Meine Psychose psychologisch beleuchten

Der dritte Punkt, der mir auffällt: Dass hier die Achse "Russland / USA" hinein kommt, also der West/Ost-Konflikt, welcher seit dem Ukraine-Krieg leider wieder akute Bedeutung gewonnen hat, auch wenn der Krieg wiederum nicht genau dasselbe ist, wie der Eiserne Vorhang es war.

In deiner Fantasie bist du der Sohn eines Zars. Meines Wissens gab es nur in Russland zur Zeit vor der kommunistischen Revolution Zaren. Du schreibst also aus der Sicht Russlands das Weisse Haus in den USA an. (Es gibt übrigens auch ein Weisses Haus in Moskau, wo nämlich die Regierung drin sitzt!)

Indem du das tust, begibst du dich gedanklich in den Kontext eines Konflikts, der weitaus grösser ist als der letztlich persönliche Konflikt zwischen dir und der Hexe Olga. Du und Olga, das sind zwei Menschen, das ist eine persönliche Beziehungsebene bzw. ein Konflikt zwischen zwei Personen. Russland und USA, das ist ein Konflikt zwischen zwei Ideologien, zwei Grossreichen, zwei grundlegenden Auffassungen, wie Menschen sozial und politisch zusammenleben sollen. Letztlich auch ein Konflikt zwischen Kapitalismus und Kommunismus (auch wenn hier wieder die Vermengung verschiedener Zeitebenen stattfindet, denn zur Zeit der Zaren gab es den Kommunismus und den Eisernen Vorhang noch nicht, insofern ist das auch bloss annähernd logisch, aber eben nicht ganz logisch).

Das heisst: Der persönliche Konflikt zwischen dir und Olga erhält jetzt eine ungeheure Grösse, er ist jetzt so gross wie der Konflikt zwischen zwei Königen, zwischen zwei Zaren, zwischen zwei Nationen, zwischen zwei Ideologien. Eigentlich ist der Konflikt jetzt viel zu gross, um noch von dir gelöst werden zu können. Den Konflikt mit Olga, den kannst du vielleicht irgendwie lösen, beispielsweise durch ein Gespräch oder durch das Schliessen eines Kompromisses. Aber den Konflikt zwischen zwei Königen, Zaren, Nationen oder Ideologien, das ist viel zu gross, als dass du den lösen könntest.

Es scheint mir daher von wesentlicher Bedeutung zu sein, dass du die verschiedenen "Ebenen der Grösse" auseinanderhältst. Ein persönlicher Konflikt ist eben nicht ein Konflikt zwischen zwei Staaten, Königreichen, Zaren oder sowas. Er ist "bloss" persönlich. Zu glauben, dass von einem persönlichen Konflikt jetzt alle Menschen oder mindestens eine grosse Anzahl Menschen betroffen sei, das ist gefährlich. Denn deine Nachbarn, dein Partner und sonstige Menschen aus deinem Umfeld sind erstmal nicht davon betroffen - höchstens indirekt, weil sie dir ja nahestehen, und dann merken, dass irgendwas mit dir los ist. Aber das wäre bloss ein indirektes Betroffensein, kein direktes.
 
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Zuerst fällt mir hier auf, dass die "Hexe Olga" offenbar in der Lage ist, dich so weit zu bringen, dass du ganz verzweifelt bist. Das heisst, du kannst dich von der Hexe nicht richtig abgrenzen. Es hätte ja sein können, dass die Hexe in deinen Gedanken auftaucht, aber dass sie dir recht egal ist, und du sie weiter nicht beachtest. Aber nein, das Gegenteil war der Fall: Die Hexe wurde so aufdringlich in deinem Kopf, dass du keinen Ausweg mehr finden konntest - ausser, dass du die Welt jetzt vollständig "beenden" würdest mit einem nuklearen Holocaust, damit endlich diese Bedrängung der Hexe aufhören würde.

Das Praktische daran, ALLES zu zerstören, ist ja gerade, daß dann einfach alles weg ist.
Die doofe Hexe Olga, die nervigen Tanten und Onkels, und auch die Eltern gleich mit.
Und weil das die bösen Amis machen würden, nicht sie selber, wäre sie nichtmal Schuld.
 
