Klischees werden deshalb so gerne bedient, weil sie einfach sind.
wie wäre es sonst erklärbar das in diversen Reportagen wenn es um Arbeitslosigkeit geht, Leute die kettenrauchend, einer Flasche Wein, und in einer fast Messiewohnung hausen, gezeigt werden?!
Da ist es fast schon blöd, wenn ich Leute die arbeitslos gemeldet sind, sehr wohl bei der Arbeit antreffe, z.b. in einem Tierheim oder beim roten Kreuz. Geld bekommen sie natürlich keins dafür, aber genau das entscheidet darüber das man Arbeitslose trotzdem als Schmarotzer definiert, weil sie eben kein Geld mit nachHause bringen, und keine Lohnsteuer oder SV-Beitrag bezahlen, da ist es dann auch völlig egal ob sie ganz selbständig trotzdem einer Tätigkeit nachgehen, die keine Beschäftigungstherapie ist, in die man Arbeitslose gerne stecken würde, und genau deshalb gelten bei der arbeitenden Bevölkerung Arbeitslose, oder besser gesagt Erwerbslose als Schmarotzer, egal wie fleissig sie sind.
Danke für Deine Antwort. (und natürlich auch für die positiven Bemerkungen von Katze und Marlon.)
Mir fällt dazu der Bierdeckel ein. Er bietet nicht viel Platz, aber die meisten Lösungen bekommt man auf ihm hin. Solche "Bierdeckelmodelle" gibt es ja viele.
Wißt Ihr: ich bin ein einfach denkender Mensch. Alles möglichst immer einfach, möglichst nichts kompliziert. Ich denke das geht im Grunde den meisten Menschen so, in ihrem Inneren, daß sie den Wunsch nach Einfachheit haben.
Gaaanz oft ist es ja nun aber so, daß durch die Vergangenheit etwas kompliziert geworden ist.
Einige komplizierte Bereiche möchte ich aufschreiben - komplizierte Bereiche, die heute dicke Bücher füllen, Gesetze, Regelungen und Verordnungen zuhauf erschaffen haben. Und die ja möglichweise auch auf einen Bierdeckel lösbar sind. Übrigens: man nennt nicht umsonst diese Bereiche ein "Wesen". Wesen neigen dazu, sich zu verselbstständigen und sich der Kontrolle zu entziehen. Deshalb regelt man immer wieder nach.
1. Das Versicherungswesen.
Es war ja eine gute Idee: alle sollen renten- und krankenversichert sein. Vor über hundert Jahren kam man hierzulande darauf. Bis heute sind die Pflichtversicherung gegen Arbeitslosigkeit und die Pflegeversicherung hinzu gekommen, in Deutschland. Man "muss" sich so versichern, wenn man ein Bürger dieses Landes sein will und von der Teilhabe an der Gesellschaft profitieren will. Was einst eine Errungenschaft war, ist heute eine Belastung.
Das Problem: die Kasse der Versicherung. Wir bemerken das ja, als Versicherte, daß im Grunde meist nur der Beitrag variiert, während die grundsätzlichen Leistungen gleich bleiben. Das "Gerüst" der Versicherungen steht also. Aber tatsächlich wird rumgeriestert und rumgeeiert ohne Ende, weil eben das Versicherungswesen ein Wesen ist, und dies für Menschen, so daß es nur schlecht regelbar ist. Ganz im Allgemeinen.
Heute gehen wir davon aus, was wir haben (werden) und wie wir dieses Geld ausgeben. Wir könnten auch anders denken: wir könnten errechnen, unter welchen Bedingungen wir welche Summe benötigen, um gut zu leben. Und dann könnten wir planen, welche Bedingungen wir herstellen müssen, um diese Summe zu verdienen.
Ich glaube ja, daß wir dann sehen würden: es ist ein Gesamtbetrag, den man braucht. Und das Geld, das man hat, muß man verschieben können von Topf zu Topf, in Notzeiten. Sonst wird stets nur geflickt, was nicht geflickt werden kann, an Einzeltöpfen.
Schaffen wir also die Versicherungen besser ab und führen einen Bürgerbeitrag ein, der diese Leistungen beinhaltet. Der Bürger hätte dann einen einzigen Betrag, bekäme Bescheide und Zuwendungen von einer einzigen Stelle. Der Verwaltungsapparat würde sich gesundschrumpfen können. (Bierdeckeltauglicher Vorschlag: Bürgergeld. "Der Staat als Unternehmen" sei mal als Hintergrundslogan notiert, für Zukünftiges.)
2. Das Finanzwesen.
Es lebt- heute, nur heute - davon, Schulden zu haben. Es ist pervers, aber: das eigentliche Geld entsteht heute dadurch, daß Schulden gemacht werden. Es sind heute, wenn ich recht informiert bin, etwa 2 Billionen , die die BRD hat, und weltweit sind es, meine ich, 40. (daran sieht man, wie "gross" Deutschland monetär ist, obschon ein klitzekleiner Fleck auf der Weltkarte.) Dieses Wesen lebt, könnte man sagen, schon längst im Reich des Todes. Und wir Lebenden rennen diesem Wesen hinterher und kommen dabei zu Tode, denn es beutet den Menschen nunmal aus, dieses Finanzwesen. Es verlangt vom Menschen mehr, als er leisten kann. Dies zahlt der Mensch mit Schuldenaufnahme. (Die Ursache liegt z.B. in der Banane für 25Cent und natürlich auch an den Börsenspekulationsspielen. Man denke an die Finanzkrise 2008 und an Griechenland.)
