Meine Schwester ist obdachlos

Ist Familienaufstellung nicht etwas, was man gemeinsam macht? Die Eltern zusammen mit den Kindern? Oder täusche ich mich da?
2 x nein - 1 x ja

Ansonsten kann ich mich nur vollinhaltlich Jakes Aussagen anschliessen - hingehen - zuschauen - überraschen lassen - manchmal löst sich einiges - allein beim dabei sein.
 
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hallo abendsonne,

ich habe ein bißchen die ersten 2 Seiten gelesen und beziehe mich jetzt auf den Eingangspost.

Die Familie ist ja ein gewachsenes System. Es ist ja immer so, daß ein System immer nur so gut funktioniert, wie die einzelnen Teile des Systems. Das Problem ist ja folgendes: man wird mehr oder weniger funktionslos geboren. Als Baby kann man die Funktion einnehmen zu saugen und auszuscheiden und sich bemerkbar zu machen, mehr ist ja nicht möglich. So, und im weiteren Verlauf der Jahre unterscheiden sich Familien dann in zwei Teilen darin, ob sie im System Kind (ein einzelner Mensch ist ja optisch ein in sich geschlossenes System, daher ja auch der individuelle "Blickwinkel") die Neigungen wecken oder ob sie ihre eigenen Abneigungen gegen das Verhalten des Kindes äussern und das Kind so aus seiner Begabung und Veranlagung "heraus erziehen". Da geht die ER-Ziehung (Glücks-Los [Los=Schicksal]) nicht in das Kind hinein, sondern der Gott/ER/das Talent und die Kreativität wird dem Kind zugunsten eines famlilären Verhaltens rausgezogen. Das Kind ist "ungezogen" (assoziiere eine Kerze und das "Wachsen" des Dochtes) und also geb ich#s IHM. Gar nicht mal dem Kind selber, sondern nur seiner Gestalt. So kommt es dann zum Wiederholen der familiären Gegebenheiten, denn der Körper nimmt ja die Gestalt des familiären Leids an und alle kriegen sie dann z.B. Herzklabastern. "Meine Mutter starb an Brustkrebs, also werde ich auch daran sterben"-- das hört man noch immer, weil einfach nicht berücksichtigt wird, was medizinisch aktuell Sache ist. Da wird eine gewisse Hilflosigkeit zum Selbständigen Sich-Informieren sichtbar, man muß einen haben, der einen zeigt, wo es lang geht. Wie ein Kind im Grunde-- gar nicht ER-Wachsenen, sondern eine Wachsfigur, die von den Eltern geformt wurde und langsam verbrennt, bis sie alle ist. Und dann ist dunkel, Tod, man bereut vielleicht kurz davor, daß man dies oder jenes gesagt und getan oder nicht gesagt und getan hat und dann ist es zu spät, sich zu trauen, sich zu lösen.

LLLLösen.

l-- ÖSEN-- wie ein Kamel durch das Nadel-Öhr.

apropos Nadel: wandeln wir es zum nadi und wandeln von der Akkupunktur-Nadel in China abwärts nach Indien in den Kreislauf unseres ei-Gen-en Systems, in dem wir klingen und unsere Gedanken hören und unsere Sprache finden, die mit unserem Leben verbunden und organisch ist. Die nadis. Da herinnen kreisen die Mantren des Lebens.

DU BIST WOHL BESCHEUERT !!!!!

dreimal gerufen vom Vater und es kreist ewig, das sag ich Euch. Bis man bei sich diesen Ruf des Vaters als Gedanken-Einruf beim ei-gen-en Denken erkennt. Ist es nicht so? Irgendwie unterbricht man sich immer beim Verfolgen der eigenen Gedanken und beim Sich-Entwickeln. Nun, Papa hat gesprochen. Er tut es noch heute.

SITZ NICHT SO !!!

dreimal gesagt und nicht sinnvollerweise dabei gezeigt und erklärt, wie man warum wirklich sitzt, weil man es eben nicht wußte, daß es exakt eine einzige gesunde Art gibt, auf einem Stuhl zu sitzen--- und schon rutscht man das ganze Leben lang von rechts nach links mit den Arschbacken. Und fühlt sich geteilt, rechts und links, Ja und Nein, Leid und Ach und Tod und Wo ist mein Odbach, in dem meine Familie zuhause ist? Wo ist der Tempel meines Seins, in dem ich scheine und der nicht die Religion meiner Familie predigt? Wo ist meine wahr Natur, mein Talent, Quelle, meine gestaltende Kraft im Leben, die ich brauche um sie unbedingt meinen Kindern zu zeigen, weil mir selber das so eben gerade nicht gezeigt worden ist?

