Es hat niemand "Schuld" am Gender Gap, er ist schlicht das Ergebnis einer /wahrscheinlich/ Jahrtausendealten Kultur. Nicht mehr und nicht weniger. Weder wird ein Mann dazu erzogen Frauen zu benachteiligen, noch Frauen dazu es richtig zu empfinden. Durch tradierte Kultur erfahren und erlernen beide Seiten es einfach zu akzeptieren. Es ist halt so. Der Gedanke der Gleichberechtigung ist ja kein neuer und trotzdem hat sich nicht allzu viel in den letzten hunderten Jahren getan.
Mir ging es vor allem um Deine Aussage, es sei egal was die Bevölkerung denkt, denn die sei ja am Problem beteiligt. Man muss "beteiligt" nicht als "daran schuld sein" übersetzen, aber auch wenn man es nicht derart übersetzt, halte ich eine solche Aussage komplett daneben.
Abgesehen davon ist doch objektiv falsch, dass sich in den letzten hunderten Jahre nicht viel geändert hat. Früher waren Frauen auf ganz viele Arten nicht gleichgestellt, waren sogar Eigentum des Mannes. Sehr lange durften Frauen nicht wählen oder ohne Einverständnis ihres Mannes nicht arbeiten usw. Bis Ende der 90er Jahre war Vergewaltigung in der Ehe keine Straftat. Das sind nur wenige von vielen Beispielen.
Wenn Du wissen möchtest wie viel sich getan hat, dann kannst Du die Situation in D und Ö mit der Situation von Frauen in einigen islamischen Ländern vergleichen, denn dort bestehen zum Teil noch Verhältnisse die bei uns früher ähnlich waren. Die Unterschiede sind zum Teil wirklich extrem.
Alleine das man ernsthaft darüber diskutiert, wie Gleichberechtigung auszusehen hat, ist absurd.
Gesetzlich besteht Gleichberechtigung. Insofern könnte man sagen "okay, das Problem ist vom Tisch". Und ja, ich stimme zu dass das noch nicht zu vollkommener Gleichberechtigung geführt hat. Aber viele Themen sind nicht so eindeutig wie sie oft dargestellt werden.
Niemand muss etwas tun um jemanden gleich berechtigen, er muss nur damit aufhören, es nicht zu tun.
Nein, das stimmt nicht. Denn Frauen und Männer sind eben doch auch verschieden, zudem gibt es Unterschiede in den Beziehungen zwischen Männern und Männern oder Männern und Frauen usw. Schon daraus resultierend wird es immer wieder auch Bereiche und Situationen geben die zu Ungleichbehandlung führen. Und sehr oft ist es Interpretations-Sache, inwiefern es sich um klare Diskriminierung oder gar Misogynie handelt, oder vielleicht auch einfach nur eine nüchterne Entscheidung. Das Thema lässt sich nicht bis in die letzten Details objektivieren.
Und wenn die Gesellschaft als solche damit ein Problem hat, dann muss der Staat da korrektiv eingreifen, auch gegen den Willen und Intoleranz weniger.
Welche Gesetze würden Dir da vorschweben? Und welche Strafen sind Deiner Ansicht nach angemessen wenn solche Gesetze übertreten werden?
Ein Tempolimit ist schlicht nichts anderes.
Wieder so ein schräger Vergleich. Ein Tempolimit ist extrem "unkomplex", es soll Verletzte und Tote verhindern. Das Thema Gleichberechtigung ist auf viele Arten derart komplex dass es nicht mal komplett verstanden ist.
Und ob das offizielle Amtsdeutsch jetzt korrekt gegendert wird, macht wahrscheinlich für die meisten die sich aufregen eh keinen Unterschied, weil sie es sowieso nie nutzen. Für mich ist es beruflich eine Erleichterung, weil ich vorher schon weibliche und männliche Kollegen explizit angesprochen habe. Durch das gendern werden meine Emails und Briefe wesentlich einfache und kürzer zu formulieren.
Ja, ich bin voll dafür dass Du schreiben darfst wie Du möchtest. Ich bin nur dagegen, dass man Sprache gesetzlich regeln will.
Die ganze Diskussion ist eh obsolet, weil sich gendern schon längst durchgesetzt hat
Je nachdem welche Texte man liest werden sich die Ansichten dazu unterscheiden. Sehr viele ganz aktuelle Bücher stellen vorab klar, dass der besseren Lesbarkeit wegen auf Gendern verzichtet wird aber beide Geschlechter gemeint sind usw.
Wie gesagt, ich bin einfach nur dafür dass dieses Thema freilassend behandelt wird.