Notorische lÜgner und ihre traumwelten

Guten Abend Küchenbulle (bist Du vom Beruf Koch?),

Literatur kann Dir nicht angeben, vielleicht kommen Tipps von Usern. Allein, ohne Therapeuten, hilft nur ein Schock und danach ...schrittweise Begreifen, warum und wieso Du gelogen hast. Und wenn Du es schlüssig weißt, konsequent zu arbeiten, Dich ohne Lüge und Betrug in eine Beziehung einzubringen. Ohne Therapeuten schwierig, aber nicht unmöglich. Hängt alles von Deinem Willen ab. Ist doch ähnlich wie Alkoholsucht, man kann Rückschlag erleiden, aber man muß wissen, was man will und danach handeln.
Wünsche Dir viel Kraft zum Erkennen und Freude am Ver-Wandeln, Umdenken.
 
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Hallo Küchenbulle ...

Schon dass Du es erkennst , ist , finde ich , ein großer Schritt.
Nu kommt der nächste Schritt. Wann fing das Lügen bei Dir denn an ??
Gabs einen Grund , an den Dich noch erinnern kannst?? Aufmerksamkeit als Hilferuf ?? Angst vor Bestrafung ??

Bücher kenn ich keine :dontknow:

Liebe Grüße
Tina:)
 
Danke paula, für die schnelle Antwort. Es sind zwei Gründe, die für die meisten meiner Lügen das Fundament bilden.
Zum einen versuche ich (vermeintliche) Schwächen zu kaschieren. Ein Beispiel: Trotzdem ich schon älter bin, hab ich nie den Führerschein gemacht. Als mich meine Partnerin gefragt hat, warum ich nicht fahre, habe ich gesagt, ich hätte den Lappen abgenommen bekommen, weil ich zu schnell war. Als dann aber die Frist abgelaufen war, und ich noch immer nicht fahren wollte, hab ich ihr erzählt, ich hätte einen Unfall gehabt, wäre traumatisiert und würde mich darum nicht ans Steuer setzen. Natürlich hat sie mir auch das nicht abgekauft, ich mußte schließlich beichten, ga keinen zu besitzen. Das hat sie mir verziehen, nächsten Montag mache ich meine theoretische Prüfung.
Der zweite Grund für mein Fehlverhalten ist der, meine Partnerin nicht mit meinen Problemen zu belasten. Es ist nicht nachzuvollziehen, ich weiß, schließlich offenbart sich meine Partnerin mir gegenüber ja auch. Trotzdem habe ihr verschwiegen, daß ich in finanzielle Schwierigkeiten geraten bin. Ich schaffe es nicht mich zu öffnen und versuche, die Dinge allein zu regeln.
 
Hallo Tina, ich will eigentlich nicht zu denen gehören, die ihr eigenes Fehlverhalten auf ihre schlechte Kindheit zurückführen. Ich bin zwar Opfer der Trennung und ich würde alles tun, um einen Neuanfang zu versuchen, aber ich bin ja ansonsten Täter.
Allerdings gibt es eine Kindheitserinnerung, die mich sehr geprägt hat: Wie es ja bei notorischen Lügnern wie mir häufiger vor zu kommen scheint, sind meine Eltern getrennt und ich bin bei meiner Mutter aufgewachsen. Ich habe noch eine ältere Schwester. Ich muß damals so etwa zehn gewesen sein, als ich meine Schwester im Schwimmbad getroffen habe. Sie und meine Mutter waren zu diesem Zeitpunkt sehr zerstritten. Meine Schwester hat sich gefreut mich zu sehen und gefragt, was ich so mache. Ich habe ihr gesagt, wir würden am nächsten Tag in den Urlaub fahren. Als ich abends daheim von meiner Begegnung erzählt habe, ist meine Mutter total ausgerastet. Wir könnten nun nicht wegfahren, meine Schwester würde sicher kommen und unser Haus ausräumen. Gefahren sind wir dann natürlich doch, aber vergessen habe ich das nie. Im Übrigen war meine Mutter immer ziemlich streng und es wawr dann oft leichter, eine Lüge zu benutzen, als die Wahrheit zu sagen.
 
