Monogamie vs. Polygamie

Weihnachten habe ich irgendwann boykottiert, nachdem unsere Mutter sich für 700 Mark Schmuck gekauft hat, und uns irgendwelches Flohmarktzeugs, was keiner haben wollte hingeworfen hat. Dann die Schauspielerei, die dann meist nicht lange durchgehalten wird, bevor die Eltern sich anschnauzen, den Vater vorbeischicken, damit der auf uns einredet (eure Mutter macht sonst wieder Stress...), das war auch ein übliches Mittel. Eventuell soll man dann noch zusammen singen usw. Weihnachten war bloss ein besonders nerviger Tag im Jahr:rolleyes:

Ich würde mir so eine Ehe (es war nie eine offizielle, weil sie sich nie so verstanden haben, dass sie überhaupt hätten heiraten wollen, meine Mutter drohte u.a ständig mit Rausschmiss) nicht antun wollen. Ist ja nichts dagegen einzuwenden, wenn so eine monogame Partnerschaft tatsächlich funktioniert, aber ist wohl selten so. Und bringt auch nichts irgendwas simulieren zu wollen, wenn man (oder der Partner) nichts mehr (oder fast nichts mehr) empfindet. Dann verschwendet man seine Zeit.

Außerdem bin ich rückblickend keineswegs unglücklich mit meinen "Telepathieaffären" man lernt die Menschen irgendwo kennen. Jeder ist einzigartig und übt dementsprechend auch eine Faszination aus. Warum hätte ich mir (und der anderen Person) die Magie des Augenblicks entgehen lassen sollen. Wenn man weiß, dass etwas nicht für die Ewigkeit ist, dann lernt man es auch zu schätzen. Ich habe auch meistens einen Teil von mir dafür geopfert oder dort gelassen. Man beschränkt sich auch mit Monogamie.
Es ist jedenfalls längst nicht so billig, wie manche meinen, zumindest nicht für jeden.

LG PsiSnake
 
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Ich geh an Weihnachten besonders früh schlafen... so um 18 Uhr c.a., dann bin ich froh, dass ich diese doofe Schenkerei verpasse.... haha...
 
spannend wie man jetzt auf weihnachten kommt ...
und gerade die weihnachtliche familäre monogame idylle ist sehr oft nur gespielt!!!

grüße liebe
daway

oja, das stimmt. Und wehe, es kommt ein klitzekleiner Konflikt auf, dann ist der Streit vorprogrammiert....Weihnachten ist ein Datum, an dem ich meine Ursprungsfamilie gewiss nicht besuche.
 
Lol..... Ich hoffe nicht zu missionarisch mit dem Satz aufgetreten zu sein...:)

(psychologisch ist aber Deine Reaktion dennoch interessant...:D)

oje, Du hast mich erkannt.... :eek: :D

nee, war nicht zu missionarisch. Ich musste es nur richtigstellen, dass das gängige Gottesbild so gar nichts weibliches an sich hat (für mich) und dass ich - gerade als Frau - nicht annehmen möchte, weil mir die Weiblichkeit darin fehlt......
 
Die Frage ist, was den Menschen in seinem Innersten zufrieden macht. Wo erfährt man das? Welche Kriterien gibt es? Gibt es tzatsächlich ausschließlich individuelle Wege zum Glück? Oder existieren in der Psyche des Menschen auch Gemeinsamkeiten und vergleichbare Anlagen, die nach Verwirklichung drängen? Ich glaube schon, Parallelen in den Seelen der Menschen zu erkennen. So ist jeder Mensch, jedes Kind angewiesen auf Liebe, Zuwendung, Struktur, Grenzsetzung, Bestätigung, damit es eine innere Ordnung und ein stabiles Selbstwertgefühl und -bild entwickelt. Die Seelen der Menschen ähneln sich hier extrem. Auch sind die psychischen Strukturen von Menschen oftmals sehr wesensverwandt, denn Mechanismen zur Abwehr von Ängsten, Schuldgefühlen, Aggressionen und anderen negativen und bedrohlichen Emotionen sind wohl sehr vielen bekannt.

Es gibt also gravierende Ähnlichkeiten in den Seelen der Menschen, wie auch der Körper des Menschen stets nach Ähnlichem verlangt, um überleben zu können. Jeder Organismus benötigt z. B. Wasser, er braucht Proteine und spezielle Lipide. Da gibt es keine Individualität und keinen ganz persönlichen Weg, um z. B. eine Dehydration zu vermeiden. Genauso wie Menschen massive psychische Komplikationen bekommen, wenn man in der Kindheit ihre Identität zerstörte und misshandelte.

