Kinnaree schrieb:
An diesem Satzteil bin ich wieder einmal hängengeblieben. Was ist es, das uns unsere Vorstellungen macht, wenn wir sie nicht selber machen? Ist es ein Teil von uns, über den wir keine Kontrolle haben? Noch eine Möglichkeit wäre, wir übernehmen kritiklos die Vorstellungen von anderen - aber auch dann sind wir es ja wieder wir selbst, die sie dann zu unseren Vorstellungen machen. Also von wem bekomme ich gemacht, wenn ich glaube, ich selber sei es gewesen?
Diese Frage kann in letzter Konsequenz nicht beantwortet werden. Diejenigen, die sich über die Medien aufregen sagen, die Medien seien es, die unsere Wünsche und Vorstellungen "implantieren", diejenigen, die für ihre Kinder den herkömmlichen Schulunterricht ablehnen und versuchen, eine private Schule zu führen, werden dem unsinnigen Wissen, das vermittelt wird und der unsinnigen Förderung der "Masse Kind" die Schuld geben. Der eine meinst, sein Ego mache seine Meinungen, der andere ist davon überzeugt, daß es sein Selbst sei. Wieder der nächte meint, er habe die Meinung Gottes und dürfe sich deshalb benehmen wie die Axt im Walde.
Letztlich können wir nur sagen: in unseren Geist kommen Worte. Ein Teil dieser Worte ist aus Erinnerungen gespeist, die wir verarbeitet haben. Ein weiterer Teil beschäftigt sich mit der Einordnung von Alltagserlebnissen. Innerhalb dieser Alltagsverarbeitung haben wir wenigstens zweierlei Tendenzen innerhalb der Gedanken: "passende" Gedanken und "unpassende" Gedanken- je nachdem, wie der "innere Zensor" bewertet. Tja, und wo nun der innere Zensor herkommt, mit dem wir ständig einen Teil unserer Gefühle und Gedanken abwerten (was in uns dann bewußt oder unbewußt zum "Abtreiben" von Gedanken und Gefühlen führt), das kann ebenfalls niemand sagen. Der Eine meint, das sei Mutter, die ihm immer gesagt hat "sowas sagt man nicht", der andere meint, es sei der Vater, die Schule, die Gesellschaft... Allen gemein ist die Einstellung: ich bin es nicht selber, der diese Wahrnehmungen hat und deshalb "töte" ich sie in mir. Jeder polar denkende und arbeitende Mensch ist eben stets geneigt, den scheinbar leichtesten Weg zu gehen, nur wenige entscheiden sich, tatsächlich z.B. den "Abneigungen" zu folgen, obwohl sich ja auf einer bergabgeneigten Ebene (Abneigung) alles ganz von alleine entwickelt. Heute will ich A, merke daß mir das nicht bekommt und darum will ich morgen vielleicht B. Wenn man schon mal soweit gekommen ist, daß man B überhaupt wahrnimmt und dann auch noch einen "Wechsel" im eigenen Willen herstellen kann, dann ist man ja schon fein raus, weil man hat die Möglichkeit, sich zu verändern. Aber immer A,B,A,B,A,B,A... todlangweilig auf Dauer.
Die Sache ist ja die: wir haben Bauch, Herz und Verstand. Aus allen drei Quellen entstehen in uns Worte. Unser Bauch ist heute gefüllt mit Geschmacksvrstärkern, Farbstoffen, künstlichen Zuckerstoffen, chemischen Anteilen in der Nahrung, Pflanzengiften und vor allem mit viel zu viel fettiger Nahrung. Die Stimme, die aus einem heutigen Menschenbauch kommt , kann also nicht gesund sein. Wenn der Menschenbauch heute gesund wäre, dann würde ihm beim Betrachten der Nachrichten übel werden- wird uns aber nicht, weil unser Magen durch all das Gift so allerlei gewohnt ist. Wir weinen ja auch nicht jedesmal, wenn im Fernsehen etwas Schlimmes passiert, obwohl man das ja im Grunde tun müßte. Wir funktionieren halt heute nicht "menschlich"- man sieht da ja auch im Zustand unserer inneren und äußeren gesellschaftlichen Ordnung gespiegelt. Wir sind nicht mehr autark, sind absolut abhängig von allen anderen- als Nationen, als Konsumenten, als Kranke, als Individuum insgesamt. Wir brauchen immer einen polaren Anteil unseres Wesens, der uns in einem inneren Gespräch und in einer inneren Wahrnehmung abgleicht mit dem, was uns begegnet: "will ich das?", "bedeutet das was er da sagt nicht, dass...", "ist erkennbar, daß etwas Schlimmes geschehen wird"...
Deshalb wohne ich ja in Trinity Island, weil das hier so nicht ist ;-)
obwohl: was echt Kacke ist, das sind die Marder hier, die haben mir nämlich wahrscheinlich die Telefonkabel durchgefressen, die Sauöster ;-) Am Dienstag kommt erst mal die Telefongesellschaft- wenn das hier in Belgien mit Baggern vrbunden ist, was die machen müssen, dann dauert das Monate, bis sich etwas tut. Keine Ahnung, wie ich da existieren soll

Toll, was? Wenn man so richtig alles losläßt, dann ergeben sich Probleme, von denen man bisher nur Alpträume hatte. Aber dieses "Schwingen des Karma" passiert bei mir eben sehr irdisch. Innerlich passiert eigentlich nichts Schlimmes, wenn man sich das Abwägen spart und bemerkt, daß die Zeit ohne diesen inneren Streit eigentlich viel angenehmer verläuft. Es hat ja auch etwas mit Verantwortung für sich selber und andere zu tun: ein Gedanke in meinem Kopf, mit dem ich eine "Regung" meines Partners ablehne, feuert eine der Raketen ab, die wieder palästinensische Menschen töten. Ein Flügelschlag eines Schmetterlings am Amazonas dagegen ist freundlich- da fällt nur irgendwo in China ein Reissack um.
Alles was ist, sind wir eben selber. Und keiner kann sagen, wer in uns spricht und wer schreibt. Alles nur menschliche Vermutungen, Empfindungen, Beobachtungen, die je nach "Zugriff" auf den eigenen Geist ja ganz unterschiedlich ausfallen und ja auch einem zeitlichen Wandel unterliegen. Man soll sich mit Wissen nicht beschränken, wenn man ganz von alleine weise ist, oder?