Magie & Demut

Der Kuss ist der Dominostein, der etwas auslöst und somit auch etwas in Gang setzt, dass heisst sowohl in mir auch in Anderem. Das umarmen in der Geschichte zeigt auch das symbolische vereinigen und akzeptieren, auch wenn es nur ein symbolischer Akt ist, von der Aussage her ist es aber eins sein für einen Bruchteil oder für ein paar Sekunden oder Minuten. Die Umarmung löst die Erkenntnis aus.
lg
Cyrill
Demut hat keine Antwort, Schlangenstab.
Sie ist die Antwort, also die Erkenntnis. ;)
 
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Die Umarmung löst die Erkenntnis aus.
richtig, daraus folgt die Demut, wobei sie am Anfang oder auch am Schluss stehen kann des Aktes der Umarmung, dass heisst sie kann schon vor der Umarmung sein oder auch nach der Umarmung.
Aber es ist Demut.
lg
Cyrill
 
Ja, durchaus. :)





Es gibt vom ihm eine Geschichte über jemandem, der auszog und keine Fußspuren hinterließ. Ein junger stattlicher Mann, reiches Elternhaus und viel Geld besitzend, Verlobte und ein guter Posten beim Vater in Aussicht. Dieser junge Mann bekam eines Tages ein großes Fieber und wurde fürchterlich geschüttelt, fast ging es zu Ende mit ihm. Als er aus diesem Fieber dann doch wieder erwachte, sah er aus seinem Krankenzimmer einen kleinen Vogel auf dem Fenstersims, der trällerte und dann wegflog.

Daraufhin stand er auf, legte seine feudale Kleidung ab und verließ das Haus, das ihm einerseits große Sicherheit gab, andererseits auch ein Käfig war. Alle waren sehr entsetzt, wohin er geht und warum. Doch er ging ohne Erklärungen.

Er ging zu einem nahegelegene sehr belebten und von vielen Schiffen angesteuerten Hafen und setzt sich dort wie ein Bettler an den Kai. Ein paar Brotstücke und Wasser bekam er als Almosen. Und nun saß er da und beobachtete, jeden der kam, und jeden, der ging. Es wurde alles, er trug jeden Mantel, jede Kopfbedeckung, jedes Paar Schuhe, welche vor ihm entlanggingen. Er wurde dick, er wurde dünn, er wurde krüpplig und ja, seine Beine wurden immer unbeweglicher und steif, so wie er da sass, tagaus, tagein. Jedes Schiff, welches einlief, brachte neue Eindrücke und all das wurde und umarmte er. Er wurde die Sonne, die untergeht und der Mond, der aufzog. Und selbst das Ungeziefer, welches sich in seinem Bart festsetzte, umarmte und wurde er.

Und irgendwann, als es nichts mehr gab, was er nicht kannte, umarmt hatte und geworden war, da erhob er sich, ganz steif und unsicher auf den Beinen und ging fort ....... keine Fußspuren hinterlassend.

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Zum zweiten Teil deiner Frage: Keine feste und einzige Tradition, eher ein Einen mehrerer Traditionen, so finden sich Anteile der Theosophie, des Hinduismus, des Buddhismus, auch des Christentums, aktuelle Wissenschaften finden Niederschlag u.a.m., man kann es auch einen transformierten Gnostizismus nennen, also aktuell in die heutige Zeit und in das heutige Verständnis - auch sprachlich - gebracht.

:morgen:


aha, also CR ;)
 
a418: In Bezug auf die Geschichte gebe ich dir recht, was den Aspekt der Alchemie resp. Transmutation, also der körperlich -> geistigen Wandlung im Opus Magnum betrifft. Allerdings tatsächlich viel wörtlicher und direkter als es geheimhin angenommen wird.

:)
 
a418: In Bezug auf die Geschichte gebe ich dir recht, was den Aspekt der Alchemie resp. Transmutation, also der körperlich -> geistigen Wandlung im Opus Magnum betrifft. Allerdings tatsächlich viel wörtlicher und direkter als es geheimhin angenommen wird.

