Nicht-Selbst und Wiedergeburt (Widerspruch?)

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Setzen wir mal bei der Leerheit an. Ich behaupte kühn von mir selbst, dass ich diese Leerheit in mir von Zeit zu Zeit erfahre. Nehmen wir das als Ansatzpunkt. Ich behaupte auch kühn, dass ich das nicht-Selbst "verstanden" habe, aber und viel wichtiger, zumindest auch teilweise in der Meditationspraxis erfahren habe.

Hilft das irgendwie weiter? :D
Nö, weil Dein („deaktiviertes“) Ich sich in diesem Zustand ja schlecht sagen kann: ICH erfahre „Leere“. :D

Wem (welcher Zielgruppe genau) sollte das denn also weiterhelfen können?
Du bist ja jetzt nicht „drin“ – sondern versuchst allenfalls Deinem subjektiven Ego gemäß interpretierend, Dich an Deine Nicht-Selbst Erfahrung „erinnernd“ - diese in Symbole (Worte) zu fassen. Vielleicht verwendet jemand „zufällig“ die gleichen Symbole wie Du, vielleicht aber auch nicht.
Jeder Jeck ist anders, und sollte sich meiner Meinung nach lieber auf seine eigenen Erfahrungen verlassen und möglichst unvoreingenommen in Meditation gehen – falls er überhaupt ein Bedürfnis danach verspürt. :)

Wie willst Du, um mal ein vermeintlich „leichteres“ Beispiel zu nehmen z.B. Jemandem, der es (noch) nicht kennt wirklich erklären, wie es sich für ihn in einer potentiellen Zukunft wohl anfühlen wird, Verliebt zu sein.
Du könntest zwar versuchen, es in Gleichnisse zu fassen, dies aber nur auf die Gefahr hin, dass Dir vielleicht ein anderer begegnet, der „frech“ behauptet: Für mich fühlt sich Verliebtsein aber ganz anders an. :D
 
Was war bzw. ist vor der ersten Inkarnation? Wer od. was inkarnierte in das erste Mann Frau Paar?

Was irdisches Leben angeht, war das vermutlich bloß eine simple biologische Zelle. Nix mit Rippe oder so. :D
Ob sich auch auf anderen Planeten ebenfalls einfaches Leben bis hin zu individuellem Bewusstsein (incl. Ego) entwickeln konnte, weiß ich zwar nicht, halte es aber für wahrscheinlich..
 
Eine in der Gegenwart lebende Person löst sich nach ihrem Tode völlig auf und verliert auch ihr Bewusstsein für immer , das einen Teil ihrer Persönlichkeit ausmachte. Es gibt also keine Seelenwanderung. Übrig bleiben jedoch karmische Kräfte, die das verstorbene Idividuum im Laufe seiner früheren Leben geschaffen hat. Diese sind zwar unpersönlich, haben aber Gedächtnis und die schöpferische Kraft, die zur Geburt einer neuen Persönlichkeit führt, die sich aus der oder den vorausgegangen Persönikeiten entwickelt und auf den vorausgegangenen aufbaut. Die neue entstehende Persönlichkeit kann somit Charakterzüge,Fähigkeiten, Talente haben, die schon die vorausgegagenen Persönlichkeiten hatten, und sogar physische Ähnlichkeiten aufweisen.

Ich weiss, dass diese Denkweise den meisten Menschen neu und ungewohnt sein muss. Sie ist "gewöhnungsbedürftig."

L.G.
Alamerrot


Ich musste das mehrmals lesen, und es hört sich etwas absolut an.

verliert auch ihr Bewusstsein für immer , das einen Teil ihrer Persönlichkeit ausmachte.