Wir halten fest: das Finanzwesen ist tot. Erkennen wir das. Wir dienen einem toten Gott, tagtäglich. Als Arbeitende schuften wir uns kaputt für: Schulden. Das muß man sich klarmachen. (Einer wachsenden Zahl von Multimillionären ist dies natürlich egal, denn sie sind eben Mulitimillionäre, weil sie dieses Kapital-Spiel mitgemacht haben.)
Für den Bierdeckel notieren wir: der Euro ist tot, der Dollar ist tot, "das Geld ist tot". Das kann man (sich) gut merken. Es könnte ein Mantra werden für die Rettung der Welt. *witzchen*
Das Rechtswesen.
Angenommen es sei zu kompliziert. Und daher nützt es nichts, es zu erklären. Man muß mit ihm leben, Seite an Seite, und sich die Freiheit nehmen, sein Wesen zu verändern. Da, wo es notwendig ist. Schnipp, schnapp, ab, dort ein Stück dran, hier herumgehobelt, dort weggekürzt, umgeschachtelt, noch verwegener formuliert: und schon ist alles klar.
..notiz für den Bierdeckel: Recht ist, was Recht ist. (Und das muß endlich mal einer sagen... es sagt aber ja eigentlich laufend jemand, nur eben stets an anderen Orten. [Und es gibt natürlich auch die Oberschlauen, die herumblöken wie Schafe: Der Arbeitslose ist ein fauler Schmarotzer. Und: Der Reiche ist der faule Schmarotzer. Mobbingen muß zuhause bleiben, meine Herrendamen, wenn man wirklich mal Neues wagen will und nicht in Piraterie ausbrechen....])
Das Steuerwesen, die öffentlichen Finanzen.
Daß das Steuerwesen in einer toten Finanzwelt eine Totgeburt sein muß, ist logisch und klar. Der Staat kann nur Schulden machen, immer mehr, wenn das Finanzwesen das Lichtlein zum Leben längst abgegeben hat an die Spekulanten.
Jetzt kann natürlich nicht sein, daß ich, wenn ich 2 mühsam mir verdiene, mehr als 20 Cent davon abgeben muß. Es sind schon immer zehn Prozent gewesen, der sogenannte "Zehnt", der diejenigen Güter betraf, die zum Lebensunterhalt dienten. Ich denke dies kann jeder nachempfinden, der empfinden kann und nicht in seinem Ego sonstwie verstrickt ist oder keine Ahnung hat, jedoch sich welche einbildet wie ich. 10 Prozent, der Zehnt, nun gut. Nehmen wir das mal an für diejenigen Güter - so war es immer - die bis zu einer Lebensunterhaltsgrenze von angenommen 2000 netto für Mann+Frau+Kind in Deutschland stets gilt. Sagen wir das doch einfach mal, ehrlicherweise: es sind 2000, die man braucht, und dann noch das Kindergeld. Ist's nicht so? Doch. Na seht Ihr. Und jeder weiß das, aber keiner sagt es so recht, wie einfach das eigentlich alles wäre, wenn man es einfach nur mal täte.(Notieren wir das auf den Bierdeckel: Steuer: 10% bis 2000 netto für MFK. Oh, da ist ein Rand ab schon nur durch die Steuer vollgeschrieben --- ein bisschen Platz habe ich aber noch

Verdiene ich jedoch mehr, so wird wohl ein Jeder dann empfinden können: angenommen ich hätte bei einem Steuersatz von 10% 3000 netto statt 2000 netto übrig. Wiederum: als Familie mit einem Kind, natürlich. Dann hätte ich die Hälfte nochmal, von dem, was der Ärmste in der Gesellschaft hat. Und also macht es doch dann Sinn, diesem Armen von meiner Hälfte 20% abzugeben, statt 10.
Hätte ich 2000 mehr, als ein Anderer, müsste ich für diese 2000 dann meinetwegen 30% abgeben. (Der Satz muß errechnet werden nach den bundesweiten Steuerdaten, da macht es jetzt keinen Sinn, mit Zahlen zu spekulieren. Sinn ist natürlich: ein ansteigender Steuersatz bis 60 Prozent. Ich denke ab einem gewissen Einkommen kann man 60% schon ertragen, wenn man weiß, daß man dafür eine gute Gesellschaft mitträgt, in der die Menschen freundlich und glücklich sind. (so anders, als in Deutschland.) Ich persönlich wäre dazu bereit, wenn ich seit 5 Jahren 2,5 Mio. Euros besitzen würde. Oder ab wann wäre bei Euch das Portemonaie dick genug, daß Ihr mehr als die Hälfte des Geldes nun wirklich nicht mehr braucht?
(Bierdeckeleintrag: Steuer 10% für MFK [mann frau kind], progredient bis 60%.)
P.s.: Die Alternative, die man hat, ist Welfare. Im Welfare geben die Reichen freiwillig für die Armen, siehe Amerika. Leider ist dies mittlerweile auch in D sehr verbreitet, daß man sich dieser Illusion hingibt, die Reichen würden freiwillig die Armen unterstützen. Man weiß doch: es dient dem Prestige und ist eine Art spiritueller Aderlaß für die Reichen. Eine Zahl auf dem Konto ändert sich- letztlich ein numerologisches Phänomen.
lg
P.s.: Hier dann also für die Parteigründung die ersten Plakataufdrucke, abgeschrieben vom Bierdeckel:
Das Geld ist tot.
Versicherungen abschaffen, Bürgerbeitrag.
Recht ist, was Recht ist. [gegen rechts]
Steuer 10% für MFK [mann frau kind], progredient bis 60%.)
Wie wollen wir sie denn nennen, die Partei? (haben wir das wirklich nötig? Immer diese Wiederholungen....)