Medikamentenabhängigkeit

Zumindest eine OP würde das Problem lösen, wenn sie möglich ist. es gibt sicher unzählige Beispiele und Konstellationen wo man nichts machen kann ... gerade im Alter. Aber mir geht's bei dem Thema eher um die vielen Fälle wo man was tun könnte, und aus Arroganz, Unkenntnis, Geldgier ... nichts getan wird.

ja das erzähle mal meiner Nachbarin, sie ist 72, und soll eine Knieop machen, weil sie nicht mehr richtig gehen kann und Schmerzen hat.
nein, will sie nicht, nochmal ständiges Behandlungsprogramm und therapeutische Maßnahmen möchte sie nicht, ist ihr zu langwierig und anstrengend .Aus ihrer Sicht nicht deutlich genug das sie danach wieder fit sein wird.
 
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Fast zwei Millionen Medikamentenabhängige. Und egal ob solche Medikamente auch einen Nutzen haben können, ich kenne es regelmäßig so, dass der Behandler die Entscheidung trifft und der Patient hat dann die Folgen davon zu tragen.

Sprich: ganz genau hinschauen.

Mein Vater hatte fragwürdigen Spaß mit dem Entzug von Benzodiazepinen, meine Großmutter wurde mit Captagon "beglückt" usw. Hätte beides nicht sein müssen.

Das tut mir sehr leid mit Deinem Vater, war sicher furchtbar für ihn. :unsure:

Ja, Sucht ist furchtbar, ich weiß es als ebenfalls Angehörige sehr gut.
 
ja das erzähle mal meiner Nachbarin, sie ist 72, und soll eine Knieop machen, weil sie nicht mehr richtig gehen kann und Schmerzen hat.
nein, will sie nicht, nochmal ständiges Behandlungsprogramm und therapeutische Maßnahmen möchte sie nicht, ist ihr zu langwierig und anstrengend .Aus ihrer Sicht nicht deutlich genug das sie danach wieder fit sein wird.

Na ja, dann fürchtet sie sich entweder vor der OP (was ja im Alter auch nicht ganz unbegründet ist), oder sie scheut sich, Verantwortung für sich selber zu übernehmen. Da ist es ja auch ok, und ihre eigene Entscheidung lieber mit Tabletten und Problemen als vielleicht ohne Probleme zu leben.
Aber was ist das Argument an diesem einzelnen Fall? Dass alle so sind?

Wobei man ja auch zu dem Fall sagen muss ... wenn die Medizin was mechanisch reparieren kann, dann ist sie eh schnell dabei. Wissen fehlt eher an den Stellen wo eine Heilung möglich wäre, aber halt im nicht-medizinischen Bereich.
 
ja das erzähle mal meiner Nachbarin, sie ist 72, und soll eine Knieop machen, weil sie nicht mehr richtig gehen kann und Schmerzen hat.
nein, will sie nicht, nochmal ständiges Behandlungsprogramm und therapeutische Maßnahmen möchte sie nicht, ist ihr zu langwierig und anstrengend .Aus ihrer Sicht nicht deutlich genug das sie danach wieder fit sein wird.
Nun, Menschen in hohem Alter betrifft das Thema sicherlich auch, aber nicht nur. Und es geht auch nicht darum hier REchtfertigungsgründe zu suchen und zu finden.

Sondern generell danach zu fragen, wie sinnvoll es ist, einen Menschen von einer Medikation abhängig zu machen, wenn das nicht sein muss.
 
@Loop

das sind so typische Beispiele wo nichts anderes scheinbar mehr helfen kann, ob.wohl es vielleicht auch an dem Willen der Patienten liegt, lieber mit den medis leben also vielleicht noch mal irgendwelche OPs machen oder irgendwas zu probieren, geht es da nicht auch schon in Richtung *nicht mehr anders wollen*oder *nichts Neues ausprobieren wollen?
Ist so wie ein Arrangieren mit etwas, weil keine andere Lösung in Sicht ist.
Ich finde es nicht schlimm,

Meine Oma hätte sich zwei neue Kniegelenke einsetzen lassen können, aber sie hat Angst gehabt, da war sie schon über 70, wie die Knie dann ganz kaputt waren, und auch sonst nicht mehr so gesund.

Ich glaub, wenn man jung ist, ist es leichter, was neues auszuprobieren, nochmal eine andere Behandlung oder Operation oder Therapie, genauso, wenn das Problem noch nicht lange besteht. Wenn aber schon die Resignation eingesetzt hat, nach vielen Jahren und Versuchen, ist es schwierig.
Wahrscheinlich gibt es so einige Fälle, wo eine perfekte Lösung, Sucht weg und Patient gesund und beschwerdefrei, gar nicht möglich ist. Irgendwo muß man dann Abstriche machen. Fragt sich nur, wo.
 
Wahrscheinlich gibt es so einige Fälle, wo eine perfekte Lösung, Sucht weg und Patient gesund und beschwerdefrei, gar nicht möglich ist. Irgendwo muß man dann Abstriche machen. Fragt sich nur, wo.