Ich kann aus meiner Sicht sehr schlecht vorstellen, dass man das Bewusstsein für immer verliert. Meine Inkarnation als Seele, auf der Erde mit Namen xy hat eine Persönlichkeit. Nun im Falle des Todes, geht die Seele mit dem Erdenbewusstsein in eine andere Dimension. Was passiert mit dem Wissen der Existenz XY? Ist das Wissen nun in der anderen Dimension? Und was passiert wenn nun die Seele sich wieder inkarniert?
In der erneuten Inkarnation wissen die wenigsten neuen Persönlichkeiten wenig über ihre Vor-Existenz. Aber vielleicht wenn sie wieder erneut sterben in der anderen Dimension (Zwischen zwei Inkarnationen?) Oder gibt es doch Methoden um dem nachzugehen?. Das sind bei mir Fragen, die ich zu dieser Thematik einfallen.
Oder erhalten wir das Wissen aus unseren Träumen? Ich denke nicht dass diese Erfahrungen oder das Bewusstsein verloren geht. Nur erinnern kann man sich nicht mehr. Das ist wie eine Schranke, die sich beim Übertritt in den Tod einstellt. Die Frage ist nur, wie kann man diese Erinnerung sich wiedergegenwärtigen. Nur durch Reinkarnationstherapien? .
 
Viele reden von Bewusstsein, und wenn alles was dieses "Bewusstsein" kann ist,
sich nach dem Wetter zu kleiden, oder dem neuesten Trend der Ernährung zu folgen....

Also das ist nicht Bewusstsein im Sinne der Esoterik, die ich gerne diskutiert haben
wollte, denn das sind Dinge die sich aus dem Mentalen ergeben, wie ich mich kleide,
oder wie die Ernährung ist.

Nur das Interpretieren von Gefühlen sind Geburtwehen zu den echten okkulten Informationen,
die aber schon ihre Berücksichtigung finden sollten.
 
Hallo Asanti,

Zitat: ach, das ist alles nicht so einfach ...
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Im Gegenteil, ich bin der Ansicht, dass im Buddhismus alles einfach sein muss und auch ist.

Du schreibst viel über die Buddhisten aber wenig über den Buddhismus. Und darum geht es hier doch bei dem Thema "Nichtselbst und Widergeburt", einem buddhistischen Thema.

Man muss auf die Ursprünge des Buddhismus zurückgehen, soweit das möglich ist. Und da landet man beim Pali-Kanon, der wohl die älteste schriftlich überlieferte Quelle ist.

Die Grundaussagen dort sind sehr einfach. DerBuddhismus ist eine Doktrin (keine Religion) und lehrt einen Weg aus dem Leid. Dies ist sein Ziel, nicht etwa das Nirwana oder die Erleuchtung. Beides kann sich aber beim Erreichen des Zieles einstellen.

Der Buddhismus lehrt, es gibt keinen Gott, keine Seele, und keine Wiedergeburt einer Seele.

Es gibt Karma.

Der Mench ist eine Art Aggregat, im Prinzip auf analoge Weise zusammengesetzt wie etwa ein Auto. Die Bestandteile, aus denen er zusammengesetzt ist, werden einzeln aufgeführt und erklärt. Weiterhin gibt es die Lehre von den vier Skandhas, die beinhalten:

1.)Das Leben ist Dukkha,
2.) die Entstehung von Dukkha,
3.) Ds Ende von Dukkha
4.) Der Weg, der zur Beendigung von Dukkha fünrt.

Schliesslich der achtfache Pfad, der zur Beendigung von Dukkha führt. .

Dies ist die Essenz de ursprünglichen Buddhismus. Alles. was darüber hinaus heute noch gelehrt wird, sind spätere Zusätze.

Der Buddhismus ist keine Doktrin, die sich vorgenommen hat, die Welträtsel zu entziffern, z.B. die Enstehung der Welt und ihre Dauer u.ä., sondern beschränkt sich darauf, einen Weg aus dem Leid aufzuzeigen.

Liest man aber die wesentlichen Stellen des Palikanon, dann kann man geradezu ungeheurer viel wertvolle Information daraus ziehen, was die Transzendenz anbelangt.

Soviel zu Deinem Beitrag

V.G.
Alamerrot
 
Zuletzt bearbeitet:
Soo. Ja, natürlich gibt es nicht "den Buddhismus". Ich musste extra schwammig bleiben, weil ich mich mit keiner Richtung so wirklich richtig auskenne.