Küchenbulle;1723495 schrieb:
Hallo Tina, ich will eigentlich nicht zu denen gehören, die ihr eigenes Fehlverhalten auf ihre schlechte Kindheit zurückführen. Ich bin zwar Opfer der Trennung und ich würde alles tun, um einen Neuanfang zu versuchen, aber ich bin ja ansonsten Täter.
Allerdings gibt es eine Kindheitserinnerung, die mich sehr geprägt hat: Wie es ja bei notorischen Lügnern wie mir häufiger vor zu kommen scheint, sind meine Eltern getrennt und ich bin bei meiner Mutter aufgewachsen. Ich habe noch eine ältere Schwester. Ich muß damals so etwa zehn gewesen sein, als ich meine Schwester im Schwimmbad getroffen habe. Sie und meine Mutter waren zu diesem Zeitpunkt sehr zerstritten. Meine Schwester hat sich gefreut mich zu sehen und gefragt, was ich so mache. Ich habe ihr gesagt, wir würden am nächsten Tag in den Urlaub fahren. Als ich abends daheim von meiner Begegnung erzählt habe, ist meine Mutter total ausgerastet. Wir könnten nun nicht wegfahren, meine Schwester würde sicher kommen und unser Haus ausräumen. Gefahren sind wir dann natürlich doch, aber vergessen habe ich das nie. Im Übrigen war meine Mutter immer ziemlich streng und es wawr dann oft leichter, eine Lüge zu benutzen, als die Wahrheit zu sagen.

Danke für Deine Ehrlichkeit. Ich selbst sehe aber trotzdem viele Ursachen aus unserer Kindheit. Und wenn man etwas bearbeiten möchte , sowie Du jetzt auch , dann wirst Du zu der Ursache Deines Problems hinfinden müssen.
Ich selbst halte nichts von etwas was da ist , anzugehen ,
sondern immer an den Kern , an den Auslöser ....Denn dann hat man auch die Chance es zu ändern.Und wenn jetzt mal Deine Antwort , die mir geschrieben hast , Dir nochmals durchliest , dann siehst auch schon , was der Anfang von deinem Verhalten war. Wir haben die Antworten immer in uns selbst stecken , das schwierige ist nur , es zu bearbeiten. Und das allerschwerste dabei ist .... es nocheinmal hochzuholen. Etwas , dass man ganz weit nach unten verschoben hatte, aber da steckts trotzdem , und möchte irgendwann mal wieder auch raus.;)

Liebe Grüße
Tina:)

Liebe Grüße
Tina
 
Es ist aber auch in mir selbst fürchte ich, nicht nur an erzogen. Als Kind hab ich mir schon die tollsten Geschichten ausgedacht, um interessant zu wirken - also aus Geltungssucht. Dabei war ich nie ein Außenseiter (obwohl, der bleibt man immer, wenn niemand außer einem selbst die Wahrheit kennt), kontaktfreudig, undundund.
Gibts denn vielleicht eine Möglichkeit der Hypnosebehandlung? Es muß sich etwas ändern, schnell und absolut. Es ist für mich tatsächlich ein großer Schritt, mich wenigstens hier zu öffnen. Allerdings hab ich auch immer wieder Momente, in denen ich denke, es hat eh keinen Sinn mehr, ich hab alles verloren, Frau, deren Kind, die Heimat. Allerdings hänge ich dann doch immer noch an meinem Leben...
 
Küchenbulle;1723512 schrieb:
Es ist aber auch in mir selbst fürchte ich, nicht nur an erzogen. Als Kind hab ich mir schon die tollsten Geschichten ausgedacht, um interessant zu wirken - also aus Geltungssucht. Dabei war ich nie ein Außenseiter (obwohl, der bleibt man immer, wenn niemand außer einem selbst die Wahrheit kennt), kontaktfreudig, undundund.
Gibts denn vielleicht eine Möglichkeit der Hypnosebehandlung? Es muß sich etwas ändern, schnell und absolut. Es ist für mich tatsächlich ein großer Schritt, mich wenigstens hier zu öffnen. Allerdings hab ich auch immer wieder Momente, in denen ich denke, es hat eh keinen Sinn mehr, ich hab alles verloren, Frau, deren Kind, die Heimat. Allerdings hänge ich dann doch immer noch an meinem Leben...

