Ich lehne die "reale" Welt ja nicht ab, schließlich lebe ich in ihr. Ja, auch Arbeitslose leben in der realen Welt.
Ich schrieb ja nicht, daß Du die reale Welt ablehnen würdest oder daß Arbeitslose in einer Form von Irrealität leben würden. Ich entnahm Deinen Worten aber wohl richtig, daß Du dem System, das in unserer westlichen Kultur durch Arbeit entsteht, nichts abgewinnen kannst. In ihm geht es ja eben um Wettbewerb, um Konkurrenz - es sei denn man ist im sozialen Bereich. Dort muß man sich je nach Arbeitsort nicht so sehr den wirtschaftlichen Zwängen stellen. (Dafür unterliegt man da oft Zwängen anderer Natur.)
Für mich stellt das Modell der Arbeitslosigikeit zumindestens in Deutschland eine sehr große Freiheit da. Bei einem Job muss ich ja mindestens 5 Tage die Woche präsent sein und ich muss zugeben, dass es mir da schon in diversen Praktika teilweise die Luft abgeschnürt hat, wenn ich daran gedacht habe, dass ich da am nächsten Tag zwangsweise wieder hin muß.
Ja, das Gefühl kennt wohl jeder. Aber ist das nicht vor allem davon abhängig, daß man wohin muß, wo man gar nicht hin will? Das ist ja mit Arbeit und Arbeitengehen normalerweise nicht verbunden.
Es ist auch Übungssache, arbeiten gehen zu können. Du hast Dir wohl mit 29 Jahren wohl kaum bisher ausreichend Zeit genommen, um auszuprobieren, ob Du nicht an einer Arbeit mehr Freude hättest als an Arbeitslosigkeit?? In den paar Jahren kann das ja kaum gelingen, was hätte gelingen müssen.
Als Psychologe in eigener Sache würde ich sagen, dass mir die Freiheit über alles geht und da ich sehr genügsam bin, kann ich mit Hartz4 die größtmöglichste Freiheit leben.
Nun gut, hättest Du die letzten 4 Jahre genutzt, um Psychologie zu studieren, würdest Du das nochmal reflektieren, was Du da oben erkennst. Ich würde bei einem solchen Leben eher von kleinstmöglicher Freiheit sprechen.
Ich habe die Vermutung, daß Du davon ausgehst, daß Du deine positiven Potentiale, die Du in der Arbeitslosigkeit erkannt hast, nicht in die heutige Arbeitswelt einbringen würdest können. Dir scheint ein Widerspruch zu existieren zwischen Deiner Sicht und einer vermuteten Sicht irgendeiner Welt, die kennen zu lernen Du dir kaum die Mühe gemacht hast - mit 29 Jahren. Also ich bin mir nach wie vor nicht sicher, wie gesund das für Dich und für ja eventuell mal erscheinende Nachkommen sein wird, wenn Du diese Einstellung ein Leben lang kultivierst.
Vielleicht gewinne ich bezüglich meines Wesen ja in der Reinkarnationssitzung, die ich in ein paar Wochen haben werde noch weitere Erkenntnisse, warum ich so bin, wie ich bin.
Grundsätzlich lasse ich mich aber zurückführen, um eine Art Beweis zu haben, dass das Leben aus mehr als meinem derzeitigen Leben auf Erden besteht und das ich aus der Rückführung sonstige Erkenntnisse, ganz gleich welcher Art mitnehmen kann.
Ja, denn ich möchte nicht arbeiten. Aber, wenn ich es "zwangsweise" müßte und hätte zumindestens freie Wahl, was ich arbeite, dann würde ich mich für etwas im sozialen Bereich entscheiden.
Weil Du dort was? (tun kannst, nicht zu erwarten hast, in Dir entwickeln könntest?)
Als Herr Prinzessin auf der Erbse müßte man mich schon wirklich äußerst intensiv beknien, damit ich eine Arbeit aufnehme, das stimmt.
Ja, ich sage ja: es ist hoffnungslos mit Dir. Deine Visionen für Dich selber betreffen zur Zeit wohl nicht Deine berufliche Lebensgestaltung, sondern Dein spirituelles Wachstum. Wenn es so ist, dann ist es halt so.
Natürlich bin ich erwachsen, im Dezember werde ich 29. Ich bin eigentlich schon viel zu alt für den deutschen Arbeitsmarkt.
Daß ich zu alt für den deutschen Arbeitsmarkt sei, das dachte ich mit 37 auch mal. Und Quatsch war es natürlich.
Und daß ich mit 29 erwachsen sei, dachte ich auch mal. Bzw. hätte ich das gesagt, wenn man mich gefragt hätte. Aber aus der heutigen Distanz hat sich auch dies nur als teilweise richtig heraus gestellt.
In diesem Sinne wünsche ich Dir, daß Du bei Deiner Rückführung diejenigen Verbindungen zu Dir selber erfährst, die Dir zeigen, wer Du bist. So wie Du es Dir wünschst.
lg,
Trixi Maus