Das sind mit Sicherheit sehr viel weniger als die, die heute Medikamentenabhängig sind.

Dazu kommen ja noch weitere Substanzen, Medis, die alles andere als gesund sind, Nutzen hin oder her.

Ich kann sehr alte Menschen sehr gut verstehen, die sind ja oft lebensgefährlich aufgehoben im Krankenhaus und müssen bei einer OP wahrlich dank z.B. resistenter Keime usw. um ihr Leben fürchten. Ich glaube schon, so manch ein alter Mensch nimmt lieber die Pillen, anstatt sich dem Risiko eines vorzeitigen Ablebens im Krankenhaus auszusetzen.

Gut finde ich das trotzdem nicht. :cool:
 
Das ist aber ein Glaubenssatz ... und kein guter. Schmerzpatienten kann sehr wohl in vielen Fällen geholfen werden, abhängig von der Ursache. Grundsätzliches Problem ist aber eben, dass nicht nur das Symptom durch Tabletten unterdrückt wird, sondern die Ursache einmal überhaupt gesucht wird, und dann eine geeignete Behandlung eingeleitet wird. Und meistens haperts da schon an der Diagnostik.



Zumindest eine OP würde das Problem lösen, wenn sie möglich ist. es gibt sicher unzählige Beispiele und Konstellationen wo man nichts machen kann ... gerade im Alter. Aber mir geht's bei dem Thema eher um die vielen Fälle wo man was tun könnte, und aus Arroganz, Unkenntnis, Geldgier ... nichts getan wird.



Das sollte z.B. therapeutisch lösbar sein.

Grundsätzlich wäre es ein Unsinn, Tabletten wegzunehmen. Wenn das Problem gelöst ist, dann erübrigen sich die Medikamente sowieso. Bei manchen Medis muss man nur aufpassen, dass sie dann nicht überdosiert sind.



Klingt als hättest Du wenigstens eine halbwegs verantwortungsvolle Ärztin. Aber hat sie dir auch eine Therapie empfohlen, anstelle der Medikamente?

Leider kann man nicht allen Schmerzpatienten helfen, es gibt Ursachen, an die man nicht rankommt oder die man nicht findet. Gesucht wird normal eh, bis man sie gefunden hat, müssen aber trotzdem Schmerzmittel gegeben werden, sonst entwickelt der Patient ein Schmerzgedächtnis und das ist dann die totale A-Karte, glücklicherweise wissen die Ärzte das heutzutage und machen gleich was gegen die Schmerzen, sonst gehen die nicht mehr weg, selbst wenn die Ursache behoben worden ist.

Manchmal kann man was tun, manchmal nicht, manchmal sind die Ärzte das Problem, manchmal die Patienten, und oft genug einfach die Umstände.
Therapeutisch lösbar ist sicher einiges, aber sag mal einer Frau, die ihren Mann bei einem Unfall verloren hat und nicht mehr schlafen kann, sie soll ihre Schlaftabletten nicht mehr nehmen. Eine Therapie zu bekommen ist gar nicht so leicht, so viele Kassenplätze gibt es nicht, Wartezeit ist oft ein halbes Jahr und bis dahin kann ein traumatisierter Patient schon eine Abhängigkeit entwickelt haben. Ist ja auch nicht so, daß man es sich immer leisten kann, durchzuhängen, man muß funktionieren, Kinder versorgen, arbeiten gehen, sich um Angehörige kümmern. Die Zeit ist kein leerer Raum, bis man eine Therapie hat und/oder andere Mittel greifen.

Klar hat mir meine Ärztin auch eine Therapie empfohlen, aber sie hat auch gewusst, wie lange man hier auf eine warten muß. Hätten ihre Tipps und das alternativ-Medikament nicht geholfen und wäre ich durch den Schlafmangel wirklich fertig gewesen, dann hätte sie mir sicher eine kleine Packung Schlaftabletten gegeben, aber ich schätze, eine zweite hätte ich wohl nicht gekriegt.
 
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sonst entwickelt der Patient ein Schmerzgedächtnis
Ist mMn ein Konzept, das erfunden wurde, um Schmerzen unbekannter Abkunft zu erklären. Ich war schon voll in dem sogenannten chronifizierten Zustand der Fibromyalgie mitsamt dem angeblich dabei ausgebildeten Schmerzgedächtnis, das man angeblich nicht mehr los wird. Das Konzept des Schmerzgedächtnis muss auch herhalten, wenn es um den Erklärungsversuch der Akupunktur geht. Jeder, der sich ernsthaft mit den Meridianen befasst hat, weiß, dass das Unsinn ist.
Wenn das Gehirn Schmerzen produziert, macht es das nicht einfach so, da gibt es auch unter Garantie einen Grund dafür, auch wenn dieser nicht so ohne weiteres gefunden werden kann oder, wie ich meine, heutzutage wesentlich schwerer gefunden wird, da viele Aspekte in der sogenannten evidenzbasierenden Medizin schlicht ausgeblendet werden.
 
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