Mahabharata

Mahabharata 1. Buch
Sambhava Parva des Adi Parva Kapitel 93 II

Yayati und die Weisen werden im Himmel gehoben


Da fragte Ashtaka:
Wem sind diese fünf goldenen Wagen, die wir plötzlich erblicken? Fahren in ihnen die Menschen, welche zu den ewigwährenden Gefilden der Glückseligkeit reisen?

Yayati antwortete:
Ja, diese fünf goldenen Wagen können euch in aller Herrlichkeit und so strahlend wie Feuer in die glückseligen Welten tragen.

Doch Ashtaka sagte:
Oh König, besteige du diese Wagen und steige in den Himmel auf. Wir können warten und werden dir zur rechten Zeit folgen.

Da sprach Yayati:
Wir können alle zusammen gehen, denn wir alle haben den Himmel erobert. Schaut, der glorreiche Pfad in den Himmel wird sichtbar.

Da bestiegen alle diese hervorragenden Monarchen die himmlischen Wagen, denn sie hatten sich den Zutritt gewonnen,
und erleuchteten das ganze Firmament mit dem Glanz ihrer Tugend.

Nach einer Weile brach Ashtaka erneut das Schweigen:
Ich habe immer gedacht, daß Indra mein besonderer Freund ist, und daß ich vor allen anderen den Eingang in den Himmel erlangen würde.
Doch nun ist es Usinaras Sohn Sivi, der uns alle hinter sich gelassen hat.

Yayati erwiderte:
Der Sohn Usinaras hat allen Besitz weggegeben, um die Region Brahmans zu erreichen. Daher ist er der Erste unter euch.
Außerdem waren Sivis Großzügigkeit, Askese, Wahrhaftigkeit, Tugend, Ehrlichkeit, Geschick, Glück, Vergebung, Liebenswürdigkeit
und sein Wunsch, gute Taten zu tun, so herausragend, daß niemand sie messen kann.
 
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Mahabharata 1. Buch
Sambhava Parva des Adi Parva Kapitel 93 III

Die Weisen die verehren Wahrheit

Yayati Himmelsfahrt


Danach wurde Ashtaka recht neugierig und er fragte seinen Indra gleichenden Großvater noch einmal:
Oh König, ich möchte dich fragen, sag mir aufrichtig, woher du kommst, wer du bist und wessen Sohn?
Gibt es irgendeinen anderen Kshatriya oder Brahmanen, der tat, was du auf Erden tatest?

Yayati sprach:
Ich sage dir ehrlich, ich bin Yayati, Sohn des Nahusha und Vater von Puru. Ich war Herr über die ganze Erde.
Ihr seid meine Verwandten. Ja, ich sage die Wahrheit, ich bin euer Großvater mütterlicherseits. Ich habe die
ganze Welt besiegt, gab den Brahmanen Kleidung und hundert schöne Pferde als Opfergaben.
Mit solchen tugendhaften Taten werden die Götter einem geneigt. Ich übergab den Brahmanen die ganze Erde
mit ihren Pferden, Elefanten, Vieh, Gold und allem Reichtum nebst hunderttausenden vorzüglicher Milchkühe.

Sowohl Erde, Firmament als auch alle Feuer, die in der Welt der Menschen brennen, existieren dank meiner Wahrhaftigkeit und Tugend.
Niemals war ein von mir gesprochenes Wort unwahr. Aus diesem Grund verehren die Weisen die Wahrheit. Oh Ashtaka,
alles, was ich dir, Pratardana und Vasumanas erzählt habe, ist die Wahrheit. Ich weiß genau, daß die Götter, Rishis und alle Gefilde der
Gesegneten nur verehrenswert sind, weil Wahrheit sie alle kennzeichnet. Und wahrlich, wer ohne Groll diese Geschichte über unseren
Aufstieg in den Himmel den guten Brahmanen vorliest, soll mit uns in dieselben Welten eingehen.

Vaisampayana schloß:
So wurde der ruhmreiche König Yayati mit den hohen Errungenschaften von seinen Nachfahren gerettet und begleitet, als er wieder in den
Himmel aufstieg, die Erde zurückließ und alle drei Welten mit dem Ruhm seiner Taten einhüllte.
 