Unbedingt-- ohne Bedingung. Was ist die Bedingung gewesen, um an dieser Familie da teil zu nehmen, in der wir steckten? Was ist die Bedingung auch noch heute? Was "streßt" uns? Die Verantwortung.

Verantwortung: "Antwort". Wir müssen Antwort geben. Das streßt uns. Das Kind fragt und wir müssen Antwort geben. Der brüllende Vater hat keine Antwort bzw. kann sie nicht verbalisieren, die schweigende Mutter wiederholt nur ihren eigenen Vater im eigenen Mann und sitzt genauso wie eine stille Maus da wie ihre eigene Mutter. In der Generation unserer Eltern war es noch unüblich, sich emotional aus der familiären Abhängigkeit zu lösen. Daß das möglich, denkbar und sogar sinnvoll ist zeigte sich ja erst mit dem Aufkommen der Informationen, daß unsere Krankheiten nicht einfach so entstehen, sondern daß wir das alles erst anschalten müssen durch das Erwerben einer Haltung, die unserem familiären Sein entspringt.

Nun sind es blöderweise die ersten 3,5 Jahre eines Menschenlebens, die einenm Aufschluß darüber geben, was im Innendrin eigentlich WIRKLICH empfunden worden ist damals. Denn man hat heute ja nur Scham und Schuld in sich drin zu verteilen. Im Kind war das ja alles nicht drin. Scham und Schuld trugen ja die Eltern, durch die Schultern ihrer Eltern auf sie übertragen.

Antworten geben-- da ist auch ein riesiger Schnitt geschehen in Europa durch den 2. Weltkrieg mit seinen millionenfachen Vergewaltigungen und mit der Tatsache, getötet zu haben. Und mit der Schuld, kollektiv geschwiegen zu haben. Und auch über das Kriegsende hinaus geschwiegen zu haben. ;-) Das hat sehr viel zerstört in den Familien, die Goldenen Zwanziger waren nämlich diesbezüglichh schon ein prima Zeit. "Jugend-Stil"- da hatte Jungend noch eine Bedeutung in dieser Zeit, nach der man ganze Stile benannte. Man wollte jünger werden, aktiv sein. tja und dann kam der Krieg und Zapp alles vorbei, bloß nicht mehr über die Jugend sprechen und die Blüten (NS), die sie getrieben hat. So vermengt sich alles in einen Brei, den keiner durchblickt, es sei denn er guckt wirklich obendrüber über die Zeit, in der die Menschen, die es zu beurteilen gibt, gelebt haben. Es war ein fürchterliches Jahrhundert. Es war wirklich ein fürchterliches Jahrhundert.

hey, Abendsonne. Auf in die Zukunft. Erst eine lange Nacht der lieben Seele und dann wieder in's Licht- in den Augen Deiner Kinder. ;-) Und in Deinen natürlich.

:liebe1:
 
2 x nein - 1 x ja

Ansonsten kann ich mich nur vollinhaltlich Jakes Aussagen anschliessen - hingehen - zuschauen - überraschen lassen - manchmal löst sich einiges - allein beim dabei sein.
ihi, bei einem aufmerksamen Gang über den Markt kann sich vielleicht viel mehr lösen, weil man da die Menschen einfach beobachten kann. Das macht der Aufsteller ja selber. Ich weiß nicht, ob es ständig mit dem Wecken und Bewußtmachen von Energien getan ist. Mich erinnert das immer an diese Selbsthilfegruppen, die sich selber bemitleiden, in dem Falle, weil sie eine Familie haben. Wenn man sich stattdessen mal aktuell macht über Familien in ihrer Zeit, dann kann man das durch eigene Intelligenz und durch Gespräche mit dem Ehemann oder mit Freunden, oder auch einfach nur durch Aufschreiben vielleicht wesentlich kostengünstiger, nachhaltiger und auch unabhängiger lösen. Dann kommt nämlich die Erinnerung ja wieder. Wenn man eh schon in der Situation ist, wie es hier beschrieben wird, daß man selber jetzt etwas tun will und muß, dann ist Hilfe von aussen mal mit 100%iger Sicherheit nicht die richtige Wahl, weil die Symptomatik ja bewußt ist. Ein paar Heil-Pillchen nehmen, ja. Aber sonst selbermachen. Bitte nix konsumieren, Abendsonne, genau von dem Prinzip der Abhängigkeit mußt Du ja weg. Diese Abhängigkeit sitzt als Deine Mutter gerade hier bei mir visionsmässig am Küchentisch.

