Plagiatsvorwürfe gegen Annalena Baerbock

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Das Buch wurde mit heißer Nadel von ner Agentur bzw. einem Ghostwriter "zusammen gestellt".
Durchaus üblich. Zeitdruck nicht unbedingt.
Insofern wurde da alles rein gebrezelt, was irgendwie wesentlich und up to date sein könnte.
Die Stimmung gehört ja auch eingefangen und das geht mit Ausdrucksformen, Themen, Bekanntem.
Meines Erachtens sind es deswegen vielfach Paraphrasen. Offenbar auch wörtliche Passagen ohne diese als Zitat zu kennzeichnen.

Ob es das Buch so gebraucht hat, ist jetzt nicht mal mehr fraglich.
Könnte aber durchaus als gekonnte Zusammenfassung aktueller Befindlichkeiten Karriere machen, wenn der Sturm der persönlichen Empörung verebbt ist.
 
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die eigentlich einzige logische Erklärung ist, dass sie das Buch nicht selber geschrieben hat. Und ein PR Thema passend zu ihrer Wahlstrategie Aussagen zusammen gesucht hat, um ihren Standpunkt zu unterstützen.

Da wäre allerdings ne richtige PR Katastrophe, deswegen bleibt man, bei der wesentlich vertretbaren Geschichte...

Ich habe auch schon darüber nachgedacht und es ist möglich. In der Öffentlichkeit würde eine solche Erklärung ebenfalls schlecht ankommen, meine persönliche Einschätzung würde das aber etwas verbessern. Denkbar wäre so etwas:

1) Sie schreibt so ziemlich alles auf was ihr so einfällt. Das ist dann oftmals weder besonders gut formuliert noch strukturiert oder argumentiert, eher wie eine Art Brainstorming, das bestimmte Themen und persönliche Linie vorgibt.

2) Sie übergibt solche Texte an ihren Ghostwriter und der soll den Themen noch Tiefe verleihen (und dafür recherchieren) und alles in Form bringen.

3) Er gerät vielleicht unter Zeitdruck und fängt an Argumentationen und Formulierungen usw. zu übernehmen.


Ein Problem bzw. zwei hätte ich nach wie vor damit:

- Falls sie so gearbeitet haben sollten hätte absolut klar gestellt werden müssen, dass es keine Plagiate geben darf, zumindest nicht so welche wie sie sich auch fanden.

- Das hätte geprüft werden müssen.


Ich glaube aber eher dass sie selbst es war und nicht ein Ghostwriter. Plagiate finden sich mittlerweile sogar in Erfahrungsberichten. Sie hat z.B. Reisen bzw. Besuche gemacht und die teilweise mit Formulierungen anderer geschildert:

Selbst Passagen über eigene Reisen sind abgekupfert
https://www.bild.de/politik/inland/...ne-reisen-sind-abgekupfert-76994536.bild.html

 
Aber die Grünen verstehen unter Gleichberechtigung ja, dass eine Frau Nummer 1 auf den Listen sein muss.:rolleyes:
Fair in dem Sinne wäre es, wenn man so sortieren würde: ABBAABBAABB...
Und das Geschlecht von A egal wäre.
Das wäre fair, wenn wir in einer perfekten Welt leben würden, tun wir aber nicht. Ein paar tausend Jahre Patriarchat haben ihre Spuren hinterlassen.
Die Frauenquote im Bundestag liegt bei 30%, in den Länderparlamenten sieht es nicht besser aus. Den höchsten Anteil weiblicher Abgeordneter hat die Hamburgische Bürgerschaft mit knapp 44%, dann folgt schon mit einigem Abstand Bremen mit 37%. In den anderen Parlamenten liegt er zwischen einem Drittel und einem Viertel.
Die Grünen versuchen, dem mit ihrem Frauenstatut entgegenzuwirken. Das legt fest, dass die ungeraden Plätze auf Wahllisten - also auch Platz 1 - immer mit Frauen besetzt werden müssen. Reicht das Wahlergebnis für eine ungerade Zahl von Listenplätzen aus, kommt folglich eine weibliche Kandidatin mehr zum Zuge. So liegt die Frauenquote tendenziell etwas über 50%, bei den Bundestagsabgeodneten der Grünen z.B. beträgt sie derzeit 58% und ist damit die höchste aller Fraktionen. Bei der AfD sind es knapp 11%, das nur nebenbei bemerkt.
Man mag dieses Verfahren ungerecht oder bescheuert finden, aber ist ein Autorennen fair, in dem zwar beide Teilnehmer in gleich schnellen Fahrzeugen sitzen, der eine aber mit drei Runden Vorsprung startet? Frauen waren und sind in allen möglichen gesellschaftlichen Bereichen benachteiligt, ganz egal, wo man hinschaut. Da finde ich es absolut legitim, ihnen bei Wahlverfahren ein paar PS mehr zuzugestehen. Wenn du bessere Vorschläge hast, um die männliche Dominanz in den Parlamenten aufzubrechen, dann nur her damit.