Mahabharata 1. Buch
Sambhava Parva des Adi Parva Kapitel 94 - I


Kurzer Abriß des Paurava Geschlechts bis zum König Bharat

Janamejaya sprach:
Oh Verehrter, ich möchte die Abfolge der Könige hören, welche von Puru abstammen. Erzähl mir von jedem, von seinem Heldenmut und seinen Taten. Ich habe gehört, daß es in Purus Nachfolge keinen einzigen König gab, dem es an guten Benehmen oder Heldenmut mangelte, oder der keine Söhne hatte. Oh du mit dem Reichtum an Askese, ich wünsche die Geschichte von jenen berühmten Monarchen, ihrem Wissen und ihren Taten in allen Einzelheiten zu hören.

Vaisampayana sprach:
Auf deinen Wunsch werde ich dir alles über die heroischen Könige des Puru Geschlechts erzählen, welche alle in Heldenmut dem Indra glichen. Sie verfügten über großen Wohlstand und verdienen große Achtung aufgrund all ihrer Taten.
Puru hatte mit seiner Frau Paushti drei Söhne: Pravira, Iswara und Raudraswa, welche alle mächtige Wagenkrieger waren.
Von ihnen führte Pravira die Linie fort. Mit seiner Frau Shurasheni hatte er einen Sohn namens Manushya.
Dieser verfügte über Augen wie Lotusblüten und regierte über die ganze weite Erde bis zu den Grenzen der Meere. Manushya hatte Souviri zur Gattin. Mit ihr zeugte er drei Söhne mit Namen Shakta, Sanhanana und Vagmi. Sie waren Helden in der Schlacht und gewaltige Wagenkrieger.

Der kluge und tugendhafte Raudraswa allerdings bekam mit der Apsara Misrakeshi zehn Söhne, die alle treffliche Bogenschützen waren. Sie wuchsen zu großen Helden heran und führten viele Opfer zu Ehren der Götter durch. Sie alle hatten Söhne, waren gelehrt in allen Zweigen des Wissens (Vedas) und der Tugend allseits zugetan. Sie hießen Richeyu, Kaksheyu, der heldenhafte Vrikeyu, Sthandileyu, Vaneyu, der ruhmreiche Jaleyu, der starke und kluge Tejeyu, Satyeyu mit der heldenhaften Kraft Indras, Dharmeyu, und Saunateyu war der zehnte, mit dem Heldenmut der Himmlischen.

Von diesen wurde Richeyu der einzige Monarch der ganzen Erde und dabei unter dem Namen Anadhrishti bekannt. An Kraft glich er dem himmlischen Vasava selbst. Anadhrishti hatte einen Sohn namens Matinara, der ein berühmter und tugendhafter König wurde. Er führte sowohl das Rajasuya als auch das Pferdeopfer durch. Matinara hatte fünf heldenhafte Söhne: Tansu, Mahan, Atiratha und Drahyu von unerreichbarem Glanz.

Von ihnen führte Tansu, der äußerst Heldenhafte die Linie Purus weiter. Er unterwarf die ganze Erde und erlangte großen Ruhm und Pracht. Tansu bekam einen heroischen Sohn namens Ilina. Er war der Erste unter allen Eroberern und herrschte über die ganze Welt. Ilina bekam mit seiner Gattin Rathantarya fünf Söhne. Dushmanta war der Erste von ihnen, welche wie die fünf Elemente alle gleich mächtig waren.

Sie hießen Dushmanta, Shura, Bhima, Pravashu und Vasu. Der Älteste, Dushmanta, wurde König, oh Janamejaya. Ihm wurde von seiner Frau Shakuntala der kluge Bharat geboren, welcher auch König wurde. Es war dieser Bharat, welcher die Linie begründete, die nach ihm benannt wurde. Wegen ihm breitete sich der Ruhm seines Geschlechts überall aus.
 
