Meditation und Enthaltsamkeit

Ch'an schrieb:
Das sehe ich auch so.



Ich denke Sexualität kann nicht einfach so ausgelöscht werden, sowenig wie das Ego. Obwohl das die einfachste "Methode" wäre. Man kann aber beides genaustens studieren. Besonders die Gedanken über Sexualität und Lustgewinn. Am besten geschieht dies während der Meditation, einer Meditation die Konzentation und Observation beinhaltet. Das gute daran ist, dass man während der Meditation seiner Lust nach sexueller Befriedigung nicht folgen kann und daher zumindest schon mal während dieser Zeit Brahmacharya praktiziert.:)

Daher, je länger man meditiert, desto effizienter wird Brahmacharya.

Ch'an

*g* das stimmt tatsächlich ... und wenn man von den Gedanken freier wird kann man ausserdem kein Karma erzeugen :-) Man müsste eigentlich viel mehr meditieren. Ich merke jedenfalls bei mir, dass hier Disziplin sehr wichtig ist ... tägliche Meditation ist ein MUSS, wenn man spürbare Fortschritte erzielen möchte. Und wenn man regelmäßig meditiert dann ergibt sich alles andere im Leben wie von selbst. Jeder will zwar spirituell weiterkommen, aber das geht nun mal nicht ohne Meditation. Zuerst ist es deswegen wichtig die eigene Trägheit zu überwinden ... und auch nach Jahren darf man bei der Meditation nicht nachlässig werden, denn die Tricks des Egos reichen weit ... und schon hat man aufgehört. Jede einzelne Minute Meditation ist eine Investition in die eigene Seele und stärkt ihre Kraft.

Eines ist klar:

Meditation führt den Menschen vom Körperlichen weg ... führt also langfristig automatisch zur Enthaltsamkeit. Andererseits kann ich für mich bestätigen, dass sexuelle Mäßigung, wie ich sie gerade betreibe, sich auch förderlich auf die Meditation auswirkt. Das hab ich jetzt am eigenen Leib verspürt. Heute hatte ich z.B. eine so tiefe Meditation wie noch nie in den letzten 1,5 Jahren, wo ich jetzt meditiere. Es geht einfach besser mit der Konzentration. Und wenn ich vielleicht ein Mal pro Woche Druck ablasse, dann ist das für den Anfang vernachlässigbar. Wahrscheinlich reduziert sich die Häufigkeit mit der Zeit sogar noch, aber darüber zerbreche ich mir jetzt noch nicht den Kopf. Ich weiß nur ... wenn die Gedanken nach längerer Zeit der Mäßigung Überhand nehmen, und meine Kontrolle sinkt, dann ist es besser da Druck abzulassen, denn danach sind sie Gedanken weg, und der Kopf ist wieder frei.

Es gibt übrigens auch eine sehr gute Yogi-Übung, wie man die Sexualenergie, die ja im Sexualchakra gespeichert wird, zum Solarplexuschakra raufziehen kann. Macht das jemand von euch, oder kennt das jemand? Man wendet diese Übung dann an, wenn die Sexualenergie gerade besonders stark wirkt und das soll dann auch ein wenig lustmindernd wirken. Wenns jemanden interessiert kann ich das mal posten.

lg
Topper
 
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TopperHarley schrieb:
*g* das stimmt tatsächlich ... und wenn man von den Gedanken freier wird kann man ausserdem kein Karma erzeugen :-) Man müsste eigentlich viel mehr meditieren. Ich merke jedenfalls bei mir, dass hier Disziplin sehr wichtig ist ... tägliche Meditation ist ein MUSS, wenn man spürbare Fortschritte erzielen möchte. Und wenn man regelmäßig meditiert dann ergibt sich alles andere im Leben wie von selbst. Jeder will zwar spirituell weiterkommen, aber das geht nun mal nicht ohne Meditation. Zuerst ist es deswegen wichtig die eigene Trägheit zu überwinden ... und auch nach Jahren darf man bei der Meditation nicht nachlässig werden, denn die Tricks des Egos reichen weit ... und schon hat man aufgehört. Jede einzelne Minute Meditation ist eine Investition in die eigene Seele und stärkt ihre Kraft.

