Meditation und Psychotherapie

Ach, ne, worum es hier geht, bestimmst also wieder einmal du? Hast du auch inhaltlich etwas beizutragen oder suchst du nur wieder einen Vorwand um andere zu sanktionieren? Wann trittst du endlich als Moderatorin zurück und überlässt die Aufgabe anderen, die dafür besser geeignet sind?

Wenn von Golfina die Behauptung aufgestellt wird, dass es so viele verschiedene Richtungen der Psychotherapie gibt, dass es doch etwas vermessen ist, diese alle global zu verurteilen, dann ist es doch durchaus berechtigt, einmal nachzufragen, welche therapeutischen Richtungen denn welche Heilungen bewirken können und diese Behauptung nicht einfach im leeren Raum stehen zu lassen. Denn genau dabei geht es um Inhalte.


Also Therapeuten haben ja auch die Funktion eines Moderators, und zwar deswegen, weil sie den Patienten vor eigenen unkontrollierten Auswüchsen schützen wollen, indem sie ihn spiegeln und durch evtl. Maßnahmen wieder mit der Realität konfrontieren, dass das Problem in ihm liegt und nicht in der Umwelt.
Der Prozess den der Therapeuth dadurch auslöst, kann oft als schmerzhaft empfunden werden, ist aber im Endeffekt nichts anderes als ein Kind in der Trotzphase zu beruhigen, dass seine Grenzen in der Welt noch finden muß.
 
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Das ist richtig - und in meinen Augen ist auch Psychotherapie durchaus etwas, was Meditation gut ergänzt. Es gibt ja auch die verschiedenen Arten der Meditation - wenn ich an Shamata und Vipassana denke - die diesen beiden Ansätzen glaube ich sehr gut entsprechen. Die eine Methode widmet sich dem InSichRuhen, die andere dem analytischen Betrachten.

Ich lasse nur hier nicht zu, daß dieses an sich hochinteressante Thema dazu mißbraucht wird, einen gesamten Berufsstand mit Schmutz zu bewerfen. Denn wenn ich dich richtig verstanden habe, geht es dir ja gerade um die gegenseitige Befruchtung und Bereicherung der beiden Richtungen. Denn beiden Ansätzen geht es im Kern um die Ehrlichkeit mit sich selbst, um die Bereitschaft, hinzuschauen, dorthin, wo etwas verändert werden kann und soll.

YEAHYEAHYEAH
 
Du meinst also, entscheident ist, was du zulässt? Du meinst also, du bist das Maß der Dinge, das zu entscheiden hat, wie diese Diskussionen zu führen sind? Solltest du dich da nicht etwas zurückhalten? Geht es dir nicht vielmehr darum, eine offene Diskussion von vornherein zu unterbinden, weil du Angst hast vor dem, was dabei gesagt werden könnte, weil es dein Weltbild zum Einsturz bringen könnte? Das ist jedenfalls mein Eindruck.

Wenn ich also der Meinung bin, dass kein Therapeut in der Lage ist, Menschen wirklich zu heilen, dann ist das für mich eine Tatsache und keine Verunglimpfung des therapeutischen Berufsstandes. Und dir fällt dazu nichts anderes ein, als darin eine Verunglimpfung der Therapeuten zu sehen, die du unbedingt unterbinden solltest? Dazu fällt mir wirklich gar nicht mehr zu ein.

"Ich mach die Welt, wie sie mir gefällt, 3 und 3 macht neune..."

meditativ sein, heisst erst mal ruhig bleiben und nix persönlich nehmen.

psychologisch wäre es, erst mal selbst zu reflektieren, was aber wie gesagt, für manche ohne Therapeuten eben nicht so leicht ist.
 
Hey opti,

diese Betrachtung der Psychotherapie finde ich im großen und ganzen etwas zu einseitig, denn Psychische Krankheiten nur auf den Transmitterhaushalt zu reduzieren wäre nur eine oberflächliche Betrachtung der ZUsammenhänge, die Gedanken und VErhaltensmuster eben auf die Neurophysiologie haben.