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Sambhava Parva des Adi Parva Kapitel 94 - II

Die Abkömlinge Bharatas:
Bhumanyu, Suhotra, Ajamida, Riksha,
Dushmanta und Parameshti

bis Samvarana


Bharata bekam mit seinen drei Ehefrauen insgesamt neun Söhne. Doch keiner von ihnen glich seinem Vater, und so war Bharata nicht zufrieden mit ihnen.
Darob erbosten sich ihre Mütter und erschlugen alle Söhne. So stand Bharata wieder ohne Kinder da. Da führte er ein großes Opfer durch, und durch die Gunst
Bharadvajas wurde ihm noch ein Sohn geboren namens Bhumanyu. Diesmal erachtete sich Bharata, der große Nachkomme Purus, wirklich als Vater eines
Sohnes und setzte diesen Sohn als Thronfolger ein, oh du Bester der Bharatas.

Bhumanyu bekam mit seiner Frau Pushkarini sechs Söhne mit Namen Suhotra, Suhota, Suhavi, Suyaju und Diviratha. Der älteste von ihnen, Suhotra, erhielt
den Thron und führte viele Rajasuya und Pferdeopfer aus. Suhotra brachte die ganze, meerumgürtete Erde unter seine Herrschaft mit all ihren Elefanten, Kühen,
Pferden und all ihrem Reichtum an Gold und Juwelen. Doch die Erde litt unter dem Gewicht der zahllosen Menschen, Tiere und Wagen und drohte zu sinken.
Denn während Suhotras tugendhafter Herrschaft war die Oberfläche der Erde mit hunderten und tausenden von Opferpfählen übersät.

So füllte sich die Erde mit Korn und Menschen. Der Herr der Erde, Suhotra, bekam mit seiner Frau Aikshaki drei Söhne: Ajamida, Sumida und Purumida. Der
älteste von ihnen, Ajamida, wurde der Erhalter der königlichen Linie. Er bekam sechs Söhne mit drei Frauen. Riksha wurde von Dhumini geboren, Dushmanta
und Parameshti von Nila, und Jahnyu, Jala und Rupina wurden von Keshini zur Welt gebracht. Alle Stämme der Panchalas stammen von Dushmanta und
Parameshti
her. Die Kushikas waren die Söhne des heldenhaften Jahnyus. Riksha, welcher älter als Jala und Rupina war, wurde König.

Dem Riksha wurde der nächste Stammhalter, Samvarana, geboren. Und, oh König, es wird erzählt, daß unter der Herrschaft von Samvarana viele Menschen durch
Hungersnöte, Pestseuchen, Trockenheiten und Krankheiten starben. Auch wurde der Bharata Prinz von seinen Feinden geschlagen. Die Panchalas machten sich daran,
die ganze Erde mit ihrer vierfachen Armee zu erobern. Mit zehn Akshauhinis an Truppen besiegte der König von Panchala den Bharata Prinzen. Da floh Samvarana mit
Frau, Söhnen, Verwandten und Ministern. Voller Angst suchte er Zuflucht am Ufer des Sindhu nahe am Gebirge.

Dort lebten die Bharatas für volle tausend Jahre, als eines Tages der ruhmreiche Rishi Vasisht die Exilanten besuchte. Die Bharatas gingen ihm entgegen, grüßten und
ehrten den Rishi und reichten ihm Arghya. Sie behandelten ihn mit aufrechter Verehrung und erzählten ihm alles. Nachdem sich der ruhmreiche Rishi niedergelassen
hatte, trat der König selbst vor ihn und sprach: „Sei unser Purohit (Priester), oh Ruhmreicher. Wie werden uns bemühen, unser Königreich zurückzugewinnen.“
Vasisht sprach „OM.“ und stimmte zu.

Dann wird erzählt, daß Vasishta dem Bharata Prinzen die Herrschaft über alle Kshatriyas auf Erden gab, denn mithilfe seiner Mantras machte er den Abkömmling des
Puru zu den siegreichen Hörnern des wilden Bullen und den Stoßzähnen des wilden Elefanten. So nahm der König die ihm entrissene Hauptstadt wieder ein und ließ
erneut alle Monarchen Tribut zahlen. Und so wurde dem mächtigen Samvarana noch einmal die Herrschaft über die Erde gegeben. Er führte viele Opfer durch, in denen
es reiche Gaben an die Brahmanen gab.
 
