OshO

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Sandman schrieb:
Ich habe eine Frage die leute die sich mit osho auskennen.
Hat Osho enthaltsam gelebt oder nicht, ich habe gelesen das er seit 21 ist keinen Sex mehr hatte, seit die Erleuchtung über ihn gekommen ist.

Selbst aber lehrt er Tantra? ich verstehe nicht mehr die Welt.

Alles gute
Sandman

Hi Sandman, eigentlich bin ich schon saumüde, hab nen langen Tag mit Fortbildung hinter mir, aber für Dich hier noch ein kleiner Teil aus " OSHO . Tantra", morgen dann etwas ausführlicher...sozusagen als Gutenachtgeschichte...

Osho konnte als enthaltsamer etwas über Tantra sagen, weil er etwas von Meditation verstand. Daß Tantra ein zutiefst meditativer Ansatz ist, haben auch viele meiner damaligen Sannyas - Kollegen nicht begriffen...


...." die tantrische Erfahrung ist weder repressiv noch ausschweifend. Die tantrische Erfahrung ist nur möglich, wenn ihr dabei tief in Meditation geht, sonst nicht. Wenn ihr ganz still werdet, ganz ruhig und bewußt, ganz aufmerksam - nur dann ist es möglich, daß ihr Tantra kennenlernt. Ansonsten kann Tantra auch zu einem bloßem Vorwand für Zügellosigkeit werden - ein neuer Name, ein religiöser Name. Und dann verbirgt sich hinter dem Namen von Tantra nur eure Geilheit. Namen ändern gar nichts, euer Wesen muß sich ändern...."

Also, gute Nacht....Arti
 
Hallo Sandmann

Sandman schrieb:
Ich habe eine Frage die leute die sich mit osho auskennen.
Hat Osho enthaltsam gelebt oder nicht, ich habe gelesen das er seit 21 ist keinen Sex mehr hatte, seit die Erleuchtung über ihn gekommen ist.

Selbst aber lehrt er Tantra? ich verstehe nicht mehr die Welt.

Alles gute Sandman

Vielleicht informierst Du dich erst einmal über Tantra. Ich glaube nicht, dass deine Vorstellungen von Tantra sehr viel mit dem Tantrismus zu tun haben.

Hier einmal ein kleiner Einblick vom Tantra:

Tantra entwickelte sich ursprünglich in Indien, breitete sich im 6. Jahrhundert n. Chr. aber unter anderem nach Tibet und im gesamten Himalayaraum aus. In Tibet breitete sich besonders das Vayrayana, also die tantrische Variante des Buddhismus aus. Darum wird der tibetische Buddhismus heute vielfach mit dem Tantra identifiziert. Das Vayranana stellt neben dem Hinayama und dem Mahayana eine der drei Hauptrichtungen des Buddhismus dar. Der Hinayama vertritt die ursprünglichen Lehren Buddhas. Im Hinayama wird u.a. von den Mönchen Enthaltsamkeit gefordert. Der Mahayana entwickelte sich etwa 500 Jahre nach Buddha. Ursache war die Unzufriedenheit mit der Lehre und Praxis des Hinayama, die auf die Mönchsgemeinschaft und das Ideal der buddhistischen Heiligen ausgerichtet sind. Aus dem Mahayana heraus entwickelte sich auch der Zen.

Die Lehren des Tantra, die zuvor ohne irgend eine Institution von Meister zu Schüler weitergegeben wurden, wurden in Tibet institutionalisiert. Es kam zur Entwicklung der vier Hauptschulen des tibetischen Buddhismus, der Nyingma-, Sakya-, Kagyü- und Gelug-Schulen und den zahlreichen kleineren Nebenlinien dieser Schulen. Die Gelug-Schule ist die jüngste Schule der vier Hauptschulen des tibetischen Buddhismus. Die Dalai Lamas sind die wichtigsten Lehrer der Gelug-Schule. Die Bon-Schule ist zwar nicht buddhistisch, ähnelt aber derart stark der Vajrayana Tradition, so dass sie vom derzeitigen Dalai Lama als fünfte tibetische Hauptschule anerkannt wurde. Die Sakya-Linie begann als nicht-zölibatäre Linie, wurde im Laufe der Zeit aber immer stärker monastisch (mönchisch) orientiert. Wie man sieht, gibt es innerhalb des Tantra zölibatäre und nicht-zölibatäre Strömungen.