Eines ist klar:

Meditation führt den Menschen vom Körperlichen weg ... führt also langfristig automatisch zur Enthaltsamkeit. Andererseits kann ich für mich bestätigen, dass sexuelle Mäßigung, wie ich sie gerade betreibe, sich auch förderlich auf die Meditation auswirkt. Das hab ich jetzt am eigenen Leib verspürt. Heute hatte ich z.B. eine so tiefe Meditation wie noch nie in den letzten 1,5 Jahren, wo ich jetzt meditiere. Es geht einfach besser mit der Konzentration. Und wenn ich vielleicht ein Mal pro Woche Druck ablasse, dann ist das für den Anfang vernachlässigbar. Wahrscheinlich reduziert sich die Häufigkeit mit der Zeit sogar noch, aber darüber zerbreche ich mir jetzt noch nicht den Kopf. Ich weiß nur ... wenn die Gedanken nach längerer Zeit der Mäßigung Überhand nehmen, und meine Kontrolle sinkt, dann ist es besser da Druck abzulassen, denn danach sind sie Gedanken weg, und der Kopf ist wieder frei.

Topper

So formuliert kann ich dem auch nur zustimmen :liebe1:
Wenn man nicht wirklich enthaltsam lebt sondern nur seine Sexual Gedanke entwas steuert ist das schon viel Wert.
 
Hallo auch,

ich möchte nach Durchlesen dieser Beiträge ein paar Fragen allgemeiner Natur loswerden.

Die Überschrift heißt Meditation und Enthaltsamkeit, also verstehe ich das richtig, daß Ihr die beiden ´Positionen´ in einem Zusammenhang seht ? Denn Meditation heißt ja nicht gleichzeitig enthaltsam zu sein und enthaltsam zu sein, heißt nicht gleichzeitig sich in regelmäßiger Meditation zu üben. Wobei da noch die Frage wäre, welche unterschiedlichen Meditationspraktiken kommen in Frage ? Gibt es überhaupt Unterschiede ? Gibt es eine bestimmte Meditationsform, die nur in Begleitung zu einer parallel dazu ins Leben einfliessenden Enthaltsamkeit ausgeübt wird ?

Nächster Punkt: Muss Enthaltsamkeit geübt werden ? Was gibt es da für Praktiken ? Ich fürchte, mir wird das etwas zu kompliziert. Entweder man lebt enthaltsam oder man lebt es nicht, oder ?

Das war meine Frage zu Beginn: Gibt es Konzepte für Enthaltsamkeit ?

Ich persönlich würde es ganz einfach auf den Punkt bringen:

Warum enthaltsam ?

1. Weil es den Menschen aus einem Teil emotionaler Verstrickungen lösen kann.
2. Weil ´Nichtenthaltsamkeit´ in der Tat ´Verschleuderung von Lebenskraft´ bedeuten kann.
3. Weil die permanente Beschäftigung mit einem ´Gegenpol´ und allen dazugehörigen Freuden sowie auch Diskrepanzen, Verwicklungen etc. vielleicht davon abhält seine eigenen tiefsten Tiefen anzuschauen und zu integrieren. Kann zwar auch dazu führen, das man genau diese vorgeführt bekommt, aber oft fehlt dann der nötige Abstand, um es wirklich integrieren zu können.
4. Weil die sexuellen Ausuferungen in der Gesellschaft teilweise Ausmaße angenommen zu haben scheinen, die sich zum Teil in einem dekadenten Zusammenbruch des Bewußtseins äußern. (Man braucht sich nur die Vielfalt der Medienlandschaften anzuschauen).
5. Weil sich durch gelebte Enthaltsamkeit der Blick für Wesentliches außerhalb der Normen einer durch Medien u.a. konditionierten Gesellschaft klären kann. (u.a.m. Nur ein paar Beispiele im Konjunktiv – heißt nicht, daß es so ist, könnte aber sein.)

Wie enthaltsam sein ? Ganz einfach – enthaltsam sein.

Brauche ich dafür irgendwelche Anleitungen ? Eigentlich nicht.

War das jetzt alles zu einfach gehalten ? Natürlich war es das. Es gibt eine Menge Argumente derer, die nicht enthaltsam leben, die das natürlich ganz anders sehen.

Aber irgendwie muß ich ja mal in dieses Thema reinkommen und beim Lesen der Beiträge über Exerzitien usw. fiel es mir wirklich schwer. Versteht mich also nicht falsch, ICH möchte gerne verstehen, was da in den Köpfen so los ist. Daher meine vielen, vielen Fragen. Bin allerdings auch nicht verschnupft, wenn keiner darauf antworten mag - nebenbei :) . Ist ja ein ziemlich persönliches Thema.