Du sagst ja selbst, dass wenn man seine ungesunde und unnatürliche Lebensweise ändern würde, vieles sich von selbst wieder regulieren würde.
Doch für viele ist genau das ohne Therapie nicht möglich, nämlich sich selbst so weit zu reflektieren um den Karren von Selbst aus dem Dreck zu ziehen.

Es hängt auch viel vom eigenen Niveau und Bewusstsein des Patienten ab, inwieweit er zur Selbsterkenntnis fähig ist und diese dann auch umsetzt, integriert und beibehält.
Ein Therapeuth erfüllt oft "nur" die Funktion eines Spiegels, Moderators und Supervisors, der dem Patieneten hilft, seine Konflikte nach außen zu verlagern, um sie selbst objektiv betrachten zu können.
Auch ist es erwiesen, dass die Gesprächstherapie eine klärende und erleichternde Wirkung auf die Psyche hat, denn durch das AUS-sprechen, findet eine befreiung und Katharsis statt.
Es geht ja darum verschüttetes und unbewusstes ins Bewusstsein zu holen, es zu betrachten, wirken zu lassen, Gefühle noch einmal bewusst zu durchleben um sie dann eben gehen zu lassen.
Auch ist es Aufgabe des Therapeuthen einen Wertfreien Raum zu erzeugen, der dem Patienten dadurch mehr Neutralität in der Selbstreflexion erlaubt.

Auch die Aussage generell so über Psychotherapueten zu urteilen, sie wären so krank wie ihre Patienten ist etwas sehr weit aus dem Fenster gelehnt.
Sicher gibt es einige Therapeuten die selbst vielleicht einen Schlag haben, die gibt es aber unter den spirituellen Lehrern bestimmt auch und generell in jeder Gruppe, wahrschenlich ist der prozentuale Anteil, sogar überall gleich hoch:weihna1

Was sogenannte ernsthafte psychische Erkrankugne angeht, bin ich mir mitlerweile eher sicher das nur die PSychologie oder Psychatrie diese behandeln kann und das bei stark entgleisten Hirnen, die durch jahre- oder jahrzehntelange selbstzerstörerische Lebensweise, erblice Einflüsse oder sonstige Faktoren erst mal medikamentös behandelt werden müßen.

Nur zur Info: Ich war mal absoluter Gegener der Psychopharmakologie und es gibt auch verdammt viel gute Gründe dafür(vor allem wegen fachlicher und menschlicher Inkompetenz der Naturwissenschaftler), habe aber mitlerweile so viel gesehen, was positives dadurch bewirkt werden kann, dass sich die Waagschalen im Moment ausgleichen.

Ein Mensch der jahrelang vor sich hindämmert, in seiner Unbewusstheit, in seinen Konditionierungen, Neurosen und Ängsten und dadurch vom Leben abgeschnitten ist, dessen Hirn kommt einfach durcheinander und das kann immer schlimmer werden, bis zu schwersten Psychosen, Schizophrenie, Bi-polare Depressionen und das was die Leute darin erleben fühlt sich oft sehr spirituell an, oft ist es das auch, aber wie durch einen verzerrenden Filter.
Der Wahnsinn halt:mad2:

Typisch für unsere gesellschaft ist auch die Isolierung und oft entstehen psychische Krankheiten in der Isolierung, weil keine Möglichkeit besteht seine eigene Welt/Spinnereien mit der "Realität" abzugleichen, daraus entsteht oft VErfolgungswahn, Depression, Manie, Schizophrenie.

EIn Therapeuth ist für viele MEnschen jemand zu dem sie das erste mal überhaupt eine Art von Beziehung aufbauen, oder lernen eine gesunde Beziehung zu führen, die den Umständen GEmäß aufgebaut wird.

