Pendel mehr vertraut als Medizin => tot

Woran genau machst du das fest?


Der Heilpraktiker hat eine Ausbildung erhalten, die ihn befähigt, Symptome festzustellen und zu wissen, welche Krankheiten dafür verantwortlich sein können.

Ein Heilpraktiker hat überhaupt keine Fähigkeit, eine gesicherte Diagnose bei Knoten in der Brust vorzunehmen. Und dass er das nicht kann hat er in seiner Ausbildung gelernt. Diese Diagnose kann übrigens auch kein Hausarzt oder Gynäkologe stellen. Zweifelsfrei geht das nur mit einer Biopsie beim Onkologen. Das ist die Adresse an die jeder Heilpraktiker, Hausarzt oder Gynäkologe eine Person mit Knoten in der Brust weiterüberweisen muss.

Alleine die Tatsache, dass der Heilpraktiker vorgegeben hat, hier eine Diagnose stellen zu können ist ein Bruch seines beruflichen Auftrags und eine Überschreitung seiner Kompetenz. Und da er das in der Ausbildung gelernt und in der Prüfung nachgewiesen hat muss es sich hier um eine willentliche und wissentliche Übertretung dieser Kompetenz handeln.
 
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Aus meiner Perspektive wäre das Einzige, das man als Entlastung des Heilpraktikers ins Feld führen könnte, das Eigenverantwortlichkeitsprinzip der Brustkrebspatientin. Allerdings komme ich persönlich zu dem Schluss, dass der Eigenverantwortlichkeitsgrundsatz der Patientin dort endete, wo der Heilpraktiker als "medizinische Kompetenzperson" (als Heilpraktiker, dessen Berufsbezeichnung sogar geschützt ist) auftrat und die Behandlung übernahm. Dadurch nahm er eben automatisch das bereits erwähnte besondere Vertrauen in Anspruch, wobei ihm sicherlich auch nicht entging, dass die Frau seinen Aussagen auch tatsächlich blindlings vertraute. Spätestens da hätte er meines Erachtens intervenieren müssen.
 
Doch durchaus, aber zu alternativmedizinischen Methoden zu greifen kommt ebenfalls einem Fehler gleich, wenn man es genau nimmt.

Nehmen wir ein Beispiel aus jüngster Forumsvergangenheit. Kullis Bioresonanzgerät und seine Leberparasiten.
Ein Patient kommt mit Ikterus (Gelbsucht) ins Krankenhaus. Wenn man da jetzt anfangen würde mit dem Bioresonanzdingsbums auf Leberegeljagd zu gehen, dann ist das nichts anderes, als ein Fehler, hier würde es aber evtl bejubelt werden, weil man etwas alternatives nutzt.

Es ist doch nicht sinnvoll etwas alternatives zu nutzen, nur um eben etwas alternatives zu nutzen.

Nein, so meine ich das auch nicht. Ich sehe die "ultimative" Zukunft von z.B. Bioresonanzgeräten sicher nicht in einem Krankenhaus, das diagnose- und behandlungstechnisch top ausgestattet ist. Wie das in Naturheil-Kliniken gehandhabt wird, weiss ich allerdings nicht. Ich vermute, dass in diesen Einrichtungen technische Möglichkeiten mit Möglichkeiten der Naturheilkunde bzw. Alternativmedizin kombiniert werden. Vielleicht ist das auch nur Wunschdenken.

Mein Statement hat sich auf die Aussage von @LynnCard bezogen, die meinte, beim Arzt wäre man auf der sicheren Seite (sinngemäss). Und das ist beileibe nicht der Fall.

Aber der Leberegel liest sich irgendwie schon witzig, muss mal gucken, was damit gemeint ist. Glaube kaum, dass der wörtlich zu nehmen ist *g.
 