Letzte Frage: Kann der sexuelle Drang nicht einfach einmal – wenn die Zeit dafür reif ist – abgelegt werden ? Wie eine Zeitung, die man zu Ende gelesen hat und deren Bestimmung für den Altpapiercontainer nun einfach gekommen ist ?
 
meine erfahrung in foren und überhaubt ist :ich will von mir sprechen,um etwas zu sagen : alles andere steht ja schon geschrieben.
ich meditiere schon über zwanzig jahre.sexualität lebe ich schon mindestens seit meiner geburt.
was enthaltsamkeit bedeutet für mich, ist mir nicht so sehr klar: eher sehr unklar.

da sexualität mich noch nie zufrieden machte , intressiert mich das thema "enthaltsamkeit".
doch ich werde persönlich werden . ich werde bei jedem thema persönlich.


toak:)
 
TopperHarley schrieb:
*g* das stimmt tatsächlich ... und wenn man von den Gedanken freier wird kann man ausserdem kein Karma erzeugen :-) Man müsste eigentlich viel mehr meditieren. Ich merke jedenfalls bei mir, dass hier Disziplin sehr wichtig ist ... tägliche Meditation ist ein MUSS, wenn man spürbare Fortschritte erzielen möchte. Und wenn man regelmäßig meditiert dann ergibt sich alles andere im Leben wie von selbst. Jeder will zwar spirituell weiterkommen, aber das geht nun mal nicht ohne Meditation. Zuerst ist es deswegen wichtig die eigene Trägheit zu überwinden ... und auch nach Jahren darf man bei der Meditation nicht nachlässig werden, denn die Tricks des Egos reichen weit ... und schon hat man aufgehört. Jede einzelne Minute Meditation ist eine Investition in die eigene Seele und stärkt ihre Kraft.

Du sagst es.
Unser sexuelles Verhalten ist Karma. Auch unsere Geburt ist Karma. Viele haben ein kompliziertes (vor allem sexuelles) Karma. Meditation hilft uns, kompliziertes Karma zu verändern und zu reduzieren. Und, wie du sagst, wenn du das Denken während der Medi übersteigst, wird auch keines mehr erzeugt. Kurz gesagt, Meditation, in meinem Fall Zazen, erzeugt das beste Karma überhaupt.

TopperHarley schrieb:
Eines ist klar:

Meditation führt den Menschen vom Körperlichen weg ... führt also langfristig automatisch zur Enthaltsamkeit.

Ja, Meditation führt zur Ichauflösung und dadurch zur Enthaltsamkeit und dadurch zu Bewusstseinserweiterung, weil dann das kosmische Bewusstsein zum tragen kommt. Jenseits von Illusionen und Visionen.:)

TopperHarley schrieb:
Andererseits kann ich für mich bestätigen, dass sexuelle Mäßigung, wie ich sie gerade betreibe, sich auch förderlich auf die Meditation auswirkt. Das hab ich jetzt am eigenen Leib verspürt. Heute hatte ich z.B. eine so tiefe Meditation wie noch nie in den letzten 1,5 Jahren, wo ich jetzt meditiere. Es geht einfach besser mit der Konzentration. Und wenn ich vielleicht ein Mal pro Woche Druck ablasse, dann ist das für den Anfang vernachlässigbar. Wahrscheinlich reduziert sich die Häufigkeit mit der Zeit sogar noch, aber darüber zerbreche ich mir jetzt noch nicht den Kopf. Ich weiß nur ... wenn die Gedanken nach längerer Zeit der Mäßigung Überhand nehmen, und meine Kontrolle sinkt, dann ist es besser da Druck abzulassen, denn danach sind sie Gedanken weg, und der Kopf ist wieder frei.

Sexuelle Mässigung, wenn ohne Zwang ausgeführt, ist tatsächlich förderlich für die Meditation. Es sind dann viel weniger ablenkende Gedanken vorhanden.
Das mit dem Druckablassen sagst du gut, denn wie das Wort sagt, ist genügend Druck vorhanden, ist automatisch en Ablass von nöten. Alles andere könnte sich fatal auswirken. Es ist sogar ratsam, Anfangs keine Gelübde hinsichtlich Brahmacharya abzulegen, man kann sie wahrscheinlich gar nicht einhalten. Mit fortgesetzter Meditationspraxis wird dann jedoch alles mal möglich.