Das sind zu tiefst menschliche Themen und viele haben halt sehr viel unmenschliches erlebt, dass sie über diesen Weg wieder zum Leben hingeführt werden.
Im Endeffekt ist es ja eh der patient selbst, der seinen Weg geht und entscheidet, der Therapeut kann spiegeln, vielleicht auch mal wachrütteln, wobei er davon ausgehen kann, das die Dinge im Bewusstsein auftauchen sobald der Patient selbst dafür bereit ist.
Manchmal dauert es eben Jahre um sich einem Schmerz zu nähern, bis man innerlich stark genug ist es auszuhalten.

Osho sagte über Meditation und Psychotherapie:
Der Osten ist schon immer den Weg der Bewusstheit gegangen, der Westen geht nun den Weg der Liebe, doch erst beides zusammen, Bewusstheit und Liebe lassen einen Menschen ganz werden.

So ist das hier ja eh schon gesagt worden, Therapie und Meditation als zwei Seiten einer Medallie.

LG Mr.B.Rasta

Hallo Rasta

Kompliment für deinen hervorragenden Beitrag. Eigentlich kann ich dir in fast allen Punkten zustimmen, wenn ich auch zu dem einen oder anderen Punkt einige Anmerkungen machen möchte. Du hast natürlich recht, dass es eine ganze Menge Menschen gibt, die eines Therapeuten bedürfen, um sich von ihrem psychischen bzw. psychosomatischen Leid zu befreien. An diese Menschen hatte ich ehrlich gesagt nicht gedacht, als ich meinen Beitrag schrieb. Ich bin schlicht und einfach davon ausgegangen, dass jeder selber in der Lage sei, sich mit seinem psychischen Leid auseinander zu setzen. Aber dazu ist natürlich keineswegs jeder in der Lage. Die große Mehrheit der Menschen braucht sehr lange und tiefe Gespräche, um sich mit ihren Ängsten, Ansichten und Vorstellungen auseinander zu setzen. Ist allerdings ein gewisses Bewusstsein geschaffen, dann sehe ich durchaus die Möglichkeit, dass die Menschen in der Lage sind, ihren Weg alleine weiter fortzusetzen. An diesen Personenkreis hatte ich in erster Linie gedacht, als ich meinen Beitrag schrieb. Das hatte ich aber nicht angemerkt und ich hatte auch nicht gesagt, dass es meistens langer innerer Auseinandersetzungen bedarf, um dieses Bewusstsein zu erschaffen.

Aber da fällt mir gerade mein eigener spiritueller Weg ein. Bevor ich die Initiative ergriff, hatte ich sehr unter meiner Lebensweise zu leiden. Es war natürlich überhaupt nicht schwer, dies für mich zu erkennen. Aber ich führte zu jener Zeit keine therapeutischen Gespräche, sondern änderte schlicht und einfach mein Leben. Ich denke, jeder, der sein Leben ein wenig aufmerksam beobachtet, sollte eigentlich erkennen, was in seinem Leben schief läuft. Und was war die Folge der Änderung meines Verhaltens? Ich entstieg wie Phönix der Asche. Es fanden also keine therapeutischen Gespräche statt, sondern es änderte sich, aufgrund meines veränderten Verhalten, meine Physiologie. Es erfolgte eine Heilung auf physiologischer Ebene. Blockaden lösten sich auf, Ängste verschwanden und am Ende stellte sich eine große Seligkeit bei mir ein.

Bei den Therapeuten bin ich etwas anderer Meinung als du. Das liegt aber wohl daran, dass ich einen etwas anderen Anspruch an die Heilung stelle. Ein Therapeut kann für die Menschen eine sehr große Hilfestellung sein. Er kann den Menschen ein gewisses Bewusstsein vermitteln, er kann den Menschen ein Spiegel sein, in dem sie sich selber wiedererkennen können. Aber dies ist eben auch nur in einem gewissen Rahmen möglich. Der Therapeut kann den Menschen helfen, die Gesundheit bis zu einem gewissen Grad wieder herzustellen. Mit den innersten Mysterien der menschlichen Seele, damit meine ich den Weg der zur Selbstverwirklichung, zur Gesundheit an Leib und Seele, führt, sind die allermeisten Therapeuten allerdings nicht vertraut. Mit anderen Worten, sie haben das Nirvana selber nicht verwirklicht.

