Mesut Özil's Abrechnung

  • Ersteller Ersteller Condemn
  • Erstellt am Erstellt am
Wir leben seit 2002 auf einem Dorf, aber die Erfahrungen haben wir oder er auch in der Stadt gemacht. Oder mein Sohn, der in Könn lebt, kann auch schon einiges berichten.

Klar hängt es von beiden Seiten ab. Ich weiß aber, dass man damals schon in meiner Kindheit nicht freundlich über die Gastarbeiter sprach. So wurden doch schon gleich Vorurteile und Abneigungen „gezüchtet“. Wenn ich dann Gastarbeiter wäre, fern von der Familie und der Heimat und finde nur Ablehnung, dann gebe ich mich doch logischerweise nur mit meinen Landsleuten ab.

Ich hatte es schon mal erwähnt, in einer Diskussion mit einem Politiker über Migranten (ich weiß leider nicht mehr, welcher Politiker das war), wurde zugegeben, dass die Politik im Umgang mit den Gastarbeitern und Migranten Fehler gemacht haben, die dann dazu beitrugen, dass diese Menschen sich ghettoisierten. Da kannst Du jetzt absolut nicht sagen, es würde am Unwillen des Migranten liegen! Der muss nämlich erst mal die Bedingungen nehmen, wie er sie vorfindet. Und dann läuft die Entwicklung ihre logische Bahn bis heute!

Nun, ist es schlimmer geworden? In meinem Umkreis (privat) nicht.

Meine Ma hat eine Freundin, die hat in den sechzigern einen Iraner (floh vor dem Schah) geheiratet. Sie alter Adel,weißblond, bläuäugig.

Der gemeinsame Sohn blond, blauäugig bis zum heutigen Tage, christlich getauft, Name Christian.

Geht doch, oder? Habe nie erlebt, dass der Junge irgendwelche Anfeindungen erlebt hat, nur weil er einen iranischen Vater hat.

Das war vor ca. 40 Jahren

Welche Gastarbeiter haben ein Ghetto gebildet, und warum?
 
Werbung:
Und jetzt kommt der Clou! Hört einmal den Burgenländern, Steiermärkern, Niederösterreichern ...zu, wie sie von den waschechten Wienern behandelt werden, wurden, als sie gewagt haben, aus der tiefen Provinz in die Hauptstadt zu übersiedeln ...
das schreit erst nach Abrechnung :LOL:
Genau! Die Wiener mit ihrem Schmäh sind halt was besonderes:rolleyes:.
 
Genau! Die Wiener mit ihrem Schmäh sind halt was besonderes:rolleyes:.

es gibt eine ganze Witz..äh..Kultur zum Thema Zuagraste in Wien.

ich kann Dir sagen zu Ghetto in Wien...das erste Ghetto (glaube ich mich zu erinnern) entstand im 15ten Bezirk...der Grund: bei dem gegebenen Zustand der Zinshäuser und Wohnungsstandards (Zimmer/Küche, ohne Vorzimmer, WC im Treppenhaus, kein Bad, nicht immer fliessendes Wasser) wollten Wiener/Österreicher nicht mehr drin wohnen, und bevor der Hausbesitzer das Haus renovierte oder abgerissen hat, vermietete er noch jahrelang an Gastarbeiter.
Es war nicht leicht für die Gastarbeiter, eine Wohnung in bürgerlichen Bezirken zu mieten.
Heute gibt es in einigen Bezirken Gegenden, in denen vorwiegend Gastarbeiter/Migranten wohnen, allerdings verbessert sich die Wohnungslage zunehmend. Und Gastarbeiter/Migranten leben inzwischen auch in Genossenschafts- und Eigentumswohnungen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
es gibt eine ganze Witz..äh..Kultur zum Thema Zuagraste in Wien.

ich kann Dir sagen zu Ghetto in Wien...das erste Ghetto (glaube ich mich zu erinnern) entstand im 15ten Bezirk...der Grund: bei dem gegebenen Zustand der Zinshäuser und Wohnungsstandards (Zimmer/Küche, ohne Vorzimmer, WC im Treppenhaus, kein Bad, nicht immer fliessendes Wasser) wollten Wiener/Österreicher nicht mehr drin wohnen, und bevor der Hausbesitzer das Haus renovierte oder abgerissen hat, vermietete er noch jahrelang an Gastarbeiter.
Es war nicht leicht für die Gastarbeiter, eine Wohnung in bürgerlichen Bezirken zu mieten.
Heute gibt es in einigen Bezirken Gegenden, in denen vorwiegend Gastarbeiter/Migranten wohnen, allerdings verbessert sich die Wohnungslage zunehmend. Und Gastarbeiter/Migranten leben inzwischen auch in Genossenschafts- und Eigentumswohnungen.
So ist es auch hier, da sind z. B. zwei Stadtteile fest in türkischer Hand, sie haben alle Häuser gekauft.

