Materialismus

Wallhall schrieb:
Wir haben bis jetzt festgestellt, dass es eine geistige Verpflichtung des Reichen Menschen ist, seinen Reichtum (auch seinen inneren Reichtum) mit "dem Geringsten" zu teilen.
Nein, eine solche (geistige) Verpflichtung gibt es nicht.


In politischen begriffen ausgedrückt
Ich denke nicht politisch.


, hat diese Tatsache mit Gerechtigkeit zu tun.
Du meinst, Du bist gerechter, als die Welt es ohne Dich ist?



Interessant.
Etwas vermessen vielleicht sogar.


In geistigen begriffen sind wir noch nicht so weit.
offensichtlich


Wir wissen noch nicht, wieso es eine moralische/ethische/spirituelle Pflicht ist (des Reichen Menschen), seinen Reichtum, mit - das ist eben nun die Frage - materiell ärmeren oder auch mit spirituell ärmeren zu teilen.
Du fühlst Dich also spirituell reicher?


als wer
erzähl mal


__________________


Manchmal gebe ich Bettlern oder kaufe das Strassenmagazin der Arbeitslosenhilfe. Ich bin nicht reich, aber es ist mir ein Bedürfnis
wenn es Dir ein Bedürfnis ist, tue es.
Aber mache daraus keine Regeln für andere.


Not zu lindern, wenn ich es kann.
Woran machst Du fest, dass Du "Not linderst".
Bist Du sicher?


Es geht mir selber besser,
Ah, das verstehe ich.
Das ist gut!
Kümmere Dich um Deine eigene Not, und lindere sie.
Das ist alles was Du machen kannst.

Gut.







(Der letzte Absatz ist eine Ansammlung von Beurteilungen deinerseits. Sieh selbst.)
 
Werbung:
Wallhall schrieb:
Hallo Augen

Wir haben bis jetzt festgestellt, dass es eine geistige Verpflichtung des Reichen Menschen ist, seinen Reichtum (auch seinen inneren Reichtum) mit "dem Geringsten" zu teilen. Dies ist also noch stärker, als das wort "soll" ausdrückt.

In politischen begriffen ausgedrückt, hat diese Tatsache mit Gerechtigkeit zu tun. In geistigen begriffen sind wir noch nicht so weit. Wir wissen noch nicht, wieso es eine moralische/ethische/spirituelle Pflicht ist (des Reichen Menschen), seinen Reichtum, mit - das ist eben nun die Frage - materiell ärmeren oder auch mit spirituell ärmeren zu teilen.

Mich würde interessieren wie ihr das seht?

Hallo Walti, ihr lieben,

Im Sinne von "Materialismus" geht es sicher um materiell arm/reich; Im Sinne von arm/reich geht es, so scheint es mir im Moment, um jede Form von arm/reich...

Wenn ich so darüber nachdenke, sehe ich daß jeder Mensch einen besonderen "Reichtum" besitzt, der "bereichernd" ist für andere, die er an seinem "Reichtum" teilhaben läßt.

Wenn der Wissenschafter seinen Mitmenschen seine Erkenntnisse mitteilt, führt dies zu ganz erstaunlichem Fortschritt. Selbiges gilt sicherlich für den Mystiker, für den Künstler, für den Schriftsteller, für den Bäcker, für den Arzt, für die Mutter, für alle.

Dieses Bewußtsein, einen Beitrag zur Verbesserung der Lage der Menschheit (völlig egal wie gering oder groß nun mein Beitrag äußerlich erscheinen mag), zu leisten, ist ein ganz wesentlicher Teil des "Lebensgefühles überhaupt", so scheint mir. Ich lebe in dem Maße, wie ich meinen Mitmenschen gutes tue, förderlich bin für sie, so wie sie auch förderlich sind für mich.

Ist es nicht dies, was die heiligen Schriften meinen, wenn sie mahnen, "gute und schöne Früchte" hervorzubringen, "uns selbst und anderen zu Nutzen"?

