Das gefällt mir, heugelische Ente. Da kommen wir auf einen interessanten magischen Ansatz, der eigentlich aber auch schon wieder mystisch ist. Es geht ums Denken, speziell um die befreiende Wirkung des Denkens wahrer Gedanken.
Robert Betz liefert dazu (abgesehen zb von den uralten Hinweisen dieser Art, vgl den achtfachen Pfad, ein Teil desselben ist das "rechte Denken") einen schönen Ansatz. Man prüfe die eigenen Gedanken und lege sie auf die Waagschale des Herzens. Wenn das Herz zu dem Gedanken lächelt oder sogar anfängt zu singen, ist es ein wahrer Gedanke. Wird es betrübt oder leidet unter dem Gedanken, hat man keinen "falschen" Gedanken, nur einen unvollständigen, ein Splitter eines rechten Gedankens. Dann verweist er zb auf Byron Katie und ihre Arbeit mit Gedanken, um herauszufinden, wie der Gedanke ganz aktiv in einen verwandelt werden kann, der sich "wahrer" anfühlt. Und man muss es wirklich selbst erlebt haben, die Kraft befreiender Gedanken. Vorher die Gedanken, die mich eingeengt haben, die mich leiden ließen und hinterher fühlt man sich so leicht.
Es ist echte magische Arbeit, den eigenen Gedankenhinterhof mal aufzuräumen. Und genau da, wo man das Herz miteinbezieht, trifft Magie die Mystik, küssen sich Wahrheit und Liebe.
Es geht nicht um das sogenannte "positive Denken" im Sinne positiver Affirmationen. Denn dann verdrängt man die negativen Gedanken nur, wenn man viel licht-und-liebe-Tünche draufkippt.
Es ist diese Arbeit viel "persönlicher", ganz individuell. Jeder hat seine eigenen kleinen Gedankendämonen, die ihn einengen. Und genau die wollen in sorgfältiger Kleinarbeit verwandelt werden. So wie ein Gärtner, der einen Garten pflegt und dabei die unerwünschten Gewächse entfernt, und dann die erwünschten anpflanzt. Und wie gesagt, einfach nur mal ne Fuhre Blumenzwiebeln aufs Gestrüpp geworfen machen keinen schönen Garten.