Ich bin immer noch der Meinung, dass Einseitigkeit meist irrtürmlich ist. So halte ich z. B. nichts davon, die Welt in eine absolute Objektivität oder eine totale Subjektivität einzuteilen. Es gibt beide Komponenten. Das Subjektive und Individuelle, das jedem Menschen zu eigen ist, aber auch das Objektiv, universell Gültige, das die beobachtbaren Gemeinsamkeiten der Menschen begründet.

Also, was verschafft den Menschen eine innere Zufriedenheit? Was erfüllt ihre genetischen und psychischen Anlagen? Eine tiefe monogame Zweisamkeit, die mit einer psychischen Reifung des Selbst verbunden ist oder doch eher eine polygame Haltung mit steter Wanderschaft, Unverbindlichkeit und Phasen der Lieblosigkeit, der fehlenden Geborgenheit und der inneren Einsamkeit?
Das erfährt jeder in seinem eigenen tiefsten Inneren.
Und wenn derjenige welcher seinen Mitmenschen darüber keine Auskunft geben will, dann erfahren sie es eben nicht.

Ausschließlich? Bist Du nicht der Meinung, dass es etwas gibt, dessen alle menschlichen Seelen bedürfen, um Glück und Freude zu empfinden?

Ich bin nicht der Ansicht, dass ein permanentes Einzelgängertum und ein dauerhaftes Alleinsein einen Menschen wirklich zufriedenstellt und innerlich ausfüllt. Der Polygame sowie der Untreue mögen sich nicht verbindlich und langfristig auf eine Beziehung, auf die Nähe zu einem Mann oder einer Frau einlassen. Wo erfahren solche Beziehungswanderer denn ihr emotionales Fundament, ihren Halt und ihre Geborgenheit spendende Erdung? Freundschaften ersetzen meines Erachtens nur selten die Zweisamkeit, die Nähe und die Intimität, die man einem bestimmten Menschen aus Liebe und tiefem Vertrauen schenkt. Anders als manche Tierspezies benötigt der Mensch weitaus mehr als nur ein exzessives Sexualverhalten, das nach Fortpflanzung und Arterhaltung ruft. Wie erwähnt, ist der Mensch meiner Meinung nach angewiesen auf die Liebe, die Wärme und die Zuwendung, die nur eine Partnerschaft hergibt, welche als Basis die Treue hat. Der Treulose rennt von Beziehung zu Beziehung oder von Sexualkontakt zu Sexualkontakt ohne jemals den Hafen der Heimat zu erreichen.



Wie verbringt ein Polygamer das familiäre Weihnachtsfest und im Allgemeinen die vorweihnachtliche Zeit? Wie geht es ihm, wenn er auf den Weihnachtsmärkten die zahlreichen Familien sieht, die in tiefer Gemeinsamkeit die Weihnachtszeit verleben? Was ist, wenn der Polygame mit 50 oder 60 feststellt, dass der Frühlung des Sexus' vorüber ist und er allmählich zu alt wird für ständig wechselnde Liebschaften, so dass er schlussendlich auf sich selbst zurückgeworfen ist? Seine Ursprungsfamilie stirbt irgendwann - was bleibt an Familiärem? Nicht viel. Macht das zufrieden?



Man kann aber an seiner Beziehungsfähigkeit arbeiten im Rahmen partnerschaftlich orientierter Psychotherapien.
Es gibt Menschen, die haben in ihren frühen Lebensjahren schon soviel Missbrauch von Nähe und Intimität und dadurch Leid erfahren, dass sie wenn sie dann endlich für sich alleine leben können zum ersten Mal so etwas wie innere Ruhe und Frieden zum Durchatmen finden.
Nähe und Intimität kann an furchtbare Erinnerungen und Gefühle gebunden sein. Und auch wenn sich vielleicht die meisten Menschen ganz tief innen drin nach einer heilen und geborgenheit spendenden Nähe sehen, so ist speziell dieses Ziel für die eben beschriebenen Menschen mit einem sehr weiten und steinigen Weg verbunden, für den es erstmal die innere Ruhe und Bereitschaft, den Willen und die Kraft braucht. Auf diesen Weg kann man niemanden zwingen, Nähe und Partnerschaft kann man nicht verordnen. Und wenn jemand eben genau dieses gerade jetzt nicht will, wer sind wir, es ihm als einzig seelig machende Lebensform aufzudrücken?
 
Und dennoch ist es gut, auch diese, deine Position nicht zu vergessen, ist doch die Welt immer noch im klaren Übergewicht so konditioniert..., und du vertrittst es doch recht deutlich, das "Alte"....., wenn auch jung an Jahren in dieser Inkarnation.

