Pantheismus vs. religiöser/ spiritueller Naturalismus

beim Pantheismus gibt es keinen identifizierbaren Gott, wie man ihn in den Religionen findet. Gott findet sich im Kosmos, welcher die Natur und Welt beinhält.
Beim Naturalismus wird m.E. die Dualität aufgehoben, indem der Geist als Teil des Materiellen angesehen wird. Alles Erfahrbare liegt in der Natur.

Der Unterschied besteht wohl darin, dass Pantheismus mehr als die Natur umfasst, also den gesamten Kosmos. Eben, wie du schreibst Teigabid, dass der Naturalismus sich bis zum messbaren Bereich voranarbeitet.

In diesem Zusammenhang wären außerdem der Panentheismus und der Pandeismus interessant.

Der Panentheismus wäre sehr viel umfassender als der Pantheismus, was heisst, dass Gott der Welt immanent und zugleich zu ihr transzendent ist. Gott ist demnach im Inneren von Allem zu finden und umfasst zeitgleich auch alles. Beim Pantheismus hingegen ist Gott im Inneren von Allem zu finden (oder auch: Gott ist das Universum).

Beim Pandeismus wird Pantheismus und Deismus (Glaube, dass Gott das Universum schuf) kombiniert.
Also ist Kosmos-Besitzer und Kosmos-Schöpfer eins, daher muss man ihn nicht verehrern. Er ist immanent aber nicht transzendent. Diese Sicht entspricht einer wissenschaftlich-kosmologischen Auffassung.


Ich denke es ist ganz einfach.

Im Gegensatz zum Pantheismus ist der normale Gottglaube stets damit beschäftigt sich mit der Situation auseinander zu setzen,
da ist ein Gott, und dort ist seine Schöpfung.
Erklärungsversuche in Wikipedia gestatten jeden Gottgläubigen sich in alle Richtungen zu bewegen ...

Sogar hochrangige christliche Theologen tendieren heute hin zum Pantheismus.
Denn auch den Nazaräner könnte man durchaus in dieser Richtung verstehen,
indem er lediglich zum Zwecke seiner Verständlichkeit sich in seiner Zeit der Vokabel seiner Zuhörer bedient hatte.

Heute möchte man sagen, es gibt nur ein System, und alles gehört zusammen!
Das bedeutet, der Theist und der Atheist bewegen sich auf den selben Punkt zu, aus verschiedenen Richtungen.

... und ein :)

-
 
Werbung:
Ich finde einen theistischen Pantheismus auch sehr spannend. Einerseits ist dabei Gott in allen Dingen und andererseits auch persönlich, so wie in den Abrahmitischen Religionen. So würde ich mir Gott vorstellen, falls es ihn gibt.
 
Ich finde einen theistischen Pantheismus auch sehr spannend. Einerseits ist dabei Gott in allen Dingen und andererseits auch persönlich, so wie in den Abrahmitischen Religionen. So würde ich mir Gott vorstellen, falls es ihn gibt.

Es heißt zwar: "Man soll sich von Gott kein Bild machen."

Aber ich meine, richtiger Weise sollte es wohl so heißen:

"Bilder sind keine Götter, auch wenn sie sich bewegen."

Eventuell ergänz mit dem Hinweis: Damit will man Dir etwas bildlich sagen ...


... und ein :weihna2

-
 
Nein, das habe ich nicht wirklich verstanden. Aber aus dem Pantheismus eine Religion zu machen, finde ich eine echt spannende Sache! ;) Die Frage ist nun... wer ist Gott nun wirklich? Können wir das überhaupt wissen? Oder Gott ist alles, dann ist er eben ALLES!
 
Bilder und Visionen sind eine Sache für sich.
Ich kenne dieses Genre und kann mir daher gut vorstellen,
solche Visionen eignen sich fantastisch für Konstruktionen von scheinbaren Personen und Orten,
wo man in friedlicher Atmosphäre jene Entspannung findet, die im Leben nicht gegeben.

An und für sich, also per se, ein ganz natürliches und nachvollziehbares Verlangen der Menschen.
Auf dem Wege von der Wiege bis zum Grabe.

Wenn man mich fragen möchte, wer oder was Gott ist, was ich nicht tun würde und auch nicht empfehle,
dann muss ich sagen ich habe von Gott eine so enorme Vorstellung, ein Bild,
und dazu derart detailliert und vernetzt bis ins Kleinste,
ein Bild,
das nirgends hinein passt ...

In keinen Tempel, keine Kirche und keinen Himmel.


