Monogamie vs. Polygamie

Na ja, das ist eben nicht nur Glück, wie ich finde... Wenn man sich gegen eine Familie und gegen die Treue entschließt, dann geht's halt nicht...

du scheinst nur positive erfahrungen gemacht zu haben, und ich freue mich für dich.:)

wenn die 'verordneten liebestage' - weihnachten allen voran - zum zwang werden, all das zu heucheln, was es an den 'normalen' tagen nicht gibt -
und zudem auch noch im konsumrausch ausarten -

dann kann weihnachten zum krank machenden albtraum werden -
zumindest für einen empfindsamen menschen.
 
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Ich hatte auch schon mehrere Beziehungen. Momentan führe ich jedoch eine glückliche Partnerschaft, weil ich akzeptieren kann, dass nicht immer nur Liebe, Freude und Harmonie dominieren. Ich habe aufgehört, die Liebe idealisierend zu verklären, denn solche Fiktionen gehören definitiv in die Märchenwelt. Wahr scheint mir zu sein, dass es für keinen Menschen "den absolut richtigen Partner" gibt, wie ihn sich viele erhoffen und ersehnen. Dieses Denken impliziert eine Gottheit oder Ähnliches, die für jede Person einen Richtigen erschuf - daran glaube ich nicht.

Prinzipiell Passende gibt es aus meiner Sicht allerdings viele. Ich habe in meinem Freund das gefunden, was mir selber am wichtigsten in einer Beziehung ist. Fehler und andere negative Verhaltensweisen kann man mit Hilfe der partnerschaftlichen Interaktion korrigieren, wie ich es auch bereits machte. Es gibt halt keine Rosen ohne Dornen, keinen perfekten Menschen. Solche Erwartungen sind infantil. Die alles verstehende, alles erfüllende und allumsorgende Mutterfigur wird von Menschen mit derartigen Erwartungshaltungen auf die Welt projiziert, die allen Wünschen detailgetreu nachzukommen hat! Das ist aber nicht realistisch. Solche Menschen bleiben allein und sind auch meist inaktiv, sollten sie doch mal eine Partnerschaft beginnen. Weil es ihnen an Kampfgeist und Engagement fehlt, tendieren sie vermutlich im Übermaß zur Trennung und Entzweiung.

Ich verstehe mich nicht mehr als Einzelperson, sondern betrachte mich gemeinsam mit meinem Freund als ein "partnerschaftliches System", das nach dem Gesetz der Aktion und der Reaktion funktioniert. Wenn mich eine Verhaltensweise meines Freundes immerzu nervt, ich sie kaum ertragen kann, dann bearbeite ich sie. So war es beispielsweise mit seiner Tabaksucht. Indem er sie für uns ablegte, entwickeln wir uns aufeinander zu und er tat seiner Gesundheit Gutes. Das war ein Resultat unserer gemeinsamen Beziehung und der Liebe.

hmmm - was meinst?

stell dir mal vor, dass ein ehepartner - nach dreißig jähriger ehe und ungezählten versuchen die beziehung auf eine basis zu stellen, die beiden gerecht wird - in therapie geht, um die ehe zu retten.

dieser ehepartner entwickelt sich sehr schnell weiter - durch die therapie -
und er kann auch den partner davon überzeugen selbst in therapie zu gehen -
auch paartherapie in anspruch zu nehmen.

es stellt sich aber dummerweise heraus, dass der partner, der überzeugt worden ist, die therapie nur in anspruch nimmt, weil er klammert -
bei sich keinerlei bedarf für veränderung erkennt.

was meinst, was dabei rauskommt?
gerade durch die inanspruchnahme der therapie wird klar, dass der veränderungswille nur bei demjenigen liegt, der die initiative ergriffen hat.

eine therapie kann also auch dazu führen, dass der bei sich selbst veränderungswillige, die realitäten erkennt -
die angst vor der einsamkeit überwindet -
und sich trennt.

ohne netz und ohne doppeltem boden.....
 
Hallo Paulus,


das obige Zitat habe ich als interessante Bemerkung empfunden... ich sehe das auch in meinem persönlichen Bereich so, als gäbe es ''Kräfte'' die diese alte Struktur und Formen am Leben erhalten wollen...
Wenn ich dieses ''Alte'' wie Du es auch nennst, charakterisieren würde, dann würde mir dazu einfallen:
Starr, materiell, Individualismus (statt Kollektivismus), pedantisch, bider .... sowie whrl. Deutschland vor 100 Jahren...

Astrologisch spricht man ja auch davon, dass wir als Menschheit in das Wassermannzeitalter eingetreten sind... Ich glaube, dass ein großer Kampf auf der Welt stattfindet, zwischen diesen beiden Energieformen, die sich in der obigen Charakterisierung manifestieren...

