Loop
Dauntless Banana
- Registriert
- 10. Oktober 2008
- Beiträge
- 41.787
Als erstes wäre es wohl mal sinnvoll, Pädophilie und Pädosexualität zu trennen, denn das sind zwei Paar Schuhe. Nicht jeder Pädophile ist auch Pädosexueller; d.h. nicht jeder wird übergriffig.
Solange das nicht geschieht, solange kein Kind mißbraucht wird (dazu gehört auch, keine Filmchen/Bilder anzuschauen, in/auf denen Kinder instrumentalisiert werden), sondern jemand in seinem Privatkopf derartige Phantasien auslebt, ohne sie jemals in die Tat umzusetzen - das ist zwar für mich unverständlich und behagt mir ebenfalls nicht sonderlich, aber es ist nicht strafbar. Und ja, es gibt Menschen mit pädophilen Neigungen, die durchaus verantwortungsbewusst damit umgehen und sich in Behandlung auf der Suche nach Hilfe begeben.
Es gibt aber auch jene, die pädosexuell handeln. Und diese sind ethisch und strafrechtlich relevant. Man kann eine solche Neigung nicht wegtherapieren - die sexuelle Präferenz ist nicht zu ändern, man kann einen Schwulen nicht zur Hete, den Asexuellen nicht zum GangbangBoss, die Hete nicht zur Lesbe ectpp. "therapieren". Lediglich Impulskontrolle und rationale Strategien können trainiert werden. Und diese können versagen.
Nun mag einer einen kennen, der einen kennt, der einen kennt, der trotzdem ein netter kerl ist. Das will ich nicht bestreiten. Auch nicht, dass dort Schicksale zu finden sind, die sehr bedauernswert sind. Das entbindet aber in keinster Weise von der Verantwortung für eine Tat. Ein erwachsener Mensch ist durchaus in der Lage, seine Handlungen zu hinterfragen und sollte auch über ein Unrechtsbewusstsein verfügen. Sollte er also hinsichtlich dieser geistigen Kapazitäten nicht eingeschränkt sein, ist er für Übergriffigkeiten zur Verantwortung zu ziehen.
Es gibt mitnichten dort nur Einzefälle - woher man diese Weisheit bezieht, ist mir ein Rätsel. Abgesehen von der Masse an öffentlich bekannten Fällen ist die Dunkelziffer erschreckend - es gibt eine nicht abzuschätzende Anzahl von sexuell motivierten Handlungen gegenüber Kindern, auch und vor allem in Familienkreisen. Das ist nicht mal alle Jubeljahre - es ist Alltag.
Und ich finde die hier teilweise propagierten Verhältnismäßigkeiten erschreckend. Ja, man sollte einen Täter nicht foltern. Ja, man sollte ihm nicht sein Lebensrecht absprechen. Aber der Täterschutz darf nicht über den Schutz des Opfers gestellt werden. Hier handelt es sich um ein Ungleichgewicht, ein erwachsener Mensch mißbraucht ein hilfloses Gegenüber.
Pädophilie ist nicht therapierbar und wenn die Grenze zur Pädosexualität überschritten wurde, gibt es schwerlich ein Zurück. Davor gilt es zu schützen, indem die Widerholungsgefahr einer solchen Situation konsequent ausgeschlossen wird.
Super Beitrag!

