Hallo Juppi,
Vielleicht, weil es
meine Erfahrungen, Vorstellungen und Beobachtungen sind? Wie solltest Du es da auch verstehen?
Wenn Du's erklärst, dann verstehe ich's vielleicht, heute hast Du ja scheinbar Lust gehabt.
Das verstehe ich übrigens auch nicht:
Jeder von Euch kennt doch diese Frauen, die das alte Rollenklischee hochhalten und alles, was mit "Familie" zu tun hat, an sich reißen: ihre Lieben bemuttern und sozusagen "alles im Griff" haben. Nie im Leben würden sie sich an den Platz des Mannes drängen oder ihn als "Ernährer" ablösen wollen.
Was ihnen dabei wohl gar nicht auffällt ist, daß sie wie Generäle kommandieren und der letzte, der in der Familie etwas zu sagen hat, die Männer oder Kinder an ihrer Seite sind. Mit einem Wort: Die zurückgehalteten Aggressionen und Kräfte werden dazu benutzt, ihre Umgebung in Schach zu halten, gleichzeitig wird aber anderen suggeriert, daß sie die Nährenden, die Familie zusammenhaltenden Mütter sind. Dabei sind sie die Einzigen, die das Sagen haben - allerdings nicht nach Außen. Dort wird das Bild des alten Rollenklischees aufrecht erhalten und dem Anspruch der Gesellschaft genüge getan.
Auffallen tut ihnen dies anscheinend nicht. Da ist es doch gut, wenn andere dafür ihre Augen offenhalten.
Ich kenne so jemanden nicht.

- ich meine, Du hast einen Krebs-Mond, das steht ja für das Überfürsorgliche, Bemutternde, alles im Griff haben, die Familie steuern, wie man's braucht, um die eigenen Gefühle klar zu haben ... Vielleicht kennst Du deshalb solche Ausprägungen, weil sie Deinem Mond-Thema entsprechen? Abgesehen davon, was ist denn schlimm dran, wenn jemand das Sagen hat? Die, die's betrifft müssen halt damit klar kommen.
Mit meiner Familie hat dies nichts zu tun. Größtenteils hat/hatte man den Frauen in früheren Zeiten lediglich ihre vorbestimmten weiblichen Attribute zugestanden: Den mütterlichen, gebenden, gebärenden Part. Aber ich glaube, dass dieser Part den Frauen künstlich aufdoktriert wurde.
Ich meine, das ist nicht künstlich, sondern natürlich. Ob's richtig war, weiß ich nicht, da aber viele Frauen über die Zeit ausgebrochen sind, aus der Rolle, haben wohl viele die Rolle der Mutter und Großmutter so interpretiert, als seien diese nicht glücklich gewesen. Ob's so war, kann man manche, die noch leben, fragen, viele aber leider nicht mehr.
Nährend oder fürsorglich zu sein, ist ein Kriterium, zu dem beide Geschlechter fähig sind. Oder eben auch das Gegenteil davon: Es gab immer Kriegerinnen unter den Frauen, so wie es immer Krieger unter den Männern gab. Nur das man den Männern ihre Aggressionen zugestanden hatte. Bei ihnen wurde es toleriert oder sogar gefördert, während aggressive Frauen als Furien u.ä. bezeichnet wurden. Also das marsische Element wurde ihnen aberkannt. Aber wo sollte eine Frau hin mit ihren Aggressionen, wenn sie nun einmal ein Sonne/Pluto-Quadrat oder einen starken Mars im Radix hatte? Ausleben durfte sie ihn in früheren Zeiten nicht, deshalb wurde/mußte er projeziert werden.
Kann ich als Deine Sicht so stehen lassen. Mich berührt dieses Thema in diesem Maße nicht so sehr.
Nicht nur die Frau kann aus ihrer Rolle ausbrechen.
Habe ich auch nicht gesagt, ich sagte Mann auch.
Tja, die stark beanspruchte Rollenverteilung......Genau das ist es, was ich nicht gut finde. Warum muß man denn den einen, wie den anderen in eine Rolle pressen? Für mich hat das viel mit Zwang zu tun. Und wenn eine Rolle, warum soll man diese für immer und ewig ausfüllen? Wie langweilig, wie statisch. Wie wäre es mit Austausch und Wechsel, damit jeder die andere Seite kennenlernen darf?
Vielleicht interpretierst du da auch Statik hinein? Und wer spricht von "pressen"? Rollen ergeben sich zwischen Menschen automatisch und das Leben wird dann zeigen, ob etwas verändert oder erneuert werden muss.
Genau das macht Gleichberechtigung doch aus. Wer auf das "da draußen" und das Durchgebeisse keine Lust hat, sucht sich andere Wege. Aber diesen Wunsch würde ich jetzt nicht automatisch den Frauen zugestehen. Ich wette, es gibt eine Menge Männer, die ebenfalls keine Lust haben, sich der Konkurrenz zu stellen, aber zu Hause eine Frau sitzen haben, die erwartet, dass das Häuschen abbezahlt und die letzte Rate für den Kühlschrank und natürlich auf die Reise nach Mallorca gespart wird. Und wer will es ihnen verdenken, daß sie darauf keine Lust haben? Wer möchte schon auf die Rolle des Ernährers reduziert werden?
Das hat für mich nichts mit Gleichberechtigung zu tun. Du sprichst hier von Menschen, die ihre Partner benutzen. Es geht dabei dann um persönlichen Profit, den man aus einer Partnerschaft zieht.
Wenn es gerade dem eigenen Gusto entspricht, z.B. im Heim zu bleiben oder auch einen anstrengenden Beruf auszuüben, weil es nun gerade das ist, was man gerne tut, dann fühlt man sich ganz sicher nicht benachteiligt. Ist man jedoch in einem Rollenklischee gefangen und es wird von einem erwartet, sich in dieser oder jener Rolle einzupassen, dann ist man vom Glücklichsein sehr wohl abgeschnitten und ein maßgeblicher Teil von einem wird be-schnitten.
Zum Glück lebst Du in Deutschland und nicht in der 3. Welt.
Im grundsätzlichen plädiere ich deshalb für das Ausleben seiner Selbstverwirklichung - die der Frauen, aber auch die der Männer. Vielleicht hat das Wort Selbstverwirklichung für viele einen üblen Beigeschmack, weil es sich so nach Ausklinken oder Wegschieben der Pflicht anhört. Aber wie sonst soll man wirklich glücklich werden, wenn man nur etwas tut, was andere von einem erwarten, aber nicht dem eigenen Wunsch entspricht?
Naja, für viele ist es schlicht nicht möglich.
Liebe Grüße