Neu: Anti-Psiram

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ich weiß zwar nicht, was Du mir mit diesen Artikeln sagen willst...

Solche Manipulationen sind nur die Spitze des Eisbergs. Systematische Auswertungen veranschaulichen die Dimension: Nach einer Metaanalyse von 18 Studien haben durchschnittlich 2% der befragten Wissenschaftler zugegeben, mindestens einmal Daten erfunden, gefälscht oder verändert zu haben, und bis zu 34% bestätigen andere fragwürdige Praktiken wie "Veränderung von Design, Methodik oder Ergebnissen einer Studie auf Anforderung oder Druck des Sponsors".5 Dies wirkt sich auf die Glaubwürdigkeit von Veröffentlichungen aus: Von 72 Studien, die der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA zur Zulassung von Antidepressiva eingereicht wurden, bewertet die FDA jede zweite (36 von 72) hinsichtlich der Wirksamkeit als negativ oder zumindest fraglich. 11 dieser 36 ungünstigen Studien, also 31%, wurden später manipuliert als Positivstudie publiziert (a-t 2010; 41: 1-3).

Was aber passiert mit all den Studien, die als gefälscht erkannt sind und die die Therapie nachhaltig beeinflussen können - zum finanziellen Nutzen von Pharmafirmen und zum Schaden von Patienten? Einzelne der in manipulierten Studien ungerechtfertigt positiv abschneidenden Arzneimittel mussten inzwischen immerhin aus dem Handel gezogen (z.B. VIOXX; a-t 2004; 35: 116) oder in der Anwendung eingeschränkt werden (z.B. Warnung vor Paroxetin für Jugendliche). Verfälschte und irreführende Studien bleiben hingegen unverändert über Zeitschriftenarchive und Datenbanken zugänglich und erhalten keinen Warnhinweis auf wissenschaftlichen Betrug. Die meisten Herausgeber medizinischer Fachzeitschriften lassen Initiativen vermissen, ihre Fachblätter von gefälschten Veröffentlichungen zu befreien. Die Herausgeber des Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry, in dem die Paroxetin-Studie 3293 bei Jugendlichen veröffentlicht wurde, sehen auf der Basis der aktuellen Herausgeberrichtlinien keine Rechtfertigung, die inzwischen zweihundertfach zitierte Arbeit zurückzurufen. Dabei werden die eingreifenden Manipulationen andernorts detailliert diskutiert.4

Anscheinend behalten ökonomische Interessen die Oberhand. Fachzeitschriften profitieren gleich mehrfach von manipulationsanfälligen industriegesponserten Studien. Diese tragen wesentlich zu einem hohen Impact-Faktor bei,6 der aus der Häufigkeit der Zitate in anderen Fachzeitschriften errechnet wird und das Renommee der Zeitschriften erhöht - und damit auch deren Anzeigenpreise. Auch Sonderdrucke können den Umsatz beträchtlich steigern. The Lancet erzielte 2005/06 41% des Einkommens über Sonderdrucke.6 Nachdrucke einer einzigen Studie bringen bis zu eine Million Dollar Umsatz.7

Aufgrund solcher - weder deklarierten noch sonst erkennbaren - Interessenkonflikte von Fachzeitschriften erscheint es überfällig, dass die Herausgeber einheitliche Kriterien etablieren, um systematisch solche Studien aus dem Verkehr zu ziehen, die im Spannungsfeld zwischen Forschungsbetrug, Bias und Schlamperei den wissenschaftlichen Kenntnisstand verfälschen. Die Zahl der dann zurückzuziehenden Arbeiten könnte beträchtlich sein. Wurden zu Beginn der 2000er Jahre nur vereinzelt Studien einkassiert, sind es 2009 mehr als 50 von den in der US-amerikanischen Medizin-Datenbank PubMed gelisteten Arbeiten.8* Sollten durch stringente Regeln tausende von Arbeiten zurückgezogen oder richtig gestellt werden müssen, wäre dies eine sinnvolle Bereinigung des akademischen Studienpools und eine wichtige Voraussetzung für zuverlässige Therapieentscheidungen.



