Das mit den Zeitungsartikeln ist so eine Sache. Ich habe schon lange vor der Flüchtlingskrise bemerkt, dass unsere Zeitung bei einem Täter entweder z.B. die Deutsche Johanna K. schreibt oder nur "der Täter". Wenn es ganz hoch kam, dann auch mal "der Täter hatte ein südländisches Äußeres".
Mir ist klar, was damit bezeckt wurde: ausländerfeindliche Stimmungen nicht unterstützen durch das Bennenen von Straftaten durch Ausländer. Erreicht wurde jedoch das Gegenteil. Jedesmal gab es seitenweise bissige bis hin zu gehässigen Kommentare, weil die ausländischen Täter geschützt wurden, weil natürlich so getan wird, als würden Ausländer keine Straftaten begehen. Und außerdem war natürlich auch jedem Kommentator klar, dass deutsche Straftäter sowieso härter bestraft werden als ausländische.
Ich finde es nicht gut bei der Angabe der Nationalität Unterschiede zu machen.
Ich frage mich jedoch, was war zuerst da? Die Henne oder das Ei?
Wurde eine ausländische Nationalität nicht benannt, um Ausländer nicht als Täter zu outen und daraufhin entstanden fremdenfeindliche Kommentare?
Oder wurden ausländische Nationalitäten früher benannt und daraufhin entstanden fremdenfeindliche Kommentare bis hin zum Shitstorm? Und bei der Vermeidung der Nennung der Nationalität geht es gar nicht um den Schutz eines ausländischen Täters, sondern um die Vermeidung eines deutschen Shitstorms?
Meiner Meinung nach sollte dann allerdings ganz konsequent gar keine Nationalität mehr benannt werden.