Ich denke, die große Mehrheit aller Therapeuten hat genau so an psychischen Erkrankungen zu leiden, wie ihre Patienten, an Erkrankungen, die sie selber zu heilen nicht in der Lage sind, weil ihnen das nötige Wissen, die nötige Einsicht oder der Mut zur Veränderung ihres Lebens fehlt. Denn diese Veränderungen können sehr gravierend sein und ihren ganzen Lebensrhytmus, ihre ganzen Lebensgewohnheiten, ganz schön durcheinanderwirbeln. Ich sehe die Arbeit der Therapeuten also im Großen und Ganzen als sehr sinnvoll an, aber ich sehe auch die Beschränkungen, der die meisten Therapeuten unterliegen.

Die Gruppe der schwer psychisch erkrankten Menschen, die die Behandlung eines Psychiaters benötigen, habe ich in meiner Betrachtung dabei ausgeschlossen.
 
denn Psychische Krankheiten nur auf den Transmitterhaushalt zu reduzieren wäre nur eine oberflächliche Betrachtung der Zusammenhänge

Ich möchte speziell auf diesen Punkt noch einmal eingehen. Ich glaube, dass es keineswegs eine oberflächliche Betrachtung ist, sogenannte psychische Erkrankungen unter dem Aspekt der Physiologie zu betrachten.

Allgemein geht man davon aus, das psychische, bzw. psychosomatische Erkrankung durch Einwirkungen Dritter auf die Psyche entstehen, also durch emotionale Verletzungen die durch Eltern, Feunde, Bekannte oder Mitmenschen geschehen. Das ist sicherlich richtig. Diese Verletzungen führen letzten Endes zu einer Veränderung der Physiologie des Menschen. Die im Gehirn gespeicherten emotionalen Verletzungen liegen in Form verschiedener Molekülverbindungen vor. Gesundheit kann also nur eintreten, wenn der biochemische Prozess, der zur Bildung dieser Molekülverbindungen geführt hat, rückgängig gemacht wird.

Aber ich glaube, dass die meisten psychischen, psychosomatischen und normalen Erkrankungen gar nicht durch die Einwirkung auf die Psyche geschehen, sondern schlicht und einfach durch die permanante sexuelle Verausgabung. Dies führt dazu, dass die Physiologie derart stark und nachhaltig geschädigt wird, dass der gesamte Hormonhaushalt, der gesamte Stoffwechsel auf Dauer, meist sogar auf Jahre oder Jahrzehnte geschädigt wird. Dies hat nicht nur Angst, Wut, Hass und Traurigkeit zur Folge, sondern eine breite Palette an Krankheiten. Zu diesen Krankheiten zählen: Erkrankungen von Dick-, Mast- u. Enddarm, Anus, Blut, Prostata, Beine, Knochen, Zellaufbau, Steißbein, Füße, Fortpflanzungsorgane, Nieren, Blase, Blut, Lymphe, Verdauungssäfte, Beckenraum, usw. um nur einmal einige wenige zu nennen.

Die permanente Verausgabung der Sexualsekrete hat also gravierende gesundheitlichen Folgen. Die Menschen Fragen sich natürlich auch nicht wirklich, wie diese Erkrankungen entstanden sind, sondern sie gehen damit zum Arzt, sei es zum Psychotherapeuten, zum praktischen Arzt oder zum Facharzt und erhoffen sich von diesen Ärzten Heilung. Sie können aber noch so oft zum Therapeuten gehen und sich mit dem noch so lange unterhalten, sie können von einer Therapie zur nächsten laufen und von einem Arzt zum nächsten oder sie können jeden Sonntag in die Kirche gehen und zu Gott beten, es wird sich an ihrem Wohlbefinden, an ihrer Gesundheit nichts ändern, solange sie weiterhin pausenlos ihre besten Energien für ihre kurzfristige sexuelle Befriedigung vergeuden.
 