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Sambhava Parva des Adi Parva Kapitel 94 - III

Samvarana Tapati Kuru


Samvarana
bekam mit seiner Frau Tapati, der Tochter von Surya, einen Sohn namens Kuru. Dieser Kuru war höchst tugendhaft. Dafür wurde er vom Volk auf den Thron gesetzt. Wegen ihm wurde das Feld Kurujangala berühmt in der Welt. Durch seine strenge Buße und Askese wurde das Feld heilig (Kuru-kshetra). Es wird auch erzählt, daß Kurus äußerst kluge Frau Vahini fünf Söhne zur Welt brachte: Avikshit, Abhishya, Chaittraratha, Muni und der gefeierte Janamejaya.

Avikshit bekam Parikshit, den mächtigen Shavalaswa, Adiraja, Viraja, Shalmali von großer Körperkraft, Uchaisrava, Bhangakara und Jitari, als den achten Sohn. In derselben Familie wurden weitere sieben gewaltige Wagenkrieger geboren als Früchte der vielen frommen Taten, mit Janamejaya an der Spitze.
Dem Parikshit wurden Söhne geboren, die in der Interpretation der Shastren wohlgeübt waren. Dies waren Kakshasena, Ugrasena, Chittrasena mit der großen Energie, Indrasena, Susena und Bhimasena.

Die Söhne Janamejayas waren alle mit großer Stärke ausgestattet und wurden in der ganzen Welt gefeiert. Sie waren Dhritarashtra, der Älteste, Pandu, Valhika, Nishadha mit der großen Energie, der mächtige Jambunada, Kundodara, Padati und der Achte, Vashati. Sie alle waren geschickt in der Interpretation der Shastren und allen Wesen freundlich gesinnt.
Dhritarashtra wurde König und hatte acht Söhne: Kundika, Hasti, Vitarka, Kratha, Kundina war der fünfte Sohn, dann Vahishrava, Indrava und der unbesiegbare Bhumanyu.

Auch hatte Dhritarashtra viele Enkelsöhne, von denen aber nur drei berühmt waren. Dies waren, oh König, Pratipa, Dharmanetra und Sunetra. Unter diesen dreien wurde Pratipa unvergleichlich auf Erden. Und, oh Bulle unter den Bharatas, Pratipa bekam drei Söhne, nämlich Devapi, Shantanu und den mächtigen Wagenkrieger Valhika.
Devapi, der Älteste, wählte ein asketisches Leben, denn er wollte Gutes für seine Brüder tun.

So erhielten Shantanu und der gewaltige Wagenlenker Valhika das Königreich. Neben denen, oh Monarch, wurden im Geschlecht des Bharata weitere zahllose hervorragende Monarchen geboren, die über große Energie sowie Tugend und asketische Kraft wie die himmlischen Rishis verfügten. Es wurden im Geschlecht des Manu auch viele gewaltige Wagenkrieger geboren, die den Himmlischen selbst glichen, und die mit ihrer Zahl die Ila Dynastie zu gigantischer Größe anschwellen ließen.
 
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Sambhava Parva des Adi Parva Kapitel 95 - I

Daksha ,Aditi, Vivaswan, Manu,
Ila, Pururava, Ayu, Nahusha, Yayati


Janamejaya sprach:
Oh Brahmane, ich habe von dir die wundervolle Geschichte meiner Ahnen vernommen, diese hervorragende Abfolge großer Monarchen, welche in dieser Linie geboren wurden. Doch ich bin noch nicht gesättigt, denn diese zauberhafte Erzählung war so kurz. Bitte, oh Brahmane, erzähl es mir noch einmal, mit allen Details und von Manu an beginnend. Wer fühlt sich von dieser heiligen Geschichte nicht entzückt? Der Ruhm dieser Monarchen aufgrund ihrer Weisheit, Tugend, ihren Taten und hohem Charakter hat sich über die drei Welten ausgebreitet. Ich habe von ihrer Großzügigkeit, ihrem Heldenmut, ihren Geistes- und Körperkräften, ihrer Energie und ihrer Ausdauer gehört in deiner Geschichte, die so süß wie Nektar ist, und bin noch nicht gesättigt.

