendig ist, um dann z.B. ggf. diskutieren und Kompromisse aushandeln zu können.

Ich habe den Eindruck, dass Politik zunehmend von Dünnbrettbohrern bevölkert ist, die den Rechten so die Wähler entgegenspülen.
Alle beugen sich irgendwelchen Wirtschaftsinteressen und -taktiken und labern dann humanistisch herum, aber keiner glaubt ihnen Letzteres mehr.

Da stimme ich Dir nur teilweise zu. Wenn die humanitären Reden ausschließlich nur leeres Gerede wären, hätten wir hier schon lange Verhältnisse wie in den USA jetzt gerade mit Trump.

Leider muss ich Dir aber in dem Punkt zustimmen, dass das humanistische Gerede deutlich größer ist als das humanistische Tun.

Aber was man an Trump AUCH sieht ist, dass das gar nicht stimmt, diese sog. Sachzwänge, unter denen die blutleeren Dünnbrettbohrer angeblich immer stehen.
ER zieht es durch. seinen Megashice. Er ist ein Arschloch, aber er fĂĽhrt auch vor, es geht (fast) alles, wenn man WILL.
Warum Europa nicht, warum Deutschland nicht?

Trump kann es ja nicht wirklich. Er umgeht ja Gesetze, und einige Gerichte versuchen ja auch, die Dekrete zu bremsen oder zu stoppen, die Trump eigentlich hätte gar nicht Stellen dürfen, weil sie gegen auch für Trump geltendes Gesetz verstoßen. Da bleibt nur zu hoffen, dass mindestens diese judikative Gewalt standhaft und stark bleibt bzw. auch wieder stärker kontrolliert und dagegen hält.
 
Trump kann es ja nicht wirklich.
NatĂĽrlich kann er nicht durchregieren, aber darum geht es mir nicht.
Es geht um das Prinzip von Autorität, Sicherheit und Orientierung in der Politik. Ich versuche zu sehen, was er unbeabsichtigt spiegelt bzw. absichtlich nutzt und versucht, zu verkörpern, wenn auch komplett verzerrt, was den anderen fehlt.
Was ist die Lücke, die er nutzt...die kriegt er nämlich mit, so instinktiv ist er schon.
Es ist shiceegal dabei, dass er inkompetent ist, die Wähler wählen ihn trotzdem, weil er einfach so tut, als sei er eine vertrauenswürdige Autorität, und weil er sich zu dem Zweck als anders darstellt als das politische Establishment.

Man kann sagen, gut, seine Wähler, das sind alles Idioten, aber das reicht m.E. nicht. Das sind nicht alles Idioten.
Was ich wahrnehme in den letzten Jahrzehnten ist, dass Politiker keinen Kontakt mehr mit den Realitäten vieler Menschen haben, besonders armer Menschen, und einem vorkommen wie die Lakaien der globalen Wirtschaft.
Sie leben in ihrer Blase.
Es interessiert sie nicht, dass die globale Wirtschaft ein Heer Abgehängter in den Industrieländern produziert hat.
Obwohl diese Personen es waren, die den Wohlstand begründet haben bzw. deren Väter.
Und das ist das, was Trump gut ausnutzt, dieses Vakuum zwischen Politik und Volk, er kanalisiert deren Emotionen, um die die anderen Etablierten nicht einmal WISSEN! Die wissen von diesen Menschen nichts, es ist ihnen jedenfalls nichts davon anzumerken.
Ich will damit auch nicht auf Schuld hinaus, das interessiert mich ĂĽberhaupt nicht.
Aber was kann man daraus lernen, was, das müsste man sich fragen, fehlt auf Seiten der anderen, dass so viele Leute nach rechts rennen. Empörung und Schuldzuweisungen bringen nichts.

Und was fehlt, sind der Kontakt zu den Menschen, Persönlichkeiten und Führung.
 
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Nehmen wir mal ein Beispiel aus HH. Tochter eines Freundes von mir arbeitete bis vor Kurzem bei Airbus, sehr gut ausgebildet.
Bei Airbus platzen die Aufragsbücher, aber was tun sie? Sie entlassen hochqualifizierte Fachkräfte en masse, auch diese Tochter. Der Rest kann Überstunden und Doppelschichten schrubben, wird ausgepresst wie sonstwas und es wird ansonsten weiter outgesourced.
Alles für die Börsenkurse oder den Gewinn des Unternehmens.
Jetzt wollen sie die Tochter meines Freundes zurĂĽckholen, mit was fĂĽr einem Angebot? Ein halbes Jahr, die Frau wird 42 jetzt.!
Die macht das nicht mehr mit- und den Hamburger Senat interessiert sowas nicht.

Wenn jetzt ein rechter Schwätzer käme, der das Problem benennt, sich als Retter in Szene setzen würde, so nach Art "Hamburger first!" - der würde Zuspruch kriegen, jede Wette.
Vllr hinkt das Beispiel, aber so funktioniert es in Krisenzeiten.
Und wenn die Reihen der Politiker das immer verpennen, weil sie keinen Kontakt mit den Leuten haben und einfach zu blöd sind, tja, dann ist das Geschrei über die Gewinne der AfD groß.
 
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