Das was sich in Nordafrika, den islamistischen Ländern, in Deutschland in dezenterer Form abzeichnet, hängt wohl so grob gesagt, damit zusammen...

Wie gesagt, nehm ich das auch in meiner eigenen Familie so wahr, und es gibt da wirklich Menschen die auf krasseste Weise an diesen alten 'Traditionen' hängen, und weiterbestehen wollen...

Das empfinde ich grob gesehen ebenso. Die vorübergehend im Bewusstsein empfundene Teilung der Menschheit als Vorbereitung der Vereinigung in LIEBE...

Doch dazu muss erst alles Dunkelheit, diese starre, LIEBlose Energieform in allen Ebenen sichtbar werden, um in LIEBE transformiert zu werden...

Und so ist eben der subjektiv LIEBlose Lebensausdruck, das Sichtbarwerden der Dunkelheit, ebenso wertvoll wie das LEBEN in LICHT und LIEBE....

Lieben Gruss
Paulus
 
"Althergebrachte" Gottesbilder ist gut.....Die Gottesbilder der Dreifaltigkeit (Gottvater, Sohn und heiliger Geist) sind seit 2000 Jahren ausschließlich männlich geprägt und bestimmen bis heute den Glauben jeder christlichen Konfession. Von daher kann ich Ahorn verstehen. Es gibt keine Göttinnen mehr, die man anbeten könnte - wie noch im Vor-Christentum, bei den Griechen z.B. - Die Göttinnen wurden vom patriarchal geprägten Christentum getilgt und ausradiert. Was das für das Frauenbild in der Gesellschaft bedeutete, kann man gut zurückverfolgen.
Von nun an war "Eva" ausschließlich die Verführerin, die Sünderin, die Schuld war, daß Adam mit ihr das Paradies verlassen mußte. Diese Schuldzuweisungen fanden dann ihren traurigen Höhenpunkt im Mittelalter, als Millionen Frauen wegen der kleinsten Verleumdung auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden.

Es hat den Menschen nicht gut getan, ihre Göttinnen zu verlieren.....Der natürliche Ausgleich von ying und yang wurde zerstört, die Welt ins Ungleichgewicht gebracht. Bis heute.



LG
Urajup


Hallo Urajup,

was schlägst Du denn für Lösungswege aus dieser Misere vor ?
 
es stellt sich aber dummerweise heraus, dass der partner, der überzeugt worden ist, die therapie nur in anspruch nimmt, weil er klammert -
bei sich keinerlei bedarf für veränderung erkennt.

Wenn der Partner, der regulär die Therapie besucht, Verhaltensänderungen an sich vornimmt und neue soziale Strategien erlernt und entwickelt, so ist der andere Partner notwendiger Weise gezwungen, auf dieses neue Verhalten des Partners zu reagieren. Auch in zwischenmenschlichen Beziehungen gilt das Gesetze von Aktion und Reaktion. Wenn der die Psychotherapie mit Regelmäßigkeit wahrnehmende Partner beispielsweise fähig wird, seine emotionalen und sexuellen Wünsche zu verbalisieren, so kann der andere diese erkennen und entsprechend damit umgehen. Vielleicht besaß der Partner zuvor einfach nicht die notwendige Kompetenz, um seine Bedürfnisse adäquat in die Beziehung einzubringen, so dass der Andere nicht auf selbige eingehen konnte? Oft sind diverse Varianten von Kommunikationsstörungen die Ursache partnerschaftlicher Konflikte.

Aber gewiss hast Du Recht, dass eine Ehe oder Partnerschaft nur zu retten ist, wenn der Wille zur Liaison bei beiden noch besteht. Alles andere wäre zwecklos. Aber ich denke, dass jeder seine Beziehung im Herzen bejaht, wenn er den Anderen aufrichtig liebt.
 
Das erfährt jeder in seinem eigenen tiefsten Inneren.

Manche Menschen kennen vermutlich ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse nicht, weil sie diese unbewusst als angstbesetzt und schuldbeladen erleben. Die Ich-Zensur tabuisiert in der Folge diese Wünsche, die auch sexueller Natur sein können, indem sie selbige in den Bereich des Unbewussten verbannt. Des Nachts ist die Zensur des Ichs jedoch reduziert, so dass die unbewussten Wünsche in der symbolischen Sprache des Traumes zum Vorschein kommen können. Wer seine Träume erinnert und diese zu deuten versteht, kann viel über sein wahres Selbst und seine intimen Bedürfnisse in Erfahrung bringen.
 
Manche Menschen kennen vermutlich ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse nicht, weil sie diese unbewusst als angstbesetzt und schuldbeladen erleben. Die Ich-Zensur tabuisiert in der Folge diese Wünsche, die auch sexueller Natur sein können, indem sie selbige in den Bereich des Unbewussten verbannt. Des Nachts ist die Zensur des Ichs jedoch reduziert, so dass die unbewussten Wünsche in der symbolischen Sprache des Traumes zum Vorschein kommen können. Wer seine Träume erinnert und diese zu deuten versteht, kann viel über sein wahres Selbst und seine intimen Bedürfnisse in Erfahrung bringen.