Keine Ahnung. Aber von der ersten Corona Welle bekam ich nichts mit. Ich wusste nichts von Corona. Also das wird die Zeit gewesen sein. Ich hatte stattdessen eine Psychose mit der Pest und das schon alle Menschen in den Häusern verwesen. Weil ja niemand auf der Straße war. Und die Achse um die sich alles dreht ist ja der Hexenwahn, der sehr mittelalterlich war.
Auch hier haben wir wieder denselben "Fehlschluss" (ich nenn das mal so) wie vorhin. Nehmen wir mal die Vorstellung der Pest für einen Moment ganz genau so, wie sie sich dir dargestellt hat. Okay, da wäre also die Pest. Und ja, EINIGE Menschen verwesen mit der Pest zuhause. Dann sind längst nicht ALLE Menschen davon betroffen. Bei Ebola sterben ungefähr 30% - 90% jener, die infiziert sind. (Glücklicherweise ist die Chance, sich anzustecken, bedeutend geringer als bei Covid-19, dafür ist Covid-19 viel weniger gefährlich als Ebola.) Das heisst: Selbst wenn im Extremfall 90% aller Menschen an Ebola sterben würden, dann wären das noch nicht ALLE Menschen. Es wären VIELE Menschen, aber nicht ALLE. Es wären immer noch hunderte von Millionen von Menschen, die nicht daran sterben würden.

Auch hier finden wir wieder eine Art "Übertreibung" in deiner Fantasie, wie du sie schilderst. Aus einem Empfinden, das du selbst persönlich hast, fällst du Schlüsse nicht nur auf VIELE Menschen, sondern auf ALLE Menschen. Damit aber findet eine Art Verwechslung statt zwischen dir und allen anderen. Es erscheint mir wichtig, dass du auseinanderhältst, wie es dir ergeht, und wie es allen anderen ergeht.
 
Danke für deine vernünftigen Worte. Das Problem sollte definitiv nur zwischen mir und Olga gelöst werden. Und obwohl ich schon lange Medikamente nehme, hat mich diese Olga nie wieder losgelassen.
Der nukleare Holocaust war in meinem Wahn für niemanden schmerzhaft, sondern alles gleich vorbei. Wahrscheinlich habe ich die Allmacht Olgas auf mich projeziert.
Ich habe aber zuvor eine Karte entfaltet, damit die Welt danach wieder da ist, nur ohne Olga.
Die Menschen sollten davon also gar nichts mitbekommen.
Es war einwenig wie beim Road Runner und ich der Kojote. Seid dem denke ich Truman hatte auch eine Tante Olga und hat deswegen die Atombomben gezündet.
Ich habe mir die Geschichte umgeschrieben und arbeite jeden Tag daran, die bessere und mächtigere Hexe zu sein.
Und darum geht es im Grunde wahrscheinlich, Konkurrenzkampf um Eigenmacht.
Es wäre düster, hätten Atommâchte irgendwann auch eine Tante Olga.
Man sollte Atommâchte am besten in Ruhe lassen. Vielleicht ist Putins Tante Olga Von der Leyen. Wir sind alle so verwöhnt, dass wir nicht mehr an unser eigenes Überleben denken.
Aber bei mir ist es jetzt eine richtige Sucht, diese Hexe durch mehr Macht zu übertreffen. Ich glaube das ist dann psychologisch leicht zu deuten. Vielleicht war es sogar erweiterter Selbstmord, weil ja viele Menschen auf der Welt unter einer Tante Olga leiden. Das Gesetz würde auf Druck des Gerichtshofes für Menschenrechte in Österreich angepasst.
Sonst hätte ich die nächste Tante Olga. Durch das neue Gesetz kann ich sie aber meiden, darum ist sie auch noch nie als Hexe bei mir aufgetaucht und ich habe auch so keine Probleme mit ihr, ausser, dass sie mir zu unfreundlich und dominant wäre und zu unhöflich. So kann ich sie in meiner Phantasie mögen.
 