quadr.gif
Eine Vielzahl veröffentlichter Studien ist in Design und Ergebnisdarstellung derart stark verfälscht, dass sie falsche Therapieentscheidungen bahnen.

quadr.gif
Selbst wenn gravierende Manipulationen erkannt sind, werden die Studien in aller Regel nicht zurückgezogen oder korrigiert.


http://www.arznei-telegramm.de/html/2011_03/1103025_01.html
 
Werbung:
Solche Manipulationen sind nur die Spitze des Eisbergs. Systematische Auswertungen veranschaulichen die Dimension: Nach einer Metaanalyse von 18 Studien haben durchschnittlich 2% der befragten Wissenschaftler zugegeben, mindestens einmal Daten erfunden, gefälscht oder verändert zu haben, und bis zu 34% bestätigen andere fragwürdige Praktiken wie "Veränderung von Design, Methodik oder Ergebnissen einer Studie auf Anforderung oder Druck des Sponsors".5 Dies wirkt sich auf die Glaubwürdigkeit von Veröffentlichungen aus: Von 72 Studien, die der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA zur Zulassung von Antidepressiva eingereicht wurden, bewertet die FDA jede zweite (36 von 72) hinsichtlich der Wirksamkeit als negativ oder zumindest fraglich. 11 dieser 36 ungünstigen Studien, also 31%, wurden später manipuliert als Positivstudie publiziert (a-t 2010; 41: 1-3).

Was aber passiert mit all den Studien, die als gefälscht erkannt sind und die die Therapie nachhaltig beeinflussen können - zum finanziellen Nutzen von Pharmafirmen und zum Schaden von Patienten? Einzelne der in manipulierten Studien ungerechtfertigt positiv abschneidenden Arzneimittel mussten inzwischen immerhin aus dem Handel gezogen (z.B. VIOXX; a-t 2004; 35: 116) oder in der Anwendung eingeschränkt werden (z.B. Warnung vor Paroxetin für Jugendliche). Verfälschte und irreführende Studien bleiben hingegen unverändert über Zeitschriftenarchive und Datenbanken zugänglich und erhalten keinen Warnhinweis auf wissenschaftlichen Betrug. Die meisten Herausgeber medizinischer Fachzeitschriften lassen Initiativen vermissen, ihre Fachblätter von gefälschten Veröffentlichungen zu befreien. Die Herausgeber des Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry, in dem die Paroxetin-Studie 3293 bei Jugendlichen veröffentlicht wurde, sehen auf der Basis der aktuellen Herausgeberrichtlinien keine Rechtfertigung, die inzwischen zweihundertfach zitierte Arbeit zurückzurufen. Dabei werden die eingreifenden Manipulationen andernorts detailliert diskutiert.4

Anscheinend behalten ökonomische Interessen die Oberhand. Fachzeitschriften profitieren gleich mehrfach von manipulationsanfälligen industriegesponserten Studien. Diese tragen wesentlich zu einem hohen Impact-Faktor bei,6 der aus der Häufigkeit der Zitate in anderen Fachzeitschriften errechnet wird und das Renommee der Zeitschriften erhöht - und damit auch deren Anzeigenpreise. Auch Sonderdrucke können den Umsatz beträchtlich steigern. The Lancet erzielte 2005/06 41% des Einkommens über Sonderdrucke.6 Nachdrucke einer einzigen Studie bringen bis zu eine Million Dollar Umsatz.7