Auch in Genossenschaftshäusern wohnen sie.
Das ist jedoch nicht der ganze Grund, dass Ghettos gebildet wurden-
 
Welche Gastarbeiter haben ein Ghetto gebildet, und warum?
Die Gastarbeiter hatten zunächst Verträge für lediglich 5 Jahre. Es war überhaupt nicht angedacht, sie darüber hinaus im Land zu belassen. Daher hat man sich da auch nicht bemüht, sie unter das gemeine Volk zu mischen, sondern brachte sie separat in Behausungen unter.
Wie es weiterging...
 
Das weiß ich!

Rechne nochmal nach, mein Mann lebte länger als 10 Jahre unbescholten in Deutschland. Erst 13 Jahre, bevor wir uns kennenlernten und dann waren wir 10 Jahre verheiratet, unser Kind schon fünf Jahre alt (es war klar, dass es keine Zweckehe war) usw.


Ich kenne nicht die Schreiben, die Ihr erhalten habt.
Es gibt und das schrieb ich auch, durchaus Sachbearbeiter, die gern Anträge nicht bewilligen.
Betrifft nicht nur Ausländer.
Ein junger Mann ohne Migrationshintergrund wollte nur einen Antrag auf Wohngeld holen und die SB sagte ihm, dass sie ihm den nicht gibt.
Das geht nun mal gar nicht. Wer da nicht das entsprechende Auftreten hat, wird von solchen Typen abgewürgt. (man beachte ab- nicht erwürgt)

Gruß

Luca
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun, ist es schlimmer geworden? In meinem Umkreis (privat) nicht.

Meine Ma hat eine Freundin, die hat in den sechzigern einen Iraner (floh vor dem Schah) geheiratet. Sie alter Adel,weißblond, bläuäugig.

Der gemeinsame Sohn blond, blauäugig bis zum heutigen Tage, christlich getauft, Name Christian.

Geht doch, oder? Habe nie erlebt, dass der Junge irgendwelche Anfeindungen erlebt hat, nur weil er einen iranischen Vater hat.

Das war vor ca. 40 Jahren

Welche Gastarbeiter haben ein Ghetto gebildet, und warum?


Das ist doch gut, dass er keine Anfeindungen erlebte. Nun hatte er aber auch den Vorteil, wie Du beschrieben hast, dass man ihm den orientalischen Part nicht ansah. Und dann noch einen europäischen Namen dazu. Meist sehen die Kinder aber orientalisch aus, wie mein Sohn eben auch und die deutsche Herkunft und Geburt steht nicht auf der Stirn festgepinnt. Da kann man auch mal von Fremden blöd angemacht werden, wie „geh mal dahin zurück, wo Du her kommst“. Es gab auch schon Sprüche von anderen Kindern im Bus wie „neben Schwarzen sitze ich nicht“ oder „dein Vater ist Terrorist“. Die Medienberichte und dann vielleicht auch die Äußerungen der Eltern dazu schüren schon bei Kindern Vorurteile.
 
Nun, ist es schlimmer geworden? In meinem Umkreis (privat) nicht.

Meine Ma hat eine Freundin, die hat in den sechzigern einen Iraner (floh vor dem Schah) geheiratet. Sie alter Adel,weißblond, bläuäugig.

Der gemeinsame Sohn blond, blauäugig bis zum heutigen Tage, christlich getauft, Name Christian.

Geht doch, oder? Habe nie erlebt, dass der Junge irgendwelche Anfeindungen erlebt hat, nur weil er einen iranischen Vater hat.

Das war vor ca. 40 Jahren

Welche Gastarbeiter haben ein Ghetto gebildet, und warum?


Junge Deutsche ohne Migrationshintergrund, als Teenager im 2 Weltkrieg mit ihren Eltern nach Osten gezogen, dann wie alle Deutschen dort, vor den Russen nach Westen geflohen.
Auch sie blond und blauäugig. War im Westen dann doch "dat Pollack" oder auch "Schlappohr".
Kommt immer darauf an, wo man landet und wem man begegnet.
Deutsche ohne Migrationshintergrund, die "exotisch" aussehen, werden auch mal gern als "Kanake" oder "Dreckstürke" etc bezeichnet.


Gruß

Luca
 
Werbung:
ich kenne nicht die Schreiben, die Ihr erhalten habt.
Es gibt und das schrieb ich auch, durchaus Sachbearbeiter, die gern Anträge nicht bewilligen.
Betrifft nicht nur Ausländer.
Ein junger Mann ohne Migrationshintergrund wollte nur einen Antrag auf Wohngeld holen und die SB sagte ihm, dass sie ihm den nicht gibt.
Das geht nun mal gar nicht. Wer da nicht das entsprechende Auftreten hat, wird von solchen Typen abgewürgt. (man beachte ab- nicht erwürgt)

Gruß

Luca


Das ist wohl wahr. Der Sachbearbeiter für meinen Mann war sogar ein Bekannter, mit dem er während des Studiums Fußball gespielt hatte und der benahm sich, als würde er meinen Mann nicht kennen. Der hat auch angedeutet, dass mein Mann besser wieder in sein Heimatland verschwinden soll. War sehr unschön!
 
Zurück
Oben