Aber da fällt mir gerade mein eigener spiritueller Weg ein. Bevor ich die Initiative ergriff, hatte ich sehr unter meiner Lebensweise zu leiden. Es war natürlich überhaupt nicht schwer, dies für mich zu erkennen. Aber ich führte zu jener Zeit keine therapeutischen Gespräche, sondern änderte schlicht und einfach mein Leben. Ich denke, jeder, der sein Leben ein wenig aufmerksam beobachtet, sollte eigentlich erkennen, was in seinem Leben schief läuft. Und was war die Folge der Änderung meines Verhaltens? Ich entstieg wie Phönix der Asche. Es fanden also keine therapeutischen Gespräche statt, sondern es änderte sich, aufgrund meines veränderten Verhalten, meine Physiologie. Es erfolgte eine Heilung auf physiologischer Ebene. Blockaden lösten sich auf, Ängste verschwanden und am Ende stellte sich eine große Seligkeit bei mir ein.

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Ich denke, die große Mehrheit aller Therapeuten hat genau so an psychischen Erkrankungen zu leiden, wie ihre Patienten, an Erkrankungen, die sie selber zu heilen nicht in der Lage sind, weil ihnen das nötige Wissen, die nötige Einsicht oder der Mut zur Veränderung ihres Lebens fehlt. Denn diese Veränderungen können sehr gravierend sein und ihren ganzen Lebensrhytmus, ihre ganzen Lebensgewohnheiten, ganz schön durcheinanderwirbeln. Ich sehe die Arbeit der Therapeuten also im Großen und Ganzen als sehr sinnvoll an, aber ich sehe auch die Beschränkungen, der die meisten Therapeuten unterliegen.

Zum ersten Teil:
Heilung auf physiologischer Ebene ist meist automatisch auch ein Prozess auf psychischer Ebene bzw. umgekehrt. Die Psyche und die Physe hängen aufgrund immunologischer und endokriner Prozesse so stark zusammen, dass es praktisch ein endloses Forschungsfeld der Neurologie, Immunologie, Biopsychologie, Endokrinologie usw. darstellt. Das, was man bisher weiss, ist nur ein Bruchteil der ganzen Prozesse, obwohl es einem jetzt schon nach extrem viel Wissen vorkommt.

Zum zweiten Teil:
In der Schweiz, zumindest im Kanton Zürich, ist es so, dass du im Laufe der Ausbildung zum Psychotherapeuten selber Therapiestunden besuchen musst und zwar nicht gerade wenig (wieviel genau wollt ihr gar nicht wissen ;) ). Daher stammt wohl auch das Vorurteil, dass jeder Psychotherapeut selber einen Therapeuten hat.

Nur mein bescheidener Körnchen-Senf ;)
 
mein eindruck ist ,dass die psychotherapie soweit reicht bis zur erkenntnis ,dass eine wandlung der persönlichkeit nur durch das göttliche licht geschieht und geschehen kann und eine korrektur nur durch das innere licht geschieht -dem man sich so nach und nach öffnet .also das ziel der psychotherapie beginnt dort-und ist doch ihr eigentliches ende -wo die spiritualiät beginnt.
ich mach es mir nicht leicht mit dieser aussage.
28 jahre sind dies meine themen aus eigener leidens -und freudensgeschichte.
der sprung über den abyss ist der sprung hinein in dein leben ohne netz und doppelten boden .paradoxerweise agiert man vor diesem hintergrund am sichersten-denn man weiss hier beginnt leben wie es ursprünglich gemeint ist -als eine entdeckungsreise der eigenen seele als geburt der eigenen seele als kind gottes.
er will uns beschenken und wir sollten lernen diese geschenke anzunehmen wie sie auch ursprünglich gemeint sind .und die freude ,die wir dabei empfinden sollten wir weitergeben -diese kleine bitte hat er an uns -doch dies geschieht von ganz alleine bald sehr schnell -wenn wir erst gelernt haben -seine geschenke zu sehen und anzunehmen.
alles liebehw
 
