Lichtpriester
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Nein.
Ich will nicht behauptet haben, dass Ärzte nie irren, immer Recht haben etc. Darum ist es manchmal auch angeraten - auch von den Ärzten selbst empfohlen - Zweit- oder gar Drittmeinungen einzuholen. Und Ärzte sind menschen... und da kommen auch menschliche Fehler vor - auch mitunter mit tragischen Folgen. Alles unbestritten.
Ärztepfusch - die Wortwahl von @JacquesDeMolay - beinhaltet allerdings stark den ... nennen wir es mal "Unfallcharakter" eines Fehlers.
Vor ein paar Jahren wurde hier mal der Fall verlinkt, wo einem kleinen Jungen im Krankenhaus Traubenzuckerlösung am Tropf gegeben werden sollte. Jemand hat sich im Beutel vergriffen und eine viel zu stark konzentrierte Traubenzucker-Lösung an den Tropf-Ständer gehängt. Der Körper kam mit der starken Überzuckerung nicht zurecht, das Kind fiel in Koma und starb. Das ist ein subtiler aber schlimmer Fehler mit tragischen Folgen gewesen.
Es geschah, weil jemand sich vergriffen hat oder ein Etikett falsch gelesen hat. Ein Unfall.
Es geschah NICHT, weil jemand dachte oder sagte: "Hey, die höhere Konzentration ist bestimmt viel besser. Sch... auf Wissenschaft ob jemand eine starke Überdosieruzng von Traubenzucker aushält. Das sind bestimmt Lügen von der lobbygesteuerten Wissenschaft."
Verstehst Du den Unterschied, dieser beiden Arten von Fehlern? Das Ergebnis ist zwar das selbe... die Gedanken dahinter aber nicht.
Damit will ich aber NICHT sagen, dass alle Fehler von "Alternativen" dieser letzteren Art sind. Und ich will auch Ärzte nicht a priori von Fehlern letzterer Art freisprechen.
Ein Arzt, der ein Medikamentenetikett falsch liest, unterliegt einem Unfall??? Hat der Patient halt Pech gehabt, wenn er davon hops geht, nicht wahr?
Schlampereien bei OP's nennst du Unfall?
Da rennen Menschen von Arzt zu Arzt, von Krankenhaus zu Krankenhaus, und keiner ist fähig, eine ordentliche Diagnose zu stellen. Und das nennst du dann Unfallcharakter?
Ärztepfusch mit Unfallcharakter erklären zu wollen, ist aber schon massive Schönrederei, gell?
Ehrlich gesagt, ich finde diese Entschuldigungstaktik reichlich daneben.
Des Weiteren unterstellst du diesem HP, dass er (so wie er es tat) handelte, obwohl er es besser wusste. Im Gegensatz dazu entschuldigst du ärztliches Fehlverhalten mit "nicht besser wissen" (sinngemäss). Woher willst du wissen, ob der HP es tatsächlich besser wusste? Der eine ist von seiner Arbeit/Methode so überzeugt wie der andere.
Und noch was.... während der Arzt zumindest im Krankenhaus i.d.R. in ein ganzes Team eingebunden ist, so dass andere Fehler korrigieren können - ist der Alternative völlig auf sich allein gestellt. Insofern ist es ein Armutszeugnis, dass trotz Team und Gemeinschaftsarbeit /Diagnosefindung, OP etc.pp immer noch so viel Pfusch getrieben wird in Krankenhäusern.
Womit eines hier wieder sehr klar zutage tritt.... Es geht einzig und allein darum, einen Alternativen an den Pranger zu stellen und im übrigen mit zweierlei Maß zu messen.
Von jemand, der sich für intelligent hält, erwarte ich etwas anderes. Das hat mit Intelligenz nichts zu tun, das ist Polemik in Reinkultur.