Was bedeutet für dich Trauerarbeit?
Wenn z.B. jemand stirbt, und man trauert, den Schmerz zulässt, weint,.. so lässt der Schmerz, die Trauer irgendwann nach. Man kann zur Tagesordnung übergehen, auch wenn der (geliebte) Mensch nicht mehr (hier) ist.
Und das ist dann keine Gleichgültigkeit, sondern die Verbindung, die Liebe bleibt in einem bestehen. Nur der Schmerz über den Verlust ist vergangen. Es tut nicht mehr weh. Also kann man das Schöne, Positive wieder schmerzfrei zulassen. Das Negative, so vorhanden auch. Es ist erledigt. Man ist nicht mehr emotional darin involviert, verstrickt.
Bei einer traumatischen Erfahrung, z.B. Missbrauch kann genau dieser Prozess so nicht ablaufen. Was zu Komplikationen, neuen Missverständnissen, Verwirrungen führt. Weil man diesen inneren Schmerz nicht loswird. Und damit auch in der Erfahrung, in dem Film festhängt, steckenbleibt. Im Gegenteil, der überlagert mehr und mehr noch ganz andere Lebensbereiche, mitunter das gesamte eigene Leben.
Noch dazu sind diese Bereiche auf einer rein rationalen Ebene nicht klärbar, verabeitbar. Man müsste also nochmal emotional rein, so man das wirklich aufarbeiten, lösen will. Was nochmal weh tun kann, ganz gewaltig sogar.
Nicht in die Trauer, sondern in das traumatische Erleben selbst. Davor die Angst, darinnen der Schmerz. Ist nicht einfach, so was.
Wie ist dein Schmerzbegriff?
Schmerz ist, wenn's weh tut. Ganz einfach. Egal auf welcher Ebene.