Das Praktische daran, ALLES zu zerstören, ist ja gerade, daß dann einfach alles weg ist.
Die doofe Hexe Olga, die nervigen Tanten und Onkels, und auch die Eltern gleich mit.
Und weil das die bösen Amis machen würden, nicht sie selber, wäre sie nichtmal Schuld.
Ich habe den USA geschrieben, ich stehe mit meinem Namen und meinem Bild in den Geschichtsbüchern dafür. Es ist so qualvoll, dass ich die volle Verantwortung dafür übernehme.
 
Auch hier haben wir wieder denselben "Fehlschluss" (ich nenn das mal so) wie vorhin. Nehmen wir mal die Vorstellung der Pest für einen Moment ganz genau so, wie sie sich dir dargestellt hat. Okay, da wäre also die Pest. Und ja, EINIGE Menschen verwesen mit der Pest zuhause. Dann sind längst nicht ALLE Menschen davon betroffen. Bei Ebola sterben ungefähr 30% - 90% jener, die infiziert sind. (Glücklicherweise ist die Chance, sich anzustecken, bedeutend geringer als bei Covid-19, dafür ist Covid-19 viel weniger gefährlich als Ebola.) Das heisst: Selbst wenn im Extremfall 90% aller Menschen an Ebola sterben würden, dann wären das noch nicht ALLE Menschen. Es wären VIELE Menschen, aber nicht ALLE. Es wären immer noch hunderte von Millionen von Menschen, die nicht daran sterben würden.

Auch hier finden wir wieder eine Art "Übertreibung" in deiner Fantasie, wie du sie schilderst. Aus einem Empfinden, das du selbst persönlich hast, fällst du Schlüsse nicht nur auf VIELE Menschen, sondern auf ALLE Menschen. Damit aber findet eine Art Verwechslung statt zwischen dir und allen anderen. Es erscheint mir wichtig, dass du auseinanderhältst, wie es dir ergeht, und wie es allen anderen ergeht.
Ich war ja sehr isoliert durch Tante Olga. Seid Tante Olga in mein Leben getreten war, hatte ich keine sozialen Kontakte mehr. Jetzt habe ich neue Freunde. 2 reichen schon aus und man bleibt in der Realität.
 
Mein zweiter Gedanke ist, dass du kein "russischer Zarensohn" bist. Diese Fantasie ist ja aus zwei Gründen unangemessen:

Erstens bist du eine Frau. Du kannst also kein Sohn sein von irgendjemandem. Wenn schon, dann müsstest du eine Tochter sein, aber Sohn, das geht nicht. Warum stellst du dir denn dann vor, ausgerechnet der Sohn von jemandem zu sein, also ein Mann? Das finde ich bemerkenswert. Was hat oder kann ein Mann, was eine Frau nicht kann? In deiner Schilderung kann der Zarensohn offenbar einen nuklearen Holocaust auslösen. Könnte das eine Frau auch, oder muss es zwingend ein Mann sein, der das tut?

Zweitens ist der Zar ja längst tot. Es gibt ja seit Jahrhunderten keinen Zar mehr. Du kannst rein technisch gesehen weder Sohn noch Tochter vom Zar sein, sonst müsstest du vor paar Jahrhunderten gelebt haben. Aber wenn du vor paar Jahrhunderten gelebt hättest, dann könntest du wiederum keinen nuklearen Holocaust auslösen, weil es damals noch keine Atomwaffen gab. Mit anderen Worten: Die Fantasie, ein Zarensohn (oder eine Zarentochter) zu sein, passt nicht zur Zeit. Er ist anachronistisch, er bringt verschiedene Zeitebenen durcheinander. Die Zeit der Zaren ist vorbei, und die Zeit der Atomwaffen ist nicht die Zeit der Zaren. Beide zu verbinden kann allerhöchstens in Filmen oder in Geschichten passieren, und das kann auch interessante Science Fiction ergeben, aber das sind dann eben bloss: Geschichten. Nicht Realität.