Der Offenbarung jedes himmlischen Buches, ja jedes von Gott offenbarten Verses liegt die Absicht zugrunde, alle Menschen mit Rechtschaffenheit und Verstand zu begaben, damit Friede und Ruhe fest unter ihnen begründet seien. Was immer den Herzen der Menschen Zuversicht einflößt, was ihre Stufe erhöht oder ihre Zufriedenheit fördert, ist vor Gott annehmbar.(Baha'u'llah)

Walti, als ich gelesen hatte, daß du manchmal zusammen mit dem Bettler über seinen "Spruch" lachst, da war mir, als könnte dieses gemeinsame Lachen oft wichtiger, auch für den Bettler sein, als der Euro fünfzig in dessen Hut...

Eine "geistige Verpflichtung" leitet sich wohl aus den geistigen Werten ab, die uns dazu veranlassen, unser Leben mehr und mehr nach ihnen auszurichten. Manches wird mir wichtig, sehr wichtig, und anderes verliert an Wichtigkeit.

Ich könnte es auch eine "Suche nach geistigem Glück" nennen. Diese Suche nach dem geistigen Glück ist eine Ur-Triebfeder, durch welche die Welten erschaffen werden. Dies bringt uns dazu, auch um des geistes Willen äußerlich schwierige Wege zu gehen.

Es ist ein unendliches Thema, scheint mir, könnte stundenlang schreiben, stundenlang lesen;

Liebe Mara, o ja, diese Worte sind sehr universell, ja, sie sind Fixpunkte am Himmel des Verstehens: "Himmel und Erde werden vergehen, aber Meine Worte werden nicht vergehen", legt dafür klares Zeugnis ab.

Und wahrlich, der "Himmel und die Erde des Römischen Reiches" sind gekommen und sind gegangen, ja, wieviele Himmel, wieviele Erden, kamen und gingen und werden kommen und gehen, aber "Was ihr meinem Geringsten getan habt, habt ihr Mir getan", blieb, und bleibt.
:blume:...:blume:...:blume:
Alles Liebe von Yojo
 
Augen schrieb:
Nein, eine solche (geistige) Verpflichtung (des reichen Menschen, dem armen etwas zu geben) gibt es nicht.

Das haben wir aber im Verlaufe der Diskussion bis jetzt herausgefunden. Was veranlasst dich, das Gegenteil zu behaupten?


Augen schrieb:
Du meinst, Du bist gerechter, als die Welt es ohne Dich ist?.
Nein, überhaupt nicht! Ich spüre aber die erwähnte Verpflichtung und versuche sie so gut als möglich zu erfüllen.

Wenn ich erwähne, dass wir in geistigen begriffen noch nicht so weit sind , dann meine ich den verlauf dieser diskussion. Wir sind noch nicht bei den geistigen Begriffen der Verpflichtung angekommen (sofern es solche gibt).


Augen schrieb:
Du fühlst Dich also spirituell reicher??.
als wer
erzähl mal
Ja, sicher als sagen wir mal 80% der Bevölkerung. Irgendetwas hat mir meine Beschäftigung mit mir selbst ja schliesslich eingebracht! Aber der Punkt war ja ob es neben einer materiellen auch eine ethisch/spirituelle Pflicht gibt, den eigenen Reichtum mit anderen zu teilen. Oder allgemien gesagt: Gibt es eine Verpflichtung jede Art von Reichtum mit anderen zu teilen?

Augen schrieb:
wenn es Dir ein Bedürfnis ist, tue es.
Aber mache daraus keine Regeln für andere.
Mir ist es aber auch ein bedürfnis, Regeln aufzustellen.

Augen schrieb:
Woran machst Du fest, dass Du "Not linderst".
Bist Du sicher?.
Durch den direkten Kontakt mit dem bettler kann ich mich ja davon überzeugen, dass er an meinem Geld Freude hat. Es ist mir nicht möglich, zu kontrollieren, ob er das Geld danach für Esswaren oder für Drogen augibt, aber das Geld dass ich gebe, gehört nicht mehr mir, ich vertraue dem bettler.
 