Das, was man im Westen gemeinhin mit Tantra bezeichnet, hat mit Tantra eigentlich nicht viel gemeinsam. Es entspricht eher einer gehobenen Art der sexuellen Befriedigung und kann daher nur als Neo-Tantra bezeichnet werden. Im traditionellen Tantra zielen die Übungen auf die Beherrschung des feinstofflichen Energiesystems, bestehend aus dem Zentralkanal, den Seiten- und Nebenkanälen und den Energiezentren (Chakras), den sogenannten Energiewinden und den Bewußtseins-Essenzen. Ähnlich den in den neuen Schulen gebrauchten "Sechs Yogas von Naropa", gibt es Übungen zur Erweckung des inneren Feuers, Traumkontrolle, Bewußtseinsübertragung, Lebensverlängerung und vieles mehr. Zu dieser Übungsphase gehört auch die Karmamudra genannte Praxis der sexuellen Vereinigung, bei welcher zwei entsprechend geschulte Übende die äußere Form und das energetische Innenleben eines Yidam (einer persönlichen Schutzgottheit) aktivieren, der seinerseits aus einer vereinigten Form eines männlichen und weiblichen Buddha besteht. Ein sexueller Höhepunkt wird bei dieser Praxis jedoch nicht angestrebt, sondern die Arbeit mit den durch die sexuelle Vereinigung erweckten sexuellen Energien steht im Vordergrund. Dieses soll ohne gegenseitige Anhaftung erfolgen und führt durch Aufhebung der Grenzen zwischen den Beteiligten zur ekstatischen Erfahrung der Ichlosigkeit, genannt: "In Wonne und Leerheit vereinigt." (siehe: ratna.info).

Leider konnte sich der Tantra nicht von den mystischen Vorstellungen des Hinduismus/Buddhismus lösen. Auch im Tantra spricht man von feinstofflichen Energiekanälen, von Chakras, von Energiewinden und was es da noch alles gibt. Und zu guter letzt wird auch noch gesagt, dass die sexuelle Vereinigung ohne gegenseitige Anhaftung erfolgen soll. Das ist in meinen Augen aber vollkommen unmöglich. Eine sexuelle Vereinigung ist immer mit einer Verhaftung verbunden. Ohne die sexuelle Erregung, ohne einen eregierten Penis ist eine sexuelle Vereinigung nicht möglich. Die Erektion aber beruht auf einer Verhaftung an die Sexualität. Deshalb wundert es mich gar nicht, wenn Helmut Poller, ein ausgezeichneter Tantra-Experte, zu der Einsicht kommt: "Die Übertragung der tantrischen Lehren steckt im Westen trotz scheinbar großer Zahlen von Übenden in den Kinderschuhen, was man auch daraus ersehen kann, daß es nach dreißig Jahren Vajrayana in Europa und USA keine zehn Europäer und Amerikaner gibt, die diese Lehren völlig gemeistert und verwirklicht haben."

Was das erotisch-therapeutische Tantra betrifft, herrschen unter dessen Anhänger/innen häufig große Vorurteile gegenüber dem ursprünglichen spirituellen Tantra. Das größte Vorurteil kommt wohl daher, dass der sexuelle Aspekt im ursprünglichen Tantra nur eine untergeordnete Rolle spielt. In traditionellen buddhistischen Gruppen werden oft Gottheiten visualisiert, Mantras rezitiert und ähnliches mehr, aber es findet weder Körperarbeit noch psychologische Arbeit statt und schon gar nicht Paarübungen, die typischerweise schon in Basisseminaren des erotisch-therapeutischen Tantra stattfinden. Aus der Perspektive von Übenden des erotisch-therapeutischen Tantra sieht das buddhistische Tantra dagegen so ganz und gar nicht aus wie Tantra. Das ist aber ein Irrtum, der damit zusammenhängt, dass buddhistisches Tantra ein äußerst tiefgründiger und komplexer Stufenweg ist. Im allgemeinen ist bei vielen Traditionen eine langjährige vorbereitende Schulung erforderlich, bevor in Praktiken eingeführt wird, die sexuelle Vereinigung beinhalten.