:liebe1:
 
Liebe Abendsonne,

Ich kann dich schon verstehen, ich traue mich auch nicht ran an diese Aufstellungen, mein Bruder auch nicht und wir hatten schon überlegt, ob wir es zusammen wagen. Und das, obwohl ich Elemente der Aufstellungsarbeit in Workshops und Seminaren selbst verwende. Es ist einfach zu heftig und es würde ein großes Vertrauen in den/die AufstellerIn benötigen, die man nicht kennt.

Zumindest teilweise hat geholfen, mir einen Freiraum zu schaffen, mit dieser Familie keinen Kontakt mehr zu haben. Zumindest so viel Freiraum, um eigenen Boden unter den Füßen zu bekommen. Obwohl ich mich damit noch immer im Familiensystem bewege. Deine Schwester übrigens auch. Sie tut genau das in deutlicher Form, was deine Eltern vorgaben: sie erst weggeben (verstoßen) und ihr dann jede "Heimat" zu nehmen und sie zu zwingen irgendwo zu leben, wo sie nicht sein wollte. Nun das lebt sie brav immer noch nach diesem Vorbild, heimatlos und so extrem wie sie es erlebt hat, obdachlos und damit demonstriert sie eigentlich, was die Botschaft wirklich bedeutete, die sie als Kind erhielt.

Ich füge mich auch immer noch dem Diktat meines Vaters, das da heißt: in meinem Herrschaftsbereich funktioniert alles so, wie ich will, und wer da nicht mitmacht, "darf" oder muss gehen.
Für mich ist es besser, weil ich die Gelegenheit bekam, mein Leben zu gestalten, ohne es ständig innerlich aus Elternsicht beurteilen zu müssen und mal zu erfahren, was ich eigentlich selbst daraus machen will. Schon verrückt, wie stark dieser innere Verurteiler ist. So kann ich in der Konfrontation mit dem inneren Zensor immer sagen, ich bin nun frei zu tun und zu lassen, was ich für richtig halte und muss mich nicht rechtfertigen. Allerdings ist das immer noch eine anerkannte Rolle innerhalb des Clans.

Jeder Fall ist trotz Ähnlichkeiten wieder anders. Ich weiß nicht, ob das ein - vielleicht vorübergehender Schritt - für dich wäre. Vielleicht um irgendeine Bewegung in dieses Knäul von unguten Tendenzen und Verwicklungen zu bringen. Ein schlechtes Gewissen braucht man eigentlich dabei nicht so haben bei solchen Kindheitserfahrungen, aber man hat es doch, denn man "tut so etwas nicht". Und es gibt genügend Leute, inkl. Familiensteller, die einem das auch immer wieder versuchen, deutlich zu machen, natürlich mit psychologischem Vokabular. Ketzerisch gesagt: Von vielen Dingen und Menschen muss man sich verabschieden und sie endgültig hinter sich lasen. Warum nicht auch von Eltern, wenn man es schafft? Vielleicht gibt es Dinge, die sich einfach nicht lösen lassen? Noch ketzerischer: Familiensteller sind eine Spezies von Harmoniesüchtigen. Ich habe eine Identität, die daraus besteht, dass ich nicht mitmachen will. Fertig. Ich suche meine Wurzeln, die mir positive Kraft geben können. Und irgendwo gibt es sie.

Vielleicht muss man den Knoten einfach mal durchschlagen. Und irgendwie sind wir alle eingebunden in eine kollektive Geschichte und ich muss TrixMaus recht geben:
So vermengt sich alles in einen Brei, den keiner durchblickt, es sei denn er guckt wirklich obendrüber über die Zeit, in der die Menschen, die es zu beurteilen gibt, gelebt haben. Es war ein fürchterliches Jahrhundert. Es war wirklich ein fürchterliches Jahrhundert.

Aber das neue präsentiert sich nicht viel besser. Was mag aus den folgenden Generationen der Völker im Nahen Osten werden, aus den Kindern, die tagaus tagein nur mit Bomben und Gewalt leben, egal von welcher Seite? Und was aus ihren Kindern?

Sheena
 
hi mäuschen,

ich geh mal davon aus, dass, wenn sies allein lösen hätte können - oder wissen würde, wie sies lösen kann - sie nicht fragen würde :daisy: - ist aber nur mein weltbild.

bei aufstellungen gehts übrigens nicht um selbstemtileidung von wem und was und wegen was auch immer - sondern ums anders hinschauen und erkennen neuer lösungsmöglichkeiten - meine persönliche erfahrung.

da kommt keine lösung von aussen - sondern es wird von aussen ein anderes bild nahe gebracht, aus dem, wenn man bereit ist hin zu schauen, auch selbst was be-wirken kann.
 
