Bei MSM scheint das Verhältnis Wirkung/Nebenwirkung deutlich zu Gunsten der erwünschten Wirkung zu liegen.
Nun, bei MSM sind die gesundheitlichen Vorteile noch nicht geklärt, deshalb ist es schwierig, da ein sinnvolles Profil aufzustellen. Ich möchte daran erinnern, dass man bei der Entdeckung der Funktionsweise von Antioxidantien auch gedacht hatte, man hätte jetzt das Wundermittel gegen Krebs gefunden - das ist aber nicht passiert, zu große Mengen AOs können dem Körper sogar schaden. Gleiches gilt bei O3-Fettsäuren - auch von denen glaubte man, sie seien ein Wundermittel, auch da haben sich die Prophezeihungen nicht bewahrheitet.
Wenn es nebenbei auch noch zur Ernährung beiträgt, ist ja auch das eine Nebenwirkung, was also demnach auch das Vorhandensein einer Wirkung bei Naturheilmitteln nahe legt...oder?
Ich glaube, ich verstehe den Satz nicht ganz, bzw. was du aussagen möchtest.
Die Rezeptoren erwarten wenn sie angesprochen werden denk ich auch mehr, als dass nur ein Einzelwirkstoff dahinter steckt. Entschuldige meine bildhafte, vermutlich etwas naive Vorstellung die ich da habe: zB beim Beta Carotin. Das Immunsystem erkennt durch den Rezeptor das Beta Carotin und denkt sich, dass dahinter eine ganze Karotte steckt, geht also davon aus der Servicetrupp sei unterwegs und unterlässt es deshalb anderweitige Servicearbeiten in die Wege zu leiten. Dass die Serviceleute hingegen nur einen leeren Werkzeugkoffer dabei hatten, mit dem sie herzlich wenig werden ausrichten können, hat das Immunsystem, das sich auf die Info des dummen Rezeptors verlassen hat, nicht bemerkt. So ähnlich liessen sich jedenfalls die Studienergebnisse beim Beta Carotin erklären, die plötzlich eine negative Auswirkung des Beta Carotins belegten, statt wie ürsprünglich angenommen einer positiven.
Rezeptoren erwarten nicht viel, sie arbeiten nur wie ein An-/Ausschalter. Eine andere Frage ist,
wo einzelne Rezeptoren aktiviert werden bzw. welche anderen Rezeptoren noch aktiviert werden. Daraus ergibt sich ein komplexes Bild, dessen Erforschung das Wesen der Pharmakodynamik ist.
...also erst wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist...Schutzgitter sinnlos??
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Die Frage ist: Schutz vor was? Die allermeisten Mittel, die behaupten, durch irgendeine Tablette, irgendein Pulverchen oder irgendeinen Tee könne man sich schützen, können nicht wirklich halten, was sie versprechen. Und es gibt tausende und abertausende Krankheiten, die man kriegen kann, soll man gegen die alle ein Mittel nehmen? Wenn man jetzt eine Prädisposition hat, macht das natürlich Sinn. Aber bei Krebs zB ist es so, dass jede einzelne Tumorart sich so sehr von der nächsten unterscheidet, dass sie quasi als eigene Krankheit betrachtet werden muss. Pauschal von "dem Krebs" zu sprechen wird der Komplexität dieser Krankheit nicht gerecht.
Ich werde niemanden aufhalten, aber ich für meinen Teil sehe keinen Sinn dahinter, tausende Euros für Dutzende oder Hunderte Mittelchen auszugeben in der Hoffnung, dass ein paar davon vielleicht meine Chance, Krankheit XY zu bekommen, um 10% senken. Lieber darauf achten, eine gute Ernährung zu pflegen und Zeit für Sport und Meditation zu haben. Da ist das Geld vermutlich auch besser angelegt.
Alternativmedizin ist insofern tatsächlich "Lifesyle", weil sie im Stil des Lebens
funktioniert
Oftmals funktioniert sie leider gar nicht, wenn man sich die Studienlage ansieht.
Da bin ich der Ansicht, dass bei den meisten Anwendungen bei Weitem nicht so strenge Vorgaben bezüglich Wirkstoffzusammensetzung und Konstanz nötig wären. Hier ist die Regelung eindeutig zu Ungunsten von Naturheilmitteln, was die anderen von Dir genannten Ungerechtigkeiten ausgleicht. Da von Sicherheit zu reden ist zwar etwas, wo sofort alle rechtsschaffenen Bürger beipflichtend nicken, aber wenn man dahinter sieht, ist es ein kompletter Verhältnisblödsinn, der unser Gesundheitssystem gerade hier massivst und sinnlosestens verteuert.
Die Notwendigkeit von solchen Vorgaben hängt sehr stark von der therapeutischen Breite ab. Das heißt also der Unterschied zwischen einer Menge, die den gewünschten Effekt erzielt zu der Menge, die negative Effekte erzielt. Da bei vielen Nahrungsergänzungsmitteln der Zusatznutzen oftmals unbewiesen ist, gibt es hier strengere Vorgaben - insbesondere deswegen, weil viele Anwender nach dem Prinzip "
viel hilft viel" vorgehen und große Mengen einsetzen und auf der anderen Seite auch viele Unternehmen entsprechend Werbung machen und hohe Dosen (weil: mehr Absatz, mehr Geld) empfehlen. Wenn nun aber ein vermeintlich schlauer Konsument sagt "
Unternehmen X sagt in der Werbung, man soll 15g täglich von Wurzelpulver soundso nehmen, aber ich kauf es einfach viel günstiger bei Unternehmen Y" und Unternehmen Y hat aber eine deutlich stärkere Wirkstoffkonzentration, dann kann das zu Vergiftungserscheinungen führen. Das ist ein großes Problem und führt immer wieder zu Fällen in der Notaufnahme, auch bei vermeintlich harmlosen Stoffen.
Sorry ich stell mir da den Automechaniker vor, der es zunächst mit der besagten Zehnernuss versucht und sie nach einigen verzweifelten Versuchen wütend wegschmeisst und dann die Ratsche (ohne Nuss) nimmt und auch diese schlussendlich wütend in die Ecke schmeisst...
Vielmehr ein Automechaniker, der es zuerst mit Werkzeug 1 probiert, dann merkt, dass es nicht funktioniert, dann Werkzeug 2 heranzieht, dann Werkzeug 3, dann Werkzeug 4, usw ... so lange, bis das Problem gelöst ist. Und dann am Ende schreibt er zusammen, welche Werkzeuge er wie verwendet hat und sie an alle anderen Automechaniker schickt, damit sie genau wissen, wie sie in Zukunft verfahren müssen, wenn das Problem autritt, und es schnell und effizient lösen können. Das ist Wissenschaft.
Ich denke dass im Zusammenspiel verschiedener Wirkstoffe noch ungehantes Potential liegt, was aber auch ungleich schwieriger als Einzelwirkstoffe zu erforschen ist...Euch wird die Arbeit also nicht ausgehen
Mit Sicherheit wird den Pharmakologen dieser Welt die Arbeit nicht ausgehen, das stimmt.