Diese Praktiken werden nach wie vor sehr geheim gehalten, man erfährt darüber fast nichts aus Büchern, zumindest nichts, was man praktisch anwenden kann. In typischen buddhistischen Gruppen weiß man darüber oft nichts oder verweist darauf, dass derlei nur für weit Fortgeschrittene in Frage kommt. Viele Gruppen betreiben ausschließlich die unteren und mittleren Stufen dieses Stufenweges, die Praxis der sexuellen Vereinigung gehört aber in allen Linien zur höchsten Tantra-Stufe, dem sogenannten Anuttara-Tantra. Es ist immer zu bedenken, das buddhistisches Tantra eine anspruchsvolle Geheimlehre darstellt, die auch in den Ländern ihrer größten Verbreitung, z. B. in Tibet, nur von einem sehr kleinen Prozentsatz der Bevölkerung praktiziert wird. In Tibet sieht man zwar in jedem Kloster Abbildungen und Statuen von den auch im Westen mittlerweile sehr beliebten Buddhas in sexueller Vereinigung, doch über die eigentliche Praxis, die hinter diesen Bildern steht, weiß der typische Tibeter genau soviel wie der typische Westler, nämlich sehr wenig. (siehe: ratna.info)

Tantra beruht auf der Shiva-Shakti-Philosophie, wobei Shiva für reines Bewusstsein steht und Shakti für die kosmische, schöpferische Energie, die sich in allem Manifesten, in der ganzen Schöpfung ausdrückt. Ziel ist es, diese Shakti wieder zurückzuführen, symbolisch mit Shiva zu vereinen, dem reinen Bewusstsein und so zum Zustand des reinen Seins zurückzukehren. Im weissen Tantra, der von jeder sexuellen Vereinigung absieht, macht man das zum Beispiel mittels Atem- und Konzentrationsübungen. Im roten Tantra soll über die körperliche Vereinigung eine transzendentale Einheit erfahren und verwirklicht werden. Geschlechtsverkehr wird im roten Tantra als spirituelle Praxis verstanden. Das Ziel ist, dass die sexuelle Energie im Geschlechtsverkehr nicht verloren geht, sondern bewahrt und umgewandelt wird. Dafür gibt es bestimmte Atemtechniken, Mudras und Mantras und Methoden, die sexuelle Energie (Kundalini) vom Basischakra über die Wirbelsäule zum Kronenchakra hinaufzuleiten (siehe: PC-Muskel-Training). Der Mann lässt es dabei nicht zur Ejakulation kommen, und auch die Frau zieht die Energien nach oben. Klassische Yogis bezweifeln jedoch, dass allein durch rot-tantrische Sexualität ein dauerhafter spiritueller Fortschritt erzielt wird. Der ursprünglichere südliche Buddhismus, der Theravada, sieht den buddhistischen Tantrismus (Vajrayana) als ernsthafte Verfälschungen der Lehre.

Swami Chidananda, ein Schüler Swami Sivanandas, sagte: Ich glaube nicht, daß die tantrischen Lehren einen authentischen spirituellen Weg anbieten. Warum? Weil die Menschen schwach und beeinflußbar sind. Der menschliche Geist ist so beschaffen, daß er immer den Weg des geringsten Widerstandes nimmt. Er möchte immer den leichtesten Weg beschreiten. Es darf allerdings nicht vergessen werden, daß Tantra früher einmal in Indien ein authentischer Pfad war, speziell im östlichen Teil. Es gibt ihn auch jetzt noch. Aber er wurde grob verzerrt. Die Menschen verfingen sich darin. Sie sagten, sie würden Tantra praktizieren, aber es war nichts anderes als Wein, Völlerei und sexuelle Befriedigung. Es führte sie nirgendwohin. Die Methode wurde damals von erleuchteten Menschen auch der "pervertierte Pfad" genannt. Es entstanden zwei Wege: der authentische Pfad, er wurde der "rechtshändige Pfad" genannt, und der pervertierte Pfad, bei dem es nur um den Genuß ging. Er wurde der "linkshändige Pfad" genannt. Und darum erreicht nur einer unter Millionen auf dem tantrischen Weg das Ziel der Erleuchtung.

Von all' dem hat unser lieber Freund Osho natürlich nichts erzählt. Soviel zur Ehrlichkeit Oshos. Vielleicht solltest Du deine Vorstellung von Tantra einmal überdenken.

aus: Sexualität und Spiritualität

Alles Liebe. Gerrit
 
Danke dir Lotusz.

Ich bin enttäuscht von Osho, sehr sogar.
Von so einem mannwie ihn?
wie kann sowas sein!

Aber welchen Weg kann ich denn gehen die, die Sexualität mit anschliesst, ich kann mir nicht im schlechtesten Albtraum vorstellen ohne Sex zu leben? Sex ist NATÜRLICH UND ES SOLL ZUM LEBEN GEHÖREN.

Da die einzige möglichkeit besteht, Sex in Energie zu transformieren, ist Tantra. Aber da es garkein Tantra für uns Westler oder wer auch immer existiert? was soll ich denn anfangen?