Also Therapeuten haben ja auch die Funktion eines Moderators, und zwar deswegen, weil sie den Patienten vor eigenen unkontrollierten Auswüchsen schützen wollen, indem sie ihn spiegeln und durch evtl. Maßnahmen wieder mit der Realität konfrontieren, dass das Problem in ihm liegt und nicht in der Umwelt.

Es ist mir zu stark vereinfacht, zu sagen, das Problem läge auf jeden Fall immer beim Patienten, denn der Therapeut spiegelt keineswegs eine neutrale Position innerhalb unserer Gesellschaft wieder. Er hat genauso, wie die meisten Menschen die momentanen gesellschaftlichen Werte, auch wenn sie noch so fragwürdig und bedenklich sind, größtenteils verinnerlicht und akzeptiert und ist dabei vielleicht sogar selbst ein wenig abgestumpft oder verroht. Er hinterfragt die Dinge vielfach nicht mehr, er hat sie geschluckt, anstatt seiner Empörung Luft zu verschaffen.

Oft denke ich, dass besonders Therapeuten, die tagtäglich mit dem ganzen menschlichen Leid unserer Gesellschaft konfrontiert werden, sich eigentlich mit einem lautstarken Protest an die Öffentlichkeit wenden müssten. Aber es passiert, von einigen Ausnahmen abgesehen, ich erinnere an den Psychoanalytiker Horst Eberhard Richter, der sich sehr intensiv in die gesellschaftliche Diskussion einbrachte, gar nichts. Darf man dies als Gleichgültigkeit, Interesselosigkeit, Kaltherzigkeit oder mangelnde Sensibilität dieses Berufsstandes bezeichnen? Es kommt mir ehrlich gesagt manchmal so vor.

Was geht denn besonders in vielen jungen Menschen vor und zwar besonders in den jungen Menschen, die ihr ganzes Unbehagen, ihre ganze Frustration mit Gewalt in die Öffentlichkeit tragen? Sie spüren sehr genau die Verlogenheit, die Rücksichtslosigkeit, die Inhumanität und Lieblosigkeit dieser Gesellschaft unter der wir alle zu leiden haben. Sie schlucken dieses Unbehagen nicht hinunter, sie ignorieren es nicht, wie die meisten Menschen es machen, sondern sie tragen es in sich und haben sogar den Mut diesem Impuls Ausdruck zu verleihen. Mit anderen Worten, sie sind im Gegensatz zu den meisten Menschen noch sehr lebendig, ihr Mitgefühl, ihre soziale Verantwortung und ihr Unrechtsbewusstsein sind noch sehr intakt.

Wenn man die Therapie also allein auf die emotionale Verletzung, auf das individuelle Leid begrenzt und die gesellschaftlichen Randbedingungen mit ihrem mitunter äußerst destruktiven, zerstörerischen, raffgierigen, egoistischen und aggressiven Habitus außer acht lässt, dann kann sich auch die Therapie nur in diesem Rahmen bewegen, denn dann geht es nicht wirklich um die Heilung des einzelnen Menschen, sondern um die Anpassung an die jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnisse, damit der Mensch wieder ein stilles, zustimmendes und angepasstes Mitglied der Gesellschaft wird.

Wir sollten uns bemühen keine braven, duckmäuserischen und angepassten Menschen zu erziehen, sondern viele kleine und große Jesuse, Buddhas, Mahatma's und wie sie alle heißen.
 