TopperHarley schrieb:
Es gibt übrigens auch eine sehr gute Yogi-Übung, wie man die Sexualenergie, die ja im Sexualchakra gespeichert wird, zum Solarplexuschakra raufziehen kann. Macht das jemand von euch, oder kennt das jemand? Man wendet diese Übung dann an, wenn die Sexualenergie gerade besonders stark wirkt und das soll dann auch ein wenig lustmindernd wirken. Wenns jemanden interessiert kann ich das mal posten.
lg
Topper

Der 6.Tibeter macht möglicherweise etwas ähnliches. Aber gerne, poste mal deine Yogi-Uebung.

Gruss Ch'an
 
*Amanda* schrieb:
Ich spreche eben von keinem `Konzept´ welches namentlich benannt wurde, sondern möglicherweise von ganz anderen Hinwendungen zur Enthaltsamkeit ohne dazu von irgendjemandem aufgefordert zu werden, und ohne daß irgendjemand dafür ´Rahmenbedingungen´ festgelegt hat. Auch der Begriff Zölibat ist schon zu besetzt, wenn Du mich fragst, zumal es sich ja eher um eine Art Zwangs-Zölibat handelt, welches oft genug durchbrochen wird.

Meine ersten Erfahrungen mit der Enthaltsamkeit habe ich gemacht, als ich noch gar nichts von Brahmacharya oder Zölibat wusste. Ich brauchte mir nur mein bisheriges Leben zu betrachten, dann war die Entscheidung zur Enthaltsamkeit eine logische Konsequenz. Ich bin also keinerlei Konzepten oder Rahmenbedingungen gefolgt.

Und das, was du als Zwangszölibat beschreibst, gibt es in diesem Sinne nicht. In jedem Kloster gibt es das Noviziat, eine 2 bis 6 jährige Probezeit für zukünftige Mönche, Priester und Nonnen (ich glaube bei Nonnen hat das Noviziat noch einen anderen Namen) in der sie Erfahrungen mit dem Zölibat sammeln können, um dann zu entscheiden, ob sie Mönch, Priester oder Nonne werden möchten. Es wird niemand zum Zölibat gezwungen. Es beruht auf Freiwilligkeit. Möchte jemand nicht im Zölibat leben, kann er jederzeit das Noviziat beenden.
 
Ch'an schrieb:
Das gleich habe ich auch gelehrt, darum gehe ich mit der Ausbreitung meiner
persönlichen Erfahrungen auch vorsichtig um. Doch ich glaube nicht, dass es dir schaden würde, ab und zu, behutsam natürlich, einige deiner persönlichen Erfahrungen einzustreuen. Es kann erleichternd wirken. Die Katholiken kennen ja etwas ähnliches, nämlich die Beichte.:)

Ich möchte darauf nicht eingehen, da diese Uebungen ja geheim sind und nur Sinn machen wenn man bereit ist, sexuell enthaltsam zu leben. Einige dieser Uebungen beschreibt auch Mantak, doch du darfst es lediglich nicht zum Orgasmus kommen lassen, auch nicht dem nach innen Gelenkten.