Aber der Leberegel liest sich irgendwie schon witzig, muss mal gucken, was damit gemeint ist. Glaube kaum, dass der wörtlich zu nehmen ist *g.
Schau mal beim Robert-Koch-Institut nach der Broschüre zu Parasiten beim Menschen. Dann vergeht einem das Lachen. Um Leberegel geht es da auch, aber auch um Parasiten au unseren Breitengraden und wie häufig die dann in der Gesamtzahl doch auftreten und wie teilweise gesundheitlich schädigend die sind.

Ich finde die PDF gerade nicht, die ist im Thread der gerade geschlossen ist, glaube ich, aber nur die Liste auf Wikipedia (inkl. den Leberegelarten) ist auch interessant, wie viele Lebensformen es sich in uns gemütlich machen können, der Mensch als Biotop ^^:
https://de.wikipedia.org/wiki/Parasiten_des_Menschen

Weiterhin verbreiten sich einige der Parasiten auch über ungewaschenes Gemüse und Obst und diesbezüglich ist unsere Welt als global zu bezeichnen.

Wir sind nicht alleine in unserem Körper. :D
 
dann die Behandlung einer an Brustkrebs erkrankten Frau übernimmt,
Es lag eine "ärztliche" Diagnose diesbezüglich vor. Die Tatsache machst du daraus.
Selbiger anschließend erzählt, die medizinischen Diagnosen seien allesamt inkorrekt,
Hat er das?
weil er mittels des Pendelns anstelle eines Karzinomes eine Entzündung "entdeckt" habe,
Ist bekannt, ob tatsächlich keine Entzündung vorlag?
sodass sie keine onkologischen Therapien wahrnehmen müsse,
Die Frau selbst wollte das offenbar nicht.
Das wäre so, als würde ein freiwilliger Feuerwehrmann zu einer Person, deren Haus augenscheinlich in Brand steht, sagen: "Och, machen Sie sich mal keine Gedanken, da scheint doch nur die Sonne ein bisschen heller drauf..."
Nein, ein Feuer ist mit eigenen Augen erkennbar. Die Frau hatte nur eine Diagnose, die sie offenbar so nicht stehenlassen wollte und weitere Schritte ging.
 
Ein Heilpraktiker (oder auch Arzt), der diagnostische Fakten (eindeutige medizinische Befunde) zugunsten des Pendels oder vergleichbarer Methoden negiert und Patienten entsprechend "therapiert", der muss meiner Ansicht nach aus dem Berufszweig entlassen werden.
Aber, wenn ich sein Pendeln nunmal glaubwürdiger finden würde?
 
Aus meiner Perspektive wäre das Einzige, das man als Entlastung des Heilpraktikers ins Feld führen könnte, das Eigenverantwortlichkeitsprinzip der Brustkrebspatientin. Allerdings komme ich persönlich zu dem Schluss, dass der Eigenverantwortlichkeitsgrundsatz der Patientin dort endete, wo der Heilpraktiker als "medizinische Kompetenzperson" (als Heilpraktiker, dessen Berufsbezeichnung sogar geschützt ist) auftrat und die Behandlung übernahm. Dadurch nahm er eben automatisch das bereits erwähnte besondere Vertrauen in Anspruch, wobei ihm sicherlich auch nicht entging, dass die Frau seinen Aussagen auch tatsächlich blindlings vertraute. Spätestens da hätte er meines Erachtens intervenieren müssen.

Wieso sollte der Eigenverantwortlichkeitsgrundsatz enden, sobald eine Behandlung (ob nun HP oder Arzt) begonnen wird? Der mündige Patient hat JEDERZEIT das Recht, die Behandlung auf seinen Wunsch hin abzubrechen.
 
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Die Frau selbst wollte das offenbar nicht.
Richtig, und das anscheinend auch die fünf Jahre zuvor, nach der schulmedizinischen Diagnose. Und wenn keine großartigen Symptome vorliegen, wieso dann zum Arzt gehen? Wir wissen hier alle nicht, was im Kopf der Frau vor sich ging, wie sich der damals behandelnde Arzt verhalten hat, außer dass er wohl nicht fähig war, ihr das entsprechende Vertrauen in eine Krebsbehandlung zu vermitteln...
 
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