Aufgrund solcher - weder deklarierten noch sonst erkennbaren - Interessenkonflikte von Fachzeitschriften erscheint es überfällig, dass die Herausgeber einheitliche Kriterien etablieren, um systematisch solche Studien aus dem Verkehr zu ziehen, die im Spannungsfeld zwischen Forschungsbetrug, Bias und Schlamperei den wissenschaftlichen Kenntnisstand verfälschen. Die Zahl der dann zurückzuziehenden Arbeiten könnte beträchtlich sein. Wurden zu Beginn der 2000er Jahre nur vereinzelt Studien einkassiert, sind es 2009 mehr als 50 von den in der US-amerikanischen Medizin-Datenbank PubMed gelisteten Arbeiten.8* Sollten durch stringente Regeln tausende von Arbeiten zurückgezogen oder richtig gestellt werden müssen, wäre dies eine sinnvolle Bereinigung des akademischen Studienpools und eine wichtige Voraussetzung für zuverlässige Therapieentscheidungen.



quadr.gif
Eine Vielzahl veröffentlichter Studien ist in Design und Ergebnisdarstellung derart stark verfälscht, dass sie falsche Therapieentscheidungen bahnen.

quadr.gif
Selbst wenn gravierende Manipulationen erkannt sind, werden die Studien in aller Regel nicht zurückgezogen oder korrigiert.


http://www.arznei-telegramm.de/html/2011_03/1103025_01.html

Ja, da besteht dringender Handlungsbedarf.

Aber, wofür soll das ein Argument in dieser Diskussion sein? Gegen wissenschaftliche Methodik und evidenzbasierte Medizin spricht das nicht - im Gegenteil. Ohne strenge Richtlinien darüber, was als guter Beleg gilt und was nicht, hätten es die Pharmafirmen wesentlich einfacher, ihre Mittel auf den Markt zu bringen und die Wissenschaftler, die da Zweifel hegen, hätten es wesentlich schwerer, dagegen anzugehen. Sowas kann also nicht als Argument herhalten im Sinne von: "In der Wissenschaft läuft so vieles falsch, also brauchen wir uns gar nicht um methodik zu kümmern." Denn die Behauptungen von Esoterikern werden damit immernoch nicht weniger fragwürdig oder irgendwie besser belegt.
 
Gegen wissenschaftliche Methodik und evidenzbasierte Medizin spricht das nicht
***wertende Sätze herausgenommen, bitte sachlich bleiben***
Siriuskind
Nein, es soll lediglich aufzeigen & jeder darf sich dabei denken was er/sie möchte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
OH MEIN GOTT.....ich fasse es nicht, wie Realitätsfern können Menschen nur sein?

Oder.....Was macht Exoterik mit Menschen *entsetzt bin*

@ralrene
@KingOfLions.........und.........

Dann schaffen wir doch die korrupte evb. Medizin sowie deren Helfer die Wissenschaft, Ärzte, Krankenhäuser, und alle Medikamente der bösen Pharma ab.

Wenn wir krank sind, hören wir Klangschalen, trinken Humbles MMS-Chlorreiniger, für OP's (Herz, Blinddarm, Magen, Knochen ..usw.) gehen wir zum Aurachirurgen.

Auraleser, Kinesiologen, Kartenleger, Pendler und Medien stellen die Diagnosen.
Wir behandeln uns mit Engelsprays oder Edelsteinen, hüpfen um Kerzen und huldigen den Waldgeistern oder lassen uns einfach nur von so ganz spirituellen gesund beten (natürlich mit der Hilfe einer geweihten und gekauften Kerze).
Um Unfallopfer brauchen wir uns sowieso nicht kümmern, die sind eh selber Schuld, hatten sich das ja schon für dieses Leben so ausgesucht. (Lernaufgabe?)
Und dann gibt es da noch die Energetiker welche Aids und sowieso alles heilen können indem sie uns mit Energie versorgen und unsere Blockaden lösen..............

Was für schöne Welt, in der sich alle nur lieben, alle dank "alternative" froh, glücklich und pumperl gsund sind, in höheren (5te) Dimensionen schwingen und mit ihrem Karma fürs nächst Leben beschäftigt sind.

