Meine Ehe

Green Owl

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31. Dezember 2019
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22
Hallo!
Ich fasse mich so kurz es geht.
Ich bin seit 5 Jahren verheiratet, wir haben ein Kind. Mein Mann ist nie zu Hause und hat mich allem allein gelassen. Mit dem Kind, das Übliche eben: Kindergartenplatzsuche, Arzttermine, Arbeiten, Haushalt, Renovierung, Reparaturen, Handwerker, Tiere...
Am Anfang war das alles sehr schwer für mich, aber ich habe meinen Rythmus gefunden und immer alles alleine hinbekommen, ab und an hatte ich Hilfe von Freunden oder meinem Bruder. Erster Punkt: Die sind meinem Mann ein Dorn im Auge. Unser Kind liebt sie alle sehr. Ich musste den Kontakt aber größtenteils unterbinden, da es immer wieder zu heftigen Diskussionen kam. Ich darf nirgendwo alleine hin und nichts mehr selbst entscheiden.
Mittlerweile geht hier gar nichts mehr vorwärts. Jeder Vorschlag, jedes Projekt, dass ich anfasse, wird kaputtgeredet. Er will es dann selbst machen, es passiert aber nichts, weil er nie hier ist. Inzwischen sind es soviele Baustellen, dass ich selber den Überblick verliere und total flatterig durch den Tag improvisiere. Ich rede und rede und rede, immer gegen ihn an und es endet jedesmal im Streit. Mittlerweile sage ich lieber gar nichts mehr, als mich so einer Diskussion auszusetzen.
Ich hatte dieses Jahr eine Krebsüberdiagnose, also man vermutete, es sei etwas, war dann aber nichts. Mein Mann hat das ignoriert oder verdrängt. Meine Angst war lächerlich. Es sei schon nichts.
Es sind soviele Dinge vorgefallen. Klar, ich bin auch nicht einfach. Ich sehe oft mich selbst, kann aber auch zurückstecken, wenn es drauf ankommt. Ich gebe nicht gerne nach. Ich bin sehr kritisch.
Fakt ist, ich weiß nicht mehr was ich machen soll.

Lg Green Owl
 
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Hallo!
Ich fasse mich so kurz es geht.
Ich bin seit 5 Jahren verheiratet, wir haben ein Kind. Mein Mann ist nie zu Hause und hat mich allem allein gelassen. Mit dem Kind, das Übliche eben: Kindergartenplatzsuche, Arzttermine, Arbeiten, Haushalt, Renovierung, Reparaturen, Handwerker, Tiere...
Am Anfang war das alles sehr schwer für mich, aber ich habe meinen Rythmus gefunden und immer alles alleine hinbekommen, ab und an hatte ich Hilfe von Freunden oder meinem Bruder. Erster Punkt: Die sind meinem Mann ein Dorn im Auge. Unser Kind liebt sie alle sehr. Ich musste den Kontakt aber größtenteils unterbinden, da es immer wieder zu heftigen Diskussionen kam. Ich darf nirgendwo alleine hin und nichts mehr selbst entscheiden.
Mittlerweile geht hier gar nichts mehr vorwärts. Jeder Vorschlag, jedes Projekt, dass ich anfasse, wird kaputtgeredet. Er will es dann selbst machen, es passiert aber nichts, weil er nie hier ist. Inzwischen sind es soviele Baustellen, dass ich selber den Überblick verliere und total flatterig durch den Tag improvisiere. Ich rede und rede und rede, immer gegen ihn an und es endet jedesmal im Streit. Mittlerweile sage ich lieber gar nichts mehr, als mich so einer Diskussion auszusetzen.
Ich hatte dieses Jahr eine Krebsüberdiagnose, also man vermutete, es sei etwas, war dann aber nichts. Mein Mann hat das ignoriert oder verdrängt. Meine Angst war lächerlich. Es sei schon nichts.
Es sind soviele Dinge vorgefallen. Klar, ich bin auch nicht einfach. Ich sehe oft mich selbst, kann aber auch zurückstecken, wenn es drauf ankommt. Ich gebe nicht gerne nach. Ich bin sehr kritisch.
Fakt ist, ich weiß nicht mehr was ich machen soll.

Lg Green Owl

einige Nahfragen,
wenn dein Mann nie zuhause ist, dann kannst du doch machen was du willst wenn er nicht da ist?
Oder ist er dann doch +genug+ zuhause, so das Streit Platz hat .

ich denke das ihr beide andere Sichtweisen habt und euch nicht einig seid.
 
Es ist immer schwer, da einen Rat zu geben. Bzw. ist es für mich schwer, weil ich keine Ratschläge erteile, denen ich nicht selbst folgen würde.

Liebst du ihn noch? Ich meine so richtig und nicht nur aus Gewohnheit? Gibt es Momente in denen du ihn ansiehst und denkst "ja, DAS ist er". Auch wenn du ihn auf den Mond schießen könntest, würdest du ihn wieder zurück holen?
In einigen der Punkte die du schreibst erkenne ich mich und meinen Mann. Auch wenn ich ihn manchmal (und seitdem unsere Tochter auf der Welt ist immer öfter) an die Wand nageln würde, würde ich ihn immer wieder abnehmen und zu mir holen. Weil ich eben einfach diese Momente habe, wo ich mir sicher bin, der und kein anderer.