Hallo Augen

ich möchte nochmals auf deine Frage zurückkommen, ob ich spirituell reicher bin als andere die ich mit ja beantwortet habe. Denn spiritueller Reichtum wäre ja auch ein möglicher reichtum, der verpflichtet, ihn mit anderen Menschen zu teilen (sofern dies richtig ist).

Ich möchte dies differenzieren und auch gar nicht so persönlich abhandeln. Für mich besitzt jeder, der im Forum schreibt einen spirituellen Schatz, der grösser ist, als der der meisten Menschen. Dieses Forum, so verstehe ich es auf jeden fall, dient allen, die sich für Esoterik und Spiritualität interessieren, um sich miteinander auszutauschen. Und die Mehrheit der Menschen schreibt ja nicht in dem Forum.
 
Wallhall schrieb:
Für mich besitzt jeder, der im Forum schreibt einen spirituellen Schatz, der grösser ist, als der der meisten Menschen.
ich sehe nicht, dass der spirituelle Reichtum von irgendjemand größer wäre als von jemand anderem
 
reich versus arm

auch das hat in Wahrheit viele Aspekte (geistig/materiell/körperlich)
von daher ist es einfacher den Prozess des Gebens zu beleuchten (someone remember on my thread Osho?)
dort ging es um eben diese Wechselbeziehung: geben/nehmen
im aktuell diskutierten um das Geben
das Geben aus sich selbst heraus hat keinen Anspruch: wenn es DOCH einen Anspruch erhebt erfolgt es nicht aus sich selbst heraus sondern hat das Stillen eines Bedürfnisses im Aussen zum Ziel (is ja nicht schlecht sollte aber vom Gebenden selbst erkannt werden).
In der Geschichte von Ramakrishna wird das schön beleuchtet: gibst Du aus Dir selbst heraus ist Dir das Ergebnis vollkommen egal: Du bist dann wie die Sonne, die alles beleuchtet und nichts unterscheidet..sich selbst im geben erfüllt und das GEBEN SELBST das Erfüllen des Bedürfnisses beinhaltet.
Wenn dem nicht so ist willst Du Resultate, es ist Dir NICHT mehr egal was mit dem Gegebenen passiert..der andere wird zum Medium DEINER Bedürfnisse, er wird beschenkt doch ist nicht frei..
Er ist beschenkt doch das Geschenk macht Ihn unfrei. Das ist nicht der Weg der Schöpfung.
In der Schöpfung wird das Geschenk niemals zur Verpflichtung sondern auf JEDER STUFE neu gewählt (auch wenn das im Bezug der Mutter einen "Schock" ausgelöst hat, weil sie frei ist).
Richtig erkannt, ist es jedoch die Freiheit, die sich in der Liebe und die Liebe die sich durch Freiheit ausdrückt.
Zu erfüllen und zu Beschenken...
und die Freiheit JA zu sagen oder NEIN (keine Verpflichtung daraus erwachsen zu lassen)

daher ist der Reiche so vor den Kopf gestoßen
das er sein Geld dem Ganges übergeben soll
und Umezu weil er keinen Dank erhält


mir ist nicht wirklich klar ob ich es rüberbringen konnte...
aber es wird im Laufe der threads sicher noch des öfteren beleuchtet
LG
 
hallo regina ...

also ich hab es sehr gut verstanden, was du sagst.

ich habe ein starkes thema damit gehabt, mein leben lang. ich war umgeben von menschen, die sich am liebsten noch selbst verschenkt hätten, aber wehe es gab nicht den dank dafür, die anerkennung oder man funktionierte hinterher nicht so, wie man sollte.

dieses leben hat mir den ruf der "undankbaren" eingebracht, weil ich mich stets verweigert habe und ich tue es noch heute. ich nehme gerne, aber ich veweigere den dank da, wo er von mir erwartet, oder wie jüngst wieder erlebt - regelrecht eingefordert wird.

aber trotzalledem kann ich es verstehen und ich erwische mich heute auch selbst dabei, das es mir passiert. und ich habe dann erkannt, dass es daran lag, dass ich nicht genügend für mich selbst sorgte. es ist schwer aus diesem schema auszusteigen, zumal wenn es um die grundbedürfnisse geht, die wir alle haben und wenn wir nichts anderes gelernt haben als immer von außen zu erwarten das die wünsche erfüllt werden, dann ist es doppelt schwer.

