Den muss man sich suchen, richtig. Ich habe nirgendwo geschrieben, dass es leicht ist.
Na ja, da bist Du als Städterin aber etwas verwöhnt. Wenn ein Arzt nicht passt, dann geht man halt zum Anderen. Wenn Du Geld genug hast, dann machst Du auch manche Sachen teilwise privat, und hast da auch eine bessere Behandlung.
Was aber machen Leute die auf dem Land die Entscheidung haben: ein schlechter Arzt, oder kilometerweit zum nächsten Arzt zu fahren (wenn sie überhaupt können)? Was machen Leute, die nicht genug Geld haben um manche Behandlungen privat zu zahlen? Was machen Leute die eben nicht diese Entscheidungsfreiheit haben (uninformiertheit, geringe Intelligenz, geringes Wissen) und daher in ihrer Gesundheit von einer zielführenden Beratung abhängig sind?
Aber Schimpfen auf das jetzige System bringt es eben alleine auch nicht. Viel wichtiger ist es meiner Ansicht nach, als Patient vor dem Behandler mündig aufzutreten und sein Recht auf umfangreiche Beratung und Erklärung einzufordern. Und je mehr Patienten das tun, desto schneller wird sich das System verändern müssen. Ich vertraue auf die Handlung, auf das Tun
Zu schimpfen ist auch nicht meine Absicht. Sondern Bewusstsein zu wecken, sich eben so weit ausenanderzusetzten, und sich selber damit auseinanderzusetzen, von den Ärzten zu verlangen vernünftig behandelt zu werden. Denn das System (das wir alle ja teuer bezahlen) so zu akzeptieren wie es ist, dbedeutet letztendlich es immer schlechter zu machen, weil sich die Ärzte immer mehr gegenüber ihren Patienten herausnehmen und immer weniger Interesse am Patienten haben.
Und wenn ich mir anschaue, dass der Arzt in den letzten 30 Jahren vom Diagnostiker und Berater zum Pillenverschreiber mutiert ist, und der mündige Patient vom Patienten zum Querulaten, dann läuft da gewaltig etwas schief. Und so gar nicht in die Richtung die Du ja auch anstreben würdest.
Und ganz gut funktioniert es, eine mündlche Aussage schriftlich abzufordern. Das weckt denjenigen aus dem Alltagstrott. ^^
Also das versuch' mal ... welchen Grund hat ein Arzt, dir irgendetwas schirftlich zu geben? Welchen Rechtsanspruch hast Du darauf?
Abgesehen davon geht's mir weniger um Sondersachen. Kann man sicher mal machen, etwas schriftlich zu verlangen ... aber nehmen wir das Beispiel Hypertonie ... was willst Du da schriftlich einfordern, wenn Du im akuten Fall ja wirklich mal Tabletten brauchst? Willst Du schriftlich dann die erwähnten Alternativen (oder die Unwissenheit des Arztes) dokumentiert haben?
Wie stellst Du dir das in der Praxis konkret vor?
Und letztendlich wird immer die Antwort sein ... das Ganze Ratespielchen (oder auch nicht-Ratespielchen sonder nur dümmlich Pulver verschreiben) ist ja "der letzte Stand der ärztlichen Kunst" und "evidenzbasiert" ... das hat zumindest der Pharmavertreter am letzten "Seminar" = Verkaufsveranstaltung behauptet.