Viele Menschen glauben dass Jesus Christus nicht Gott ist.
Joh 10,30 Ich und der Vater sind eins. 31 Da hoben die Juden abermals Steine auf, um ihn zu steinigen.
Und warum wollten die Juden den Herrn “Jesus” für diese Aussage steinigen? Weil die Juden verstanden (im Gegensatz zu vielen Menschen), was Jesus damit meinte! Sie sahen es als Gotteslästerung an, weil er sich damit selbst zu Gott machte.
Jesus hat auch niemals abgestritten, dass er Herr und Gott ist.
Johannes 20, 28 Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! 29 Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, darum glaubst du? Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!
Mit dem letzten Satz sagt Jesus zu denen, die ihn nicht gesehen haben, dass sie selig sind, wenn sie glauben, dass er ihr Herr und Gott ist.
So mache dich bereit, deinem Gott zu begegnen. Amos 4,13
Es dürften nicht die Worte Jesus sein, sondern die Worte der Schreiber des Evangeliums nach Johannes. Dieses Evangelium weist die meisten Veränderungen auf und ist auch von der Lehre Jesus am weitesten entfernt. Die Ursache dazu dürfte in der relativ späten Zeit der Verfassung liegen, in der sich die Lehre bereits wesentlich weiterentwickelt hatte.
So wurde in dieses Evangelium nachweislich die Geschichte von der Ehebrecherin 8[3] – 8[11] eingefügt. Im Codex Sinaiticus (324 n. Chr.) endet das Kapitel also mit dem Vers 7[53], dem sich dann unmittelbar der Vers 8[12] anschließt. So wurde auch die Geschichte von der Heilung der Kranken in Jerusalem ergänzt 5[3-4].
Außerdem wurde das gesamte Kapitel 21 noch vor dem Codex Sinaiticus eingefügt. Das Fehlen dieses Kapitels lässt sich an einem Papyrus aus der Zeit um 200 n. Chr. belegen. So lässt sich auch durch die Unordnung in den in den Ereignissen der Kapiteln 14-17 auf eine redaktionelle Überarbeitung schließen.
Beispiel:
Nachdem Jesus im Kapitel 14 über sich und seine Mission zu den Jüngern gesprochen hatte, endet dieses Kapitel mit dem Vers 31:
„Aber auf dass die Welt erkenne, dass ich den Vater liebe und ich es also tu, wie mein Vater geboten hatte: Stehet auf und lasset uns von hinnen gehen.“
Im Kapitel 15 wird dann aber kein neuer Gedanke aufgenommen, sondern setzt den Monolog mit seinen Jüngern weiter fort. Erst im Kapitel 18[1] bricht Jesus dann mit seinen Jüngern auf:
„Da Jesus solche geredet hatte, ging Jesus mit seinen Jüngern über den Bach Kidron ...“
Es ist nun so, das Vers 14[31] eigentlich nur Sinn machen würde, wenn er unmittelbar vor 18[1] stünde. Dass ich nicht falsch verstanden werde, es ergibt sich daraus keinen inhaltlichen Abbruch des Monologes, es lässt aber die berechtigte Vermutung zu, dass hier Möglicherweise einige Verse neu geordnet wurden.
Es ist auch möglich, dass hier größere Einschübe vorgenommen, aber die Übergänge dazu nicht angepasst wurden. So wird also vorstellbar, dass in der ursprünglichen Fassung dieses Monologes tatsächlich mit dem Vers 14[31] endete, dann aber mit den Kapiteln 15, 16 und 17 erweitert wurden. Das müssen nun aber nicht unbedingt neue Verse sein, sondern können auch alte Verse aus der ursprünglichen Fassung sein, die man in diesem Monolog besser aufgehoben sah.
Ich denke, dass das Evangelium nach Markus, die früheste Fassung der Evangelien darstellt und damit Jesus noch am nächsten liegt. Deshalb fehlt bei ihm die Geburtsgeschichte und in den früheren Fassungen die Begegnung des Auferstandenen mit Magdalena. Erst nach dem 4./5. Jahrhundert tauchen dann in den Quellen die Verse 16 [9-20] auf.
So endet also auch im Codex Sinaitikus das Evangelium noch mit dem Vers 16[8], dem dann der Titel dieses Evangeliums folgt:
Vers 16[8] Und sie (die Frauen) gingen schnell hinaus und flohen vor dem Grabe, denn es war sie Zittern und Entsetzen angekommen. Und sie sagten niemand etwas, denn sie fürchteten sich.
ευαγʼγε λιον κατα μαρκον
(evagʼge lion kata markon)
Evangelium von Markus
Wer sich davon selbst überzeugen möchte:
https://codexsinaiticus.org/en/manuscript.aspx?book=34&chapter=16&lid=en&side=r&verse=8&zoomSlider=0
(Aufbereitung: Merlin)
Ich denke deshalb, dass man den Menschen Jesus nicht im Evangelium nach Johannes suchen sollte.
Merlin