Ade schöne glückliche Welt....:cry:
 
OH MEIN GOTT.....ich fasse es nicht, wie Realitätsfern können Menschen nur sein?
Oh mein Gott, wie realitätsfern können Menschen doch sein???
Wie sehr lassen sie ihr eigenes Kopfkino nur laufen, wenn hier lediglich Berichte gepostet werden - ohne ein Wort- die der Realität entsprechen.
Ich habe EXTRA nichts dazu geschrieben, & sehe nun, was sich gewisse Leute dabei denken.
Danke, mein Experiment ist gelungen - Ihr offenbart Euch selbst.
 
Wie sehr lassen sie ihr eigenes Kopfkino nur laufen, wenn hier lediglich Berichte gepostet werden - ohne ein Wort- die der Realität entsprechen.
Da ist was dran. Die Berichte, die von den Fans der "Alternativen" gepostet werden, entsprechen oft nur dann der Realität, wenn sie gänzlich ohne Worte auskommen. Und ohne Bilder. Und ohne Töne. Das trifft allerdings nicht auf alle dieser Berichte zu.

Meistens liegt das Problem in der Interpretation. Du, Anevay und andere, ihr wehrt euch dauernd gegen die absurde Behauptung, Wissenschaft und "Schulmedizin" hätten die Wahrheit für sich gepachtet und alle Fragen beantwortet. Diese Behauptung existiert allerdings nur in eurer Vorstellung. Kein "Skeptiker" sagt etwas anderes, als dass es handfester Beweise bedürfe, wenn eine "Alternative" Anspruch auf objektive Gültigkeit erhebe, und die beste Methode, solche Beweise zu finden, ist nun einmal die wissenschaftliche Methode, denn sie versteht es, festzustellen, ob Wirkungen subjektiver Natur sind oder nicht.

Dass eure Maßstäbe himmelschreiend schief liegen, wird daran deutlich, dass ihr einerseits eine "Alternative", die in manchen Fällen wirkt, deshalb als zuverlässig einstuft, andererseits aber die "Schulmedizin" der Unwirksamkeit bzw. Schädlichkeit zeiht, weil ihre Mittel nicht in ausnahmslos jedem Fall wirken.

Und das wiederum liegt nicht daran, dass ihr nichts in der Birne hättet, sondern daran, dass ihr eure "Alternativen" aus unerfindlichen Gründen mit Glaubenseifer verteidigt, obwohl der im medizinischen Bereich nun wirklich nichts verloren hat. Dass die Pharmaindustrie über kriminelle Energie verfügt, weiß jeder hier, aber diese Tatsache sagt nichts über die Seriosität der Medizin aus.

Zu Psiram wurde im Grunde schon alles gesagt. Psiram zielt darauf ab, die Schattenseiten der Esoszene aufzudecken, um zu verhindern, dass unbedarfte Hilfsbedürftige ausgebeutet und seelisch vernichtet werden. Anti-Psiram zielt darauf ab, Psiram zu vernichten und bewährte medizinische Methoden, ja im Endeffekt das wissenschaftliche Denken und damit die Aufklärung selbst, im Namen wahnhafter Ideologien und ihrer Nutznießer auf Teufel komm raus so lange mit Scheiße zu bewerfen, bis genügend haften bleibt, um das Mittelalter zurückzubringen.
 
Dass eure Maßstäbe himmelschreiend schief liegen, wird daran deutlich, dass ihr einerseits eine "Alternative", die in manchen Fällen wirkt, deshalb als zuverlässig einstuft, andererseits aber die "Schulmedizin" der Unwirksamkeit bzw. Schädlichkeit zeiht, weil ihre Mittel nicht in ausnahmslos jedem Fall wirken.

Lustig finde ich auch, dass einerseitsdie etablierte Wissenschaft dafür kritisiert wird, dass es eben leider auch Fehlverhalten und daraus resultierende Skandale gibt - unbestritten - auf der anderen Seite die Esoterik und "alternativen Heilmethoden" da von jeglicher Kritik verschont bleiben, obwohl sie in Ermangelung jeglicher guter Forschungsmethodik sich um größenordnungen unwissenschaftlicher Verhalten, als es "bad pharma" je möglich sein wird.

