Herr Meyer, die European Maccabi Games, eine Art jüdisches Olympia, finden in diesem Jahr zum ersten Mal in Deutschland statt. Warum?
Weil wir der Meinung sind, dass es an der Zeit ist. In Deutschland hat sich in den vergangenen 70 Jahren sehr viel zum Guten gewandelt und das möchten wir zeigen. Außerdem ist die jüdische Sportgeschichte eigentlich eine Berliner Geschichte: Der Vorgänger des Makkabi-Weltverbands war die in Berlin gegründete Jüdische Turnerschaft. Der Weltverband hatte von 1929 bis 1935 seinen Sitz in Berlin. Und der erste Präsident war ein Deutscher; Heinrich Kuhn. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten musste die Makkabi-Weltunion nach London fliehen; die Makkabi-Bewegung kam zum Erliegen und hat sich erst in den fünfziger Jahren wieder organisiert.