Vaisampayana sprach:
So vernimm denn, oh König, die wohltuende Geschichte deiner Familie in voller Länge, wie ich sie zuvor von Vyasa gehört habe.
Daksha (der Sohn des ersten bedingten Lebewesen in Universum) bekam Aditi, und Aditi bekam Vivaswan (der Sonengott).
Vivaswan bekam Manu, Manu bekam Ila, und Ila bekam Pururava. Pururava bekam Ayu, Ayu bekam Nahusha, und Nahusha bekam Yayati.

Yayati hatte zwei Ehefrauen: Devajani, die Tochter von Sukra, und Sarmishta, die Tochter von Vrishaparva.
Devajani gebar Yadu und Turvasu. Sarmishta brachte Drahyu, Anu und Puru zur Welt.
Die Nachfahren von Yadu sind die Yadavas, und die von Puru die Pauravas.
 
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Sambhava Parva des Adi Parva Kapitel 95 - II

Puru hatte eine Frau namens Kausalya. Mit ihr bekam er einen Sohn namens Janamejaya. Dieser Janamejaya führte drei Pferdeopfer durch und ein Opfer namens Viswajit.
Dann ging er in die Wälder. Zuvor hatte er Ananta, die Tochter von Madhava, geheiratet und mit ihr einen Sohn namens Prachinwan bekommen. Dieser wurde so genannt,
weil er alle Länder des Ostens bis an die Grenzen der Bereiche eroberte, in denen die Sonne aufgeht.

Prachinwan heiratete Ashmaki von den Yadavas und bekam mit ihr einen Sohn namens Sanyati. Sanyati heiratete Varangi, die Tochter von Dhrishadwata, und bekam mit ihr
einen Sohn namens Ahanyati. Ahanyati heiratete Bhanumati, die Tochter von Kritavirya, und bekam mit ihr einen Sohn namens Sarvabhauma. Sarvabhauma raubte und heiratete
Sunanda, die Tochter des Kekaya Prinzen, und bekam mit ihr einen Sohn namens Jayatsena. Jayatsena heiratete Susrava, Tochter des Vidharba Königs, und bekam mit ihr einen
Sohn namens Avachina.

Avachina heiratete Maryada, eine andere Prinzessin aus Vidharba, und bekam mit ihr einen Sohn namens Arihas. Arihas heiratete Angi und bekam mit ihr Mahabhauma. Mahabhauma
heiratete Suyajna, Tochter von Prasenajit, und bekam mit ihr Ayutanayi. Er wurde so genannt, weil er ein Opfer ausführte, indem das Fett von einem Ayuta (10.000) männlicher Wesen
gebraucht wurde. Ayutanayi heiratete Kama, Tochter von Prithusravasa, und bekam mit ihr einen Sohn namens Akrodhana. Akrodhana heiratete Karambha, Tochter des Kalinga Königs,
und bekam mit ihr einen Sohn namens Devathiti. Devathiti heiratete Maryada, die Prinzessin von Videha, und bekam mit ihr einen Sohn namens Arihas. Arihas nahm Sudeva zur Frau,
die Prinzessin von Anga, und bekam mit ihr einen Sohn namens Riksha. Riksha heiratete Jwala, die Tochter von Takshaka, und bekam mit ihr einen Sohn namens Matinara.

Matinara führte an den Ufern der Sarasvati ein äußerst wirksames Opfer durch, welches zwölf Jahre dauerte. Am Ende des Opfers erschien Sarasvati höchstpersönlich vor dem König und
erwählte ihn zu ihrem Ehemann. Mit ihr bekam er einen Sohn namens Tangsu. Tangsu nahm sich die Prinzessin von Kalinga zur Frau und bekam mit ihr einen Sohn namens Ilina. Ilina
bekam mit seiner Frau Rathantari fünf Söhne, von denen Dushmanta der Älteste war. Dushmanta nahm sich Shakuntala zur Frau, die Tochter von Vishvamitra, und bekam mit
ihr seinen Sohn Bharata.