Du hast offenbar reichlich die Schauergeschichten konsumiert, die da über's Familienstellen verbreitet werden. Vielleicht möchtest Du ja einfach mal zuschauen, beim einen oder anderen Aufstellungs-Seminar? Dich reinfühlen als Stellvertreterin? Dich überraschen lassen?
hallo
hab nur schnell eine minute zeit, kann nicht mal vollständig alles genau lesen im moment,
daher nur schnell dazu: ich war darsteller bei einer aufstellung und hatte zweimal eine hauptrolle, und ohne dass ich wusste, dass dieses "ehre erweisen" ein bestandteil war, (ich wusste noch gar nichts vom aufstellen), hab ich es automatisch getan,... wie fremdgeleitet.

es tat gut, hier eltern zu haben, denen ich von herzen das geben kann, was ich bei meinen wahrscheinlich nicht kann.
es ging alles sehr schnell in diesen aufstellungen, und ich kann mir nicht vorstellen, zumal man darüber mit den darstellern ja auch nicht spricht (ich als darsteller durfte im nachhinein NICHT zum ausdruck bringen, was ich stellvertretend gefühlt habe - nur im moment, wo sich noch nichts gesetzt hatte....), dass dies alles mit einem kurzen "schauspiel" abgetan ist.

gefühl war allemal da bei denjenigen, die sich aufstellen ließen, und diese intensität der emotionen hat die wirksamkeit der aufstellung aufgezeigt!°!!!
besonders als ich mal mutter war, gab es vom sohn bittere tränen, ob´wohl es sich gut angefühlt hat für ihn.

deshalb denke ich mir: was ist danach???? ich meine, wenn ich selber aufstelle: da hab ich dann plötzlich eltern, die ich lieben gelernt habe (weil ich sie durch das aufstellen ev. anders sehe), dann bin ich aber wieder umso verletzbarer im nachhinein. denn, wenn es auch heißt, der andere re-agiert auf mentaler ebene, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich mein vater ändern würde. ich würde mich somit erneut absolut verletzbar machen.


es wäre eine aufstellung vielleicht gut, um meiner schwester einen platz im system einzuräumen, falls sie ihn nicht eh hat ( so wie walter gemeint hat, dass wir beide den platz haben....). aber wegen meiner eltern, davor hab ich angst. wenn, dann müsste es wirklich ein intensiv-zweitageseminar sein, so wie ich z. b. von daisy einen link bekommen habe, weil nach so einer aufstellung einfach rausgehen und alleine sein,.... - weil auf das nachgespräch müsste man ja warten - das kann ich mir nicht vorstellen.

lg
bis morgen
abendsonne
 
hab nur schnell eine minute zeit, kann nicht mal vollständig alles genau lesen im moment, daher nur schnell dazu: ich war darsteller bei einer aufstellung und hatte zweimal eine hauptrolle, und ohne dass ich wusste, dass dieses "ehre erweisen" ein bestandteil war, (ich wusste noch gar nichts vom aufstellen), hab ich es automatisch getan,... wie fremdgeleitet. es ging alles sehr schnell in diesen aufstellungen, und ich kann mir nicht vorstellen, zumal man darüber mit den darstellern ja auch nicht spricht (ich als darsteller durfte im nachhinein NICHT zum ausdruck bringen, was ich stellvertretend gefühlt habe - nur im moment, wo sich noch nichts gesetzt hatte....), dass dies alles mit einem kurzen "schauspiel" abgetan ist. ... wenn, dann müsste es wirklich ein intensiv-zweitageseminar sein
Es gibt SEHR unterschiedliche Formen der Aufstellungsarbeit. Im obersten Thread "Tips" sind dazu einige Informationen zusammengetragen worden.

LG, Reinhard
 
Liebe Abendsonne,

Da meine Beiträge bei Dir nicht so narrisch gut anzukommen scheinen, nur noch ein letzter Gedanke :

Oft werden Menschen zu den "schwarzen Schafen" einer Familie, um den anderen Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, sich von den eigenen Schwierigkeiten abzulenken. Die Beschäftigung mit den Problemen des "schwarzen Schafes" dient als Überbruckungshilfe, bis die Familienmitglieder bereit sind, sich den eigenen Problemen zu stellen.

Ich halte es für durchaus möglich, dass Deine Sorge um Deine Schwester dazu dient, von Deinen Problemen abzulenken.