Aber eine Regel, dass eine Frau sozusagen immer die Kandidatur bekommt nur weil sie eine Frau ist.... das ist bescheuert.
Es ist Geschlechterungerechtigkeit, nur dieses Mal mit umgekehrtem Vorzeichen. Ich habe bislang auch nicht einmal den Ansatz eines Versuches von den Grünen gelesen, dieses Prinzip zu begründen und mit Argumenten zu stützen. Es ist, wie du richtig sagst, einfach nur bescheuert
Annalena Baerbock ist ja nicht dem Frauenstatut folgend Kanzlerkandidatin geworden. Es gibt keine Regel, die festlegt, dass diese Position nur von einer Frau eingenommen werden kann. Es gab keine Liste und keine Wahl. Nach eigenem Bekunden haben die beiden Bundesvorsitzenden, also Baerbock und Habeck, das untereinander ausgemacht, die Parteimitglieder durften das Ergebnis dann nur noch absegnen.
 
Markus Lanz, extrem sehenswert. :D

Krischer, der Fraktionsvorsitzende der Grünen, der eingeladen wurde, um die Baerbock zu verteidigen, stammelt da rum, das ist hochgradig unterhaltsam.:)

 
Annalena Baerbock ist ja nicht dem Frauenstatut folgend Kanzlerkandidatin geworden. Es gibt keine Regel, die festlegt, dass diese Position nur von einer Frau eingenommen werden kann. Es gab keine Liste und keine Wahl. Nach eigenem Bekunden haben die beiden Bundesvorsitzenden, also Baerbock und Habeck, das untereinander ausgemacht, die Parteimitglieder durften das Ergebnis dann nur noch absegnen.

Das Frauenstatut trifft als Regel sicherlich nicht aufs Kanzleramt zu, nicht als eine Art Gesetz. Aber Habeck hat selbst mal bei Anne Will gesagt, dass Baerbock als Frau natürlich das Zugriffsrecht hätte, dann eingeschränkt dass sie so natürlich nicht entscheiden:

Zur K-Frage bei den #Grünen sagt Robert #Habeck: „Wenn Annalena #Baerbock als Frau sagen würde, ich mache es, weil ich eine Frau bin – und die Frauen haben das erste Zugriffsrecht – dann hat sie es, natürlich. Aber weder Annalena noch ich argumentieren so.“ #AnneWill
https://twitter.com/AnneWillTalk/status/1371300771095052288

Interessanter Artikel zum Thema Frauen und Gleichberechtigung bei den Grünen:

Die Gleichberechtigteren
Ein Gastbeitrag von Joachim Behnke
Die Grünen bevorzugen systematisch die Frauen in ihrer Partei. Das ist zwar verfassungsrechtlich zulässig, verstößt aber in eklatanter Weise gegen elementare Erfordernisse der Gerechtigkeit und Fairness.
https://www.spiegel.de/politik/grue...gteren-a-3c86596f-9c10-45bc-9b3c-ac2f92b0df96
 
Markus Lanz, extrem sehenswert. :D

Krischer, der Fraktionsvorsitzende der Grünen, der eingeladen wurde, um die Baerbock zu verteidigen, stammelt da rum, das ist hochgradig unterhaltsam.:)


Wow... da haben sie ja mal einen echten Strategen als ersten Verteidiger hingesetzt. Schon krass mit welcher Hybris die Grünen offenbar so tun wollen als gäbe es eigentlich gar nix.

Ich frage mich wie sie das Thema überhaupt hinter sich lassen wollen wenn sie es auf diese dumme Art pushen.
 
interessiert halt keine Sau bei Politikern...
Nach meiner Erfahrung gibt es kaum einen Gedanken, der nicht schon einmal gedacht wurde. Wie also möchte jemand garantieren, er hätte dies oder jenes erstmalig gedacht?

Eventuell sollte man ja einmal darüber nachdenken, diesen überkommenen Zopf der Reputation einfach abzuschaffen? Meine Wahlentscheidung hängt jedenfalls nicht von einem Titel ab, sondern vom Wollen und Tun einer Persönlichkeit.

Merlin
 
Die Gleichberechtigteren

Haha :D,sehr gut. Der Artikel trifft es. Und es erinnert tatsächlich an Orwells "Animal Farm", in dem es heißt: "Alle Tiere sind gleich, aber einige sind gleicher."