Erinnere dich, oh König, der Worte an Dushmanta: „Die Mutter ist nur die fleischliche Hülle, in welcher der Vater einen Sohn zeugt. Daher ist der Vater selbst der Sohn. Also unterstütze
deinen Sohn, Dushmanta, und kränke Shakuntala nicht. Oh du Guter unter den Menschen, der Vater selbst wird zum Sohn und rettet sich selbst vor der Hölle. Shakuntala hat wahr gesprochen,
du bist der Vater dieses Kindes.“ Aus diesem Grund bekam Shakuntalas Sohn den Namen Bharata (der Unterstütze, Geehrte). Bharata heiratete Sunanda, die Tochter von Sarvasena,
dem König von Kasi, und bekam mit ihr einen Sohn namens Bhumanyu.

Bhumanyu heiratete Vijaya, die Tochter von Daharha, und bekam mit ihr einen Sohn namens Suhotra. Suhotra heiratete Suvarna, die Tochter von Ikshvaku, und bekam mit ihr einen Sohn
namens Hasti, welcher die Stadt Hastinapura gründete. Hasti heiratete Yashodhara, die Prinzessin von Trigarta, und bekam mit ihr einen Sohn namens Vikunthana. Vikunthana
nahm sich Sudeva zur Frau, die Prinzessin von Dasharha, welche ihm einen Sohn namens Ajamida gebar. Ajamida hatte vier Frauen namens Kaikeyi, Gandhari, Vishala und Riksha.

Er bekam mit ihnen zweitausend und vierhundert Söhne. Von all denen wurde Samvarana der Stammhalter. Samvarana nahm sich Tapati zur Frau, die Tochter von Vivaswan,
und sie gebar ihm Kuru. Kuru heiratete Suvangi, die Prinzessin von Dasharha, und bekam mit ihr einen Sohn namens Vidura. Vidura nahm sich Sampria zur Frau, die Tochter von Madhava,
und bekam mit ihr einen Sohn namens Anaswa. Anaswa heiratete Amrita, die Tochter von Madhavas, und bekam mit ihr einen Sohn namens Parikshit. Parikshit nahm sich Yasha zur Frau,
die Tochter von Vahuda, und bekam mit ihr einen Sohn namens Bhimasena. Bhimasena heiratete Kumari, die Prinzessin von Kekaya, und bekam mit ihr einen Sohn namens Pratisrava.
Pratisravas Sohn war Pratipa. Pratipa heiratete Sunanda, die Tochter von Sivi, und bekam mit ihr drei Söhne namens Devapi, Shantanu und Valhika. Als Devapi noch ein Junge war,
ging er als Eremit in die Wälder.
 
Mahabharata 1. Buch
Sambhava Parva des Adi Parva Kapitel 95 - III

Shantanu wurde König. Und weil alte Männer, die von diesem Monarchen berührt wurden, nicht nur unbeschreibliches Entzücken fühlten,
sondern auch wieder jung wurden, wurde der König Shantanu (gesund, heilsam) genannt. Shantanu heiratete Ganga Devi, und sie gebar
ihm einen Sohn namens Deva-vrata, welcher später Bhishma genannt wurde. Bhishma wiederum, wünschte seinem Vater Gutes zu tun,
verheiratete seinen Vater mit Satyavati, welche auch Gandhakali genannt wurde.

In ihrer Jugend hatte sie schon einen Sohn mit dem Rishi Parasara geboren, den inselgeborenen Vyasa. Mit Shantanu bekam sie noch zwei
Söhne namens Chitrangada und Vichitravirya. Doch bevor er erwachsen wurde, kam Chitrangada durch Gandharvas zu Tode. So wurde
Vichitravirya König. Er heiratete zwei Töchter des Königs von Kasi namens Ambika und Ambalika. Doch Vichitravirya starb kinderlos.

Da überlegte Satyavati, wie die Dynastie des Dushmanta weitergeführt werden konnte. Sie erinnerte sich an Rishi Vyasa, und er erschien
fragend vor ihr: „Was sind deine Befehle?“ Sie sagte: „Dein Bruder Vichitravirya ging kinderlos in den Himmel ein. Zeuge du tugendhafte
Kinder für ihn.“ Der inselgeborenen Vyasa stimmte zu und zeugte drei Söhne, nämlich Dhritarashtra, Pandu und Vidura.

