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redhexi
Guest
...Vor allem die Mediziner und Biologen beschäftigen sich inzwischen mit dem Thema. Und ihre Ergebnisse ließen den Schluss zu, dass ausschließlich biologische Prozesse im Gehirn für die Nahtod-Erfahrungen verantwortlich seien, berichtet das Magazin "Gehirn & Geist".
"Offenbar scheitert unser Gehirn in diesen Momenten daran, urplötzlich das Ende der eigenen Existenz zu verarbeiten", schreibt der Neurophysiologe Detlef B. Linke von der Universität Bonn. "Und in seiner Not, aber auch als letzte Abwehrstrategie, gewinnen dort besondere Prozesse die Oberhand, die uns diese außergewöhnlichen Erfahrungen bescheren."
Das Gehirn funktioniere wie eine Vorhersagemaschine. Es nehme andauernd die Zukunft vorweg und gestalte die Gegenwart auf der Grundlage von Hypothesen über kommende Ereignisse. Dieser Apparat werde nun urplötzlich mit einer Unmöglichkeit konfrontiert mit dem Gedanken "Ich sterbe jetzt", schreibt Linke. "Die gesamte Zukunft schrumpft blitzschnell auf einen einzigen Augenblick zusammen, und es gibt plötzlich keine weiterführende Sequenz von Ereignissen mehr. Der Fortlauf der Zeit bricht zusammen, und die normalen Mechanismen, die unser Zeitgefühl erschaffen, können an dieser Stelle nicht mehr weiterarbeiten."
Bei den besonderen Prozessen, die nun im Gehirn die Oberhand gewinnen, spielen offenbar die so genannten NMDA (N-Methyl-D- Aspartat)-Rezeptoren als neuronale Signalübermittler eine besondere Rolle. Der Psychiater Karl L. R. Jansen vom Maudsley-Hospital in London hatte untersucht, welche Wirkung Sauerstoffmangel und Ketamin-Narkosen auf die NMDA-Rezeptoren haben.
Bei einer Todesnähe-Erfahrung sei oft Sauerstoffmangel im Spiel, und eine Ketamin-Narkose sei häufig von Todesnähe-Erfahrungen begleitet, sagt Jansen. Und dass bei vielen Nahtod-Erfahrungen das Gedächtnis mit Erinnerungen überflutet wird, sei möglicherweise mit der Aktivität der sensibilisierten NMDA-Rezeptoren erklärbar. Hinzu komme, dass diese Rezeptoren mit dem Opioid-System in Verbindung stehen, mit dessen Hilfe der Körper Schmerzen unterdrückt. Hier dürften sie auch eine Funktion beim Entstehen von Glücksgefühlen in Nahtod-Situationen haben.
Bei der Auflösung der Unterschiede zwischen dem Selbst und der Umwelt spielt möglicherweise auch die Amygdala, ein für Angst und Aggression zuständiges Gehirnzentrum, eine Rolle: Wenn der Mensch nicht mehr handeln kann, kommt diese Region mit ihren Handlungsimpulsen nicht mehr zum Zuge und die eigenen Grenzen scheinen sich aufzulösen.
Deuten die Todesnähe-Erfahrungen auf die Existenz eines Lebens nach dem Tod hin zumal sie, wenn auch relativ selten, schrecklich sein können, wie ein Blick in die Hölle? Die neuen Erkenntnisse zeigten, dass der Glaube an ein Leben nach dem Tod letztlich biologisch programmiert sei, sagt der Psychiater Michael Schröter-Kunhardt (Heidelberg). "Der Mensch ist durch die Beschaffenheit seines Gehirns darauf ausgerichtet, mystische Erfahrungen zu machen. Er ist von vornherein ein religiöses Wesen."
Das Ganze sei mit einem Flugsimulator zu vergleichen, der den Piloten auf das wahre Fliegen vorbereite. "Der Sinn dieses biologisch initiierten Programms ist es, den Leuten zu zeigen, dass der Tod nicht das Ende ist. Die Erfahrung ist so perfekt, dass man sich wohl kaum eine bessere Methode vorstellen könnte, jemanden auf ein Leben nach dem Tode vorzubereiten."
