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Hallo zusammen,
Mudras begleiten mich schon sehr lange und habe damit auch sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich benütze sie aber weniger im medizinischen Bereich, sondern im Alltag ganz allgemein, für mein Seelenheil oder als Trigger um bestimmte Bewusstseinszustände herbeizuführen. Das, was in dem Link gezeigt wird, ist sicherlich nicht falsch, aber nach meiner persönlichen Auffassung nicht das, was man als Mudra verstehen sollte. Ich sehe da mehr die Gesten im Vordergrund, die man auch leicht ohne großen Aufwand im ganz normalen Alltag nutzen kann.
Ich beschreibe einmal zwei Mudras, die ich gerne benutze und mit denen ich gute Erfahrungen gesammelt habe:
Das Ksepan-Mudra verbindet man mit dem Ausgießen, es eignet sich also um die Organe, aber auch den Geist von verbrauchten oder schlechten Energien zu reinigen. Ich benütze es deshalb gerne, wenn ich in einer Runde sitze, die mit diesen Energien aufgeladen ist.
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(@Merlin: Das Bild wurde von mir selbst aufgenommen)
Die Finger und die Hände bilden hier ein Gefäß, wobei die Zeigefinger als Gießnase dienen sollen. Die verschränkten Daumen verschließen dabei mit ihrer symbolischen die Kraft das Gefäß (der Körper). Bei diesem Mudra sollte man darauf achten, dass zwischen den Händen auch tatsächlich ein Hohlraum entsteht und die Zeigefinger leicht zum Boden geneigt sind, als wolle man wirklich etwas ausgießen. Es ist auch ratsam, diese Mudra nicht zu lange einzunehmen, da also etwas auf das Gefühl achten.
Als Trigger für mein spirituelles Tun benutze ich gerne das Jnana in seinen verschiedentlichen Ausgestaltungen. Dieses habe ich schon an anderer Stelle hier im Forum einmal vorgestellt, damit nicht jeder suchen muss, habe ich den Beitrag einfach nochmals angefügt:
Das Jnana gehört zu den spirituellen Mudras und verkörpert die Verbundenheit des eigenen Bewusstseins mit dem Universum. In diesem Sinne wird es auch in der westlichen Liturgie nach der Wandlung vom Priester durchgeführt. Christus und Buddha werden häufig mit diesem Mudra dargestellt.
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(@Merlin: Das Bild wurde von mir selbst aufgenommen)
Real gesehen befindet sich im Daumen die größte Kraft, was wir deshalb auch mit unserem Bewusstsein verbinden. Den Zeige- und Mittelfinger hingegen verwenden wir zur Feinmotorig und als Tastsinn, also mit dem schwer Fassbaren. Michel Angelo hat diese Parabel in seinem Deckenfries in der Sixtinischen Kapelle sehr schön zum Ausdruck gebracht (zentrale Darstellung: Adam und Gott).
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lightmatter_Sistine_Chapel_ceiling.jpg
Man sollte aber nicht vergessen, dass die Wirkungen der Übungen immer vielschichtig sind. So werden hier geistige Spannungen beseitigt, um den Kopf zu klären. Daneben kann es auch bei Schlafstörungen, Müdigkeit, depressiven Stimmungen und Bluthochdruck eingesetzt werden. Kurzum, die eigene Feinstofflichkeit und die Gedanken sollen in natürlichen Fluss gebracht werden.
Wichtig hierbei ist, dass sich Daumen und Zeigefinger nur ganz leicht berühren und in den restlichen drei Fingern keine Spannung zu verspüren ist. Die Hand sollte locker auf dem Oberschenkel liegen. Dieses Mudra lässt sich im Alltag bei nahezu allen Gelegenheiten unauffällig anwenden.
Man kann die Mudras auch mit beiden Händen praktizieren oder mit anderen kombinieren (um sie zu verstärken). In diesem Fall sollte man aber das Jnana auf die linke Hand legen. Ich persönlich bevorzuge ohnehin diese Hand, da ich dort die größte Wirkung verspüre. Hier sollte halt jeder für sich seine eigene Wahrnehmung ausloten.