... und ein :weihnacht

-
 
Gibt es hier im Forum eigentlich noch PantheistInnen, die sich treffen/ kennen lernen wollen?
Im ursprünglichen Beitrag ging es ja genau darum!


Vorher vielleicht noch ein Wort zum Unterschied von Pandeismus und Pantheismus, sowie Theismus,
was in allgemeinen Erklärungen nicht immer richtig ist,
oder in der Darstellung nicht wirklich als glücklich gelungen genannt werden darf:

Als Pandeismus bezeichnet man ein Verständnis, das besagt,
Gott ist überall in der Natur enthalten. Das bedeutet also ich bin ein Teil von Gott,
und alles andere ebenfalls, und diese Dialogbezogenheit die sich daraus ergibt,
die wird ständig in den Mittelpunkt gesetzt und das Verhalten darauf ausgerichtet.
Das ganze Leben wird zentral auf „das geschlossene System Gott“ ausgerichtet,
also Gott wird gelebt!
Das geht über die Dialogform hinaus, bis hin zu einer Denkweise:

„Ich, der Mensch, bin dieser Stein, und dieser Stein ist ein Mensch.“

Die Geisteshaltung des Pandeismus ist daher grundsätzlicher und auch viel tiefgründiger.
Er ist nicht nur materiell zu verstehen, sondern umfasst ebenso etwa das menschliche Denken,
sowie die Grundlagen auf denen die Naturgesetze beruhen.
Also Planmäßigkeit; aber auch die Fantasie und das Wunschdenken.


Beim Pantheismus ist es zwar grundsätzlich ähnlich, jedoch mit dem wesentlichen Unterschied,
es werden strengere Abgrenzungen konstruiert im Verständnis,
und weiters als selbständige Bereiche erklärt – sozusagen mit einer eigenständigen „Rechtspersönlichkeit“.
Der Pantheismus kategorisiert aus seiner neutralen Position heraus.
Etwa die Flora und Fauna; die Menschheit; oder in der Chemie, die organische und anorganische …
Der Ausgangspunkt ist Gott. Er ist in Summe immer gleich und es erfolgen lediglich Verwandlungen.
Daher ist der Mensch im Pantheismus als Teilbereich mit einem Anfang und einem Ende ausgestattet,
am Ende aller Tage – nachdem keine weitere Sekunde folgen wird – lässt sich der Pantheismus fallen,
und landet im Pandeismus.
Der Mensch stirb daher nicht und ist tot, sondern ein Teil von Gott hat sich „nur“ verwandelt.
Damit ist nicht etwa allein der Komplex Seele gemeint, sondern der gesamte Mensch.


Jede Form des Theismus hat sich daher aus diesem Pantheismus entwickelt.
Hier ist der Mensch. Seine Stellung wird verstärkt,
alles was darüber hinaus geht und nicht in die Menschheit integriert werden kann,
hat irgendetwas mit Gott zu tun, als Schöpfung oder Geburt, oder wie auch immer.


Also Schlussfolgerung:

Ohne dem Pandeismus am Anfang geht gar nichts, und
erst über den Pantheismus kann es zu einem Theismus kommen.


Diese Begriffe sind miteinander verwoben, das lässt sich sehr gut daran erkennen,
wie im Neuen Testament der Bibel mit der Bezeichnung „Vater“ umgegangen wird.

In einer Skala von 1 bis 5 gilt für Vater:

5) Gott, „alles was es gibt“

4) die Menschheit

3) der regionale Ahnenkult

2) die verwandten Verstorbenen

1) der eigene Vater; Stiefvater; und andere Väter.


Hier konnte man wie auf einer Schiene entlang gleiten,
oder von Fall zu Fall – wie auf einer Treppe vor dem Tempel – Töne anschlagen
in den Liedern, die vom Publikum gerade erwartet worden sind,
oder was man sagen wollte …


Der Pantheist bewegt sich in seinem Revier ständig in der Gefahr
entweder in den Pandeismus abzugleiten,
oder sich in einem speziellen Theismus zu versteifen!


Sein Fach ist die Analyse mit anschließender Schlussfolgerung.
So wie bei Moses, zum Beispiel, und seinen 10 Geboten, vom Berg.




… und ein :tongue3:

-
 
Werbung:
Der Pantheist bewegt sich in seinem Revier ständig in der Gefahr
entweder in den Pandeismus abzugleiten,
oder sich in einem speziellen Theismus zu versteifen!
Wieso das? Das denke ich nicht! Pantheisten glauben weder an einen "persönlichen" Gott, noch an eine Schöpfung, sondern an das ewige Sein des Lebens, welches sie als göttlich betrachten!
 
Zurück
Oben