Okay, was Wiedergeboren wird ist etwas anderes als so etwa wie ein Selbst (was es ja im Buddhismus nicht gibt). Das würde dann keinen Widerspruch mehr darstellen.

@Ansanti

Setzen wir mal bei der Leerheit an. Ich behaupte kühn von mir selbst, dass ich diese Leerheit in mir von Zeit zu Zeit erfahre. Nehmen wir das als Ansatzpunkt. Ich behaupte auch kühn, dass ich das nicht-Selbst "verstanden" habe, aber und viel wichtiger, zumindest auch teilweise in der Meditationspraxis erfahren habe.

Hilft das irgendwie weiter? :D

Das Wort "selbst" würde ich in dieser Diskussion gern aus dem Spiel lassen. Besser sind "ich" und "nicht-ich".

Lt. Buddhismus stirbt das Ich-Gefühl mit dem Tod des Menschen, überlebt also nicht und kann deshalb auch nicht wiedergeboren werden. Vielmehr wird bei dem Aufbau und der Entwicklung einer neuen Persönlichkeit auch das Ich-Gefühl neu aufgebaut.

Die Lehrheit kann man wohl nur bedingt erfahren, da der Erfahrende ja noch in der Lehrheit oder Lehre übrig bleibt und sie erfährt. Komplette Lehre würde bedeuten, dass auch der Erfahrende nicht mehr vorhanden wäre, also niemand dawäre, der sie erfahren könnte. Ich möchte in diesem Zusammenhang ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Begriffe komplette Lehre und Nirwana nichts miteinander zu tun haben. Nirwana ist nicht nichts oder etwas. Beide Begriffe sind Produkte der Ratio und nicht anwendbar, um das Nirwana zu definieren. Der Bgriff Nirwana entzieht sich jeder Definition.

Nicht-Ich und komplette Lehre aber sind in keiner Weise gleichbedeutend. Schenken wir den alten Lehren des Hinduismus und des Buddhismus Glauben, dann gab es früher Arahants, die zu der vollen Erkenntnis gelangt waren , dass das ich in Wirklichkeit garnicht existiert und deshalb auch kein Ich-Gefühl mehr verspürten. Auch heute noch gibt es vermutlich Arahants. Sie bleiben aber der Öffentlichkeit verborgen.

L.G.
Alamerrot
 
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Ich musste das mehrmals lesen, und es hört sich etwas absolut an.



Ich kann aus meiner Sicht sehr schlecht vorstellen, dass man das Bewusstsein für immer verliert. Meine Inkarnation als Seele, auf der Erde mit Namen xy hat eine Persönlichkeit. Nun im Falle des Todes, geht die Seele mit dem Erdenbewusstsein in eine andere Dimension. Was passiert mit dem Wissen der Existenz XY? Ist das Wissen nun in der anderen Dimension? Und was passiert wenn nun die Seele sich wieder inkarniert?
In der erneuten Inkarnation wissen die wenigsten neuen Persönlichkeiten wenig über ihre Vor-Existenz. Aber vielleicht wenn sie wieder erneut sterben in der anderen Dimension (Zwischen zwei Inkarnationen?) Oder gibt es doch Methoden um dem nachzugehen?. Das sind bei mir Fragen, die ich zu dieser Thematik einfallen.
Oder erhalten wir das Wissen aus unseren Träumen? Ich denke nicht dass diese Erfahrungen oder das Bewusstsein verloren geht. Nur erinnern kann man sich nicht mehr. Das ist wie eine Schranke, die sich beim Übertritt in den Tod einstellt. Die Frage ist nur, wie kann man diese Erinnerung sich wiedergegenwärtigen. Nur durch Reinkarnationstherapien? .

Hallo FengShuiLiebe,

Deine Art von "Rebellion" gegen die buddhistsche Lehre ist den Buddhisten natürlich bestens bekannt. Aber Du müsstest eine ganz Reihe von nicht-buddhistischen Vorstellungen fallen lassen, bevor Du Dich dem Buddhismus nähen könntest. Wärest Du dazu bereit, dies zu versuchen?

L.G.
Alamerrot
 
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