Mahabharata

Mahabharata 3. Buch

Kapitel 213 –4 Der echte Weise

Geiz und Zorn müssen mit allen Mitteln unterdrückt werden,
denn dieser Akt ist die heiligste Tugend, die der Mensch praktizieren kann,
und gilt als das Mittel, mit dem der Mensch
auf die andere Seite dieses Meeres des Leids und der Not hinübergehen kann.

Der Mensch muss seine Rechtschaffenheit davor bewahren,
von den bösen Folgen des Zorns überwältigt zu werden,
seine Tugenden vor den Auswirkungen des Stolzes,
seine Gelehrsamkeit vor den Auswirkungen der Eitelkeit
und seinen eigenen Geist vor Illusionen.

Nachsicht ist die beste aller Tugenden, und Nachsicht ist die beste aller Kräfte,
die Kenntnis unserer spirituellen Natur ist die beste aller Kenntnisse,
und Wahrhaftigkeit ist die beste aller religiösen Pflichten.

Die Wahrheit zu sagen ist gut,
und die Kenntnis der Wahrheit kann auch gut sein,
aber das, was zum größten Wohl aller Geschöpfe beiträgt, wird als die höchste Wahrheit bezeichnet.

Derjenige, dessen Handlungen nicht mit dem Ziel ausgeführt werden,
sich irgendeine Belohnung oder einen Segen zu sichern,
der alles den Erfordernissen seiner Entsagung geopfert hat,
ist ein echter Sannyāsī (aus dem sozialen Leben Zurückgezogener) und ist wirklich weise.
 
Werbung:
Geiz und Zorn müssen mit allen Mitteln unterdrückt werden,
:thumbup:Vor allem den Zorn sollte man zügeln, bevor man im Forum seine Antwort gibt. :)

und gilt als das Mittel, mit dem der Mensch
auf die andere Seite dieses Meeres des Leids und der Not hinübergehen kann.
Ja, der Mensch möchte "hinübergehen", aber er überwindet nicht Leid und Not durch Unterdrückung, sondern durch Verstehen und genaueres Hinsehen. Durch "erst einmal durchatmen", und dann die Wahrheit sehen.

Nachsicht ist die beste aller Tugenden, und Nachsicht ist die beste aller Kräfte,
die Kenntnis unserer spirituellen Natur ist die beste aller Kenntnisse,
und Wahrhaftigkeit ist die beste aller religiösen Pflichten.
Tolle Gedanken. Es genügt aber nicht, das nur bei sich selbst zu betrachten und sich in seiner vermeintlichen Spiritualität zu wiegen, sondern auch Toleranz der Spiritualität anderen gegenüber, selbst wenn man glaubt, es nicht zu sehen, weil man selbst halt noch nicht spirituell genug ist, sollte man üben.

Derjenige, dessen Handlungen nicht mit dem Ziel ausgeführt werden,
sich irgendeine Belohnung oder einen Segen zu sichern,
Auch nicht, dass alle Menschen den eigenen Glauben teilen sollen. Denn niemand kann sich selbst als Inhaber der höchsten Wahrheit betrachten. Genau diese Erkenntnis ist höchste Weisheit.

(aus dem sozialen Leben Zurückgezogener)
lebst du zurückgezogen aus dem sozialen Leben? Hast dich also abgesondert weitestgehend?
 
Ja, der Mensch möchte "hinübergehen", aber er überwindet nicht Leid und Not durch Unterdrückung, sondern durch Verstehen und genaueres Hinsehen. Durch "erst einmal durchatmen", und dann die Wahrheit sehen.
Ja "unterdrücken" ist falsch übersetzt. Es geht um "überwinden", und das kann sehr schnell durch Transzendentales Wissen erreichen.
 
Es gibt viele Methoden, um den Geist zu klären; Zum Beispiel ist „Arbeiten durch Dualitäten“ eine der einfachsten und effektivsten Techniken, da sie auf dem Verständnis der Dualität des menschlichen Geistes aufbaut.
 
Mahabharata 3. Buch

Kapitel 213 – 5 Wege der Weisen

Und da uns die Verbindung mit Brahma (die Spirituelle Natur) nicht gelehrt werden kann, nicht einmal von unserem spirituellen Lehrer - er gibt uns nur einen Hinweis auf das Geheimnis -, wird die Entsagung von der materiellen Welt Yoga genannt.

Wir dürfen keinem Lebewesen Schaden zufügen und müssen in Freundschaft mit allen leben, und in dieser unserer gegenwärtigen Existenz dürfen wir uns an keinem Lebewesen rächen.

Verleugnung der Falschen Identifizierung, Geistesfrieden,
Verzicht auf Hoffnung und Gleichmut - das sind die Wege,
durch die spirituelle Erleuchtung immer gesichert werden kann; und die Erkenntnis des Selbst ist die beste aller Erkenntnisse.

Sowohl im Jetzt als auch in der Zukunft,
sollten die Menschen ihre Vorgeschriebenen Pflichten mit Hilfe ihrer Intelligenz erfüllen, indem sie
auf alle weltlichen Wünsche verzichten
und eine gleichgültige Haltung (bzgl. des Ergebnisses - sie sind nicht die Kontrollierende) annehmen.
 
Mahabharata 3. Buch

Kapitel 213 – 6 Wege der Weisen - Befreiung

Der Muni (Spiritueller Weise), der Moksha (मोक्ष) - Befreiung aus der Illusorischen Welt - erlangen will,
was sehr schwer zu erreichen ist,
muss beständig Entbehrungen auf sich nehmen, nachsichtig, selbst beherrscht,
und er muss die sehnsüchtige Vorliebe aufgeben, die ihn an die Dinge dieser Erde bindet.
Sie nennen dies die Eigenschaften des Höchsten Geistes.