Habt ihr es Mal mit Paartherapie, Kommunikationsseminar oder Coaching versucht? Wir haben viel mit einem Kommunikationsseminar auf die Reihe bekommen weil wir einfach im Laufe der Zeit verlernt haben richtig miteinander zu reden.

Ich kenne das, gar nichts mehr zu sagen weil einem die Diskussionen zu blöd sind. Das ist aber gänzlich der falsche Weg.

Geh mal in dich und frag dich, ob du das alles wirklich noch willst, ob du ihn noch willst, was du gerne ändern würdest, was sich ändern MUSS damit es für dich passt. Und dann schau, was davon du ändern und lenken kannst.

Ich wünsch dir viel Kraft in dieser Zeit.
 
Ja, ich kann machen, was ich will, wenn er nicht da ist... Und das muss ich vorher mit ihm absprechen. Und dann passt ihm was nicht und dann diskutieren wir... Klar, könnte ich manche Sachen einfach machen, wenn er nicht da ist und ihn dann vor vollendete Tatsachen stellen. Und dann diskutieren wir. Ich erkenne in ihm nicht mehr den Menschen, den ich einmal geheiratet habe. Früher waren wir ein Team. Er hat mich bestärkt und unterstützt. Das ist jetzt gar nicht mehr der Fall.
Er ist kleinlich. Er ist geizig. Und ihn kümmert vor allem, was das Umfeld denkt. Er hat sich um 180 Grad gedreht und das verstehe ich nicht. Ich bin zwar eine super unzufriedene Hexe geworden, aber im Kern immer noch dieselbe.
 
Hallo @Green Owl ,

ich biete bestimmt keine Lösungen an, bzw. könnte das nicht. Aber ich will mal beschreiben, wie deine Geschichte für mich psychologisch aussieht.

Ihr ward eng zusammen, er hat dich bestärkt, wahrscheinlich wirktest du evt. auf ihn etwas "schwach", so dass du seine Bestärkungen brauchtest. Das tat ihm wohl gut.
Er möchte euch als Einheit sehen, also imgrunde nicht so gerne, dass du Kontakte in Richtungen hast, auf die er evtl. keinen Zugriff hat.
Du machst alles selbst, verlässt dich auf die Freunde, und wahrscheinlich ist es so, wenn er sagt, er mache es, hast du nicht viel Geduld und erwartest wahrscheinlich sowieso, dass er dem nicht gerecht werden wird.
Diese Nichterwartung spürt er.
Er versucht, dich zu beherrschen, weil er das Gefühl hat, das was er als seine Welt betrachtet, entgleitet ihm und unterliegt scheinbar eher deinem Urteil. Dem versucht er durch niederschmetternde Diskussionen entgegenzuwirken.

Du vertraust ihm nicht, dass er etwas tatsächlich ausführt. Lässt ihm nicht seine eigene Zeit.
Imgrunde folgt er dann auch unbewusst deinen geistigen Vorgaben, du könnest ihm nicht vertauen.
Immer wieder versucht er das dann auszugleichen durch Diskussionen, in denen er zu bestimmen versucht.

Du kannst ja erstmal nur von dir selbst ausgehen, also nur bei dir ansetzen.
Dann müsste sich zeigen, ob eure Beziehung noch weiterhin Bestand haben kann.

Kann es sein, dass du dieses Opferempfinden, und dass man sich auf (sehr) Nahestehende nicht verlassen kann,
oder dass die eigenen Freunde nicht mit der Liebe des Lebens zusammenpassen, irgendwie bereits aus früheren (Familiengeschichten?), tiefinnerem Denken aus der Kindheit usw., mitgenommen hast, gewissermaßen als ein Lebensmuster?
 
Früher waren wir ein Team. Er hat mich bestärkt und unterstützt. Das ist jetzt gar nicht mehr der Fall.
(...) Er hat sich um 180 Grad gedreht und das verstehe ich nicht.
Hast du mal versucht, mit ihm über diese Veränderung zu reden? Irgendwas muss ihn doch dazu veranlasst haben.
Wenn er dich so hängen lässt und sich nichts dran ändert, wirst du früher oder später für dich Konsequenzen ziehen müssen.
 
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Ja, ich kann machen, was ich will, wenn er nicht da ist... Und das muss ich vorher mit ihm absprechen.
Das ist doch ein Widerspruch an sich. Wenn du vorher alles mit ihm absprechen musst, kannst du nicht machen was du willst. Bei aller Liebe, aber so einen möchte ich noch nicht mal geschenkt haben.

Er behandelt dich wie seinen Besitz, kontrolliert dich, unterbindet dir den Kontakt zu deinen Leuten, du darfst nirgendwo alleine hin, darfst nichts entscheiden... Er wird dir langsam aber sicher auch noch deine letzten Freiheiten nehmen. Irgendwann wagst du es noch nicht einmal mehr selber zu denken. Wenn du das mit dir machen lassen willst, fein, aber du solltest auch an dein Kind denken.

Also ich würde anfangen meine Koffer zu packen, bevor er auch noch die Türen absperrt und das Telefon entfernt. Wir sind doch hier nicht in Jemen!
 
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