Des Yoga Pfad gehen? Nein danke, er ist mir zu steil,zu hart und zu einseitig.

Alles gute
Sandman
 
Hallo Sandmann

Sandman schrieb:
Danke dir Lotusz.

Ich bin enttäuscht von Osho, sehr sogar.
Von so einem mannwie ihn?
wie kann sowas sein!

Aber welchen Weg kann ich denn gehen die, die Sexualität mit anschliesst, ich kann mir nicht im schlechtesten Albtraum vorstellen ohne Sex zu leben? Sex ist NATÜRLICH UND ES SOLL ZUM LEBEN GEHÖREN.

Da die einzige möglichkeit besteht, Sex in Energie zu transformieren, ist Tantra. Aber da es garkein Tantra für uns Westler oder wer auch immer existiert? was soll ich denn anfangen?

Des Yoga Pfad gehen? Nein danke, er ist mir zu steil,zu hart und zu einseitig.

Alles gute Sandman

Meinst Du etwa der tantrische Pfad wäre weniger steil und hart? Du irrst. In meinen Augen ist er noch steiler und härter als der Yogapfad, weil ständig der Absturz droht, denn der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.

Alles Liebe. Gerrit
 
Du bringst mich zum nachdenken!
weist du lotusz, ich glaube du bist eine der Personen von Forum die auch wirklich was du sagst auch tut! du hast gigantischen Wissen über den Osten, und Gigantische Erfahrungen. ich respektiere dich sehr, manche tuhnen es nicht, aber es sind nur Esoteriker die an feen und Gnome glauben sie haben keine Ahnung vom leben, es sind leute vom Bücherregal.
Du aber hast erfahrung amn sieht es dir an.
Aber ich weiss nicht was mit deiner Sexualität los ist?
Ich sage dir mal ein Satz:

Unsere Sexualität wurde uns geschenkt, damit wir sie ausleben und nicht damit wir es unterdrücken.

Was sagst du dazu?

Alles gute
Sandman
 
Ich glaube manchmal Osho war eher ein belesener Mensch und guter Redner, als ein Mensch der aus der Erfahrung so geworden ist.

Ich sage das deshalb, weil das was Osho sagte eigendlich nicht neu war und manche Passagen und Sätze einfach schon gesagt und geschrieben wurden.

Rainbow
 
Hallo Sandmann

Sandman schrieb:
Du bringst mich zum nachdenken!
weist du lotusz, ich glaube du bist eine der Personen von Forum die auch wirklich was du sagst auch tut! du hast gigantischen Wissen über den Osten, und Gigantische Erfahrungen. ich respektiere dich sehr, manche tuhnen es nicht, aber es sind nur Esoteriker die an feen und Gnome glauben sie haben keine Ahnung vom leben, es sind leute vom Bücherregal.
Du aber hast erfahrung amn sieht es dir an.
Aber ich weiss nicht was mit deiner Sexualität los ist?
Ich sage dir mal ein Satz:

Unsere Sexualität wurde uns geschenkt, damit wir sie ausleben und nicht damit wir es unterdrücken.

Was sagst du dazu?

Alles gute Sandman

Ich möchte über dieses Thema nicht mehr diskutieren. Aber wenn dich das Thema interessiert, dann möchte ich dich auf die Seite Sexualität und Spiritualität hinweisen. Dort habe ich auch einen Artikel veröffentlicht, wie ich die Sache sehe: Warum Enthaltsamkeit?

Alles Liebe. Gerrit
 
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Danke Lotusz für deine umfangreiche Information.
rainbow
Ich glaube manchmal Osho war eher ein belesener Mensch und guter Redner, als ein Mensch der aus der Erfahrung so geworden ist.
Osho war belesen und ein guter Redner das ist klar. Aber wie sollte er das was er war geworden sein ohne Erfahrung? Es ist unwichtig wie viele Bücher er kannte, die andere auch kannten, was entscheident ist - er hatte Erkenntnis und diese hat er weitergegeben. Und deshalb erzielte er auch Wirkung, es war eine enorme Wirkung, seine Wirkung fegte über die Erde wie schon lange nichts mehr. Viele Menschen wurden von ihm im Tiefsten berührt und verwandelten sich. Heute ist es nur noch ein "darüber reden", seine Texte können auch noch berühren, aber Bücher sind unbeweglich, unlebendig, das macht einen großen Unterschied.
Liebe grüße Inti
 
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