Meditation und Sex

fckw schrieb:
Nönö, die Sache ist noch viel einschneidender: Wilber bestreitet die These, dass Kinder jene Intuition überhaupt haben, von der du sprichst. Es sind meiner Erfahrung gemäss immer Erwachsene, die die Kindheit verklären und ihnen eine Intuition andichten, die dann Erwachsene nicht mehr haben sollen, nicht Kinder selbst. Kinder sind bis zu einem gewissen Alter überhaupt nicht in der Lage, logisch zu denken. Und das ist völlig natürlich. Niemand käme auf die schwachsinnige Idee, von einem Fünfjährigen zu erwarten, er wäre in der Lage, prädikatenlogische Aufgaben zu lösen. Gemäss der Idee, ein Fünfjähriger hätte eine natürliche "Intuition" für Gott oder eine besondere "Nähe" zu ihm, dann müsste er "intuitiv" folgendes Paradoxon verstehen:

Die Welt ist eine Illusion.
Brahman allein ist wirklich.
Brahman ist die Welt.

Ich habe noch nie einen Fünfjährigen gesehen, der sowas auch bloss annähernd "intuitiv" verstanden hätte.

Du hast offenbar keine Beziehung zu Kindern. Und die hat KW offensichtlich auch nicht gehabt. Sonst würdet ihr nicht solche Aussagen machen. Kinder haben nicht unbedingt eine Verbindung zu Gott. Muss man die haben, um glücklich zu sein? Nein, muss man nicht. Das ist in erster Linie eine Frage der Physiologie. Und die ist bei vielen Kindern offensichtlich noch gesund.
 
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fckw schrieb:
Nönö, die Sache ist noch viel einschneidender: Wilber bestreitet die These, dass Kinder jene Intuition überhaupt haben, von der du sprichst. Es sind meiner Erfahrung gemäss immer Erwachsene, die die Kindheit verklären und ihnen eine Intuition andichten, die dann Erwachsene nicht mehr haben sollen, nicht Kinder selbst. Kinder sind bis zu einem gewissen Alter überhaupt nicht in der Lage, logisch zu denken.
Das ist aber jetzt ein Widerspruch in sich. Intuitiv etwas zu tun, ohne sich dessen bewußt zu sein, warum, heißt ja eben, nicht logisch zu denken, sondern eben intuitiv. Verstehst du, was ich meine? Vor-logische Intuition empfinde ich ja auch als etwas anderes als nach-logische... Drum sagte ich ja, der prozeß des Bewußtwerdens muß durchlaufen werden. Er muß nur nicht unbedingt als etwas Schmerzhaftes empfunden werden. Und wenn Wilber meint, Kinder hätten diese Intuition gar nicht, wäre interessant zu wissen, wieviele Kinder er denn beobachtet hat. Ich spreche aus meinen Erfahrungen, die ich mit hunderten Kindern gemacht habe, und sag dir, sie haben eine Intuition. Ich behaupte das auf Grund dessen, was ich mit ihnen erlebt habe.
 
opti schrieb:
Du hast offenbar keine Beziehung zu Kindern. Und die hat KW offensichtlich auch nicht gehabt. Sonst würdet ihr nicht solche Aussagen machen.
Kinnaree schrieb:
Und wenn Wilber meint, Kinder hätten diese Intuition gar nicht, wäre interessant zu wissen, wieviele Kinder er denn beobachtet hat. Ich spreche aus meinen Erfahrungen, die ich mit hunderten Kindern gemacht habe

...Warum nur hast du dich in die Idee verrannt, ich wolle dir was? ... Kannst du nicht sehen, daß wir die selbe Medaille von zwei verschiedenen Seiten erleben? Sonst könnten wir nicht solche Parallelaussagen machen... Sei so gut, befrei dich bitte von der Vor-Stellung, es ginge hier gegen wen oder was. Es geht UM. Um ein Thema herum. Und jede Spirale, die wir drehen, bringt uns näher an den Kern.
 
opti schrieb:
Meine Erfahrung sagt, dass das leider nicht funktioniert. Solange man auf Sexualität fixiert ist, möchte man mit allen Frauen schlafen. Das ist nun einmal der Charakter der Sexualität.