Hallo Paulus,


das obige Zitat habe ich als interessante Bemerkung empfunden... ich sehe das auch in meinem persönlichen Bereich so, als gäbe es ''Kräfte'' die diese alte Struktur und Formen am Leben erhalten wollen...
Wenn ich dieses ''Alte'' wie Du es auch nennst, charakterisieren würde, dann würde mir dazu einfallen:
Starr, materiell, Individualismus (statt Kollektivismus), pedantisch, bider .... sowie whrl. Deutschland vor 100 Jahren...

Astrologisch spricht man ja auch davon, dass wir als Menschheit in das Wassermannzeitalter eingetreten sind... Ich glaube, dass ein großer Kampf auf der Welt stattfindet, zwischen diesen beiden Energieformen, die sich in der obigen Charakterisierung manifestieren...

Das was sich in Nordafrika, den islamistischen Ländern, in Deutschland in dezenterer Form abzeichnet, hängt wohl so grob gesagt, damit zusammen...

Wie gesagt, nehm ich das auch in meiner eigenen Familie so wahr, und es gibt da wirklich Menschen die auf krasseste Weise an diesen alten 'Traditionen' hängen, und weiterbestehen wollen...
 
oje, Du hast mich erkannt.... :eek: :D

nee, war nicht zu missionarisch. Ich musste es nur richtigstellen, dass das gängige Gottesbild so gar nichts weibliches an sich hat (für mich) und dass ich - gerade als Frau - nicht annehmen möchte, weil mir die Weiblichkeit darin fehlt......


Darf ich mal fragen, wie Du geprägt wurdest? Vllt. schwirren da noch althergebrachte Gottesbilder, die durch die Erziehung verankert wurden, umher...

Würd ich versuchen aufzulösen....
 
Darf ich mal fragen, wie Du geprägt wurdest? Vllt. schwirren da noch althergebrachte Gottesbilder, die durch die Erziehung verankert wurden, umher...

Würd ich versuchen aufzulösen....

"Althergebrachte" Gottesbilder ist gut.....Die Gottesbilder der Dreifaltigkeit (Gottvater, Sohn und heiliger Geist) sind seit 2000 Jahren ausschließlich männlich geprägt und bestimmen bis heute den Glauben jeder christlichen Konfession. Von daher kann ich Ahorn verstehen. Es gibt keine Göttinnen mehr, die man anbeten könnte - wie noch im Vor-Christentum, bei den Griechen z.B. - Die Göttinnen wurden vom patriarchal geprägten Christentum getilgt und ausradiert. Was das für das Frauenbild in der Gesellschaft bedeutete, kann man gut zurückverfolgen.
Von nun an war "Eva" ausschließlich die Verführerin, die Sünderin, die Schuld war, daß Adam mit ihr das Paradies verlassen mußte. Diese Schuldzuweisungen fanden dann ihren traurigen Höhenpunkt im Mittelalter, als Millionen Frauen wegen der kleinsten Verleumdung auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden.

Es hat den Menschen nicht gut getan, ihre Göttinnen zu verlieren.....Der natürliche Ausgleich von ying und yang wurde zerstört, die Welt ins Ungleichgewicht gebracht. Bis heute.



LG
Urajup
 
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Um auf das Thema Partnerschaft/Ehe "ja" oder "nein" einzugehen: Es genügt nicht, hier die Menschheit in einem Paket "einzuschnüren". Da muß man schon den einzelnen Menschen anschauen. In meinem Falle tue ich das per Horoskop - und schaue, ob er überhaupt befähigt ist, sich langfristig zu binden.

Ein schönes Beispiel ist der Schauspieler George Clooney, ein sehr attraktiver und geistreicher Mann. Durchaus kein Durchschnittsmensch, der außerdem politisch sehr engagiert, witzig und intelligent ist. Kein Wunder, daß die Frauenherzen ihm zufliegen, der sich aber immer genau in dem Moment von seiner Partnerin trennt, wenn sie von Ehe und Kinderlein träumt. Und siehe da, er hat den Uranus im 7-ten Haus (dem Ehehaus).

Diese Leute brauchen in einer Beziehung eine "lange Leine", um zu bleiben. So etwas wie eine gemeinsame Hypothek, um das gemeinsame Häuschen abzubezahlen, wird diese Leute verschrecken. Der Gedanke an langfristige Verpflichtungen im Partnerbereich lässt sie ganz schnell ihre Koffer packen und flüchten. Was diese Menschen brauchen, ist eine elastischere Partnerschaft, ohne Trauschein und Schwiegereltern...Manchmal haben sie das Glück und treffen ihren "Zwilling", dann geht´s gut....Ansonsten schwirren sie zu einer anderen Frau/Mann und bleiben solange, bis der Partner sich auch wieder fest binden will und fliehen dann wieder........

Wir Menschen sind nun einmal aus den verschiedensten Anteilen gewebt. Und man sollte nicht versuchen, aus einer Birne einen Apfel zu stricken....


LG
Urajup
 
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