Dhritarashtra bekam mit seiner Frau Gandhari hundert Söhne wegen eines Segens, den ihm Vyasa gewährte. Unter diesen hundert wurden
vier berühmt. Dies waren Duryodhana, Dushasana, Vikarna und Chitrasena. Pandu hatte zwei Juwelen zur Frau,
nämlich Kunti, auch Pritha genannt, und Madri.
 
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Sambhava Parva des Adi Parva Kapitel 95 - IV

Die Kinder Pandus:

Yudhishthira, von Maruta (dem Windgott) Bhima
und von Indra (dem Götterkönig) Arjuna.

die Zwillinge Nakula und Sahadeva von den Ashwin Zwillingen-Götter

Eines Tages ging Pandu auf die Jagd und entdeckte einen Hirsch, der sich mit seiner Gefährtin paarte.
Und Pandu tötete den Hirsch mit seinen Pfeilen, bevor dieser sein Verlangen gestillt hatte. Doch
tatsächlich war dies ein Rishi in Gestalt eines Hirsches. Vom Pfeil des Königs getroffen, nahm der
Hirsch sofort die Gestalt des Rishis an und sprach zu Pandu: „Oh Pandu, du bist tugendhaft und weißt
um das Vergnügen, welches aus erfülltem Verlangen erwächst.

Doch bevor mein Verlangen erfüllt war, hast du mich getötet. Daher sollst du in derselben Situation,
noch bevor dein Verlangen erfüllt ist, sterben.“ Als Pandu den Fluch vernahm, wurde er bleich, und
schlief nicht mehr mit seinen Frauen. Er teilte ihnen mit: „Durch eigenen Fehler wurde ich verflucht.
Doch ich habe gehört, daß für die Kinderlosen nach dieser Welt keine anderen folgen.“ So flehte er
Kunti um Kinder an und Kunti stimmte zu: „So sei es.“

Von Dharma (dem Gott der Gerechtigkeit) bekam sie Yudhishthira, von Maruta (dem Windgott) Bhima
und von Indra (dem Götterkönig) Arjuna. Höchstzufrieden mit ihr sprach Pandu zu Kunti: „Meine
zweite Ehefrau ist auch kinderlos. Laß auch sie Kinder bekommen.“ Wieder stimmte Kunti zu: „So sei es.“,
und vermittelte Madri das Mantra zur Beschwörung.

So gebar Madri von den Aswin Zwillingen die Zwillinge Nakula und Sahadeva. Doch eines Tages erblickte
Pandu die geschmückte Madri und sein Verlangen wurde entfacht. Sobald er sie berührt hatte, starb er.
Madri bestieg mit ihrem Herrn den Scheiterhaufen und sprach zuvor zu Kunti: „Kümmere dich zärtlich
um meine beiden Söhne.“

Nach einiger Zeit wurden die fünf Pandavas von den Asketen des Waldes nach Hastinapura gebracht und
dort Bhishma und Vidura vorgestellt. Sofort danach verschwanden die Asketen vor aller Augen, es regnete
Blumen vom Himmel und die himmlischen Dundhubis (Trommeln)erklangen hoch droben. So wurden die
Pandavas akzeptiert. Sie erzählten vom Tode ihres Vaters und führten die Trauerriten durch.
 
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Sambhava Parva des Adi Parva Kapitel 95 - V

Die Kinder der Pandavas und die Vorzüge de Hören des Maha-Bharata


Während sie am Hofe aufgezogen wurden, rührte sich in Duryodhana die Eifersucht. Der sündige Duryodhana handelte wie ein Rakshasa und versuchte, sie mit verschiedenen Mitteln zu vertreiben. Doch was bestimmt ist zu sein, kann niemals vereitelt werden. So waren alle Bemühungen Duryodhanas vergeblich. Durch Täuschung verleitet sandte sie Dhritarashtra schließlich nach Varanavata, und sie gingen bereitwillig dorthin. Dort gab es einen Versuch, sie zu verbrennen, doch der Plan schlug fehl aufgrund der Warnungen und Ratschläge von Vidura.