Ich zitiere Liao K'ung, den Unsterblichen:
"...In diesem Zeitpunkt sollte der Praktikant sehr vorsichtig sein. Doch wie kann er nächtliche Ergüsse vermeiden? Er sollte die Methode anwenden, die in diesem Kapitel besprochen wurde, um den Verlust der kostbaren Sache während des Schlafens zu verhindern. Falls er kürzlich in perversen Gedanken geschwelgt hat, während er die Zeugungskraft sammelte, in sexuellen Wünschen wenn er attraktive Frauen sah, oder sich von schlüpfrigen Reden stören liess, gibt das Aufstehen des Geschlechtsorgans an, dass er die kostbare Sache nachts verlieren wird, selbst in Abwesenheit von Gedanken während des Schlafes.
Es währe schade, wenn er nicht die Praktik anwenden würde, die hier besprochen wird, um nächtliche Emission zu verhindern.
Einer meiner Schüler, 70 Jahre alt, kam weinend zu mir und sagte:
Ich habe alle Schwierigkeiten der Praktik überwunden, doch letzte Nacht gelang es mir nicht, das positive Prinzip am ausfliessen zu hindern, können sie mich bitte lehren wie ich verhindern kann, dass sich dies wiederholt.
Ich sagte: Wenn du dein Training vom ersten Schritt an wiederholst, um den Verlust auszumerzen, kannst du später immer noch Erfolg haben. Doch wenn du nicht nochmals alles von Anfang an beginnst, wirst du lediglich nach Hause gehen um auf deinen Tod zu warten, weil es keine andere Methode gibt.....
Du bist schon 70 und missachtest deine "wahre Natur und ewiges Leben" um im Haus zu arbeiten. Von jetzt an musst du jeden Morgen und jeden Abend sorgfältig üben, mit einem ruhigen Geist und alles über deinen Haushalt vergessen. Konzentriere dann beide Augen scharf auf das untere Tan tien Zentrum (unter dem Nabel) und atme tief, damit dein Atem dieses Zentrum erreicht. Falls du dies während hundert Tagen tust, wird dein tieferer Tan tien heiss werden, deine Augen werden Licht blitzen und du wirst etwas wie Wind in deinen Ohren blasen hören. So wirst du dann dein positives Prinzip, das sich verflüchtigt hat, wieder herstellen. Dann musst du den mikrokosmischen Umlauf üben, um den Schaden zu reparieren. Tu es feinfühlig, um Ueberanstrengung zu vermeiden.
Falls du so trainierst, wirst du sicherlich den unsterblichen Samen produzieren...."

Diese Uebungen sind recht kompliziert und ohne Führung gar nicht erst zu üben. Ich habs versucht, nach den zerschlissenen Unterlagen die hatte. Es hat funktioniert, aber einiges ist auch schief gelaufen.
Daher empfehle ich eher, sich an den 6.Tibeter zu halten.:)

Gruss Ch'an

Mensch, Chan, da springst du ja gleich mitten rein ins Leben und du sprichst den Punkt an, in dem ich die größten Ungewissheiten habe. Aber fangen wir von vorne an. Zunächst einmal möchte ich die Technik des 6. Tibeters hier aufzeigen.

Für alle interessierten, die 5 Tibeter sind u.a. hier zu finden. Es sind gewissermaßen 5 Yogaübungen. Es gibt zwar einige kritische Anmerkungen zu dem Autor des Buches. Aber auf die möchte ich nicht weiter eingehen.

Der 6. Tibeter hat einen ganz anderen Charakter.

SO GEHT DER „SECHSTE TIBETER“

Stehen Sie entspannt und aufrecht, die Füße hüft-breit auseinander. Jetzt kräftig ausatmen. Dabei lassen Sie die Luft aus dem Brustkorb strömen und ziehen den Bauch zum Zwerchfell hin ein. Nicht verkrampfen! Die Spannung halten. Den Oberkörper vorbeugen und die Hände auf die Knie stützen, während Sie den letzten Rest Luft aus den Lungen pressen; dabei das Kinn zum Brustbein neigen. Richten Sie dann mit leeren Lungen den Oberkörper wieder auf, und stemmen Sie die Hände in die Hüften. Dabei heben sich Ihre Schultern automatisch. Immer noch gilt: nicht atmen! Pumpen Sie jetzt durch wechselndes Lockern und Einziehen der Bauchdecke die Energie vom Unterleib durch Ihren ganzen Körper. Das wirkt wie ein Sog nach oben. Das kann sich anfangs etwas unangenehm anfühlen – so, als müsste man dringend Luft holen. Widerstehen Sie dieser Versuchung! Dann den Bauch entspannen – und erst jetzt wieder einatmen. Die Hände lockern, tief und ruhig weiteratmen.

Den 6. Tibeter kann man übrigens auch mit der PC-Muskelübung vergleichen. Wenn ich mich recht erinnere, beschreibt Eggetsberger die PC-Muskelübung auch in seinem Buch Power für den ganzen Tag. Man kann das Buch herunterladen. Aber es wird auch anderswo im Internet Beschreibungen für die PC-Muskelübung geben.

Aber zu dem ganzen Thema möchte ich noch einige Anmerkungen machen. Das mache ich aber in einem anderen Beitrag.
 
*Amanda* schrieb:
Hallo auch,

ich möchte nach Durchlesen dieser Beiträge ein paar Fragen allgemeiner Natur loswerden.