ich habe aber schon mal gelernt selbstlose hilfe anzunehmen und sie so zu belassen, denn auch das wird oft nicht gesehen. immer wieder gibt man etwas von herzen und der andere revanchiert sich und macht damit das geschenk mehr oder weniger zunichte.
 
immer wieder gibt man etwas von herzen und der andere revanchiert sich und macht damit das geschenk mehr oder weniger zunichte.

ich sehe das nicht so
vielleicht ist dem anderen diese Art des Gebens einfach nicht vertraut?
was stört Dich daran wenn es beantwortet wird?
Ist (dies) dann nicht auch eine Form der Erwartung?
Du erwartest das es ohne Reflexion angenommen wird? erkannt wird?
was es seinem Wesen nach ist?
ist das nicht der Anspruch den Du beiseite legen wolltest?
ein einfaches "ich hab es gern getan" und "danke!" ist doch auch schön!
LG
 
Regina.Svoboda schrieb:
ich sehe das nicht so
vielleicht ist dem anderen diese Art des Gebens einfach nicht vertraut?
was stört Dich daran wenn es beantwortet wird?
Ist (dies) dann nicht auch eine Form der Erwartung?
Du erwartest das es ohne Reflexion angenommen wird? erkannt wird?
was es seinem Wesen nach ist?
ist das nicht der Anspruch den Du beiseite legen wolltest?
ein einfaches "ich hab es gern getan" und "danke!" ist doch auch schön!
LG

was mich stört kann ich dir sagen. es zerstört ein gleichgewicht. ich habe gelernt, das wir IMMER nehmen und geben.

also lass es mich etwas differenzieren. ich gebe etwas auf mentaler ebene. der andere gibt mir dafür etwas auf materieller ebene. ich gebe etwas zurück und schon stimmt die sache nicht mehr. es entsteht ein ungleichgewicht und gleichzeitig eine wertung. und die ist nicht positiv. bei mir hat es zu einem absturz geführt. und einer abwertung dessen, was ich zu geben in der lage bin.

umgekehrt ist es dasselbe. jemand steht mir moralisch bei in der not. ich habe aber mental nichts zu geben, also gebe ich etwas materielles. wenn der andere mir dann etwas materielles zurückgibt, wertet er sich selbst damit ab. bzw. er verschiebt die werte in die materie - wertet ihr mehr wert bei als der mentalen ebene.

das waren meine gedanken.

und es hat folgen, regina. glaub mir. üble.

t´schuldigung. ich habe mich nicht klar ausgedrückt. ich seh es. und auch wenn es vielleicht nicht korrekt ist, ich mag es einfach nicht, wenn ich aus freude schenke und der andere gibt dann irgendwas zurück, nur weil er meint, ich erwarte das. es macht mich traurig, vielleicht weil ich mich dann selbst sehe und meine unfähigkeit einfach mal zu nehmen ... ;)
 
Werbung:
Mara schrieb:
was mich stört kann ich dir sagen. es zerstört ein gleichgewicht. ich habe gelernt, das wir IMMER nehmen und geben.
Hi Mara,

"... Nun musst Du verstehen, jeder Mensch, der das Gesetz Gottes im Gleichgewicht zu halten sucht, sollte bestrebt sein, zuerst einen Dienst zu erweisen für das, was er für sich erwartet. Dies ist das Gesetz dieser Welt, das niemals gebrochen werden sollte.

Karma ist das zugrundeliegende Prinzip persönlicher Verantwortung. Alle Aktionen und Reaktionen sind gleichwertig, aber ihrer Natur nach entgegengesetzt. Es ist die herrschende Kraft im Königreich von Verstand und Materie.

Reiner Geist regiert die höheren Welten. Dort gibt es kein Karma, denn das höhere Gesetz - das Gesetz der Liebe, steht über allen anderen Gesetzen.
"
(P.T. in Der Fremde am Fluss)

:blume:

LG

Namo
 
Zurück
Oben