:)

Jaja, Zypern :D
<- ein Hinweis auf ein Chakra übrigens ;)
 
Ich lasse das jetzt mal offen, auch damit es nicht zu verwirrend wird, gewiss wird es noch Gelegenheiten geben, wo wir das vertiefen können oder sogar werden.

:)

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Und irgendwann, als es nichts mehr gab, was er nicht kannte, umarmt hatte und geworden war, da erhob er sich, ganz steif und unsicher auf den Beinen und ging fort ....... keine Fußspuren hinterlassend.
Eine interessante Geschichte von einem Menschen der mit allem eins sein will. Ich denke man muss den höheren Sinn dahinter verstehen.


So ist es. :)


Schlangenstab schrieb:
- loslassen, akzeptieren
- anerkennen, lernen
- höhere Erkenntnis daraus gewinnen.

Das gelernte nutzen und wenn möglich umsetzten.
Keine Fussspuren hinterlassend könnte man auch als schweigen interpretieren, d.h. ohne sich selber darüber zu äussern.
lg
Cyrill


Ja, auch das wäre eine Wahl der Interpretation, oder aber auch ganz anders, ganz direkt und wortwörtlich. Ich habe die Geschichte nicht zu Ende erzählt, aus diesem interessanten Grunde .......

:morgen:
 
Zur Demütigung vs. Demut, also meiner Frage.

Persönlich betrachte ich eine Demütigung - im unbewussten Zustand des Gedemütigten - als eine von außen vorgenommene Erniedrigung des Ego´s. (Welche wiederum bewusste Demut zur Folge haben kann, nicht muß, meistens wohl eher nicht.)

Demut oder demütig sein geschieht oder besser nicht geschieht, sondern ist ein Seinszustand aus einem Selbstverständnis heraus ohne messbares Hinzutun von außen.

So formuliere ich das jetzt einmal für den Moment, kann sich aber durchaus noch ändern.

:morgen:
 
Ein junger stattlicher Mann, reiches Elternhaus und viel Geld besitzend, Verlobte und ein guter Posten beim Vater in Aussicht. Dieser junge Mann bekam eines Tages ein großes Fieber und wurde fürchterlich geschüttelt, fast ging es zu Ende mit ihm. Als er aus diesem Fieber dann doch wieder erwachte, sah er aus seinem Krankenzimmer einen kleinen Vogel auf dem Fenstersims, der trällerte und dann wegflog.

Daraufhin stand er auf, legte seine feudale Kleidung ab und verließ das Haus, das ihm einerseits große Sicherheit gab, andererseits auch ein Käfig war. Alle waren sehr entsetzt, wohin er geht und warum. Doch er ging ohne Erklärungen.

Er ging zu einem nahegelegene sehr belebten und von vielen Schiffen angesteuerten Hafen und setzt sich dort wie ein Bettler an den Kai. Ein paar Brotstücke und Wasser bekam er als Almosen. Und nun saß er da und beobachtete, jeden der kam, und jeden, der ging. Es wurde alles, er trug jeden Mantel, jede Kopfbedeckung, jedes Paar Schuhe, welche vor ihm entlanggingen. Er wurde dick, er wurde dünn, er wurde krüpplig und ja, seine Beine wurden immer unbeweglicher und steif, so wie er da sass, tagaus, tagein. Jedes Schiff, welches einlief, brachte neue Eindrücke und all das wurde und umarmte er. Er wurde die Sonne, die untergeht und der Mond, der aufzog. Und selbst das Ungeziefer, welches sich in seinem Bart festsetzte, umarmte und wurde er.

Und irgendwann, als es nichts mehr gab, was er nicht kannte, umarmt hatte und geworden war, da erhob er sich, ganz steif und unsicher auf den Beinen und ging fort ....... keine Fußspuren hinterlassend.

Tolle Erzählung.:)
 
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