Die Überschrift heißt Meditation und Enthaltsamkeit, also verstehe ich das richtig, daß Ihr die beiden ´Positionen´ in einem Zusammenhang seht ? Denn Meditation heißt ja nicht gleichzeitig enthaltsam zu sein und enthaltsam zu sein, heißt nicht gleichzeitig sich in regelmäßiger Meditation zu üben. Wobei da noch die Frage wäre, welche unterschiedlichen Meditationspraktiken kommen in Frage ? Gibt es überhaupt Unterschiede ? Gibt es eine bestimmte Meditationsform, die nur in Begleitung zu einer parallel dazu ins Leben einfliessenden Enthaltsamkeit ausgeübt wird ?

Nächster Punkt: Muss Enthaltsamkeit geübt werden ? Was gibt es da für Praktiken ? Ich fürchte, mir wird das etwas zu kompliziert. Entweder man lebt enthaltsam oder man lebt es nicht, oder ?

Das war meine Frage zu Beginn: Gibt es Konzepte für Enthaltsamkeit ?

Ich persönlich würde es ganz einfach auf den Punkt bringen:

Warum enthaltsam ?

1. Weil es den Menschen aus einem Teil emotionaler Verstrickungen lösen kann.
2. Weil ´Nichtenthaltsamkeit´ in der Tat ´Verschleuderung von Lebenskraft´ bedeuten kann.
3. Weil die permanente Beschäftigung mit einem ´Gegenpol´ und allen dazugehörigen Freuden sowie auch Diskrepanzen, Verwicklungen etc. vielleicht davon abhält seine eigenen tiefsten Tiefen anzuschauen und zu integrieren. Kann zwar auch dazu führen, das man genau diese vorgeführt bekommt, aber oft fehlt dann der nötige Abstand, um es wirklich integrieren zu können.
4. Weil die sexuellen Ausuferungen in der Gesellschaft teilweise Ausmaße angenommen zu haben scheinen, die sich zum Teil in einem dekadenten Zusammenbruch des Bewußtseins äußern. (Man braucht sich nur die Vielfalt der Medienlandschaften anzuschauen).
5. Weil sich durch gelebte Enthaltsamkeit der Blick für Wesentliches außerhalb der Normen einer durch Medien u.a. konditionierten Gesellschaft klären kann. (u.a.m. Nur ein paar Beispiele im Konjunktiv – heißt nicht, daß es so ist, könnte aber sein.)

Wie enthaltsam sein ? Ganz einfach – enthaltsam sein.

Brauche ich dafür irgendwelche Anleitungen ? Eigentlich nicht.

War das jetzt alles zu einfach gehalten ? Natürlich war es das. Es gibt eine Menge Argumente derer, die nicht enthaltsam leben, die das natürlich ganz anders sehen.

Aber irgendwie muß ich ja mal in dieses Thema reinkommen und beim Lesen der Beiträge über Exerzitien usw. fiel es mir wirklich schwer. Versteht mich also nicht falsch, ICH möchte gerne verstehen, was da in den Köpfen so los ist. Daher meine vielen, vielen Fragen. Bin allerdings auch nicht verschnupft, wenn keiner darauf antworten mag - nebenbei :) . Ist ja ein ziemlich persönliches Thema.

Letzte Frage: Kann der sexuelle Drang nicht einfach einmal – wenn die Zeit dafür reif ist – abgelegt werden ? Wie eine Zeitung, die man zu Ende gelesen hat und deren Bestimmung für den Altpapiercontainer nun einfach gekommen ist ?

Ich denke, du sprichst etwas zu allgemein. Schau dir dein eigenes Leben an. Wie sieht es aus? Bist du glücklich? Und wenn nicht, wo könnte die Ursache dafür sein? In meinem Fall war es so, dass ich festgestellt habe, dass ich meilenweit vom Glück entfernt war. Mir wurde aber sehr schnell klar, dass mein Unglücklichsein etwas mit meiner Sexualität zu tun hatte. Darum beschloss ich, fortan enthaltsam zu leben. Nenne es Intuition oder Nachdenken, was mich dazu gebracht hat, enthaltsam zu leben. Gleichzeitig praktizierte ich Autogenes Trainig. Und das hat mein Leben total auf den Kopf gestellt.