Und erst dann, wenn man die Sexualität vollkommen abgelegt hat, betrachtet man die Frau nicht mehr als Sexualobjekt, sondern als Mensch. Dieses Empfinden ist tatsächlich wie eine Befreiung. Nur stellt sich dieses Empfinden erst ein, wenn man sich von der Sexualität gelöst hat. Und dann möchte und sollte man nicht mehr mit einer Frau schlafen, weil man sonst wieder in den alten Teufelskreis, in die alte sexuelle Abhängigkeit, hineinrutscht.
Soso, DEINE Erfahrung - wie hast du die denn gemacht ???
Das ist ja schon mal was - nur das jetzt direkt wieder zu pauschalisieren und zur dogmatischen Allgemeingütligkeit erklären, ist doch wohl übertrieben.
Den Charakter von Sexualität kann man erst dann wirklich bestimmen, wenn man ihn ohne Bindung durchlebt hat.
Deine Betrachtungsweisen sind aber generell aus der Sicht von Abhängigkeit gemacht worden, und permanent fährst du darauf ab. Das find ich sehr merkwürdig.

Komischerweise betrachte ich Frauen nicht als Sexualobjekte, obwohl ich Sexualität nicht abgelegt habe. Desweiteren kann ich ohne sexuelles Verlangen mich dem Genuß im Anblick einer hübschen Frau hingeben. Das kann ich bei einer Blume oder einem Bauwerk auch.
Wenn ich mich Frauen zusammentreffe sehe ich immer erst das Wesen, ohne da zwischen männlich und weiblich zu unterscheiden.

Der Witz ist, das Enthalsamkeit auch eine Bindung ist, bzw. sein kann, wenn die Ursache in der eigentlichen inneren Abhängigkeit seiner Such(t)e nicht gelöst ist.
 
Kinnaree schrieb:
Das ist aber jetzt ein Widerspruch in sich. Intuitiv etwas zu tun, ohne sich dessen bewußt zu sein, warum, heißt ja eben, nicht logisch zu denken, sondern eben intuitiv.
Hier haben wir den springenden Punkt. Intuition ist NICHT das Gegenteil von Logik. Ein Mensch kann die höchsten Höhen des logischen Denkens erklimmen und trotzdem gleichzeitig ein Meister der intuitiven Wahrnehmung sein. Warum? Weil sich die beiden nicht ausschliessen, da es sich nicht um ein Gegensatzpaar handelt.

Wenn man das mal verstanden hat, dann kann man auch erkennen, dass jemand durchaus gleichzeitig logisches Denken genauso wertschätzen kann wie die Intuition. Ein Beispiel für einen solchen Menschen wäre meine Wenigkeit.
Verstehst du, was ich meine? Vor-logische Intuition empfinde ich ja auch als etwas anderes als nach-logische...
Hier noch einmal die Verwechslung. Intuition ist immer Intuition und hat mit Logik nichts zu tun. Es gibt keine "vorlogische und nachlogische" Intuition, aber ein Mensch kann mit derselben Intution gleichwohl "vorlogisch oder nachlogisch" denken. Intuition und Logik sind zwei GETRENNTE Entwicklungslinien. Ein Mensch kann Intuition verstärken, vertiefen und durch geeignete Methoden vertiefen, und dasselbe kann er auch mit dem logischen Denken tun. Allerdings wird in der Schule hauptsächlich das logische Denken geschult, nicht hingegen die intuitive Wahrnehmung. Das ist aber bloss ein Problem des einseitigen Lehrplans. Noch einmal: Logik und Intuition sind Freunde, keine Feinde. Ein Mensch, der die beiden in sich vereint, wird sie beide schätzen und er wird jedem überlegen sein, der bloss das eine ODER das andere in sich entwickelt hat, nicht aber beides.

Ich leugne auch nicht das Vorhandensein von Intuition, ganz und gar nicht. Ich leugne bloss, dass es einen Widerspruch zwischen Intuition und Logik gibt.

Und - WEDER die Entwicklung von Intuition NOCH die Entwicklung von Logik führen unmittelbar zu Gottesnähe. Das ist ein sehr kompliziertes Thema. Es gibt Hinweise darauf, dass Menschen, die BEIDES (und NOCH VIELES MEHR) in einer AUSGEGLICHENEN Art und Weise in sich entwickeln, am ehesten Gottesnähe zu verwirklichen vermögen. Alleine schon deshalb sind Kinder hier weitgehend ausgeschlossen - sie hatten einfach viel weniger Zeit als Erwachsene, Logik UND Intuition UND noch vieles anderes mehr ausgeglichen zu entwickeln. Die Tatsache, dass Erwachsene dennoch oft nicht viel mehr Gottesnähe haben als Kinder ist nicht darin zu sehen, dass sie durch Sozialisation diese verloren hätten, sondern dass sie einfach noch nicht weit genug gegangen sind.
 