Die Gunas (Eigenschaften der Materillen Natur), derer wir uns bewusst sind, reduzieren sich in Ihm zu Agunas (Nicht-Gunas); Er (der Transzendentale Herr) ist durch nichts gebunden
und nur durch die Erweiterung und Entwicklung unserer spirituellen Vision wahrnehmbar;
sobald die Illusion der Unwissenheit zerstreut ist, wird diese höchste, ungetrübte Glückseligkeit erreicht.

Durch den Verzicht auf die Objekte von Vergnügen und Schmerz und durch den Verzicht auf die Gefühle, die ihn an die Dinge dieser Erde binden, kann ein Mensch Brahma (das Spirituelle) erlangen. Oh guter Brahmane, ich habe dir nun kurz all das erklärt, was ich gehört habe. Was möchtest du noch wissen?"
 
Mahabharata 3. Buch

Kapitel 214-1

"Markandeya sprach: 'Als diesem Brahmanen, oh Yudhiṣṭhira, all diese Geheimnisse der Erlösung erklärt wurden, war er hocherfreut und sagte zu dem Vogelfänger: 'All das, was du erklärt hast, ist vernünftig, und es scheint mir, dass es nichts gibt, was mit den Geheimnissen der Dharma (Vorgeschriebener Pflichtn) zusammenhängt, was du nicht weißt.'

Der Vogelfänger antwortete: 'Oh guter und großer Brahmane, du sollst mit deinen eigenen Augen all die Tugenden erkennen, die ich für mich beanspruche und durch die ich diesen glückseligen Zustand erreicht habe. Erhebe dich, verehrter Herr, und betrete schnell diese innere Wohnung.

Oh tugendhafter Mann, es ist angemessen, dass du meinen Vater und meine Mutter siehst. Markandeya fuhr fort: "So angesprochen, ging der Brahmane hinein und erblickte ein feines, schönes Haus. Es war ein prächtiges Haus mit vier Zimmern, das von den Göttern angesehen wurde und wie einer ihrer Paläste aussah; es war auch mit Sitzen und Betten ausgestattet und duftete nach herrlichen Düften. Seine verehrten Eltern, die in weiße Gewänder gekleidet waren, hatten ihre Mahlzeiten beendet und saßen in aller Ruhe.
 
Mahabharata 3. Buch

Kapitel 214-2


Die Ehrung der Eltern

Sogleich beugte der ergebene Sohn sein Haupt zu ihren Füßen.

Die hochbetagten Eltern sagten zu ihm:
Erhebe dich, oh frommer Mann, steh auf. Möge dich Rechtschaffenheit beschützen.
Wir sind so zufrieden mit dir und deiner Frömmigkeit.

Mögest du mit einem langen Leben gesegnet sein,
mit Wissen und hoher Klugheit,
und mögen sich deine Wünsche erfüllen.

Du bist ein guter und pflichtbewußter Sohn, denn du sorgst regelmäßig für uns, Tag aus und Tag ein.
Du ehrst unter allen Göttern niemanden anders.

Du zügelst dich fortwährend selbst,
und erhieltest dadurch die beherrschte Macht der Brahmanen,
und alle deine Vorfahren und Großväter sind mit dir und deinen Tugenden höchst zufrieden,
denn du bist mitfühlend mit uns.

Deine Aufmerksamkeit für uns erlahmt nie in Worten, Taten oder Gedanken,
und es scheint, dass du auch im Augenblick keinen anderen Gedanken hegst.
Wie Rāma, der Sohn Jamadagnis, immer bemüht war, seinen alten Eltern behilflich zu sein,
so stimmst du uns froh, lieber Sohn.
 
Werbung:

Kapitel 215 – Wie der Vogelfänger einst verflucht wurde 1

Der Vogelfänger:
Brahmanen sind immer meines Respekts würdig, so höre die Geschichte einer meiner früheren Existenzen. Ich war einst ein Brahmane, der die Veden und Vedangas als fähiger Schüler studiert hatte. Durch meinen eigenen Fehler wurde ich zu diesem (heutigen) Status degradiert, oh Sohn eines Brahmanen.

Ich hatte einst einen König zum Freund, der ein großer Bogenschütze war. Durch seine Gesellschaft erlernte ich auch das Bogenschießen, und eines Tages ging ich mit dem König und seinem Gefolge auf Jagd. In der Nähe einer Einsiedelei erlegte der König viele, prächtige Hirsche, und auch ich, oh Brahmane, entließ einen grässlichen Pfeil.

Doch mein Pfeil verwundete einen Rishi mit gebeugtem Haupt, den ich für einen Hirsch hielt. Er fiel zu Boden und rief laut: „Niemandem fügte ich je ein Leid zu. Welch sündiger Mensch hat mir dies angetan?“

Als ich sah, dass mein Pfeil ihn ganz durchbohrt hatte, da trauerte ich zutiefst, und sprach beschämt zum laut klagenden Rishi mit der strengen Askese: „Das habe ich nicht absichtlich getan, oh Rishi. Oh bedenke, mir die Sünde zu vergeben.“ Doch der Muni sprach im Zorn: „Du sollst als grausamer Vogelfänger in der Klasse der Shudras (Diener) geboren werden!“
 
Zurück
Oben