Du kannst Deiner Schwester am besten helfen (wenn Du das willst), wenn Du Dein eigenes Leben geklärt hast und auf festen Beinen stehst. (Wie soll jemand ohne festen Stand einem anderen aus einem Sumpf heraushelfen können ?)

Es kann sogar sein, dass sich die Notwendigkeit für Deine Schwester vermindert, die Rolle der "Gescheiterten" in der Familie zu übernehmen, wenn Du Dein Leben saniert hast.

Es ist nur immer leichter, die Probleme von anderen Menschen zu besprechen, als die Lösung der eigenen in Angriff zu nehmen.

So - und jetz werde ich Dich mit meinen Fragen (Wie ist DEINE Lebenssituation, was wünscht DU Dir für DEIN Leben, Wovor hast DU Angst in DEINEM Leben) nicht mehr weiter auf die Nerven gehen.

LG, Reinhard
 
Lieber Reinhard,

mir scheint: Dein Beitrag gilt für uns alle, nicht nur für Abendsonne.
Hochinteressanter Ansatz!
 
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Ich hatte es leichter, meinem Vater zu vergeben, denn er lebt nicht mehr. Ich weiß nicht, wie es gekommen wäre, wenn er noch gelebt hätte.

liebe nordluchs,
vielelicht kann man leichter vergeben, wenn der vater gestorben ist, weil dies auch die hoffnung in sich birgt, dass das hier und jetzt mit ihm anders wäre. viele harte väter tun heute in reue, - oder weil sie es jetzt einfach besser wissen, - alles für ihre schon erwachsenen kinder.

Wenn man sich stattdessen mal aktuell macht über Familien in ihrer Zeit, dann kann man das durch eigene Intelligenz und durch Gespräche mit dem Ehemann oder mit Freunden, oder auch einfach nur durch Aufschreiben vielleicht wesentlich kostengünstiger, nachhaltiger und auch unabhängiger lösen.
schreiben ist für mich therapie, mit den anderen gehts nicht, interessiert keinen, außerdem hab ich schon bemerkt, dass eh fast niemand umgehen kann bzw. will mit der situation. es wird dann nichts dazu gesagt. bzw. weil du den ehemann ansprichst, er ist so einer, der immer alles als gegeben hinnimmt und annimmt. "es ist so, und schluss. reden wir nicht mehr darüber". dieses alles-einfach-akzeptieren von seiner seite verstärkt mein gefühl, dass aber DOCH nicht alles so einfach hingenommen werden soll, denn ich habe das jahrelang gemacht und jetzt habe ich die rechnung: chaos in mir. je "einfacher" für ihn alles ist, desto schwieriger wirds für mich. weil ich in der familiensituation jetzt sozusagen alleine dastehe.
mit der herkunftsfamilie kann ich schon gar nicht reden, furchtbar die situation, die mir noch in erinnerung ist nach dem selbstmord meines neffen. es hat niemand großartig etwas getan, aber das war ja das schlimme daran!°!!!! ich kopier euch die geschichte echt mal rüber.

Schon verrückt, wie stark dieser innere Verurteiler ist. .... Ein schlechtes Gewissen braucht man eigentlich dabei nicht so haben bei solchen Kindheitserfahrungen, aber man hat es doch, denn man "tut so etwas nicht". Und es gibt genügend Leute, inkl. Familiensteller, die einem das auch immer wieder versuchen, deutlich zu machen, natürlich mit psychologischem Vokabular. Ketzerisch gesagt: Von vielen Dingen und Menschen muss man sich verabschieden und sie endgültig hinter sich lasen. Warum nicht auch von Eltern, wenn man es schafft? Vielleicht gibt es Dinge, die sich einfach nicht lösen lassen? Noch ketzerischer: Familiensteller sind eine Spezies von Harmoniesüchtigen. Ich habe eine Identität, die daraus besteht, dass ich nicht mitmachen will. Fertig. Ich suche meine Wurzeln, die mir positive Kraft geben können. Und irgendwo gibt es sie.

Vielleicht muss man den Knoten einfach mal durchschlagen.
hast du voll gut beschrieben, und bestärkt den weg für mich, auf dem ich mich gedanklich schon befinde.

bei mir ist der innere verurteiler auch derjenige ,der mir am meisten zu schaffen macht: so nach dem motto: sieh dir nur an runderherum, was alles passiert, wenn man nicht behutsam genug ist!!!!!! und somit leide ich schon, alleine für den gedanken, dass ich mich distanzieren möchte, leide ich, weil ich "könnte ja jemanden verletzen"
auf der anderen seite sind selbstsüchtige gründe gegeben. andere geschichte.
 
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