Lieber Küchenbulle,
auch ich möchte Dir sagen,wie mutig ich deinen ersten Schritt finde!
Ich war sechs Jahre mit einem Mann zusammen,der die gleichen Probleme hat,wie Du!
Am Ende musste ich zur Therapie und nach unserer Trennung hat er seine abgebrochen!Noch heute habe ich mit ihm gessprochen(wir haben einen Sohn zusammen) und er sagte mir,das sein Leben so weiter laufen wird...er wird nichts mehr drann ändern!!
Ich möchte Dir wünschen,dass Du es schaffst,das du die Kraft behälst und die Motivation,trotz kleiner Rückschläge und schwachen Momenten,dieses Weg der Wahrheit weiter zugehen..:umarmen:
Ich habe viele depressive Phasen mit diesen Mann durch gemacht,er hat auch sehr gelitten,das er mir das immer und immer wieder angetan hat.
Er wollte sich wichtig machen,Anerkennung erhalten...dabei war voller Selbstmitleid und Selbstzweifeln.Hat,mit fast 40,sehr unter seiner Mutter gelitten und hatte eine sehr koplizierte Verbindung zu seinem Vater.Wenn die beiden gestritten haben,wirkte er oft ,wie der 14 jährige Junge der er war,als sein Vater die Familie verlassen hat!
Aber er hat sich entschieden,nichts mehr zu tun...bitte tue das nicht!Gib dich nicht auf!!Es ist schlimm,mit anzusehen,wie ein Mensch sich selber verlässt und aufgibt!!

Ich schicke Dir ganz viel Energie und wünsche Dir,das Du einen Weg zurück zu Dir findest.

Alles Liebe
AnimaMea
 
Küchenbulle;1723495 schrieb:
Im Übrigen war meine Mutter immer ziemlich streng und es wawr dann oft leichter, eine Lüge zu benutzen, als die Wahrheit zu sagen.
Lieber Küchenbulle,

das ist die maßgebliche Aussage! Deine Lügerei ist lediglich ein erlerntes Verhaltenmuster, es ist nicht dein Charakter, dein Wesen, sondern lediglich eine Methode mit der du erfahrungsgemäß alle unangenehmen Situationen möglicht problemlos (nur scheinbar:)) umschiffst.

Was du antrainiert hast, kannst du aber auch wieder abtrainieren.

Das ganze hat viel mit Selbstliebe und Selbstachtung zu tun, denn mit diesen Lügereien will man ja nur gut dastehen - geliebt werden, was beduetet, dass man sich so wie man wirklich ist, mit all seinen Ecken und Kanten selbst nicht als liebenswert empfindet.

Der Ansatz zum Auflösen des "Lügen-Problemes" liegt nicht im "einfach damit Aufhören", sondern darin eine vollkommen andere und neue Haltung zu dir selbst zu bekommen.

Ich war mal mit einem notorischen Lügner verheiratet. Seine Eltern waren nicht geschieden, aber total autoritär. In einem solchen Elternhaus hätte ich sicher ganz genauso versucht mich durchs Leben zu lügen, einfach nur damit Ruhe ist.

Mein Ex hat sich dieser Problematik nie gestellt und irgendwann bin ich gegangen.

Ich sage dir das nur, damit du siehst, dass man auf Lügen keine Beziehung aufbauen kann. Es klappt einfach nicht, denn wenn auf der einen Seite (berechtigtes) Misstrauen aufkommt und die andere Seite sich immr wieder in irgendwelche überflüssigen Lügengeschichten verstrickt, kommt das einem Todesstoß für die Beziehung gleich.

Meist sind es ja totale Nichtigkeiten um die gelogen wird, wen interessiert schon ein Führerschein, oder ob du Schulden hast. Wer dich liebt, der tut es trotzdem und wenn du jemandem was vormachen musst/willst, dann wird der-/diejenige lediglich den Küchenbullen lieben den du darstellt, aber nicht den, der du wirklich bist.

Alles Liebe
Ruhepol
 
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Danke, AnimaMea, ich will es wirklich versuchen. Leider bin ich aus den oben genannten Gründen erstmal darauf angewiesen, ohne Therapie auszukommen, obwohl ich sm liebsten sofort damit beginnen würde. Hast Du vielleicht noch einen Tip, wo ich mehr über das Thema erfahre?
 
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