Die Skandale und Falschaussagen werden ja eben nur deswegen aufgedeckt, WEIL es die gute Methodik gibt. Sie können publik gemacht werden, WEIL sich da noch weitere Wissenschaftler hinsetzen und schauen: "Hm... wie beweiskräftig ist diese Studie eigentlich wirklich... Oh oh... das sieht nicht gut aus." Das geschieht zugegebernermaßen manchmal spät, was aber immernoch besser als gar nicht ist.

Wo und wie finden solche Kontrollen bei den "Alternativen" statt? Sind sie so schein-vertrauenswürdig, weil es da keine Skandale gibt? Oder liegt das evtl. daran, dass da Falschaussagen so einfach ungefiltert durchwandern, kaum hinterfragt werden, und - wehe ein Skeptiker weist darauf hin - wird erst einmal auf die Lücken der "Schulmedizin" hingewiesen, ohne das riesige Loch des Filters im Erkenntnisgewinn der "Alternativen" sehen zu wollen, wo eben wirklich fast alles ungesehen durchschlüpft?
 
Immernoch eine bessere Belegkraft als gänzlich ohne "Filter" auszukommen. Denn damit ist die Beeinflussbarkeit im Ansatz noch weitaus stärker. Wenn Pharmafirmen und Forschungsinstitute so vorgehen würden, wie Anbieter "alternativer Methoden", so wäre die kritik noch weitaus stärker vorhanden, und das auch voll zu Recht.

Genau. Genau deshalb hat die die Wahrnehmung des Kunden, es geht im besser, oder die Wahrnehmung, dass ein Problem jetzt weg ist, eine so hohe Beweiskraft. Das hat vielleicht ein bisschen einen positiven Bias (wobei die meisten Kunden ziemlich kritisch sind), aber wenn etwas "weggezaubert" wird, dann kann man darüber kaum streiten.
Ja, manchmal übertreiben esoterische Anbieter. Aber das was die Pharmaunternehmen mit Hilfe von Studien betreiben ist Millionen- und Millardenbetrug. Physische Schäden für tausende von Menschen, Betrug an den Sozialsystemen (was z.B auch wieder Leben kosten kann, weil an lebenserhaltenden Stellen dann Geld fehlt), Auch Betrug an der Reputation der Ärzte, die solche Medikamente verschreiben etc. Also eine völlig andere Kategorie.

Ausserdem steht zu vermuten, dass auch sehr viel im Bereich Prävention unterdrückt wird, da hier kurzfristig kein Wirknachweis möglich ist, und für eine Studie extrem lange Beobachtungszeiträume notwendig wären.

Es ist aber in viel mehr Fällen möglich, als Du denkst. Man muss nur ein wenig Gehirnschmalz inwestieren, wie. Auch bei voll individuellen Behandlungen ist Verblindung und Aufteilung in Kontroll- und Vergleichsgruppe kein Problem.

Wie gesagt, ich kann jede Studie beliebig hinkünsteln, vor allem wenn mich dann auch ethische Bedenken nicht stören lässt sich da sicher einiges machen. Es gibt auch einige Zweige in der Esoterik (pharmazeutische Zweige), wo man natürlich die gleichen Kriterien anlegen kann wie in der Pharmazie.

Das ist schonmal falsch. Eine Kontrollgruppe kann auch ohne verblindung Sinn machen.

Welchen Sinn soll eine unbehandelte Kontrollgruppe machen? Da kann man ja gleich mit der normalen Bevölkerung vergleichen.

... die dann Wirkung vortäusch, wo evtl. keine ist.

Was wiederum ziemlich egal ist, wenn es dem Klienten nützt - in welcher Form auch immer. Und manche Sachen sind ja wie gesagt tatsächlich quantifizierbar bzw. erfassbar.