Danach besiegten die Pandavas Hidimba und gingen nach Ekachakra. Auch dort besiegten sie einen Rakshasa namens Vaka und gingen nach Panchala. In dieser Stadt gewannen sie Draupadi zur Gattin und kehrten anschließend nach Hastinapura zurück. Dort lebten sie für eine Weile in Frieden und bekamen Kinder. Yudhishthira zeugte Prativindhya, Bhima bekam Sutasoma, Arjuna den Srutakirti, Nakula den Satanika und Sahadeva den Srutakarma. Außerdem bekam Yudhishthira mit der Tochter von Gavashana, dem König von Saivya, noch einen Sohn namens Yaudheya. Erhalten hatte er seine zweite Frau in einer Gattenwahl (Swayamvara, die Braut wählt sich ihren Gatten unter den versammelten Prinzen).

Bhima hatte auch noch eine Frau, für die er seinen Heldenmut als Mitgift anbot. Es war Valadhara, die Tochter des Königs von Kasi, und mit ihr bekam er einen Sohn namens Sarvaga. Als Arjuna nach Dwaravati ging, eroberte er Subhadra, die lieblich sprechende Schwester von Krishna (Vasudev), und kehrte glücklich nach Hastinapura zurück. Sie gebar ihm seinen Sohn Abhimanyu, der mit allen Fähigkeiten ausgestattet und Krishna (Vasudev) selbst lieb war.

Nakula gewann sich noch Karenumati, die Prinzessin von Chedi, zur Frau und zeugte mit ihr einen Sohn namens Niramitra. Auch Sahadeva heiratete nach einer Gattenwahl noch Vijaya, die Tochter von Dyutimat, König von Madra, und bekam mit ihr einen Sohn namens Suhotra. Bhimasena bekam noch mit Hidimba einen Sohn namens Ghatotkacha. Dies sind die elf Söhne der Pandavas. Unter ihnen war Abhimanyu der Fortführer der Linie. Er heiratete Uttara, die Tochter von Virata. Sie gebar ein totes Kind, welches Kunti auf Geheiß von Krishna auf ihren Schoß nahm.

Und Krishna (Vasudev) sprach: „Ich werde dieses Kind von sechs Monaten wiederbeleben.“ Und obwohl das Kind weit vor seiner Zeit geboren, vom Feuer der Waffe Aswatthamans verbrannt und daher ohne alle Stärke und Energie war, wurde es von Krishna (der Transzendentale Herr) wiederbelebt und mit Kraft, Energie und Tapferkeit versehen. Danach sprach Krishna: „Da dieses Kind in einer erloschenen Familie geboren wurde, soll es Parikshit genannt werden.“

Parikshit heiratete Mahdrahvati, deine Mutter, oh König. Du wurdest von ihr geboren, oh Janamejaya. Du hast auch zwei Söhne mit deiner Gattin Vapushtama, namens Satanika und Shankukarna. Satanika hat auch schon einen Sohn bekommen namens Aswamedhatta, und zwar mit der Prinzessin von Videha.

So habe ich dir nun, oh König, die Abfolge der Nachfahren von Puru und den Pandavas aufgezählt. Diese hervorragende, die Tugend vergrößernde und geheiligte Geschichte sollte immer von Brahmanen angehört werden, welche Gelübden folgen, von Kshatriyas, die den Pflichten ihrer Kaste zugetan und immer bereit sind, ihre Untertanen zu beschützen, von Vaisyas mit Aufmerksamkeit und von Shudras mit Verehrung, deren Hauptaufgabe es ist, den anderen drei Kasten zu dienen.

Vedenkundige Brahmanen und andere Menschen, die der heiligen Geschichte mit Aufmerksamkeit und Achtung lauschen, erobern sich die Himmel und gelangen in die Gefilde der Gesegneten. Sie werden auch allseits geachtet und von Göttern, Brahmanen und anderen Menschen geehrt. Diese heilige Geschichte des Bharata wurde vom geheiligten und ruhmreichen Vyasa gedichtet. Vedenkundige Brahmanen und andere Menschen, welche in Verehrung und ohne Groll zuhören, gewinnen großen Verdienst und den Himmel. Selbst wenn sie einmal sündigen, werden sie von niemandem mißachtet. Dieses Bharata gleicht den Veden, es ist heilig und vorzüglich. Es verleiht Wohlstand, Ruhm und Leben. Daher sollten ihm die Menschen mit gespannter Aufmerksamkeit lauschen.
 
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