Es ist mir zu stark vereinfacht, zu sagen, das Problem läge auf jeden Fall immer beim Patienten, denn der Therapeut spiegelt keineswegs eine neutrale Position innerhalb unserer Gesellschaft wieder. Er hat genauso, wie die meisten Menschen die momentanen gesellschaftlichen Werte, auch wenn sie noch so fragwürdig und bedenklich sind, größtenteils verinnerlicht und akzeptiert und ist dabei vielleicht sogar selbst ein wenig abgestumpft oder verroht. Er hinterfragt die Dinge vielfach nicht mehr, er hat sie geschluckt, anstatt seiner Empörung Luft zu verschaffen.

Oft denke ich, dass besonders Therapeuten, die tagtäglich mit dem ganzen menschlichen Leid unserer Gesellschaft konfrontiert werden, sich eigentlich mit einem lautstarken Protest an die Öffentlichkeit wenden müssten. Aber es passiert, von einigen Ausnahmen abgesehen, ich erinnere an den Psychoanalytiker Horst Eberhard Richter, der sich sehr intensiv in die gesellschaftliche Diskussion einbrachte, gar nichts. Darf man dies als Gleichgültigkeit, Interesselosigkeit, Kaltherzigkeit oder mangelnde Sensibilität dieses Berufsstandes bezeichnen? Es kommt mir ehrlich gesagt manchmal so vor.

Was geht denn besonders in vielen jungen Menschen vor und zwar besonders in den jungen Menschen, die ihr ganzes Unbehagen, ihre ganze Frustration mit Gewalt in die Öffentlichkeit tragen? Sie spüren sehr genau die Verlogenheit, die Rücksichtslosigkeit, die Inhumanität und Lieblosigkeit dieser Gesellschaft unter der wir alle zu leiden haben. Sie schlucken dieses Unbehagen nicht hinunter, sie ignorieren es nicht, wie die meisten Menschen es machen, sondern sie tragen es in sich und haben sogar den Mut diesem Impuls Ausdruck zu verleihen. Mit anderen Worten, sie sind im Gegensatz zu den meisten Menschen noch sehr lebendig, ihr Mitgefühl, ihre soziale Verantwortung und ihr Unrechtsbewusstsein sind noch sehr intakt.

Wenn man die Therapie also allein auf die emotionale Verletzung, auf das individuelle Leid begrenzt und die gesellschaftlichen Randbedingungen mit ihrem mitunter äußerst destruktiven, zerstörerischen, raffgierigen, egoistischen und aggressiven Habitus außer acht lässt, dann kann sich auch die Therapie nur in diesem Rahmen bewegen, denn dann geht es nicht wirklich um die Heilung des einzelnen Menschen, sondern um die Anpassung an die jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnisse, damit der Mensch wieder ein stilles, zustimmendes und angepasstes Mitglied der Gesellschaft wird.

Wir sollten uns bemühen keine braven, duckmäuserischen und angepassten Menschen zu erziehen, sondern viele kleine und große Jesuse, Buddhas, Mahatma's und wie sie alle heißen.

Ja, vielen Dank Opti, das ist ein ganz wichtiges Thema für diesen Thread, wie ich finde.
Einerseits finde ich es sehr wichtig zu begreifen, dass Therapeuten keine Übermenschen sind und dass einige Therapeuten sicherlich auch selbst sehr viele ungelöste Probleme haben.
Andererseits ist es aber auch wichtig zu sehen, dass diese Tatsache nicht zu einer pauschalen Ablehnung der Therapie führen sollte, dass zumindest die Gefahr besteht, dass die Verurteilung der THerapie durch den eigenen Widerstand gegen Therapie (unbewusst) motiviert sein kann.

Die Spannung zwischen diesen beiden Position ist recht deutlich erkennbar.