Die Nahtod-Erfahrungen seien jedenfalls kein Beweis für ein Leben nach dem Tod, schreibt der Tübinger Theologe Hans Küng in seinem Buch "Ewiges Leben?". Denn die Menschen, die davon berichteten, hätten die Schwelle des Todes ja noch nicht überschritten.
"Offenbar scheitert unser Gehirn in diesen Momenten daran, urplötzlich das Ende der eigenen Existenz zu verarbeiten", schreibt der Neurophysiologe Detlef B. Linke von der Universität Bonn. "Und in seiner Not, aber auch als letzte Abwehrstrategie, gewinnen dort besondere Prozesse die Oberhand, die uns diese außergewöhnlichen Erfahrungen bescheren."
Das Gehirn funktioniere wie eine Vorhersagemaschine. Es nehme andauernd die Zukunft vorweg und gestalte die Gegenwart auf der Grundlage von Hypothesen über kommende Ereignisse. Dieser Apparat werde nun urplötzlich mit einer Unmöglichkeit konfrontiert mit dem Gedanken "Ich sterbe jetzt", schreibt Linke. "Die gesamte Zukunft schrumpft blitzschnell auf einen einzigen Augenblick zusammen, und es gibt plötzlich keine weiterführende Sequenz von Ereignissen mehr. Der Fortlauf der Zeit bricht zusammen, und die normalen Mechanismen, die unser Zeitgefühl erschaffen, können an dieser Stelle nicht mehr weiterarbeiten."
Bei den besonderen Prozessen, die nun im Gehirn die Oberhand gewinnen, spielen offenbar die so genannten NMDA (N-Methyl-D- Aspartat)-Rezeptoren als neuronale Signalübermittler eine besondere Rolle. Der Psychiater Karl L. R. Jansen vom Maudsley-Hospital in London hatte untersucht, welche Wirkung Sauerstoffmangel und Ketamin-Narkosen auf die NMDA-Rezeptoren haben.
Bei einer Todesnähe-Erfahrung sei oft Sauerstoffmangel im Spiel, und eine Ketamin-Narkose sei häufig von Todesnähe-Erfahrungen begleitet, sagt Jansen. Und dass bei vielen Nahtod-Erfahrungen das Gedächtnis mit Erinnerungen überflutet wird, sei möglicherweise mit der Aktivität der sensibilisierten NMDA-Rezeptoren erklärbar. Hinzu komme, dass diese Rezeptoren mit dem Opioid-System in Verbindung stehen, mit dessen Hilfe der Körper Schmerzen unterdrückt. Hier dürften sie auch eine Funktion beim Entstehen von Glücksgefühlen in Nahtod-Situationen haben.
Bei der Auflösung der Unterschiede zwischen dem Selbst und der Umwelt spielt möglicherweise auch die Amygdala, ein für Angst und Aggression zuständiges Gehirnzentrum, eine Rolle: Wenn der Mensch nicht mehr handeln kann, kommt diese Region mit ihren Handlungsimpulsen nicht mehr zum Zuge und die eigenen Grenzen scheinen sich aufzulösen.
Deuten die Todesnähe-Erfahrungen auf die Existenz eines Lebens nach dem Tod hin zumal sie, wenn auch relativ selten, schrecklich sein können, wie ein Blick in die Hölle? Die neuen Erkenntnisse zeigten, dass der Glaube an ein Leben nach dem Tod letztlich biologisch programmiert sei, sagt der Psychiater Michael Schröter-Kunhardt (Heidelberg). "Der Mensch ist durch die Beschaffenheit seines Gehirns darauf ausgerichtet, mystische Erfahrungen zu machen. Er ist von vornherein ein religiöses Wesen."
Das Ganze sei mit einem Flugsimulator zu vergleichen, der den Piloten auf das wahre Fliegen vorbereite. "Der Sinn dieses biologisch initiierten Programms ist es, den Leuten zu zeigen, dass der Tod nicht das Ende ist. Die Erfahrung ist so perfekt, dass man sich wohl kaum eine bessere Methode vorstellen könnte, jemanden auf ein Leben nach dem Tode vorzubereiten."
Die Nahtod-Erfahrungen seien jedenfalls kein Beweis für ein Leben nach dem Tod, schreibt der Tübinger Theologe Hans Küng in seinem Buch "Ewiges Leben?". Denn die Menschen, die davon berichteten, hätten die Schwelle des Todes ja noch nicht überschritten.