Man kann diese Geste auch etwas abwandeln, in dem man die Finger nach unten wendet, empfinde ich aber nicht als ganz so wirksam. Diese Abwandlung nennt sich dann Chin.
Es gibt noch einige Mudras mehr, die recht nützlich sind und auch keine besondere Fingerfertigkeit oder Anstrengung erfordern.
Merlin
... Frage: was für Bewegungen machst du mit dem Ksepan Mura(Sarab Shakti Mudra) für Reinigung der Organe und Energien?
Liebe Lumen,
bei den Mudras verfolge ich eigentlich nicht so sehr die fernöstliche Philosophie, sondern gehe da meine eigenen Wege. Ich beschäftige mich schon sehr lange mit dem Wesen der Menschen, sowie deren Woher. Auf diese Weise bin ich dann auch der Frage nachgegangen, welche Rolle die Spiritualität für den Menschen eigentlich spielt und da bin ich dann der Gestik in den alten Zauber- und Bannsprüchen begegnet. Ich erinnerte mich dann auch wieder an die Gestik in der Lithurgie der christlichen Kirche und habe mich dann aufgemacht diese Sprache auch zu verstehen lernen.
Es dürfte eigentlich klar sein, dass man mit diesem Tun zwangsweise auch den Mudras begegnet, denn hier hatte man sich mit diesen Dingen noch weitaus mehr beschäftigt, als in den westlichen Kulturkreisen. "Mudras" sind universell und lassen sich mit allem verbinden, was zum Seelenheil oder der Spiritualität beiträgt. Sie können also als nonverbale Kommunikation im Alltag, aber auch als ganzheitliche Fitness oder mit der Spiritualität verbunden werden. Ich erinnere dazu auch an die balinesischen Tänzerinnen, bei denen solche Gesten nicht nur der Muse und Anmut dienen, sondern im Besonderen auch eine Botschaft in sich tragen.
Ich sehe mich nicht in der Rolle als Heiler, sondern mehr in der eines Sehers – deshalb beschreibe ich mit dieser Kunst auch einen etwas anderen Weg. Ich möchte deshalb die Mudras gerne als Tun an sich verstehen. Sie verkörpern für mich einen sinnlichen Draht, mit dem ich Verbindung zu meiner Innenwelt, aber auch zur Seele eines anderen Menschen treten kann.
In der Praxis nehme ich das betreffende Mudra ein, werde mir nochmals der Bedeutung bewusst und richte dann meine ganze Aufmerksamkeit auf das Gefühl in meinen Händen. Erst wenn ich den Fluss der Energie in meinen Händen spüre und sich damit die Spannung in mir löst, richte ich meine Aufmerksamkeit auf das eigentliche Ziel meines Tuns.
In einer Situation, bei dem ich das Ksepan nutze, liegt das Tun dann darin, den konkreten Ort der Spannung in mir selbst zu erkennen (Hals, Solarplexus oder Bauch) und dann den Fokus auf die Fingerspitzen zu richten, um damit die Spannung auszugießen (loslassen). Sofern das möglich ist, schließe ich im Augenblick des Ausgießens kurz die Augen Wenn dann die innere Ruhe wieder hergestellt ist, kann man sich dann den anderen zuwenden, um den Ausgangspunkt dieser Spannung zu erkennen.
Man kann mit den verschiedenen Mudras ja selbst einmal etwas laborieren: Einfach die Augen schließen und auf die Gefühle achten, die sich damit einstellen. Dazu bedarf es auch keiner großen Vorbereitung oder eines Zeitaufwandes. Das von dir beschriebene Diamant-Mudra habe ich natürlich auch gleich ausprobiert. Ich habe da aber ein besseres Gefühl, wenn man die restlichen Finger zur Handfläche hält.
Etwa so:
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(@Merlin: Das Bild wurde von mir selbst aufgenommen.)
Nun ja, eventuell gibt es diese Variante des Diamant-Mudra auch schon – nennen wir es einfach einmal Merlin-Mudra.
Salbum Salabunde
Merlin