Ich kenne persönlich einige Psychotherapeuten, die mit mir studierten und mit mir befreundet sind, die mir oft von ihren Problemen erzählt haben, die sich jedoch selbst vor einer Therapie immer gesträubt haben und die jetzt gegenwärtig tatsächlich die Rolle des Therapeuten ausüben :clown:
So etwas gibt es. Ja.
Und natürlich ist es auch nicht einfach klar, dass all die Therapeuten, die auch selbst 2-8 Jahre eine Therapie gemacht haben - wie das manchmal in der Psychoanalyse-Therapie-Ausbildung der Fall ist - als "geheilt" betrachtet werden können.

Wir sitzen EINERSEITS alle im Boot der Gesellschaft, die eine soziale Evolution hinter sich hat, die zwar "relativ" fortgeschritten ist, aber eben noch nicht "geheilt" ist. Wir erleben alle eine Kindheit in einer Gesellschaft, welche die Kindheitszeit auf eine bestimmte ARt und Weise organisiert, die bestimmte typische Verletzungen impliziert.
IN DIESEM RAHMEN muss man dann aber auch sicherlich ANDERERSEITS differenzieren. Es gibt tatsächlich Menschen, die viele ihrer Probleme gelöst, viele ihrer Verletzungen geheilt haben, die selbst eine liebevolle Haltung in der Therapie als Therapeut aufrecht erhalten können. Und diese Menschen können dann auch wirklich "helfen", "stützen", etc. . Es sind nicht ALLE gleich.


Das Paradox hierbei ist dann, dass ein Mensch, der eine Therapie beginnt, der sich also selbst eingesteht, psychische Probleme zu haben, sonst würde er die Therapie nicht beginnen, im Laufe der Therapie, WENN IN DER THERAPIE starke PROBLEME zwischen dem Therapierten und dem Therapeuten auftreten, entscheiden muss, ob der Therapeut derart Probleme hat, dass diese die Therapie verunmöglichen oder dass die Probleme vor allem durch ihn selbst verursacht werden.
Das scheint mir wirklich beinahe ein Dilemme zu sein.

Es ist beispielsweise möglich, dass der eine von seinem Therapeuten wirklich unterdrückt wird, aber seinen Therapeuten idealisiert und bei sich die Schuld sucht, und sich damit die Chance nimmt, bei einem besseren Therapeuten eine Therapie zu machen.

Es ist aber auch möglich, dass ein anderer seine eigenen Probleme derart auf den Therapeuten projiziert, sich immer wieder von ihm verletzt fühlt, also immer wieder seine Verletzungen als durch den Therapeuten verursacht erlebt, dass er die Therapie abbricht und von der ganzen "Therapeuten"-Welt enttäuscht ist und sich damit die Chance nimmt, aus seinem inneren Gefängnis herauszukommen.

Liebe Grüße,
Energeia
 
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Es ist aber auch möglich, dass ein anderer seine eigenen Probleme derart auf den Therapeuten projiziert, sich immer wieder von ihm verletzt fühlt, also immer wieder seine Verletzungen als durch den Therapeuten verursacht erlebt, dass er die Therapie abbricht und von der ganzen "Therapeuten"-Welt enttäuscht ist und sich damit die Chance nimmt, aus seinem inneren Gefängnis herauszukommen.

Liebe Grüße,
Energeia

Das ist ein ganz bemerkenswerter Punkt. Ein guter Therapeut trifft gelegentlich ins Schwarze - und das tut dann meist weh. Da ist die Eigeninitiative gefragt - bin ich jetzt bereit, ehrlich hinzuschauen oder nicht. Die Befreiung, die man erlebt, wenn man sich auf diesen Schmerz einläßt, ist dann unbezahlbar. Das ist dann das, was wiederum auf die Ebene der Meditation zurückwirkt, so habe ich das bis jetzt erlebt.

Es läuft wohl darauf hinaus, ob man wirklich bereit ist, sich ehrlich mit sich selbst auseinanderzusetzen.
 
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