Im Parteiprogramm der Grünen heißt es:

"Ein Ziel der Politik von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist es, Gleichberechtigung und paritätische Beteiligung von Frauen und Männern in allen gesellschaftlichen Bereichen zu verwirklichen. Deshalb sollen zur Erfüllung echter Parität Frauen bevorzugt werden."

Das erfüllt nicht einmal minimale Anforderungen formaler Logik. Eine Partei, die einen derartig widersprüchlichen Schwachsinn als obersten Grundsatz von sich gibt, kann man einfach nicht wählen, tut mir leid. Egal, was sie ansonsten für kluge Inhalte raushaut.:rolleyes:
 
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Nach meiner Erfahrung gibt es kaum einen Gedanken, der nicht schon einmal gedacht wurde. Wie also möchte jemand garantieren, er hätte dies oder jenes erstmalig gedacht?

Eventuell sollte man ja einmal darüber nachdenken, diesen überkommenen Zopf der Reputation einfach abzuschaffen? Meine Wahlentscheidung hängt jedenfalls nicht von einem Titel ab, sondern vom Wollen und Tun einer Persönlichkeit.

Merlin

Es geht nicht darum etwas erstmalig gedacht zu haben. Politische Konzepte haben immer auch Vordenker und das Aktuelle baut immer auf sehr viel Geschichte auf. Dennoch denkt jede Person letztlich einzigartig, absolut individuell.

Stell Dir mal vor Du und ich würden super lange über bestimmte politische Themen sprechen und dann irgendetwas finden bei dem wir uns nahezu 100% einig sind oder zu sein scheinen. Dann schreiben wir beide einen Aufsatz darüber, wegen mir auch durchaus mit Rückgriff auf Zitate anderer (Studien oder ähnliche politische Positionen anderer etc.). Die Resultate, also unsere Aufsätze, werden sich als sehr unterschiedlich herausstellen. Wir formulieren unterschiedlich, wir interpretieren unterschiedlich, wir legen unterschiedliche Gewichtungen an, unsere unterschiedlichen Charaktere würden sich zeigen.

Und wenn Du und/oder ich zudem in einem politischen Wettkampf stünden, dann wären genau diese Unterschiede interessant für potentielle Wähler, denn letztlich geht es sowieso nicht nur um das "was" oder um irgendwelche Formeln die es schon gibt. Es geht auch um die Frage der Umsetzung und Persönlichkeit und letztlich ein möglichst stimmiges Gesamtbild.

Das Problem der Grünen generell ist aus meiner Sicht: Auf mich wirken sie oft schablonenhaft. Politisch korrekt und vermeintlich idealistisch. Ich will auch nicht sagen da sei nichts dahinter. Die Konzepte sind sicherlich nicht nur heiße Luft. Aber gerade das "wie" betreffend, die Frage der Umsetzung und die Weitsicht die dafür nötig ist, traue ich dem Spitzenpersonal auf Bundesebene nicht viel zu. Da wären mir Typen wie Winfried Kretschmann oder Boris Palmer lieber. Die sind vielleicht nicht mehr so idealistisch, Palmer ist zudem politisch oft unkorrekt, die Grünen würden ihn am liebsten aus der Partei kicken. Die verbreiten aber nicht nur Schön-Sprech und irgendwelche toll klingenden Konzepte sondern sind Realpolitiker.

Geht es um Baerbock im Speziellen bleibt insgesamt, zumindest für mich, sehr unklar was an ihr nun echt ist und was nicht. Welche Tiefe erreicht ihr eigenes Denken, geht es ihr nur um die eigene Karriere und was dafür gerade kurzfristig hilfreich zu sein scheint, oder geht es ihr wirklich um die Sache und echte Nachhaltigkeit (allgemein gemeint)? Mein Eindruck bei Baerbock ist, dass sie irgendwelche Vorbilder hat an denen sie sich orientiert, an die sie aber nicht heranreicht.

Ihr Buch betreffend würde ich ihr nie vorwerfen, dass sie auf Gedanken und Konzepte anderer zurückgreift. Sie zitiert grüne Politiker und Studien usw. Das ist m.A.n. alles okay, wobei sie diese Gedanken aber als Zitate hätte kenntlich machen sollen. Was ich an den Plagiaten selbst wirklich erbärmlich finde sind jene, bei denen sie selbst eigene Erlebnisse mit Textbausteinen anderer kombiniert.

Vor allem bleibt für mich aber ein Punkt: Wie konnte sie ein derartiges Risiko ohne Not eingehen und aus welcher Motivation heraus? So jemanden halte ich für total ungeeignet....
 
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