Mir anderen Worten, mir fehlte der ganze theoretische Hintergrund. Von Yoga, Meditation, Spiritualität, Buddhismus, Hinduismus, Tantra, der Wirkung körpereigener Drogen, von physiologische Prozesse und was es noch so alles gibt, wusste ich gar nichts. Das habe ich alles erst sehr viel später kennen gelernt. Erst sehr viel später habe ich das verstanden, was da eigentlich geschehen ist.

Und aus dieser Erfahrung heraus und aus dem theoretischen Wissen, was ich mir später aneignete, bin ich davon überzeugt, dass diese Seligkeit nur mittels Enthaltsamkeit erlangt werden kann. Schau dir das Leben der Heiligen und Erleuchteten an, dann wirst du feststellen, dass sie alle enthaltsam gelebt haben.

Die zweite wichtige Komponenente ist die Kontemplation. Dieses kann Meditation, Autogenes Training, Beten, Zen und andere kontemplative Techniken sein. Yogaübungen, Atemübungen, Fasten und andere spirituelle Übungen können den spirituellen Fortschritt unterstützen.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es für dich zu Anfang nicht leicht ist, dich in dem ganzen spirituellen Wusel zurecht zu finden. Aber du solltest bedenken, dass auch wir viele Jahre gebraucht haben und sehr viel an Literatur verschlungen haben. Ich möchte da allein einmal an die wunderbaren Seiten von yogavidya erinnern, die über 1.000 Yogaseiten veröffentlicht haben.

Dummerweise meinten sie ihre Webseiten umstellen zu müssen, ihnen ein neues Gesicht verpassen zu müssen, und nun findet man leider nichts mehr wieder. Ich glaube, sie haben sich selber sehr großen Schaden zugefügt. Früher war es viel leichter die Seiten aufzufinden. Jetzt haben sie alles in ein Frame gezwängt und man findet gar nichts mehr wieder. Warum bemerkt niemand, dass die alte Version wesentlich einfacher und besser war?

Aber jeder, der sich mit Yoga beschäftigt, sollte auch daran denken, dass der Yoga leider mit einer ganzen Menge mystischem Ballast befrachtet ist. Darum tut es wirklich gut, wenn man das ganze Yoga stets mit kritischen Augen betrachtet.

Mein Weg ist übrigens der Weg des Raja Yoga.
 
Ch'an schrieb:
Du sagst es.
Unser sexuelles Verhalten ist Karma. Auch unsere Geburt ist Karma. Viele haben ein kompliziertes (vor allem sexuelles) Karma. Meditation hilft uns, kompliziertes Karma zu verändern und zu reduzieren. Und, wie du sagst, wenn du das Denken während der Medi übersteigst, wird auch keines mehr erzeugt. Kurz gesagt, Meditation, in meinem Fall Zazen, erzeugt das beste Karma überhaupt.
Ich will in dem Zusammenhang mal zu bedenken geben, dass "Karma" vom Ursprung her nichts mit Gut und Böse oder mit Richtig und Falsch zu tun hat. Es ist unser westlicher Geist, der so denkt, aber diese Sache ist ja mit dem Begriff "Karma" überhaupt nicht gemeint. karma beschreibt das universale Zusammenhängen unserer Geistkörperseele und hat mit spiritueller Suche gar nicht mal soviel zu tun. Es ist nur ein erklärungstheoretischer Hintergrund, auf dem man dann in einer ganzheitlichen Lebenslehre, wie wir sie z.B. in der chinesischen Medizin finden, dem Individuum eine Grundlage für gesundheitsförderliches Verhalten geben kann. Aus eigenem Wissen über natürliche Zusammenhänge heraus und zur Nutzung von Selbstheilungskräften. Was wir Schuld- und Sühne-Menschen da heute draus machen mit unserem in den Himmel geschobenen Gott und unserer Seele, die wir nicht ständig in unserem Zentrum sehen wollen, das ist ja im Grunde unsere eigene Schuld und hat mit der Natur nicht soviel zu tun.
Wir leben ja z.B. auch in Zusammenhängen, in denen wir konsumieren können und billig einkaufen, weil auf der anderen Seite der Welt jeden Tag 17.000 Kinder sterben. Da kann die Wirkung einer "Karmabereinigung" eh nur bis vor einen Abgrund führen, gell?
 
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Hallo Ch'an

Ich zitiere Liao K'ung, den Unsterblichen: "...wie kann er nächtliche Ergüsse vermeiden?"

