Joey
Sehr aktives Mitglied
Ich habe kein Problem damit, in AT ist das auch alles Wellness - wie gesagt, bis auf Ausnahmen. Aber du sagst, dass eine Differenzierung nicht 100%ig möglich ist und willst bei "Wellness" (ich benütze jetzt mal den Ausdruck zur Unterscheidung) das gleiche strenge Regelmaß wie in der Wissenschafts-Medizin anwenden. Und das ist m.E. nicht möglich, eben schon allein aufgrund der Tatsache, dass für den Gesetzgeber bzw. die Medizin "Wellness" gar nicht relevant ist (keine wissenschaftliche Festellung von Wirkung, daher auch keine Anerkennung).
Es ist eben meiner Ansicht nach die Behauptung, die sich selbst zur Medizin erhebt. Es fällt mir schwer z.B. die Behauptung: "Mit dem GDV-Gerät lassen sich Krankheiten sehr früh erkennen und so dann gezielt präventiev verhindern." (oder ähnliches) als "Wellness" zu betrachten - es gibt sich selbst medizinische Relevanz. Die Behauptung erhebt sich selbst über "Wellness" hinaus. Das macht die Differenzierung fast unmöglich.
Das, was du @KingOfLions ""vorwirfst"", ist eine reine Streitfrage. Der eine arbeitet in diesem Bereich und weiss daher, was möglich ist - und der andere hat nichts Greifbares/Messbares in der Hand, glaubt das nicht, und haut es infolgedessen in die Tonne. Und da wäre wieder das Thema "Was nicht sichtbar/messbar ist, kann trotzdem vorhanden sein bzw. funktionieren".
Ja, das ist ein Streitpunkt "Wissenschaft vs alternative Heilmethoden", den wir jetzt aber nicht hier wieder ganz ausfechten müssen.
Wenn wir beim Thread-Topic bleiben, wäre es eher allgemein "Wissenschaft vs. Gesundheitswesen" - also wo im gesamten Gesundheitswesen werden wissenschaftliche Richtlinien missachtet, und wie stark schadet es den Patienten? Sei es z.B. der Publication-Bias, oder andere Formen unwissenschaftlichen Verhaltens. Und da würde ich immernoch auch das gesamte Gesundheitswesen in diese Fragestellung inkludieren - möglicherweise kann "klare Wellness" ausgeschlossen werden.
Die Antwort dazu kann durchaus auch sein "wissenschaftlich unhaltbar, aber schadet auch nicht der Gesundheit".
Eine weitere wichtige Fragestellung im Thread-Topic ist auch: Wie weit ist es praktikabel streng wissenschaftsbasiert zu behandeln? Es wird ja zum Beispiel Ärzten gerne vorgeworfen, dass sie voreilig Medikamente verschreiben, ohne die Diagnose z.B. durch eine Laboruntersuchung konkretisieren zu lassen, was die Wahl des Medikaments u.U. noch verbessern könnte. Das Problem dabei ist: Auch Laboruntersuchungen kosten Zeit, Geld und Personal - es fehlen leider die Resourcen, um hier streng wissenschaftliches Vorgehen in jedem Fall durchzuziehen. Die Frage wäre auch, ob die Vorteile deutlich wären, wenn man es durchziehen könnte, oder ob das aktuelle Vorgehen, was kritisiert wird, im Ergebnis dem Ideal nicht auch schon nahe kommt.
Sie sollten es zumindest wissen. Umso schlimmer, wenn es tatsächlich nicht so ist. Ich frage mich allerdings, ob Wissenschaftlichkeit nicht teilweise behauptet wird, um seine Leistung "wichtiger" zu machen. Diese (Beispiel) Quantenheilung, in Verbindung mit Wissenschaftlichkeit klingt ja gut - und ich denke mal, die wenigsten Menschen machen sich wirklich die Mühe, dem genau auf den Grund zu gehen bzw. haben sie auch nicht ansatzweise ein physikalisches (ist es das?) Verständnis, um etwaige Unterschiede zu erkennen.
Ja, Quantenheilung ist ein gutes Beispiel, was toll wissenschaftlich klingt, aber nicht ist.
Wir brauchen auch nicht unbedingt im Bereich Esoterik suchen, um da kritikwürdiges Verhalten zu finden. Auch schon die berühmten "probiotischen Joghurtkulturen" ... klingt toll, wissenschaftlich ist die postulierte Wirkung aber unhaltbar, weswegen soweit ich mich erinnere der Firma auch untersagt wurde, eine besondere Wirkung in der Werbung zu postulieren. (Und mir schmeckt es nicht einmal).
Das, was ich an Info gefunden habe, würde ich für Alternative nicht anstreben. Ein Alternativer, z.B. Aroma-Öle, Heilsteine etc.pp., braucht weder Akupunktur, noch Inkektionstechniken. Das ist Sache des Arztes (AT).
Ich tu' mich da ehrlich gesagt bissel schwer, weil ich im Mom. keine Ahnung habe, inwieweit man Alternativen z.B. Grundlagen einer Diagnosefindung (oder so ähnlich) beibringen könnte bzw. dies Sinn machen würde.
Wenn ich alternative Ausbildungen hernehme, würde ich erstmal diejenigen unter die Lupe nehmen, die solche Ausbildungen anbieten wollen - ob sie das theoretische und Praktische Wissen und Erfahrung besitzen, um verantwortungsbewusst lehren zu können, ob sie rechtliche Grundlagen beherrschen, Ethik, Umgang mit Kunden (Dokumentationspflicht, hab ich vorhin vergessen), Abklärung medizinischer Diagnose/Behandlung usw. Wenn man das als Grundstock hernimmt und die jeweilige Alternativmöglichkeit dazunimmt (Kräuter, Aromaöle, Heilsteine, Mykotherapie, Schüssler Salze etc.pp.), dann wäre jedes für sich ein Ausbildungskomplex oder Modul, wie man es halt nennen möchte, mit dem man was anfangen kann. Und last but not least... was steht stichhaltigen Überprüfungen seitens eines "Übergeordneten" entgegen? Nicht, um denjenigen gleich anzuschwärzen (ausser bei groben Verstößen), sondern als wiederkehrende Klarstellung, was er zu tun hat.
Ok, ich verstehe glaube ich, was Du meinst.
Vor einiger Zeit war ja mal eine Untersuchung das Thema, bei dem ein Arzt mit einer Schauspielerin verschiedene alternative Anbieter "undercover" aufgesucht hat und geschaut hat, wie viele direkt oder indirekt von einer medizinischen Therapie bei Brustkrebs abraten. Im betreffenden Stern-Artikel wurde detailiert eine schweizer Geistheilerin beschrieben, und wie sie mit der Situation umging. Sie riet DRINGEND zu der medizinischen Therapie ZU - ein Fall, den der Urheber des Artikels, der sicher kein Freund "alternativer Heilmethode" ist, auch in Interviews zu dem Thema immer wieder lobend erwähnt hat. Was ich von ihrem Angebot halte, ist bekannt, und hat sich auch nicht geändert. Ich kann ihr allerding kein unmoralisches Verhalten vorwerfen - im Gegenteil.