"Nur wenn du vor dir selbst Angst hast, hast du Angst vor anderen Leuten. Wenn du dich selbst liebst, liebst du auch andere. Wenn du dich selbst hasst, wirst du auch andere hassen. In den Beziehungen mit anderen geht es immer nur um sich selbst - gespiegelt. Die anderen sind nur dein Spiegel. Was auch immer in einer Beziehung geschieht, denke daran: Es muss zuerst in deinem Inneren geschehen sein - denn die Beziehung ist nur eine Vergrößerung dessen, was schon in dir vorhanden ist. Sie kann es nicht erzeugen; sie kann nur manifestieren und deutlich machen, was schon da ist.
Wenn du dich selbst liebst, liebst du auch andere. Wenn du vor dir selbst Angst hast, hast du auch Angst vor anderen. Im Kontakt mit anderen beginnt sich dein Sein zu manifestieren.
Du bist konditioniert worden - ob im Osten, im Westen, überall, ob als Christ, Hindu, Mohammedaner, Dschaina - ein jeder ist dazu konditioniert worden, sich selbst zu hassen. Man hat dir beigebracht, dass es schlecht sei, sich selbst zu lieben. Du sollst andere lieben, aber nicht dich selbst.
Damit wird etwas Unmögliches verlangt, etwas völlig Absurdes. Wenn du dich selbst nicht liebst - und schließlich bist du dir selbst am nächsten -, wie kannst du irgendjemand anderen lieben? Keiner liebt sich selbst, und dennoch versucht jeder andere zu lieben. Aber dann ist deine Liebe nichts anderes als verborgener, maskierter Hass.
(...)
Nimm dich an, so wie du bist - denn nur so kannst du sein, und nicht anders. Genau so wollte das Ganze dich haben, so hat das Ganze es bestimmt. Du kannst dich entspannen und dich so akzeptieren und es genießen - das wird eine Transformation bringen. Sie kommt nicht dadurch, dass du dich anstrengst. Sie kommt dadurch, dass du dich selbst annimmst - mit einer so tiefen, ekstatischen Liebe, dass du keinerlei Bedingungen stellst, weder bewusst noch unbewusst, weder bekannt noch unbekannt. Eine bedingungslose Annahme - und plötzlich wirst du sehen, dass du gar keine Angst mehr vor anderen Menschen hast. ..."

(aus "Angst" von Osho)