Das ist ein Punkt, mit dem ich mich schon sehr lange beschäftige und bei dem ich immer noch die größten Probleme habe. Swami Sivananda stellt ja auch immer wieder die Behauptung auf, dass der Same in spirituelle Energie, in Ojas Skakti, umgewandelt wird und dass der verwirklichte Yogi darum keinen Samenerguss, sprich keine nächtlichen Pollutionen, mehr hat. Er setzt außerdem den männlichen Samen mit der spirituellen Energie gleich. Ich stimme mit dieser Meinung überhaupt nicht überein. Ich meine, dass man weder den männlichen Samen mit der spirituellen Energie gleich setzen kann und das es auch nicht möglich ist, den Samen in spirituelle Energie umzuwandeln. Mit anderen Worten, ich glaube nicht an die Theorie, dass der Yogi keinen Samenerguss mehr hat. Vielmehr bin ich davon überzeugt, dass die Theorie der Nichtejakulation auf falschen Informationen beruht, auf Unkenntnis. Ich möchte dieses auch begründen.

Zunächst einmal zu der Theorie, dass der männliche Same in Ojas Shakti (spirituelle Energie) umgewandelt wird. Es sei einmal angemerkt, dass die Idee des Ojas Shakti natürlich aus dem Yoga stammt und eine vereinfachte Darstellung der physiologischen Vorgänge ist, die ja in Wirklichkeit stattfinden. Ich glaube, dass die Umwandlung des männlichen Samens in Ojas Shakti so nicht stattfindet. Diese angebliche Umwandlung des Samens soll ja die Ursache für die angebliche Samenlosigkeit der Yogis und der angeblich nicht vorhandenen Pollutionen sein. Ich gehe vielmehr davon aus, dass die Erzeugung von Ojas Shakti ein rein energetisches Phänomen ist, also ein Vorgang auf bioenergetischer Ebene, bei dem elektrische Potentiale und biochemische Prozesse stattfinden. Der Same bleibt davon völlig unberührt.

Ich möchte das zuvor gesagte, einmal am Beispiel des Orgasmus verdeutlichen, damit etwas klarer wird, was gemeint ist. Also, was passiert beim Orgasmus? Im Gehirn findet eine chemische Reaktion statt, die den sexuellen Rausch darstellt. Gleichzeitig läuft ein elektrisches Potential einerseits über das Rückenmark zur männlichen Prostata und sorgt für die 5 bis 10 Kontraktionen der Prostata, die ja die eigentliche sexuelle Lust des Mannes darstellen. Aber die Lust selber findet nicht in der Prostata selber statt, sondern die Prostatakontraktionen werden wieder zurück an das Gehirn gemeldet und die eigentliche sexuelle Lust findet im Gehirn statt. Dieses geschieht vermutlich durch chemische Reaktionen, die im Gehirn stattfinden.

Weiter finden durch das elektrische Potential, welches über das Rückenmark geleitet wird, Kontraktionen vorwiegend im Beckenbereich statt. Es sind möglicherweise aber auch Kontraktionen in anderen Körperbereichen denkbar.

Der Orgasmus ist also ein Vorgang, bei dem einerseits bioelektrische Potentiale und andererseit biochemische Prozesse stattfinden. Der eigentliche Energieverlust beim Orgasmus findet einerseits durch eine bioelektrische Entladung statt, die die Muskelkontraktionen auslöst und andererseits durch die Verausgabung von chemischen Elementen, Hormonen, Eiweißstoffen und was sonst eben noch alles durch die Ejakulation ausgeschieden wird und die langfristig wieder vom Körper produziert werden müssen. Die Energie die der Körper zum Neuaufbau dieser chemischen Elemente, Hormone, Eiweißstoffe usw. benötigt, geht ihm natürlich bei der normalen Lebensqualität verloren, da er sie für den Neuaufbau dieser chemischen Elemente, Hormone, Eiweißstoffe usw. benötigt. Allein für den Aufbau neuer Spermien benötigt er 72 Tage.

Ich möchte diesen Teil, der sich mit der Betrachtung der energetischen Seite beschäftigt, erst einmal hier abschließen. Der zweite Teil beschäftigt sich mit der biologischen Seite des Ejakulats. Vielleicht wartest du mit deiner Antwort, bis ich mit dem zweiten Teil fertig bin.
 
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