Auch dann sollte - sofern möglich - der Behandler, bzw. derjenige, der den patienten untersucht, verblindet sein. Denn die Messergebnisse könnten ihn sonst subtil dazu veranlassen, einige Patienten (selektiv) aus der Studie auszuschließen. Dazu kann es auch gute Gründe geben. Wenn der Untersucher verblindet ist, kann er aber nicht (unbewusst) nach Gründen suchen um bestimmte patienten so auszuschließen, dass sein Wunschergebnis wieder kommt.

Das ließe sich schon dadurch vermeiden, dass man z.B. die Auswahl der Testpersonen einem unabhängigen Dritten überlässt.

Hast Du schonmal was von kognitiver Dissonanz gehört? Wir Menschen neigen dazu Dinge besser zu bewertebn - und eben entsprechend selektiv die fakten zu interpretieren - für die wir geld ausgegeben oder sonstwelche Mühen auf uns genommen haben. Wir wollen sozusagen uns der Schmach ersparen, dass wir geld aus dem fenster geschmissen haben. Alleine deswegen neigen Menschen schon dazu, Heiler positiv zu bewerten, und finden so Gründe, wieso sie dann glauben, dass es sich lohnt, weiter dahin zu gehen. Das hat nicht a priori nur etwas mit der Qualität oder den Fähigkeiten des Heilers zu tun.

Natürlich nicht, das habe ich ja auch nicht behauptet. Zusätzlich dazu hast Du noch die, wo es halt Ersatzreligion ist, oder die ihre Eigenverantwortung an den Heiler abschieben. Deshalb sage ich ja, dass die Kriterien einer Studie in diesem Bereich sehr klar formuliert sein müssen.

Und warum ist es weg? Was sagt Dir, dass es kausal mit der Behandlung zu tun hat? Was spricht gegen diverse Placebo-Effekte, ohne, dass man die Quantenmechanik oder "Energien" oder was weiß ich dazu verwenden muss? Und mit welchen Zahlen willst Du das stattistisch vergleichen, um die Aussage zu wagen, dass das ein erfolgreiches Ergebnis ist?

Gut, die Diskussion brauchen wir nicht nochmal führen. Wenn die Pharma den Pacebo-Effekt zum Betrug an den Krankenkassen verwenden kann, dann die Esoterik schon lang zur Heilung. Abgesehen von der Sinnlosigkeit dieses Begriffes, nur weil die Reparatur-Medizin an der Psyche kein Interesse hat, und daher diesen psychische Effekt abqualifiziert.
Letztendlich ziegt sich aber in den meisten Studien, dass Placebo-Effekte weder die Intensität noch die Dauer einer tatsächlichen Behandlung erreichen.
 
Werbung:
Lustig finde ich auch, dass einerseitsdie etablierte Wissenschaft dafür kritisiert wird, dass es eben leider auch Fehlverhalten und daraus resultierende Skandale gibt - unbestritten - auf der anderen Seite die Esoterik und "alternativen Heilmethoden" da von jeglicher Kritik verschont bleiben, obwohl sie in Ermangelung jeglicher guter Forschungsmethodik sich um größenordnungen unwissenschaftlicher Verhalten, als es "bad pharma" je möglich sein wird.
Diese Haltung findet sich in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens. Sie basiert auf der Annahme, ein Anliegen sei umso gerechter, je weniger es mit dem gemein habe, was der Mainstream für richtig halte. Irgendwann in unserer Geschichte ist jemand auf die Idee gekommen, fanatische Randgruppen seien immer gut und tonangebende pragmatische Gruppen immer böse. Seither gilt diese unsinnige Idee überall dort als der Weisheit letzter Schluss, wo man unbedingt rebellieren will, aber eigentlich keine Ahnung hat, warum und wogegen. Der Prototyp ist hier im Forum der User Laws (Themenschwerpunkt: Politik). Für ihn trifft eine Behauptung umso wahrscheinlicher zu, je schlechter belegt und je absurder sie ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben