Es werden ja nur gerade mal 10% der sonst bei Heroinentzug üblichen Dosis an Methadon benötigt, um die Erfolgsaussichten der Chemotherapie zB ein Glioblastom zu heilen wesentlich zu steigern.
Das ist ja kein Wunder. Selbst die unterste vorstellbare Dosis für einen Entzug wäre für einen Menschen ohne Toleranz lebensgefährlich. Das heißt nicht, dass die Abhängigkeit geringer ist.
Für die Pharmaindustrie ist es übrigens kein Zusatznutzen, sondern billige Konkurrenz die dazu führt, dass weniger der massivst teureren Chemotherapeutika benötigt werden....ob da wirklich neutrale Studien gemacht werden, wage ich mal zu bezweifeln. Es geht wohl eher darum, den Nutzen zu widerlegen.
Wenn es keine neutralen Studien gibt, woher kannst du dann überhaupt wissen, ob Methadon überhaupt einen Zusatznutzen bringt? Da beißt sich doch die Katze in den Schwanz.
Hauptkritikpunkt sind die Kosten und die sind bei Methadon vergleichsweise verschwindend gering, wenn man schaut, dass die Erstbehandlung neuerer Krebsmedikamente über 300'000 € kosten werden.
Simple, aber effektive Ansätze die zB bei Übersäuerung und Sauerstoffarmut des Gewebes ansetzen wurden seit ihrer Entdeckung vor ca 80 Jahren nicht weiter verfolgt, weil sie eben keinen finanziellen Gewinn versprechen.
Die eigentliche Gefahr liegt darin, dass Studien nur für solches was viel Geld verspricht finanziert werden und wenn sie für Billigkonkurrenz finanziert werden, dann nur um deren Wirkungslosigkeit zu "beweisen".
Als kleines Beispiel Betacarotin...ansich ein Naturheilmittel dem zunächst ein Nutzen für Raucher zugeschrieben wurde. Isoliert verabreicht zeigte es jedoch sogar gegenteilige Wirkung. Das ursprüngliche Naturheilmittel das nur im Verbund mit den natürlichen Begleitstoffen funktoiniert, wurde so mit diskreditiert, weil das sythetische isolierte Präparat nicht funktionierte.
Erstens: nach der derzeitigen - noch unbewiesenen - Theorie kann Methadon klassische Krebstherapien nicht ersetzen, sondern nur
unterstützen. Das heißt auch bei flächendeckender Anwendung von Methadon braucht man weiter die bislang verwendeten Verfahren.
Zweitens: deine Theorie hat große Löcher. Denn wenn angeblich günstige Behandlungsalternativen verdrängt werden sollen, warum gibt es dann etwa Strahlentherapie? Die kostet nur einen Bruchteil der Chemotherapie und wird aber flächendeckend angewendet.
Kleinvieh macht auch Mist, das lässt man sich natürlich nicht entgehen, ändert aber nichts an der Vorgehensweise dort wo wirklich viel Geld zu holen ist, bei ans Bett gebundenen Menschen.
Es macht schlicht keinen Sinn für die Industrie zu versuchen, irgendwelche Wunderheilmittel zu unterdrücken. Viel schlauer wäre es, Gewinn daraus zu schlagen. Denn es gibt da einige Möglichkeiten:
Ein Trick wäre etwa, ein Patent für eine neue Anwendung zu beantragen.
Ein anderer Trick wäre, einfach das Molekül ganz geringfügig zu verändern, dann den neuen Stoff zu patentieren. In der Praxis sähe das so aus: ein Unternehmen untersucht die krebshemmende Wirkung von Methadon und findet heraus, was für ein wahnsinnig toller Stoff das ist. Dann ändert man einfach das Molekül ein klein wenig ab an einer Stelle, die für die Wirkung bedeutungslos ist. Man könnte etwa eine Acetylgruppe anhängen, aus einer Methyl- eine Dimethylgruppe machen oder irgendwo eine Halogensubstitution vornehmen. Und bam - brandneuer Stoff mit fast exakt der gleichen Wirkung, oftmals ein bisschen besser (zB bessere Adsorption vom Körper oÄ), aber 20 Jahre Patentschutz. Für diesen neuen Stoff schießt man dann seine bereits getätigten Studien raus, holt sich die Zulassung und plötzlich hat man eine Gelddruckmaschine. Im Jargon nennt man das dann "
Me-Too Drug".
Warum passiert das bei Methadon nicht? Entweder passiert es schon (Parmaforschung dauert lange und ist teuer), oder es passiert deswegen nicht, weil Methadon schlichtweg nicht das Wundermittel ist, als das es zT dargestellt wird. In beiden Fällen versucht niemand, irgendwas zu unterdrücken, weil das schlichtweg nicht ordentlich funktioniert.
Denn auch mit völlig unpatentierten Mitteln lassen sich Milliarden verdienen - schau dir mal die Nahrungsergänzungsmittel-Szene an. Keiner dieser Stoffe ist geschützt, aber Kohle wird verdient bis zum geht nicht mehr.
Das entspricht mit Sicherheit nicht der Wahrheit. Wenn ich mir die Ergebnisse
dieser MSM-Studie anschaue, gibt es sehr wohl einfache Lösungen, die nur darum nicht weiter verfolgt werden, weil sie eben Lukrativeres konkurrieren würden. Manch ein teures Krebsmedikament, welches es niemals auf die Positivliste geschafft hätte (weil wirkungslos) und das zigtausendfache kostet ist bedeutend nutzloser als MSM...nur eben nicht nutzlos für die Kassen der Pharmariesen...das Wohl des Patienten scheint hierbei nebensächlich.
Deine Studie ist erstens ein in vitro bzw. Tierversuch, zweitens ist PLOS One ein Pay-To-Publish Journal, drittens gibt es kein Conflict of Interest Statement, das heißt man weiß nicht, wer die Studie finanziert hat oder ob die Autoren persönlich daran verdienen.
Das heißt umgekehrt nicht, dass die Studie kompletter Mist ist. Das heißt aber, dass man anhand dieser Studie erstmal überhaupt keine Aussage über den Nutzen von MSM machen kann. Denn solche Studien findest du wie Sand am Meer. Solche Studien sind schnell und günstig zu machen und im Zweifelsfall macht man sie einfach so oft, bis man ein statistisch signifikantes Ergebnis hat. Anmelden muss man solche Studien nämlich nicht, wenn sie nicht für Zulassungszwecke verwendet werden sollen. Für Werbung eignen sie sich hingegen ausgezeichnet, deswegen gibt es so viele von ihnen.
Derartige Studien sind in der Medikamentenentwicklung nicht mehr als ein kleiner Wink in eine grobe Richtung. Erst dann fangen die teuren, schwierigen und langwierigen klinischen Versuche an - und dann kommen nur etwa 3-9% der ehemals vielversprechenden Stoffe durch. Und das, obwohl in diese klinische Phase schon nur die absolute creme de la creme kommt, die wurden vorher x Dutzend rigorosen Tierversuchen ausgesetzt und tausende und abertausende gnadenlos aussortiert, um wirklich nur die absolut Vielversprechendsten ins (teure) Rennen zu schicken.