Da hast du vollkommen recht, und wer im Traum so ist wie im Wachzustand ist eigentlich erst er selbst.
 
morgenröte;3329629 schrieb:
Da hast du vollkommen recht, und wer im Traum so ist wie im Wachzustand ist eigentlich erst er selbst.

Ich freue mich, dass Du mir zustimmst. Hast Du Dir einmal darüber Gedanken gemacht, warum die moderne Psychiatrie und psychotherapeutische Forschung einer wissenschaftlich fundierten Traumanalyse so ablehnend gegenübersteht? In den verhaltenstherapeutischen Praxen dürfte die Traumanalyse meines Wissens gar keine Rolle mehr spielen. Auch in der Gesprächspsychotherapie besitzt sie nach meiner Einschätzung keinen sonderlich hohen Status mehr.

Wenn man akzeptiert, dass die Träume Botschaften und Informationen aus dem Unbewussten liefern, dann kann man doch vermuten, dass es eine kollektive Abwehrhaltung der Gesellschaft gegenüber der Traumdeutung gibt. Denn nur wenige haben den Mut und die Kraft, sich mit eigenen intrapsychischen Konflikten und Traumata auseinanderzusetzen, die die Träume offerieren. Vielleicht ist diese psychologische Abwehr gegenüber dem Traumgeschehen ja eine etwaige Ursache, derentwegen die Traumanalyse zur Zeit so wenig Resonanz erfährt.
 
Ich freue mich, dass Du mir zustimmst. Hast Du Dir einmal darüber Gedanken gemacht, warum die moderne Psychiatrie und psychotherapeutische Forschung einer wissenschaftlich fundierten Traumanalyse so ablehnend gegenübersteht? In den verhaltenstherapeutischen Praxen dürfte die Traumanalyse meines Wissens gar keine Rolle mehr spielen. Auch in der Gesprächspsychotherapie besitzt sie nach meiner Einschätzung keinen sonderlich hohen Status mehr.

Wenn man akzeptiert, dass die Träume Botschaften und Informationen aus dem Unbewussten liefern, dann kann man doch vermuten, dass es eine kollektive Abwehrhaltung der Gesellschaft gegenüber der Traumdeutung gibt. Denn nur wenige haben den Mut und die Kraft, sich mit eigenen intrapsychischen Konflikten und Traumata auseinanderzusetzen, die die Träume offerieren. Vielleicht ist diese psychologische Abwehr gegenüber dem Traumgeschehen ja eine etwaige Ursache, derentwegen die Traumanalyse zur Zeit so wenig Resonanz erfährt.


hallo liebe Alice
zu komisch ich hatte vor drei stunden schon mal meine gedanken in dieser richtung - ich sollte meine gedanken doch noch erwähnen...
jetzt aber nicht - habe zu tun....
lieben gruss luuaa
 
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Ich freue mich, dass Du mir zustimmst. Hast Du Dir einmal darüber Gedanken gemacht, warum die moderne Psychiatrie und psychotherapeutische Forschung einer wissenschaftlich fundierten Traumanalyse so ablehnend gegenübersteht? In den verhaltenstherapeutischen Praxen dürfte die Traumanalyse meines Wissens gar keine Rolle mehr spielen. Auch in der Gesprächspsychotherapie besitzt sie nach meiner Einschätzung keinen sonderlich hohen Status mehr.

Wenn man akzeptiert, dass die Träume Botschaften und Informationen aus dem Unbewussten liefern, dann kann man doch vermuten, dass es eine kollektive Abwehrhaltung der Gesellschaft gegenüber der Traumdeutung gibt. Denn nur wenige haben den Mut und die Kraft, sich mit eigenen intrapsychischen Konflikten und Traumata auseinanderzusetzen, die die Träume offerieren. Vielleicht ist diese psychologische Abwehr gegenüber dem Traumgeschehen ja eine etwaige Ursache, derentwegen die Traumanalyse zur Zeit so wenig Resonanz erfährt.
Traumdeutung ist meiner Erfahrung nach im therapeutischen Prozess durchaus präsent.

Die Schwierigkeit im Zusammenhang mit wissenschaftlich fundiert sehe ich persönlich darin, dass Trauminhalte genauso individuell sind wie die Menschen selbst. Sie spiegeln zwar mit Sicherheit die menschlichen Tiefen und psychischen Mechanismen, das Traumbild ist aber von Mensch zu Mensch ein Anderes und letztlich nur vom Träumenden selbst wirklich zu verstehen - und das auch nur mit zunehmender Übung und Vergangenheitseinsicht.
 
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