Wir haben es also mit gleich mit zwei "Verdrehungen der Fakten" zu tun: Einerseits mit einer Verdrehung deines Geschlechts. Andererseits mit einer falschen Einordnung der Zeitebenen.
Die Fixierung auf die Zarenfamilie stammte von Tante Olga. Sie wollte, dass ich Alexander bin. Ich glaube sie hat eine Antipathie gegen die Zarenfamilie. Nur Alexander mag sie heimlich doch einwenig.
 
Ich habe mir die Geschichte umgeschrieben und arbeite jeden Tag daran, die bessere und mächtigere Hexe zu sein.
Und darum geht es im Grunde wahrscheinlich, Konkurrenzkampf um Eigenmacht.
Ach, das finde ich jetzt wirklich spannend. Ja, zumindest von aussen gesehen stellt sich mir das auch so dar.

Ob es jetzt wirklich hilfreich ist (= das Problem lösen wird), die mächtigere Hexe als Olga zu werden? Da habe ich so meine Zweifel. Aber das Positive an dem Versuch ist ja, dass du erstmal selbst eine gewisse Macht erlangst. Damit bist du dann eben nicht mehr so einfach ein hilfloses Opfer der Umstände, sondern kannst die Umstände selbst gestalten. Das ist sicher schon mal hilfreich. (Hier denke ich auch erneut an die Frage, was ein Zarensohn kann, was eine Zarentochter nicht kann.)

Die weitere Frage wäre, ob es aber später, wenn du mal Macht als Hexe erlangt hast, noch eine weitere Problemlösung gäbe, die vielleicht diesen Konflikt um Konkurrenzkamp und Eigenmacht wenigstens abschwächen wenn nicht sogar ganz auflösen würde? Aber vielleicht bist du an diesem Punkt noch nicht angelangt, und musst erstmal noch deine Position als Hexe festigen. Finde ich erstmal okay, solange du merkst, dass es dir gut tut und du daran wachsen kannst.
 
Das Praktische daran, ALLES zu zerstören, ist ja gerade, daß dann einfach alles weg ist.
Die doofe Hexe Olga, die nervigen Tanten und Onkels, und auch die Eltern gleich mit.
Und weil das die bösen Amis machen würden, nicht sie selber, wäre sie nichtmal Schuld.

nur dumm gedacht dann,
weil sind die anderen weg, ist auch @AuroraZauberstern mit weg,

eigentlich ein Hinweis auf keine Lust mehr auf das Leben, die anderen sind schuld und wenn ich schon nicht leben darf, dann kein anderer.
 
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Ich habe den USA geschrieben, ich stehe mit meinem Namen und meinem Bild in den Geschichtsbüchern dafür. Es ist so qualvoll, dass ich die volle Verantwortung dafür übernehme.
Ja, das kann ich nachvollziehen, dass das qualvoll wäre!

Aber - und das ist entscheidend hier - du hast ja in der Realität keinen nuklearen Holocaust ausgeführt. Es ist ja in der Realität nicht passiert. In der Realität ist dein Name NICHT in den Geschichtsbüchern als eine Person, die den nuklearen Holocaust ausgeführt hätte, insofern ist ja am Ende eigentlich alles in der äusseren Realität recht gut rausgekommen.
Klar, in deinen Gedanken fühlt es sich vielleicht nicht unbedingt so an, aber das ist nun mal eben der Unterschied zwischen der inneren Realität und der äusseren. Was wir in uns drin denken und fühlen, das stimmt nun mal nicht immer zwingend überein mit dem, was in der äusseren Realität tatsächlich auch stattfindet. Und das ist ja manchmal schwierig auszuhalten (wenn man beispielsweise verliebt ist und gerne hätte, dass die andere Person auch in einen verliebt wäre, sie es aber nicht ist), aber es ist ja auch ungeheuer befreiend, weil man in den Gedanken sich auch mal einen Ausrutscher erlauben darf, der dann in der äusseren Realität gar nicht passiert. Es bleibt, mit anderen Worten, bloss eine Fantasie von einem selbst. Und das ist dann auch gut so.
 
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