Ich finde irgendwie das erzwungene Enthaltsamkeit nur jemand befürworten kann der wenig verwurzelt ist in der Welt.
Ich bin selbst so einer.. aber ich erkenne dass ich lernen muss der Erde näher zu kommen.
Ich sehnte mich stark nach dem Himmelreich und die Erde erschien als ein unerfreulicher Ort wo ich gar nicht sein wollte. Ich empfand das so als ob ich garnicht für diese Welt gemacht worden sei, sondern für eine höhere, und das es vieleicht ein Unfall oder Zufall sein könnte das ich überhaupt hier gelandet war.
Ich sehnte mich danach unbeschränkte schöpferische Kraft walten zu lassen die ich hier auf Erden gar nicht besitze, und ich konnte Einschränkungen von aussen schwer akzeptieren, auch wenn die Teil meines Lebens waren.
Die rauhen Energien und das Gewicht des kollektiven Bewusstseins scheinten meinen wahren Kern zu ersticken. Ich wollte die Verbindung zu meiner Selbst bewahren und mich nicht hinter Härte und Oberflächlichkeit verbarrikadieren um mit der Welt klarzukommen.
Ich wollte mich über die Erde stellen und hatte Angst mich der Realität der Erdebene zu unterwerfen.
Ich finde das war ein ganz wichtiger Prozess, so weit mir erlaubt ist so zu reden als ob dieser Prozess abgeschlossen wäre.
Ich kann gar nicht beschreiben wie wichtig es ist diese Welt einfach ganz zu akzeptieren. Wir sind hier um genau das zu machen.. wir sind hier um dieser Erde zu dienen. Das ist ein wesentlicher Teil der Aufgabe die ein jeder Mensch angenommen hat.
Die Materie zu spiritualisieren ist die Aufgabe. Das gilt insbesondere für diejenigen Leute die, wie ich, stark darunter gelitten haben an dem Abgrund zwischen der materiellen und der spirituellen Welt. Es ist kein Zufall dass wir diese Erfahrung gemacht haben - die Wunde, die wir spüren ist die aller Menschen, nur wir haben beschlossen in dieser Inkarnation genau dort heilend zu wirken. Und man kann sie erst verstehen wenn man sie erlebt hat.
Jeder Mensch hat sich bestimmte Aufgaben ausgesucht, die in unweigerlich mit Leid in Kontakt bringen. Im Allgemeinen geht darum, auf Leid heilend zu antworten.
Vor allem die Sexualität benötigt Heilung. Nicht wegschauen.. sondern hinschauen mit Offenheit und Annahme... so lange wie es nötig ist... bis sich der Wiederstand auflöst.
Es geht nicht darum ob Sexualität gut oder schlecht sei, ob man jetzt so viel as möglich Sex haben sollte oder vollkommen darauf verzichten soll, sondern es geht darum heilend zu antworten auf das Leid.
So lange das Leid nicht angemessen beachtet wird, kommt es nur auf unangemessen Weise zum Ausdruck.. eben auf dualistische Art und Weise. Vieleicht durch Sucht, vieleicht duch Angst und Rückzug, vieleicht etwas anderes.
Wenn man es aber schafft da auszusteigen und heilend zu antworten, dann stellt sich eine natürliche Ordnung ein, wie bei allen Dingen die gesund sind.
Die Kraft das zu tun die liegt genau im Herzen.
Sonst habe ich eigentlich nichts mehr zu sagen.
Anatol