Kinnaree schrieb:
Sei so gut, befrei dich bitte von der Vor-Stellung, es ginge hier gegen wen oder was. Es geht UM. Um ein Thema herum. Und jede Spirale, die wir drehen, bringt uns näher an den Kern.
Oder auch weiter weg, je nachdem in welche Richtung man geht.
Ich hab da mehr das Gefühl, wir befinden uns da mit dem Thema auf einer schlingernden Kreisbahn, indem sich die weibliche Anziehungskraft und die männliche Fliehkraft mehr oder minder die Waage halten.
Wir sind nämlich beim UM immer noch beim ODER und nicht beim UND.
 
fckw schrieb:
Wenn man das mal verstanden hat, dann kann man auch erkennen, dass jemand durchaus gleichzeitig logisches Denken genauso wertschätzen kann wie die Intuition. Ein Beispiel für einen solchen Menschen wäre meine Wenigkeit.
Ich schließe mich dieser Wenigkeit an, damit es ein bißchen mehr wird. :)
Deiner Aussage stimme ich 100% zu.
 
Sat Naam schrieb:
Ich schließe mich dieser Wenigkeit an, damit es ein bißchen mehr wird. :)
Deiner Aussage stimme ich 100% zu.
Ich auch ;)

und auch dieser Aussage:
Sat Naam schrieb:
das Enthalsamkeit auch eine Bindung ist, bzw. sein kann, wenn die Ursache in der eigentlichen inneren Abhängigkeit seiner Such(t)e nicht gelöst ist.

K.S.
 
Für alle die, die meinen, Sexualität sei etwas vollkommen normales.

Man braucht sich doch nur einmal ansehen, wie sie drauf sind. Da liegt doch so manches im Argen. Offensichtlich scheinen sie selber es nicht einmal zu bemerken. Sie wollen es wohl auch gar nicht bemerken. Endweder fehlt das Bewusstsein oder es fehlt der Mut, einmal zur Kenntnis zu nehmen, wie sie auf andere wirken. Andere bemerken das aber sehr schnell.

Teilweise sind sie äusserst gehässig, mit anderen Worten voller Hass. Und natürlich stellen sie sich niemals die Frage, ob das etwas mit ihrer Sexualität, die sie für vollkommen normal halten, zu tun hat. Es hat. Aber diese Frage werden sie sich wohl auch weiterhin nicht stellen und meinen, ihre Sexualität sei vollkommen in Ordnung.
 
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opti schrieb:
Man braucht sich doch nur einmal ansehen, wie sie drauf sind. Da liegt doch so manches im Argen. Offensichtlich scheinen sie selber es nicht einmal zu bemerken. Sie wollen es wohl auch gar nicht bemerken. Endweder fehlt das Bewusstsein oder es fehlt der Mut, einmal zur Kenntnis zu nehmen, wie sie auf andere wirken. Andere bemerken das aber sehr schnell.

Teilweise sind sie äusserst gehässig, mit anderen Worten voller Hass. Und natürlich stellen sie sich niemals die Frage, ob das etwas mit ihrer Sexualität, die sie für vollkommen normal halten, zu tun hat. Es hat. Aber diese Frage werden sie sich wohl auch weiterhin nicht stellen und meinen, ihre Sexualität sei vollkommen in Ordnung.
Toll, Opti - Deine Perspektive.
Komischerweise siehst du nur Abhängige aus der Sicht des Abhängigen. Und offensichtlich bemerkst du das ebenfalls nicht.
Und das weitere kannst du besser nicht beschreiben - vollkommen richtig !!!
Und vielleicht stellst du dir endlich mal selbst die Frage, nach der Natürlichkeit der Sexualität ohne Bindung in vollkommener Ordnung damit du endlich mal anfangen kannst Enthaltsamkeit ohne gewaltsame Unterdrückung praktisch zu erleben, anstatt hier nur die ganze Zeit theoretisch davon rumzuschwätzen.
Ich kenn jedenfalls Menschen die ihre Sexualität ohne jegliche Bindung leben. Seltsamerweise sind das alles fröhliche, weltoffene und tolerante Menschen.
 
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